Über hanna

hüpft, hoppelt, radelt, singt, mampft sich durch's leben, auch wenn's mal zwiebelt.

meidlinger marctstandl und marktstandl

liebes leopoldischwein,

„hurra!“, ruft die junge dame im marctstandl, als ich heute um kurz vor 10 uhr durch die tür stolpere. sie hatte nämlich nur wenige minuten zuvor eine bestellung ans universum gesendet, damit hoffentlich bald kunden zu marc kämen…

nach so einer begrüßung bleibe ich natürlich, denn V. und ich haben uns spontan für ein aller-allerletztes verabschiedungsfrühstück verabredet, bevor er nun endlich – mit ca. 6 wochen verspätung – auf seinen mehrmonatigen klettertrip mit dem gelben postbus „helga“ quer durch europa aufbricht. weil eben ziemlich spontan hatten wir keinen plan, wohin – laut populären frühstückstestplattformen sind natürlich 1020, 1070 und co dicht an dicht brunchbevölkert, während meidling ein beinahe weißer fleck auf der landkarte ist. wobei der meidlinger markt ja, wie ich heute feststellen konnte, doch schon eine gewisse boboisierung aufweist: vom eh schon bekannten milchbart („meidling, oida!“) über die zwei vom markt und anna („espace café“, whatever that means…) bis zu den dönerbuden, die „PROMOTION: BROT GEFÜLLT VEGAN!“ anpreisen… also keine ausreden, da gibt’s ordentlich test- und erkundungspotential!

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meidlinger marctstandl mit soja-mandel-latte und frühstück „veganer mundl“

zurück im marctstandl, eine mischung aus café, bioladen und hipster-schuppen mit bunt gewürfelten möbeln und paletten-theke, hinter der eingangstür klemmen sogar surfbrett und skateboard, bekomme ich schnurstracks einen soy latte serviert – ohne schaum, aber dafür mit perfektem kaffee-milch-verhältnis. V. kann sich bei all den milchvarianten nicht entscheiden („soja, mandel, hafer, reis oder kuh – alles ist möglich, solange du nur nicht NORMALE MILCH sagst…“) und lässt sich überraschen. die ziemlich starke melange mit hübsch schaum wird von uns beiden beim milchquizduell als reismilch eingeordnet, war dann aber ungezuckerte soja-mandel. wos ois gibt! mittlerweile ist es 10:30 uhr, der laden ist gut gefüllt, sogar am kleinen sofa unter dem getreideregal schlürfen zwei damen ihren curcuma latte. die universalbestellung hat also geklappt, und unsere bestellung, der „vegane mundl“, landet duftend am tisch: kichererbsen-speis, gemüsesticks, pikante und süße aufstriche, margarine, frisch gebackenes weiß- und vollkornbrot, alles mit viel liebe angerichtet. die speis war überraschend fluffig, erinnerte mehr an geröstete knödel als an eier, war aber ein bisschen zu salzig, trotzdem alles in allem eine feine kombi.

nach der test-experience beschließe ich spontan, für die morgige große donauinsel-grillerei von R. & M. gleich noch gemüse auszufassen. denn am oberen ende des marktes gibt es jede menge standl, die die ganze woche gemüse, obst, pflanzen, öle und co feilbieten, aus dem burgenland und der steiermark oder von wiener gärtnern („der broccoli is echt inland, obwohl foliert! das ist nix ausländisches, die müssen des nur jetzt so mochn!“). oida, jetzt bin ich echt in meidling gelandet: beim ersten stand erklärt der fesche gemüsetandler mit sidecut einer stammkundin, dass er im august eine woche lang nicht am markt sein wird – „wegen der hochzeit!“. wessen hochzeit, fragt sie? „na meine!“ – „dann bring ma gfälligst a tortn mit!“. beim nächsten standl werden die fettesten melanzani des planeten verhökert, 700g das stück, und beim übernächsten beschimpft die tandlerin gleich mal ein älteres ehepaar, dass sie gefälligst ihre nasen nicht in die marillen stecken sollen, ob sie leicht nicht wüssten dass man bei den ersten marillen des jahres sowieso nur was riecht, wenn man sie aufbricht?!?! also sollen’s das bleiben lassen, ist ja grauslich. die nächste kundin erzählt, warum sie – wie bereits ihre mutter – schon ewig stammkundin ist: beste qualität, das gustieren unter den vielen frischen sachen, immer was zum tratschen und meidling halt „kein vergleich“ zum meislmarkt, wo sie eigentlich näher wohnen würde. überhaupt senke ich an diesem freitag vormittag den altersschnitt unter der kundschaft um ein paar dekaden, und jede/r erklärt mir bereitwillig, warum dieser stand oder jene kirschen besser oder überhaupt das beste seien. auch graumelierte herren mit kariertem einkaufswagerl schlängeln sich freundlich an meinem schiefen radl vorbei, niemand grantelt, alle haben zeit und flanieren und plaudern und feilschen („hean’s, EIN kilo spargel, hob i gsogt!“ – „owa von gestern hätt ich no an, der ist tip top, da moch i eana an supa preis, 15 euro?“ – „na geben’s her, moch i hoit a suppn…“). am samstag spielt sich hier wahrscheinlich die post ab, aber so ist das ziemlich entschleunigt, so zumindest mein heutiger, erster, rosarotebrillenmäßiger eindruck.

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meidlinger marktstandl mit sommergemüse und fetter beute

alles in allem knapp über 20 EUR lasse ich an drei verschiedenen standln für eine riesenmelanzani, eine gelbe zucchini, zwei grüne, eine gurke, ein halbes kilo aroma-tomaten, ein viertel kilo fisolen, eine tasse erdbeeren und eine tüte kirschen (hach, papiertüten! HACH, KIRSCHEN!!). erst beim zurückgehen ist mir aufgefallen dass die preise bei den fixen gemüse-standln auf der westseite des marktes natürlich günstiger sind, aber keine ahnung was da wo inland oder nicht oder vielleicht doch bio oder sonst was ist. da werd ich einfach noch ein paar rechercherunden drehen ;-)

unten an der niederhofstraße gibt’s dann noch mehr café latte, flohmarkt, gartenpflanzen und zeug, aber ich bin eh voll bepackt und bargeld ist auch aus, also heimwärts und geile grillmarinaden vorbereiten!

fazit: ja natürlich vermisse ich die leopoldstadt, nach ca. 8 jahren hatte ich im grätzel einfach schon ein dichtes netz an wegen, orten und bezugspunkten. aber heute habe ich wieder festgestellt, wie gerne ich etwas neues entdecke, die „hood“ auschecke, mich immer wieder über die vielen facetten wiens amüsiere. dank dir & HP, dem AO, frau G., F. & family, spielerunde chlebström, prater, guterstoff (heute paaaarty), sperlhof, fluc, der neuentdeckten, extrem superen thai-vietnam kitchen auf der praterstraße (tofu satay!!) und und und bin ich natürlich weiterhin regelmäßig in 1020 anzutreffen – aber wenn du trotzdem mal lust hast, mit mir am meidlinger markt ein weiteres standl auszuchecken… die zeche geht auf mich ;-)

dein
meidlingschwein

die manischen norveganerinnen

liebe kati,

vegan mania und norwegen, wie passt das zusammen? ungefähr so gut wie dein hippes tonic’n’espresso (uuuaaaah!!), oder unsere schwesterblögliche arbeitsaufteilung: du sportelst, radelst, schwimmst & schlürfst fruchtdrinks an der frischen luft, während ich mich bei 30°+ durch urbane messeveranstaltungen fresse und halbliterweise sommerspritzer inhaliere… zwecks dem re-hydriiieren, ehschowissen!

der heimat-urlaubende A. und ich sind nämlich kürzlich spontan bei der vegan mania reingestolpert, die voriges wochenende – aaaaalle jahre wiiiieder, wie zB 2013 – an der ecke mahü und mq über die bühne gegangen ist. wobei, was heißt da ecke: die gesamte ring-wendende längsseite des mq entlang haben sich die standl eng aneinandergereiht, von thermomix und tierrechtsaktivismus über kosmetik, öko-fashion, hanfzeug, seifen, holz-sonnenbrillen, planentaschen, schmuck und weiß der geier bis zu, natürlich, diverser fresserei. uff, überforderung!

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vegan is the (nicht mehr ganz neue) black! erdnussbutter- und schoko-cupcake, die fress-selektion am nachbarstisch, noch mehr schwarze tshirts und „rawito“ cashew-eis.

ich hab erstmal bei einem abverkaufs-standl von gary mash zwei schwarze, langärmlige (der nächste winter kommt bestimmt!) tshirts erstanden – aus modal, so buchenholz-fasern, echt smooth und leiwand. was aber natürlich nicht heißt, dass ich unserem T. vom guterstoff untreu werde, im gegenteil, am freitag werden die 10 jahre fairtrade-öko-dealerei SOWIE 70 jahre erklärung der menschenrechte gefeiert, aber jawollo, kommet alle herbei!! – denn T.’s bambus-shörts sind im sommer sowieso das einzig wahre… ja und dann hab ich noch ein schickes jackerl aus westafrikanischem wachsprint-stoff vom sympathisch-hippen label joadre geshoppt, einem ethischen kollektiv aus nigeria die sich gegen menschenhandel einsetzen. der hervorragende style-berater A. hat sich für das schwarz-weiße bolero eingesetzt, also muss es wohl gut sein!

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kommet und feiert eine gute party mit gutem stoff und guten menschenrechten!

dann haben wir von der shopping- in die gastro-meile gewechselt. eigentlich hätt ich ja mega-gern den jackfruit-burger ausprobiert, aber bei diesem hippen foodtruck gab’s eine mega-schlange, und für’s anstellen bin ich natürlich viel zu faul. für chili sin carne, frittiertes oder einen „samoserteller“ war’s mir zu heiß (nur ned mosern!), und tiefkühlkost am messestand ist auch irgendwie unsexy. dann sind mich sommerrollen angehupft, die haben wir gemeinsam mit gemüse-wan-tan teigtaschen probiert. leider beides nicht sehr frisch und ein bisschen pampig (deine DIY-sommerrollen sowie auch vor allem deine hoisin-bohnen-soße oder die super satay-sache ist da um welten besser, voll!). also bin ich schnurstracks zur dessert-verkostung übergegangen und hab mich durch die süßjank-variationen gekostet.

und auch hier gilt: tschechien rules! denn das raw-ice „rawito“, auf cashew-basis von ein paar tschechischen rawfood-freunden selber hergestellt, ist mit 3 EUR pro portion halbwegs leistbar und die erdnuss-variante im schokomantel echt sehr cremig. schaut übrigens aus wie ein nogger, siehe foto oben! UND der echt extrem hübsch dekorierte orange-schoko-muffin von „nebeské dortícky“, einer bäckerei in brno, hat überhaupt nur 2,50 EUR gekostet – der riesen-erdnuss-cupcake von der „easy going bakery“ in 1070 dafür gleich 5 EUR. geschmacklich hatten beide sehr fluffige grundteige, der wiener cupcake war sogar mit flüssigem karamell-kern ausgestattet, aber die creme war in beiden fällen zu schwer und viel zu zuckrig, so richtig mit zähneknirsch. schnell mit einem großen iced latte runtergespült, prost!

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samosern, etwas unspannende wan-tan und sommerrollen, frischer veganer himbeer-cheesecake und meine wenigkeit im neuen joadre-jackerl beim schoko-cupcake vernichten!

apropos tschechien… hier kommt noch der versprochene skandinavische hint: die liebe S. hat nämlich gestern beim spieleabend erzählt, dass sie sich ein buch bestellt hat namens „viva la vagina!“, das nach dem vorbild von „darm mit charme“ die weiblichen geschlechtsorgane beleuchtet. und wer hat’s geschrieben? norveganierinnen!! vor lauter v-wörtern sind S. nämlich die w’s durcheinandergepurzelt ;-) als bloggendes oder sonst wie publizierendes volk macht man sich gerne unbeliebt, indem man zu jedem versprecher, patzer oder sonstiger situationskomik „hahahahaha… haha! äh… und darf ich das für den nächsten blog verwenden?!“ ruft. also, S., hiermit wären deine norveganvaginalen autorinnen vervurstet!

auch sonst war noch ur viel los, vom fantastischen 5khd-konzert im unklimatisierten porgy (shaken! schwitzen! noch mehr sommerspritzer!) über den jetzt schon legendären österreich-rundtrip mit meinen kanadischen buddies bis zu diversen wilden möbellogistischen geschichten aus meidling, oida oder krassen eiskrapfen… aber das ist jetzt vurst, ich erzähl dir das lieber am freitag bei der gutenparty, und blogge wenn es wieder was norveganes zu erzählen gibt ;-)

bussi,
dein lesterschwein

bildungsauftrag

liebes lesterschwein,

chips und schoko?! immer her damit!!!!

denn zwischen all dem gesunden saft und frischen spargel und frechen rüben gab’s auch bei mir in letzter zeit, also besonders nach ostern, auch einiges an… junkfood. oder wie G. letztens meinte: es weiß ja eh quasi jede/r, wie gesund essen funktioniert, aber niemand tut es. oder so.

weil ich auch weiß, dass mir vollkorn und wenig zucker gut tut, ich aber regelmäßig drauf schei***, hab ich stets eine supergute ausrede, wenn ich mal wieder daneben hau (war unterwegs! war am verhungern! war… äh… faul!), das fängt an mit „wir nehmen zu den falafeln noch tomaten, die sind gesund!“ und endet bei „in dem muffin ist kirschmarmelade. also obst.“ außerdem, voll blöd, mittlerweile gibt’s echt fast überall irgendwas veganes, und besonders in der abteilung „vegans can be fatties, too…“, und das muss ich dann immer gleich testen, für den BLOG natürlich, hab doch einen bildungs- und recherche- und berichterstattungs- und überhaupt, AUFTRAG!

also bitte, nix bleibt geheim, volle transparenz, und auf geht’s:

junkfood_vegan

hochnotwendige rechercheübungen in sachen fett & zucker.

  • pizza: das war die einweihungsgabe von R., vegane dinkel-spinat-pizza von basic. ich bin ja echt kein fan von fake-käse, auch in dem fall war der mir ein bisschen zu platikartik, aber der teig war knusprig und die convenience, in einer wohnung ohne jegliche küchengeräte oder möbel sowas ins rohr zu schieben und am boden picknickend trotzdem was warmes abendzuessen war halt nice.
  • bällchen des grau(s)ens: der schwedische möbelhändler mit unsäglichen zustellterminen hat jetzt die köttbullar auf pflanzlich im menü. leider voll zum vergessen: pampige dinger mit mais und so, die aussehen wie babykost, dazu zerkochter reis mit broccoli (why?!) und noch mehr zerkochtes pseudo-ratatouille mit wassersoße drumrum. again: WHY?!
  • schräge schoko: in salzburg bin ich bei le crobag eingefallen, die haben jetzt einen veganen schokomuffin im programm. der teig ist ok, drin ist eine komische kirschfülle und oben drauf sehr schräge, äußerst trockene streuselsachen. gesamteindruck nicht so berauschend, dafür megasüß, und das wollt ich ja schließlich.
  • zug-jause: am weg von bad gastein in die steiermark haben der herr A.&O. beim spar auf die klassische jausen-variante oriental mit hummus, tomaten und falafel zurückgegriffen. überraschenderweise sind die neni-falafel echt sehr sehr trocken. schade eigentlich.
  • EIS EIS BABY: beim spontan-überfall auf G. haben wir die lange schlange beim veganista links liegen gelassen um am schwedenplatz… wieder in einer langen schlange zu landen. aber siehe da: es gibt neben dem großen getümmel einen neben-schauplatz: die vegane theke, neben den eistorten. da steht eine eigene verkäuferin, es ist viel weniger los und man kommt gleich dran. leider waren alle frischen eissorten schon aus (bis auf banana, bäh), G. hat sich die letzten erdbeer-reste zusammenkratzen lassen und ich hab den vorgefüllten becher haselnuss-kakao probiert. beides gut, erdbeer sogar sehr gut!
  • cornetto: gibt’s jetzt in der classico-version mit vanille auch vegan. leider nicht so lecker, finde ich – etwas soja-lastig und wirklich fettig. aber der wille zählt für’s werk, und die schoko unten drin im letzten spitz vom stanitzl ist ja sowieso das beste an einem cornetto.

zu meiner verteidigung hier noch der beweis, dass wir uns tatsächlich zwischen all der völlerei wien – salzburg – steiermark – wien tatsächlich auf die poserhöhe raufgewuzelt haben, dank regenvorhersage mit herrlich wenig menschen, und bis auf ein paar tropferl sind wir auch trockenen fußes hoch- und wieder runter gekommen. ob dann sonnendeck mit panoramablick, holladiriduliöh! (oder man macht einfach mal die augen zu, auch sehr angenehm.)

poserhoehe

„ja wieder klar, dass die hanna auf die POSERhöhe muss!“, so R. auf facebook… wenn der wüsste ;-)

dass ich da oben einen kaiserschmarrn vergenusszwergelt habe und gestern am hellichten tag bei der aida auf ein abartiges cremeschnitten-eis (!!) eingefallen bin, lassen wir jetzt mal einfach untern tisch fallen ;-) apropos berg, da fällt mir ein, nur mehr 3 wochen bis zu unserer kati-geburtstags-geschwister-wandersause, ich freu mich schon ur!

bergfexige bussis,
hanna

eine runde rübe

liebe kati,

ich bin jetzt ein saftladen. der V. hat nämlich seinen ganzen hausstand aufgelöst, bevor er für ein halbes jahr auf kletterreise durch europa tingelt, und nachdem wir kulinarisch einander sehr verbunden sind, hat er mit seinem neuen knallgelben reise-postbus ein dörrgerät und einen entsafter zu mir geliefert. somit kann ich an deinem runden rettich gleich anschließen, meine rüben waren auch schon halbweich und eine leicht angeschimmelt, also höchste zeit, sie zu versuppen… äh… saften!

gleich vorweg: das ist ein bisserl zeitaufwendiger als gedacht, war aber auch mein erstes mal, da gab’s ein paar anlaufherausforderungen. außerdem hab ich heut eh den ganzen tag zuhause auf eine möbellieferung wartend verbracht (liefertermin: 8-17h), um beim anruf im kundenservice um 17:30h zu erfahren dass das nur ein „AB“-zeitpunkt ist, dann hab ich auf nachfrage einen anderen tracking-code erhalten und da steht, das paket kommt eh erst nächste woche. na… eh wurscht. viel zeit zum saft machen jedenfalls!

ich hatte weder rezept noch bedienungsanleitung, nur so ein ulkiges aldi-video, hab zu den foodcoop-rüben einen sack karotten gekauft und noch einen grünen apfel gefunden. V. hat noch geraten, die rüben zu schälen, aber vorkochen oder so braucht man nix. also los:

lesterschweine_entsafter

was macht man in einer neuen küche als erstes? ROTE RÜBEN SAFT, harrharrharr!!!

was dann geschah:

  • das fotogen vollgepferchte einschubloch oben ist gleich mal verstopft, die rüben haben sich mit den karotten verkeilt. also: nur nach und nach reinstopfen.
  • die ganzen rüben waren selbst auf der „HI“-stufe harter toback für den motor, beim „mit sanftem druck“ ausüben hat die maschin mal aufgejault. ich hab sie dann geviertelt und die karotten auch sicherheitshalber klein geschnitten, das geht dann besser.
  • die äpfel gehen ratzfatz, aber die kerne prasseln unschön, hab die letzten viertel entkerngehäust reingegeben.
  • das ding hält super dicht, die sauerei am letzten bild war natürlich, wie immer, ein fotounfall beim einhändigen rumhudeln mit dem handy in der hand. trotzdem sind dann halt die ganzen plastikteile an sich mega-eingesaut. macht nur spaß wenn man einen geschirrspüler hat, der die endsäuberung übernimmt (hab ich ja jetzt, hahaha!)
  • es bleibt halt schon sehr viel trester übrig, „pressrückstände“, also pflanzengewebe. all die schönen ballaststoffe! kann man damit noch was machen?!?!
  • ja und der saft. der war ur lecker!! ich hab zufällig ein echt feines mischverhältnis erwischt, die rüben waren nicht zu präsent, die karotte hat sich schön reingeschmeichelt und der apfel hats aufgefrischt.
  • ca. 1 kg gemüse = ca. 450ml saft

das vampirsaft-„rezept“

5 kleine rote rüben
4 karotten
1 apfel

  • alles waschen, schälen, kleinschneiden, entkernen, entsaften und…
  • trinken! ;-)

trotzdem frag ich mich halt, ob sich das so auszahlt, vor allem mit gekauften gemüse (also die supermarkt-karotten heute waren ja ein notfall-plan) – sowohl zeitlich mit einkauf, aufbereitung, saftung und säuberung – als auch monetär. eigentlich ist das dann cool wenn man A) die volle gemüse-schwemme zB von einem eigenen garten oder einer ökoparzelle hat oder B) viel gemüse aus einem sommerlich prallen CSA-ernteanteil kriegt oder C) eine foodcoop mit günstigem, gutem gemüse in der nähe hat. weil jetzt zum entsaften kiloweise rüben, karotten, äpfel und co aus 1020 nach 1120 zu karren ist halt ein bisserl… umständlich. aber zumindest ist das gerät mal getestet und neuen saftkreationen steht prinzipiell nix im wege.

aber weil saft aber nicht alles ist, hab ich die küche anfang der woche mit dem A.&O. eingeweiht mit grünem spargel an erdbeere (leckerlecker), und heute mit einer schön deftigen moussaka, zimt war zwar aus aber ich hab den tofu mit steak-gewürz gepimpt, hat auch voll gepfiffen.

apropos spargel: der kommt ja in allen farben inkl. purpur (<3) in unsere foodcoop aus dem hause kleedorfer, und als ich gestern bei J. & H. auf besuch war, babybauch schauen, steht 2 gehminuten vom haus bei denen im dorf ein kleedorfer-schild!! sind die quasi dorf-nachbarn, ur lustig. also nächstes mal vielleicht gleich mit einer speisereise verbinden…

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lecker grillen, dann unterm marillenbaum chillen, später holler-sammeln auf wald & wiese, violette erdäpfel eingraben und dazwischen baby- bzw. food-bauch streicheln. so muss feiertag!

das mit der land-sehnsucht von euch kann ich nämlich voll verstehen, ich lebe die in der schönen jahreszeit mit freundes- und familienbesuchen aus, und erfreu mich an dortigen gartenliegen und hängematten ;-) zum beispiel ab morgen im donaugarten!

bussi & bis bald,
hanna mit dem foodbabybauch

wurst, wurst oder wurst?

liebe kati,

während du mit HP die un-tiefen der campingplatz-seele erradelt hast, war ich mit dem gospelchor kreuz und quer durch OÖ unterwegs. eine mini-tournee, quasi… witzig, aufregend, anstrengend! freitag linz, samstag braunau – anfang april waren wir ja schon in wien & strasshof. einerseits sehr intensiv weil natürlich umfassende logistik, strenger zeitplan (check-check-soundcheck), lange abende (unser aktuelles repertoire mit 5 künstler-portraits, solos, duos, trios, dem kinder-sing-projekt oder auch mal einem gast-chor dauert so ca. 3 stunden mit pause), auf-/ab-/umschminken, last-minute-bügel-sessions sowie büroklammer-reißverschluss-hacks & co, dazwischen palavern mit konzertgästen wie der linz-crew S. & R., dann noch technik-abbau, mit dem bus durch die nacht und irgendwo in ein bett fallen – dafür tags darauf mitten in der herrlichsten landschaft aufwachen! ich weiß zwar noch immer nicht wo genau wir da waren, aber ich war am freien vormittag zwei stunden auf wald & wiese unterwegs, hab blühende bäume und wiesen instagrammisiert und mich der sommersonne erfreut. also, land und so – an solchen tagen versteh ich das dann schon warum es einen in die einöde zieht, spießig hin oder her, schee is scho!

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irgendwo in OÖ: grüne wiesen, blühende bäume, prächtigstes wetter sowie ein päuschen in aschach an der donau.

dann ging’s mit basssänger W. gen westen, unterwegs lunch-stopp im herrlichen aschach an der donau (very spitz-mäßig!), wieder tollste frühlings-landschaft, nach dem soundcheck im VAZ braunau ein abstecher zu fuß über den inn nach deutschland (ja, das geht, war mir gar nicht bewusst wie grenznah das liegt) und sogar noch ein eis.

auch kulinarisch ist so eine tour nämlich ein spannendes erlebnis, ich bin ja meist basis-selbstversorgt mit einer handvoll müsliriegeln und obst, in linz hatten wir vor dem konzert eine runde pasta, und guad is. in braunau dann gab’s eine jause mit wurstsemmerl, gefolgt vom abendmenü: suppe mit wurst, danach wurstalat oder nudelsalat mit wurst! hahahaha… ich hab echt tränen gelacht. die frau, die uns das vorbereitet hat, war total nett und alle irrsinnig bemüht und der kuchen danach war bombe, aber pflanzen essen ist anscheinend dort noch nicht so das ding. wozu gemüse, wenn man wurst haben kann? ich hab mich dann mit mais-chips und dem gemüseaufstrich vom penny neben dem VAZ über den abend gerettet, auch nicht tragisch. bei der nächsten tour vielleicht doch als backup ein glaserl tofuspeis, von dir inspiriert.

auf der gemüsefront hat heute A., der grad auf heimatbesuch ist, sich vom vegan-for-fit schinken inspirieren lassen und an gefülltem probiert. wurde ein feiner erstversuch, wenn auch etwas zu gut gemeint mit dem mandelmus ;-) außerdem doppelte portion weil am segelschiff standardmäßig für 13 leute gekocht wird, daher sind die portionen in den ersten tagen der heimatlichen küche oft ziemlich überdimensioniert für 2 personen… ;-) jedenfalls hier das rezept dazu, freestyle vom herrn O.:

lesterschweine_vegan_zucchinigefuellt

gefüllte zucchini & melanzani, mit richtig viel mandelmus getoppt.

gefüllte zucchini und/oder melanzani

2 zucchini
1 melanzani
anderes gemüse zB 1 karotte, 1 fenchel, 1 frühlingszwiebel oä
1 kl. zwiebel, 2 zehen knoblauch
1/2-1 tasse cous cous
1/2l tomaten passiert
1-2 EL tomatenmark
1 schuss weisswein
rosmarin, salbei, italienische kräuter
salz, pfeffer

  • zucchini und/oder melanzani halbieren und aushöhlen, fruchtfleisch klein schneiden, zwiebel & knoblauch schälen und fein hacken. karotten und fenchel auch fein schneiden. couscous in heißer gemüsebrühe aufquellen lassen.
  • zwiebel in olivenöl anrösten, gemüse dazu, knoblauch kurz mitrösten. tomatenmark darunter rühren, kurz anbraten, mit weißwein ablöschen.
  • gemüse mit couscous vermischen, in die ausgehöhlten hälften füllen. passierte tomaten mit knoblauch und gewürzen vermischen und in eine feuerfeste form gebe, die gefüllten hälften reinlegen. ein bisschen mandelmus darauf verteilen.
  • alles für ca. 30-45 min. im backrohr bei 180°C garen.

ach ja, und um die konzertgeschichten abzuschließen: eine polizeikontrolle gab’s dann auch noch, so kurz nach der abfahrt aus braunau um ca. 23h – die junge frau cop wollte erst wissen, wohin wir fahren („wien!“ – „wos woit’sn do??“) und ob wir echt ein chor sind?! die haben wir dann dermaßen niedergegrölt dass sie uns freiwillig gleich weiterfahren gelassen hat ;-) (applaus gab’s auch.)

hallelu!

bis bald,
dein hannalein

#wienliebe und das 3×3 des veganen fremd-essens: 12 lokaltests!

liebes lesterschwein,

jahaa, da ist ein rechenfehler im subject, nicht nur weil sich am wochenende mein hirn abschaltet, sondern… na mehr dazu später ;-) also wien ist schon sehr super, das sieht man einerseits daran, dass es ur viele möglichkeiten gibt, communities zu bilden (mehr zu deinem herzsturm ein ander mal, ich will da noch was sagen!) und andererseits, in profaneren dingen, leiwand vegan essen zu gehen – ich sag nur: steak!…

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pfeffersteak bei veggiez neben der oper

… und andererseits an den vielfältigen coolen orten in allen jahreszeiten, wie es die bereits mehrmals erwähnten bartolomeybittmann eindrucksvoll beweisen (unfasslich, wo man überall streichinstrumente spielen kann!). erinnert mich auch ein bisschen an taste of vienna, diesen visuellen wahnsinn in hochgeschwindigkeit…

jedenfalls, essen!

ich koch ja ur gern selber (highlights im frühling bisher: moussaka from heaven! leiwande quiche mit kürbis & sonnenblumenkernen! fenchelrisotto mit avocado! besteste brat-vurst mit kürbis-thymian-püree, yeah! außerdem unessbare vegane mac’n’cheese, aber das ist eine andere geschichte…), war aber in letzter zeit trotzdem auch recht oft fremd essen. einerseits aufgrund neuer büro-location in 1010, da muss man natürlich mal die hood auschecken, andererseits weil „ich muss lokale testen. für den blog. weißt eh…“ eine super ausrede ist, um fancy zu speisen und neue sachen auszuprobieren. außerdem fernbeziehung, und manchmal freut’s mich dann allein daheim rumwerken doch nicht. also, hier die 3×3 4×3 most recent restaurant-erprobungen seit anfang des jahres, in völlig wahlloser reihenfolge:

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1. reihe: lebenbauer, cafe eskeles, taste of india – 2. reihe: ballsy, bao bar, kim kocht take-away – 3. reihe: anker, freshii, swing kitchen

  1. lebenbauer, 1010 wien: nobles vollwert-restaurant zwischen burgtheater und freyung, es gibt auch günstigere mittagsmenüs aber ich hab letztens mal wieder beim seitan-braten mit maroni und rotkraut zugeschlagen, ur lecker, auch ziemlich große portionen – da wird man trotz gehobener preise schön satt!
  2. cafe eskeles im jüdischen museum, 1010 wien: geheimtipp, total nettes orientalisch-modernes essen, gute mittagsmenüs, alles veggie-vegane gut sichtbar in der karte grün markiert und einen urleiwanden veganen burger. empfehlung – aber mittags unbedingt reservieren…
  3. taste of india, 1040 wien: wo kann man hingehen, wo es für alle was gibt? zum inder! mit V. & P. spontan in diesem laden auf der margaretenstraße eingefallen, und von allen fleischsorten über veggie bis vegan ist alles möglich – und lecker. es gibt sogar vollkorn-fladen!! die schummrig-ramontische beleuchtung macht essensfotografie völlig unmöglich, bei eintöpfen sowieso schon eine challenge, aber geschmack und menü-vielfalt sind ungeschlagen.
  4. ballsy, 1020 wien: am volkertmarkt gibt’s ein lokal, das nach baukasten-prinzip div. bällchen mit div. soßen und div. beilagen kredenzt. die vegane variante war leider… fad. gelb-grüne, trockene kichererbsen-bällchen, dazu gräuliches, bröckeliges hummus, grün-gelbes sauergemüse und gelbes kraut. optisch und geschmacklich leider nix!
  5. bao bar, 1070 wien: das „bao bun“ ist ein im dampf gegartes, extrem fluffiges asia-semmerl, gefüllt wird’s in der veggie-variante mit knusprigem tofu, avocadocreme, kimchi-rotkraut und einem urgeilen, scharfen pseudo-ketchup. voll lecker!!
  6. kim kocht take-away, 1090 wien: zufällig dran vorbeigestolpert und einen nudelsalat mit sojasproßen und erdnusssoße mitgenommen. geschmacklich OK, könnte erdnussiger sein, aber vor allem: kaum gemüse… hauptsächlich nudeln und sojasprossen. da geht noch was.
  7. anker, 1010 wien: die filiale am stephansplatz ist 100% vegan, ich bin mal heißhungrig dort eingefallen und brauchte was to-go. das „hummus-cashew-eck“ mit viel räuchertofu, getrockneten tomaten und rucola ist auf den ersten bissen ziemlich hart und trocken, ich hatte es dann aber trotzdem innerhalb von 4 ubahn-stationen weggemampft. geschmacklich nah am leberkässemmerl, wird zur mitte hin immer saftiger!
  8. freshii, 1010 wien: noch selten war ein lokalname dermaßen… daneben. was sich als „fresh“ anbiedert, ist dann bei näherer betrachtung eine lieblos zusammengewürfelte „bowl“ mit picksüßer fertig-bbq-soße, im „pad thai style“ nudelhaufen waren statt erdnüssse tatsächlich BACKERBSEN! (??), frisches gemüse ist nur in spuren vorhanden, what the fck…?
  9. swing kitchen, 1090 wien: der schillinger expandiert mit den fastfood-läden im sixties-style ja wie sau, die qualität bleibt glücklicherweise gleich. nach langem mal wieder einen g’schmackigen swing-burger mit leiwanden pommes und der schrägen limetten-mayo (ich bin ja sonst mehr für ketchup…) probiert, gut wie immer!

scheiße, jetzt sind mir noch drei eingefallen!! immer grad wenn man den post fertig und die foto-collage zusammengestellt hat… also here we go:

lesterschweine_wien_lokaltests_vegan_3_2018

veggiez, xu’s kitchen, anni’s bröselei

  1. veggiez, 1010 wien: von da wo das steak ganz oben war! und das war super! ansonsten umfangreiche karte, fokus auf gesund & low carb und so – dazu teure smoothies und kram. hier drüber noch eine quinoa-bowl mit seitan-geschnetzeltem. nicht billig, aber sehr lecker! schön saftig mit frischem gemüse, veganem tzatziki mit gurke & dille. und überhaupt super: das schoko-mousse danach ;-)
  2. xu’s kitchen, 1070 wien: dauerbrenner und den fake-fleisch-fetischisten wie meinereine eine ist, wobei statt „verboten guter ente“ oder „crispy chicken“ mein all-time favourite ja eigentlich die gedämpften dim sum mit gemüse sind, dazu sojasoße mit hardcore viel knoblauch…. ooooooohm. fun fact: bei meinem letzten besuch war am nebentisch ein junger typ mit seinen freunden, der es nicht gepackt hat, dass all das „vleisch“ in der speisekarte KEIN tier sein soll :-D
  3. anni’s bröselei: mit kollegin C. vorbeigestolpert, wir haben ja unter anderem die gemeinsamkeit, um spätestens 11:30h mittagshungrig zu werden. deshalb waren wir an dem tag auch die allerersten gäste bei „anni’s“, alle sachen dort sind vegan, vieles auch glutenfrei oder so. das risotto war solide, ein bisschen zu flüssig, hätte noch etwas mehr geschmack vertragen… aber sonst total stimmig und netter kleiner lunch-laden.

so!

aber jetzt: wer noch weitere tipps & empfehlungen für unseren lokalkolorit hat – immer her damit! wir freuen uns über kommentare :-) ich verlink die heutige list da auch noch hin…

bussi,
das fressschwein

ernten statt jäten! essbares unkraut & formenreiche sippen

liebe kati,

unkraut vergeht nicht, das wissen wir spätestens seit ausgiebigen kämpfen mit meterhohen unkrautstauden auf unserer ökoparzelle. aber bekanntermaßen gibt’s ja allerlei unscheinbares grünzeug, das für die einen als unkraut verpöhnt ist, was andere als wild- oder heilkräuter in ihre salatschüsseln, auf die hauptspeisen, über die desserts, in die heilsalben oder überhaupt gleich in den mund stecken. ich bin da prinizipell nicht so experimentierfreudig, schon bei muttern gab’s ja oft löwenzahnsalat, bärlauchpesto, diverse blüten & co am menüplan, mir war das aber immer wieder irgendwie suspekt, vor allem mag ich keine bitteren sachen. als dann aber vorige woche auf der wöchentlich aktualisierten bestell-liste unserer foodcoop beim gemüselieferanten bubenicek plötzlich eine „vogelmiere“ aufgetaucht ist, und wir nebeneinander gerätselt haben, was das wohl sei („google mal…“ – „ahja, miere, auch hühnerdarm genannt, muahaha.“ – „HAHAHA, das muss in den blog!“), hat mich der übermut gepackt. paradoxe intervention quasi.

vogelmiere.jpg

frische vogelmiere

also hier das ganze recherche-ergebnis aus wikipedia – und keine panik, die darm-referenz hat anscheinend nichts mit übermäßig stuhlfördernden eigenschaften zu tun:

„Die Gewöhnliche Vogelmiere (Stellaria media), auch Vogel-Sternmiere, Hühnerdarm (wohl in Bezug auf den kriechenden, runden und gewundenen Stängel), Hühnerscherbe oder Hustdarm genannt, ist eine Pflanzenart der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae).

Die Gewöhnliche Vogelmiere ist als Kosmopolit weltweit verbreitet. Ihre Anpassungsfähigkeit resultiert aus dem gewöhnlich polyploiden Chromosomensatz und zeigt sich auch im Formenreichtum der Sippe. Das weit verbreitete „Unkraut“ kann als Wildgemüse und Heilpflanze verwendet werden.“

was dann kam, war ein RIESENSACK voller miere!! merke – 250g in zB „kürbis“ ist eine mini-portion, aber 250g in blattform nimmt an volumen ein ausmaß an, dass selbst einen kochambitionierten single-haushalt sprengt.

bei der abholung gab’s gleich wilde verwechslungsspiele mit asia-salat (im bund!) und rucola (na gut, den haben wir dann doch identifiziert) – als die vogelmiere dann zugeordnet war, gleich neugierige blicke von ladendienst M., unserem neuesten mitglied S. sowie drei besuchenden interessentInnen: hä, was macht mensch damit?! keine ahnung!

zuhause angekommen, ergibt die schnellsuche hauptsächlich salat (nanonanet), pesto (da bin ich spießige verweigererin von bärlauch- und anderen abarten und bleibe strikt beim aromatischen al basilico), als beigabe im spinat („immer noch besser als… spinaaaat!“) und komplizierten sachen wie gefüllten seitan und co.

also wird ess-perimentiert, und der erste einsatzversuch war, pesto-inspiriert, gleich mal:

vogelmiere_pasta.jpg

vollkorn-pasta mit veganem pesto und blanchierter vogelmiere.

pasta mit vogelmiere

1 portion (vollkorn-)pasta mit pesto
1 handvoll vogelmiere
1 knoblauchzehe
etwas olivenöl
etwas salz

  • pasta wie gewohnt kochen und mit pesto vermischen (vegane pesti gibt’s zB von alnatura, wir haben in der foodcoop eins aus einer italienischen bio-kooperative.)
  • vogelmiere waschen, abtropfen lassen
  • olivenöl in einer pfanne erhitzen, knoblauch fein gewürfelt mitbraten, vogelmiere dazu, leicht salzen, dann mit etwas wasser ablöschen
  • unter die pasta heben – gibt dem einen frischigen kick!

vogelmiere als essbare eintopf-deko

tags darauf hatte ich einen teil vogelmiere für’s büro abgepackt, TCM-kollegin C. freut sich immer über saisonales und überhaupt sachen zum ausprobieren. aufgrund einer lieferantenverwirrung gab’s dann total spontan leckeres mittagessen vom, ja, donaugarten!! schwägerin E. war in town und hat nicht nur eine ur liebe geburtstagsbox mitgebracht (suppen! gin tonic! rosenmarmelade! hurra!) sondern auch 16 portionen shahi paneer. und das noch dazu nach lesterschwein-rezept, so super. wir sind also definitiv auch eine formenreiche sippe, vor allem was kochen & essen betrifft ;-)

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donaugarten geburtstags-box & lunch-lieferung: vogelmiere meets indischen eintopf!

ich hatte dazu einen topf reisaufgestellt, und die vogelmiere als deko/pimp am esstisch platziert. eine kollegin meinte beim untersuchen des grünzeugs: „he, das ist doch das unkraut, dass ich im garten immer ausreiß!“ stimmt, also: zukünftig ernten statt jäten! ;-) die kollegenschaft war vom curry sowieso superbegeistert – sogar eine andere kollegin, die gerade zucker/laktose/gluten/hülsenfrüchte/kartoffeln/reis/getreide weglässt, konnte tüchtig zugreifen. ich weiß nicht, was für ein ernährungskonzept das ist, aber sie macht das jedes jahr für ein monat und es tut ihr gut. die donaugarten-sachen sind ja sowieso vegan, damit laktosefrei, das shahi-paneer aus tomaten & mandeln hat keine kichererbsen oder so was drin, und die beilagen kann man ja auch für glutenfreie & co anpassen. ja und die vogelmiere als pimp hat wiederum für das gewisse frühlingshafte etwas gesorgt, frisch und knackig. alle happy, alle satt!

heute hab ich dann gleich noch einen versuch gestartet, und zwar:

lesterschweine_vogelmiere_cremesuppe_vegan

grüne gemüsecremesuppe mit vogelmiere

grünes gemüse, zB 1 zucchini oder 1/2 broccoli
2 handvoll vogelmiere
optional 1-2 kartoffeln
1 kleine zwiebel
2 zehen knoblauch
gemüsebrühe (ca. 1 TL suppenpulver auf 1/4l wasser)
ein schuss pflanzen-cuisine
salz, pfeffer, muskat

  • gemüse waschen und zerkleinern (beim broccoli zB auch den nicht-holzigen teil vom strunk). zwiebel & knoblauch schälen und fein schneiden.
  • in einem suppentopf – bestenfalls beschichtet – zwiebel & knoblauch in etwas öl glasig dünsten, gemüse kurz mitbraten, mit gemüsebrühe ablöschen. salz, pfeffer, muskat dazu. ca. 10 min. köcheln lassen, bzw. bis alles durch ist.
  • vogelmiere waschen und dazu, einen schuss hafer-cuisine dazu. alles pürieren, bis es schön schaumig wird, und suppe abschmecken.
  • garniert mit frischer vogelmiere und optional einem schuss kernöl kredenzen!

was haben wir gelernt: unkraut lies in the eyes of the beholder

hat jemand noch weitere ideen, wie man das frühlingskraut verwerten könnte? ich hätt da noch, äh, 202g ;-)

bussi,
das frühlingsschwein

PS: premiere unserer neuen show mit dem gospel-chor gestern in wien war der hammer!! wir mussten sogar noch mehr stühle aufbauen weil in der riesenhalle in der ankerbrotfabrik zu wenig sitzplätze waren, whoopwhoop. musikfreund T. war wieder da, S. hat fleißig fotos gemacht, und kremser jugendgruppen altfreundin R. war versucht, mit einer symbolischen triangel die bühne zu stürmen und gleich mitzugrooven ;-) next stop: heute strasshof, morgen klosterneuburg! #singschwein #rampensau #musiclove

essen, trinken, vegane eier turtschen

liebes lesterschwein,

einen fröhlichen ostermontag allerseits! ich muss jetzt gleich nochmal was anbringen, österlicher als gestern, nämlich mit ei und alles: eier turtschen ist ja eine beliebte oster-tradition, also das ist jetzt kärntnerisch, bei uns heißt es eigentlich eier-pecken – und ich hab das heute in veganer version vollbracht, und gewonnen!

lesterschweine_eggling_vegan_ostern

ei zu erdbeer!

also der metalllöffel hat gewonnen und die samtige keramik-schale des eggling geknackt. dieses wundersame etwas haben mir S. & A. aus japan (jaaa, japan!) mitgebracht und zum geburtstag kredenzt: der eggling kommt echt im eierkarton daher, ist haptisch und auditiv erstaunlich nah an der tierischen ei-xperience, und funktioniert nach dem prinzip crack&grow. schale knacken, dünger anfeuchten, samen drauf, gießen & licht zuführen – erdbeeren ernten! laut packung ist das ganze total ökig, die keramik kann man kompostieren, die sonstige verpackung ist aus recycling-papier und der druck aus gemüse-tinte.

das passt natürlich wie die faust auf’s feiertägliche auge – ostern, eier turtschen, frühling, wachsen und so weiter… also los geht’s:

Ein Beitrag geteilt von hanna (@httr) am

 

bin schon sehr gespannt ob das klappt und wie japanische wild-erdbeeren schmecken!

apropos schmecken: ich hab mich noch kurz vor dem wochenende auf der mahü mit veganer osterware beschäftigt, und siehe da – der schmunzel-… äh… oster-… äh… traditionsdings… na jedenfalls der lindt-hase in zartbitter ist zwar nicht als rein pflanzlich deklariert, hat aber laut inhaltsliste keine tierischen inhaltsstoffe (außer „kann spuren von milch beinhalten“). und der alte zotter hat natürlich eine oster-edition, „hasi im osterland“, ich wär ja für „schweine im osterland“, egal – jedenfalls ist das sojakuvertüre mit gojibeeren & sesamnougat. die müssen wir bald mal schlachten!

lesterschweine_zotter_osterhasenland_vegan_schokolade.jpg

lesterschwein im osterland

sonst kann man feiertage ja hervorragend mit fressgelagen, familienfeten, langen spaziergängen in der einöde – oder auch frühjahrsputz, entrümpelung und/oder schlichtweg am sofa verbringen. frei nach den büchereien wien:

Den [Feiertag X] mit einem guten Buch und einer Tasse Tee auf der Couch zu verbringen, ist eh ok.

#Protipp: Wenn ihr statt der Tasse Tee zwei Flaschen Prosecco nehmt, funktioniert das auch mit einem nicht so guten Buch.

#insidertipp: dasselbe gilt übrigens für musik ;-) nachdem ich den prosecco dieser tage ausgelassen habe, gibt’s thematisch passende gute musik, und zwar von holla die waldfee… äh… my dear:

eat, drink & be merry allerseits – nicht nur, aber auch zu ostern :-)

ei ei,
der hannahase

palatschinken statt schinken (und gute musik!)

liebes lesterschwein,

frohe ostern & eine feine feier-ei!

danke für den supercoolen musiktipp – ich hör seit du vorgestern da warst nur mehr bartolomeybittmann. mein lieblingstune ist grad das ballercello, gib dir den beat ab min. 2:51! #ntzntzntzntz ich steh ja sehr auf so dynamische songs mit großer bandbreite von flauschig-stimmungsvoll bis hardcore-rhythmisch, vielleicht braucht’s doch mal eine lesterschweinische playlist? anyways, youtube hat danach gleich eine michael jackson coverversion von folksmilch draufgehauen, wo der bb-violinist ja auch mit von der partie ist. das klingt dann, als wäre der superslicke harvey specter von suits (oder doch joan holloway von mad men?) als dobrek bistro reinkarniert. jedenfalls sehr ZOA-festival würdiges material. ich weiß zwar noch nicht ob ich’s heuer ins mostviertel schaff, aber bringt auf jeden fall bitte wieder viele musikalische geheimtipps mit!!

apropos festivals: ich geh’s heuer outdoor-party-mäßig ja eher gemäßigt an, überhaupt ist der sommer bis jetzt herrlich unverplant (außer wander-trip mit HP, hehe) – aber ein paar spannende neue opportunitäten gäb’s, zb die neue sause stream (ersetzt das legendäre linzfest), oder auch die von euch angepeilte nova blues&jazz night – in eisenstadt statt wiesen. und ich würd außerdem gern mal auf so was bergiges, uriges. auf insta hab ich gesehen dass die bb-jungs voriges jahr in den dolomiten gespielt haben, so eine kulisse hat schon echt was. kommt dann sogar als wallpaper in einem ihrer videos vor, aber mehr dazu nächstes mal… jedenfalls: weiß wer tipps für feine, kleine festivals in ungewöhnlicher szenerie mit viel natur rundherum?

wo war ich… ach ja: ostern!

lesterschweine_wachauer_palatschinken_vegan_web.jpg

nein, ich hab keinen veganen kärntner reindling gebacken (sakrileg!), sondern das vegane oster-ei entzündet (sicher auch ein sakrileg…), mir heute mega-spegelmäßig eine ladung wachauer palatschinken genehmigt – mit den eingeschmolzenen restlichen zartbitter-taferln von vorgestern, boah gut – und freu mich schon auf ein etwaiges spontanes picknicken morgen. die palas sind heut richtig, richtig gut geworden – knusprig, mit gesunder bräune, nicht zu lappig, mit gutem biss und überhaupt. das muss ich gleich dokumentieren, und zwar:

die einfachsten palatschinken wo geht

1/4l pflanzenmilch
mehl, so viel es braucht… (hab’s nicht gewogen, sorry! ungefähr die hälfte von der milch, also ca. 120-150g?)
1 TL sojamehl

1 prise backpulver
1 prise salz

  1. milch in eine schüssel geben, alles andere mit einem schneebesen einrühren, bis ein sämiger teig entsteht – nicht zu dick!
  2. ca. 20 min. rasten lasten.
  3. flache pfanne erhitzen, etwas bratöl rein, teig reingießen, pfanne schwenken bis teig gleichmäßig verteilt ist, hitze zurückdrehen.
  4. sobald der teig oben nicht mehr flüssig ist, wenden – und weiterbacken bis beide seiten goldbraun sind. für die nächsten palatschinken ev. panne wieder ein bisschen nachölen.

ich hab eine davon noch übrig, die wird später mit einer bohnen-karotten-tomaten-soße gefüllt und viel frische kresse drüber, quasi wie deine junggesell*innen-pizza. aber vorerst gab’s mal die:

wachauer edition

marillenmarmelade
schoko (zB koch- oder zartbitter)
ein schuss pflanzenmilch
optional schlagobers vegan

  • schoko im wasserbad schmelzen, ein bisschen pflanzenmilch langsam einrühren, bis eine schön sämige schokosoße draus wird. ich hab noch ein bisserl kakaobutter miteingeschmolzen, muss man aber nicht.
  • palas mit marmelade füllen und schokosoße drüber-drizzeln, dazu schlagobers (wenn man eins daheim hat ;-) und für super-pimps: gehobelte mandeln!

apropos süßjunk, wer weiterhin am zuckerfreien trip verbleiben möchte, dem seien die bounty-kugeln ans herz gelegt, frei nach den „kokos-riegeln“ von a. hildmann:

lesterschweine_bountykugeln_vegan

wenn das leben in weißgrau daherkommt, kommt mit einer bounty-kugel südsee-feeling auf! (bildschirmhintergrundbild: thailand, ungefähr genau vor einem jahr)

bounty-kugeln

100g kokosflocken
30g kokosmilchfett (das, was sich oben bei der bio-kokosmilch absetzt – also nicht kokospaste aka „creamed coconut“ oder festes kokosöl oder so was)
20g agavendicksaft oder honig
1 prise salz

schokoglasur – wie im DIY-schoko rezept hier!

  1. alle zutaten im mixer häckseln, optional etwas mehr agave oder honig dazu falls zu krümelig
  2. kugeln formen (nicht zu groß)
  3. vorsichtig in flüssiger schoko schwenken
  4. auf einem backpapier oder gitter trocknen lassen, im kühlschrank lagern. halten sich sogar einige wochen, ist erprobt!

da fällt mir ein, wenn man in der schokoglasur das kakaopulver weglässt, die bounty-kugeln folglich in weißer schoko schwenkt und dann nochmal mit kokosraspeln, gemischt mit gemahlenen mandeln, ummantelt – hat man dann raffaello?

so viele möglichkeiten!

so, ich werd mal weiter in weißem wallegewand, mit neuem räuchertofu-farbenen, dadurch totally unsichtbaren body darunter („tofu formte diese körper“), im wohnzimmer auf- und ab-hüpfend unsere diversen chor-choreographien üben (wisch! schaufel! shake! und jetzt den disco-move! nein, andere hand! äh…), nächste woche geht’s richtig los mit gleich drei konzerten hintereinander (wien am freitag!) und dann hurtig weiter bis in den sommer… hallelu-ja!

dein
singschwein

frühling, freude, foodcoop!

liebe alle (oha!),

wer mag bei unserer foodcoop mitmachen? :-)

wir lesterschweine haben nämlich schon viel ausprobiert, um an gutes essen zu kommen – selber gemüse anbauen & ernten auf einer städtischen ökoparzelle, sharing-selbsterntefelder, mitgliedschaft in einer CSA (community supported agriculture), und auch eine foodcoop… und letzteres ist die mittlerweile einzige, über jahre konstante bezugsquelle für nahrungsmittelbeschaffung abseits der supermärkte. 2013 hatten wir das anlässlich des allerersten ladendienstes (hach!) mal erwähnt, aber sonst nicht viel darüber berichtet, obwohl laut offizieller foodcoop-liste diese essenbeschaffungsidee schon immer mehr verbreitet ist. denn unsere, die foodcoop schraubenfabrik (kurz: FC SFAB) ist einerseits in einen co-working space eingebettet, aus dem sich einige der mitglieder rekrutieren, und war andererseits nicht an einem enormen wachstum richtung 100 haushalte und mehr interessiert.

aber das ist jetzt anders, wir feiern bald 5-jähriges bestehen und ab sofort gibt’s die möglichkeit, in unserer foodcoop einzusteigen!! hiphiphurra und gemüse galore! wer sich also im nahumfeld von 1020 befindet (oder hier logistischen anschluss hat) und interesse an guten nahrungsmitteln hat, kommet herbei. zum einstieg haben wir schon mal ein paar grundinfos zusammengesammelt:

foodcoop_lesterschweine

kocht man naturreis gleich lang wie dinkelreis? fachsimpeln beim lesterschweinischen ladendienst!

also eine foodcoop. was ist das?

foodcoop steht für food = essen und coop = cooperative, also sich gemeinsam gutes essen checken. die idee ist, bei regionalen produzentInnen in der gruppe zu bestellen und so an sachen zu kommen, die man alleine aus logistischen gründen oder aufgrund von mindestbestellmenge etc. nicht bekommen würde! so umgeht man supermarkt, plastikmüll, himbeeren aus peru und andere absurditäten – und kriegt nebenbei auch mit, was saisonal gerade eigentlich angeboten wird. außerdem werden keine konzern-aktionärInnen finanziert, sondern wir kaufen ein und verwalten uns selbst, ganz ohne gewinnorientierung (was die moneten betrifft), dafür mit haufenweise mehrwert (was die menschen betrifft).

foodcoop_einkauf

gemüse wird selbstverantwortlich gewogen (man beachte die analoge retro-waage im hintergrund, gespendet von muttern!), naturkost wie hier zB dinkelreis kommt abgepackt.

sind das dann nur bio-sachen?

nein, priorität hat bei uns regionales. wenn es dann auch noch bio ist, bzw. wir den betrieb kennen und auch ohne zertifizierung gut gearbeitet wird, kaufen wir dort auch ein.

wie regional ist das?

das ist ganz unterschiedlich – unser gemüse kommt vom bio-hof bubenicek in zwerndorf/NÖ, austernpilze von hut&stiel sind aus dem 20. bezirk. naturkost (auch tofu & seitan, zB lecker spicy thai tofu!) wird über den biobauern-genossenschaft bersta bestellt, südfrüchte kommen – nanonanet – aus dem süden (zB zitrusfrüchte aus sizilien), olivenöl aus griechenland, ajvar aus serbien, kooperative bio-pasta, -pesto, -tomatenmark & co aus der provinz pesaro und urbino, kaffee über das café libertad kollektiv in hamburg, datteln aus palästina. und so weiter und so fort… schnaps checkt übrigens hans-peter aus OÖ und bier wird selbstgebraut :-)

foodcoop_produkte.jpg

schwammerl, karotten, brot, südfrüchte, sauergemüse, rüben, lecker pesto (vegan!), soli-spaghetti mit chili und nach dem essen einen… schnaps.

ist das billiger?

das ist eine frage des vergleichs: en gros ist es billiger als im bio-supermarkt (zB denns) und auch billiger als am markt beim biobauern. grundsätzlich ist saisonales gemüse vom bauern sowieso einfach günstig (im moment zwiebeln, karotten, erdäpfel) und sachen von weit weg oder vom tier teurer, und das soll ja auch so sein. das heißt, die preise sind – im unterschied zum supermarkt – angemessen und realistisch.

gibt’s in der foodcoop nur vegane sachen?

nein, es gibt so ziemlich alles – von sehr speziellen tofu-sorten (spicy thai!) bis zu käse und co. aber fleisch zB wird in einem separaten kühlschrank gelagert.

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best tofu in town.

cooperative, das klingt nach basisdemokratie, endlosen diskussionen und wöchentlichen plena.

selbstorganisation heißt bei uns, jedeR bringt sich ein – aber den umfang entscheidet jedeR selber. mit 1-2 stunden pro monat sollte man/frau aber schon rechnen. jeder haushalt ist eine bestellgruppe (BG), und arbeit wird in arbeitsgruppen (AG) aufgeteilt. AG produkte bestellt, ja, produkte, die AG warenannahme nimmt neue lieferungen entgegen und überprüft die mengen, AG ladendienst schupft die dienstägliche abholung, die sonder-AG organisiert festln & verkostungen, die AG verwaltung kümmert sich um bestellerischen orgakram und die AG finanzen schupft die kohle, etc. – dazu gibt’s 1-2x/jahr ein plenum, um entscheidungen zu treffen, die ressourcen so gut wie möglich auf die AGs zu verteilen, wünsche für neue produktgruppen einzubringen und sich einfach auszutauschen.

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unser kürzliches plenum (mitte märz 2018) wurde erstmals soziokratisch moderiert, und zwar von beatrice. entschieden wurde dort u.a., dass wir neue mitglieder wollen! :-)

ok, wie kann man jetzt etwas bestellen?

die meisten bestellungen laufen zentral über eine open-source software, die „foodsoft“. jede BG (bestellgruppe) bekommt einen zugang. wenn man über die AG finanzen geld überwiesen hat, kann man auf den bestelllisten auswählen, was man möchte – zB wöchentlich gemüse oder austernpilze, oder saisonal spargel, obst, etc. – dienstags wird dann geliefert und von jedem beim ladendienst abgeholt. manche bestellungen werden aus praktischen gründen separat über google docs abgewickelt, zB kaffee oder käse. wenn etwas bestelltes nicht mehr verfügbar ist, bekommt man das geld zurückgebucht.

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in der foodsoft wird bestellt, administriert, dokumentiert – und man kann auch „lagerware“ (zB pasta, säfte, schnaps, öle, etc.) direkt beim ladendienst abbuchen.

ladendienst ist also dienstags, dh ich darf nur da meine sachen holen?

ja, dienstag von 16-18h ist jemand im lager in der schraubenfabrik und hilft beim holen, wiegen und nehmen der produkte. ladendienst ist nicht nur super, weil ich da lecker futter bekomm: es ist auch die gelegenheit, andere foodcooplerInnen zu treffen, sich auszutauschen, rezepte zu erzählen oder zu bekommen und den wocheneinkauf fern ab von jeder supermarkt-atmosphäre zu erleben.

foodcoop_waren_web

listen abhakeln, äpfel wiegen, eier zählen!

ich bin ur busy und kann mich nicht viel einbringen und dienstags von 16-18h kann ich auch nicht. darf ich trotzdem mitmachen?

abholen kann man in ausnahmefällen auch mittwochs, die schraubenfabrik ist ein co-working space und prinzipiell zu geschäftszeiten offen. mithilfe in AGs ist schon fein, man kann sich auch je nach arbeitsaufwand größere aufgaben (wöchentliche bestellungen schupfen) oder kleinere tasks (2x/jahr honig bestellen) nehmen.

wie machen das die lesterschweine?

kati zum beispiel koordiniert die ladendienste und steht 1x/monat beim ladendienst – hanna hat mit ladendiensten begonnen, dann eine zeit lang die gemüsebestellungen koordiniert und macht derzeit einzelbestellungen für zB 1-2x spargel, oder auch mal honig & co. beim ladendienst dienstags treffen wir uns dann, trinken kaffee (ich sag nur: mega-schaum mit profi-sojamilch!!), shakern mit dem hans-peter und zeigen neuen foodcoop-interessentInnen unsere hütte. familien-treff, quasi ;-)

foodcoop_hanspeter_web

hans-peter, lesterschweinischer ehemann & schwager, hat die foodcoop mitgegründet und organisiert zB die plena.

also jetzt ganz kurz & knackig: warum ist das leiwand?

weil!! gutes essen, community an leuten die sich an regionalen, saisonalen, feinen dingen erfreuen, direkter bezug zur herkunft der eigenen nahrungsmittel, weniger müll, und und und… plus wöchentliches meet&greet mit den lesterschweinen ;-)

na gut, klingt echt nicht so schlecht. wie kann ich mitmachen?

einfach melden unter lesterschwein (at) gmx (dot) net, dann machen wir uns ein ladendienst-date aus und du schaust dir das ganze einfach mal selber an!

so, dann also noch ein schönes wochenende allerseits,
und bis bald!

die lesterschweine