für immer vielleicht

liebe lesterschwester,

unendlichkeit und entscheidungen, ja ich kann mir schon vorstellen, dass so eine permanente veränderung am eigenen körper einiges auslöst. ich hab ja immer vor löchern und verfärbungen dieser art genau deshalb zurückgeschreckt, weil ich einfach so gar kein bild davon habe wer ich in zwanzig jahren bin und was mir dann gefällt.

außerdem haben drastische körperliche veränderungen bei mir praktisch immer den beigeschmack von selbstsabotage, üblicherweise haare abschneiden, am besten sofort, selbst, mit der küchenschere oder gleich mit dem rasierapparat. da kann man zwar nicht wirklich von einer permanenten veränderung sprechen, aber den abrasierten kopf damals hab ich immerhin fast zehn jahre beibehalten. zurück zum langhaar hab ich mich erst entschieden, als ich schwanger mit meinem mädchen war.

a propos schwanger und kinder kriegen. ich find an diesem thema sieht man immer besonders gut, dass jede entscheidung die richtige ist, auch wenn sie sich nicht immer richtig anfühlt, weil es immer dieses leben, für das ich mich entschieden hab ist, an dem ich wachse. ich erinnere mich deutlich, wie ich junge zwanzig jahre alt, frisch getrennt, mit einem kleinkind am schoß in der wohnung saß, aus der ich im begriff war auszuziehen, und mir dachte, das kann unmöglich mein leben sein. irgendwas ist schief gegangen, was passiert mit mir?
jetzt weiß ich, dass genau die entscheidungen von damals, mich hierher gebracht haben, wo ich heute steh, und ich bin gern da. hätte ich mich damals anders entschieden, früher einen beruf gelernt, später kinder bekommen, wär ich sicher ganz anderen menschen begegnet und mein leben sähe völlig anders aus.

ich hab schon eine zeit lang damit gehadert, dass ich nicht die lässige studentinnenzeit hatte (das gabs damals noch) und so früh in die verantwortung stolperte. aber jetzt seh ich rund herum leute überlegen, ob sie mit ihren jobs eigentlich glücklich sind und ob sie nicht doch kinder kriegen sollen, wo bei mir in wenigen jahren das erste schon wieder ausziehen wird. es haben auch genug leute (inklusive unserer kinder) reichlich fragwürdig gefunden, als hp und ich uns entscheiden haben unsere patchworkfamilie mit vier kindern von vier verscheidenen elternteilen zu gründen. aber wir wollten das und gut wars. was sagt mir das? es gibt nicht den einfachen weg mit den richtigen abzweigungen. unser großer bruder würd wahrscheinlich sagen: eh wurscht!

ich find es auf alle fälle gut, mich für etwas zu entscheiden, anstatt mich ins unvermeidliche zu fügen, denn dann kann ich im krisenfall sagen, ich will das, denn ich hab mich dafür entschieden, und jetzt steh ich das durch. und eben dieses, trotz oder gerade wegen der unendlichkeit der möglichkeiten auf den punkt zu kommen und weiterzugehen, das seh ich in deinem tattoomotiv.

so, jetzt frag ich mich wie ich die kurve zum leckeren fluffy kuchen bekomm. wie auch immer, es gibt ihn. gleich der erste vegane kuchen, den ich jemals gebacken hab, war super locker und total fluffy. gefunden hab ich das rezept bei veganpassion. ich tu mir zwar ein bissel schwer mit ihrem frauenbild, aber die süssen kreationen (weihnachtskekse!) sind wirklich der hammer. bis auf eine kleine abwandlung ist das rezept gleich. nur hab ich halt grundsätzlich das gefühl, man muss diese veganen kuchens immer sofort essen, weil sie schon am nächsten tag ziemlich trocken sind. damals, bei s. geburtstag, waren auf jeden fall alle sehr zufrieden mit dem ergebnis.

shirin kuchen

Perfekter Marmorkuchen

Für einen kleinen Gugelhupf (16cm Durchmesser):

200g Mehl
30g Speisestärke
90g Zucker
1Pck. Vanillezucker
1/2Pck. Backpulver
40ml Sonnenblumenöl
1EL Zitronensaft
140ml Sprudelwasser
1Prise Salz

1-2EL Kakao
2EL Sprudelwasser

Die trockenen Komponenten mischen und daraus eine Backmischung machen. Nacheinander Öl, Zitronensaft und Sprudelwasser hinzugeben. Den Teig so kurz wie möglich rühren, bis er keine Klümpchen mehr hat.
Die Gugelhupf-Backform fetten und mehlen. 2/3 des Teiges in die Form geben. Den verbleibenden Teig mit Kakao und Spudelwasser mischen und auf den hellen Teig gießen. Mit einem Löffel oder sonstigen hilfreich erscheinenden Utensil kräftig den Teig umrühren.

Bei 160° Umluft ca. 40 Minuten backen. Wenn ihr die doppelte Menge des Teiges verwendet würde ich den Kuchen fast 70 Minuten lang backen lassen. Macht einfach zwischendurch mal die Stäbchenprobe.

so, das wars für heute. schön, dass du wieder in wien bist! sehen wir uns morgen abend?

deine kati

p.s. sag mal, wie machst du denn das, dass dein text manchmal eingerückt ist?

3 Gedanken zu „für immer vielleicht

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