liebe hanna,
gestern war ich der erste mal seit fast einem dreiviertel jahr wieder morgens um 8 mit sportskanone c. im prater laufen. ich hatte schon fast vergessen wie sich das anfühlt. zwar war da ein kleines speibgefühl nach vollbrachter sportlicher leistung, nachdem ich das überwunden hatte, war da aber dieses super körpergefühl, das sonst kaum zu erreichen ist, schon gar nicht um diese uhrzeit. laufen ist schon wirklich eine super sache, nicht nur billig, auch an der frischen luft, und so man zu zweit ist kann man sich nebenher auch noch über gott und die welt unterhalten. abgesehen davon ist der verschneite prater schon eine sehenswerte kulisse, speziell wenn (fast) keine leute unterwegs sind. leider war ich ja rückentechnisch nicht lauffit die längste zeit, aber das regelmäßige kiesertraining, und vielleicht auch die eine oder andere bikramyogasession scheinen jetzt doch zu greifen. aber in wirklichkeit geht es wohl vor allem darum zu spüren was mir gut tut und was nicht, nicht nur beim essen sondern auch beim bewegen und in weiterer folge auch im leben. oder wie es frau p. ausdrückt: „nichts muss sein, alles darf sein.“ lustig eigentliche, dass alles zulassen, was mir gut tut, dann zu voll viel weglassen führt. insofern auch gar nicht so verwunderlich, dass einer der besten und entspanntesten urlaube, die hp und ich je verbracht haben, eine fastenwoche in vorarlberg war.
eine der verblüffendsten folgen der umstellung auf vegan: viele dinge fallen dann von selber weg, und ich muss mir darüber überhaupt keine gedanken mehr machen. mindetens 90% allen süssjunks, mindestens 90% aller kosmetika, usw. usf. und das entspannt total. ich dachte eigentlich immer vegan leben ist anstrengend. mit dem nicht mehr zur wahl stehen ist das bedürfnis danach dann auch ziemlich schnell weg. aber: das funktioniert halt auch in die andere richtung. als ich nicht laufen konnte, ist es mir irgendwann gar nicht mehr abgegangen. einmal wieder gelaufen – zack, das bedürfnis ist wieder da.
alles liebe, deine kati
p.s. ich hab ein komisches gefühl dabei, das wort leistung zu schreiben (siehe oben). hat für mich zur zeit eine konnotation von über meine grenzen gehen und nicht das leben führen, dass ich führen will. ob sich das wohl wieder ändert?
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