family issues

liebe hanna,

gratulation noch mal zur power-ba, ich kann nur wieder mal sagen – nichts anderes hab ich von dir erwartet :-) mir hat unsere gestrige kochsession auch sehr getaugt, und die junggesellinenpizza ist neuerdings auch eine von s. liebsten gerichten. sie ist ja der beste beweis dafür, dass selber kochen den horizont erweitert. mit ihren neun jahren schwingt sie schon sehr gekonnt den kochlöffel, auch dann, wenn sie das endprodukt auch gar nicht essen mag. letztens aber, als die zucchinis in der pfanne brutzelten, war sie ganz angetan, dass die ja wirklich gut riechen. ich hab ihr dann glaubhaft vermittelt, dass sie schmecken wie sie riechen, und siehe da, jetzt hat sie gemüse statt marmelade in den palatschinken, wer hätte das gedacht? ich muss zugeben, super gegendert fühlt sich das nicht an, nur mit der tochter zu kochen, aber n. wehrt sich mit händen und füßen. ich nehm aber an, auch deshalb, weil sowohl sein vater, als auch ich gerne, viel und gut kochen. da hat er was, wo er sich gleich in beiden haushalten voll abgrenzen kann. wie praktisch! überhaupt, wenn man pubertierende menschen (ich wollt schon fast kinder schreiben) zu hause hat, ist auf vegan umsteigen eine super sache. man braucht als heranwachsender mensch ja schließlich reibeflächen mit seinen altvorderen, und diese zu finden ist wahrscheinlich manchmal gar nicht so leicht, wenn die eltern relativ jung, alternativ und aufgeschlossen sind und einen doch recht hedonistischen lebensstil pflegen. veganes essen eignet sich da hervorragend. n. findet „unseren komischen trip“ unglaublich blöd und daneben und knallt sich in seiner protesthaltung junkfood rein bis zum abwinken. ich find es überhaupt schwierig zu entscheiden, wie weit man sein familiäres umfeld integrieren kann/soll/darf oder nicht. unser grrbrr findet es ja relativ hart, dass ich, wenn ich mit den kindern unterwegs bin und sie eine jause wollen, jeglichen fleischkauf verweigere. s. akzeptiert das auch problemlos. der junge n. ist ohnehin mehr in der süssen abteilung unterwegs. beim großen n. hab ich es mir insofern leicht gemacht, als er wöchentlich geld überwiesen bekommt und damit seine außer-haus-verpflegung bestreitet. und mit der überweisung wird mein geld zu seinem geld. aber ich selber will von meinem geld kein fleisch kaufen. was heißt das dann, wenn wir zusammen ihn einem lokal sind? was heißt das für campingurlaube und grillpartys? da ist es dann bei sämtlichen kindern mit der toleranz vorbei, das haben sie schon ganz deutlich gemacht.

DSCF4821

und campingurlaube und grillpartys sind für unsere familie in der warmen jahreszeit doch ein sehr wichtiges verbindendes element. ob die kinder auch irgendwann draufkommen, dass das grillgemüse eigentlich das beste an der ganzen grillerei ist? zumindest ist ihnen klar, falls es irgendwo fleisch gibt müssen sie es selber zubereiten. vielleicht vergeht es ihnen dann eh… gibt es sonst irgendwelche vorschläge von veganeltern da draußen?

und jetzt, liebe lesterschwester noch was ganz anderes zum thema selber kochen. ich find unsere rezepteliste ja wirklich super, nur die stuktur könnte besser sein. im moment funktioniert sie ja eigentlich nach dem motto:

heute koch ich mal was mit R

aber praktischer wäre es doch, wenn alles süße und alles schnelle und alles zum mitnehmen beisammen wäre, oder? was denkst du dazu?

alles liebe, deine kati

2 Gedanken zu „family issues

  1. hey, tochterschwein, klingt aber nach toechterlein. du schreibst mir aus der seele, die problematiken des fuetterns und futterns durchziehen generationen, entzweien und vereinen sie, warum geht liebe-elternliebe-durch den magen, schlaegt sich auf den magen. mein beitrag:
    waer ich nur entspannter gewesen, das perpetuum mobile, es ist immer alles anders, das menschliche umfeld ist echt fuer alle, taeglichen, stuendlichen, ueberraschungen, vor allem auch im nahrungsaufnahmeritual, gut. juhu, nimm sie dankbar an, ich nimm dann gern eine kugel zitroneneis zum frustaufloesung, na, zur klaerung meiner fehlgeleiteten erwartungshaltungen, – beim raimitz krieg ich sie geschenkt, motto, a problem? kleinstaedtisches weibermitfuehlen, tut gut…
    hab mir heut uebrigens vegane vit. D kapseln gekauft, brauch jetzt aber sonne dazu, echt arg, wieviel tierisches in ganz normalen kapselmedikamenten versteckt ist, und in der geschoenten weinproduktion. also, ich nerve mein umfeld, denn die wachau samt ihren fressmeilen ist schock!
    ich freu mich schon auf meinen oesterlichen loewenzahnsalat mit radieschenscheiberln und jede menge baerlauch, brennnesseln und jungspinat, euch auch frohes geostere. b.

  2. Pingback: sake, edelkirsch & schmalztopf | von schwesterlein an lesterschwein

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