die manischen norveganerinnen

liebe kati,

vegan mania und norwegen, wie passt das zusammen? ungefähr so gut wie dein hippes tonic’n’espresso (uuuaaaah!!), oder unsere schwesterblögliche arbeitsaufteilung: du sportelst, radelst, schwimmst & schlürfst fruchtdrinks an der frischen luft, während ich mich bei 30°+ durch urbane messeveranstaltungen fresse und halbliterweise sommerspritzer inhaliere… zwecks dem re-hydriiieren, ehschowissen!

der heimat-urlaubende A. und ich sind nämlich kürzlich spontan bei der vegan mania reingestolpert, die voriges wochenende – aaaaalle jahre wiiiieder, wie zB 2013 – an der ecke mahü und mq über die bühne gegangen ist. wobei, was heißt da ecke: die gesamte ring-wendende längsseite des mq entlang haben sich die standl eng aneinandergereiht, von thermomix und tierrechtsaktivismus über kosmetik, öko-fashion, hanfzeug, seifen, holz-sonnenbrillen, planentaschen, schmuck und weiß der geier bis zu, natürlich, diverser fresserei. uff, überforderung!

veganmania2018.jpg

vegan is the (nicht mehr ganz neue) black! erdnussbutter- und schoko-cupcake, die fress-selektion am nachbarstisch, noch mehr schwarze tshirts und „rawito“ cashew-eis.

ich hab erstmal bei einem abverkaufs-standl von gary mash zwei schwarze, langärmlige (der nächste winter kommt bestimmt!) tshirts erstanden – aus modal, so buchenholz-fasern, echt smooth und leiwand. was aber natürlich nicht heißt, dass ich unserem T. vom guterstoff untreu werde, im gegenteil, am freitag werden die 10 jahre fairtrade-öko-dealerei SOWIE 70 jahre erklärung der menschenrechte gefeiert, aber jawollo, kommet alle herbei!! – denn T.’s bambus-shörts sind im sommer sowieso das einzig wahre… ja und dann hab ich noch ein schickes jackerl aus westafrikanischem wachsprint-stoff vom sympathisch-hippen label joadre geshoppt, einem ethischen kollektiv aus nigeria die sich gegen menschenhandel einsetzen. der hervorragende style-berater A. hat sich für das schwarz-weiße bolero eingesetzt, also muss es wohl gut sein!

einladung-party-website-1920x1080-1500x844

kommet und feiert eine gute party mit gutem stoff und guten menschenrechten!

dann haben wir von der shopping- in die gastro-meile gewechselt. eigentlich hätt ich ja mega-gern den jackfruit-burger ausprobiert, aber bei diesem hippen foodtruck gab’s eine mega-schlange, und für’s anstellen bin ich natürlich viel zu faul. für chili sin carne, frittiertes oder einen „samoserteller“ war’s mir zu heiß (nur ned mosern!), und tiefkühlkost am messestand ist auch irgendwie unsexy. dann sind mich sommerrollen angehupft, die haben wir gemeinsam mit gemüse-wan-tan teigtaschen probiert. leider beides nicht sehr frisch und ein bisschen pampig (deine DIY-sommerrollen sowie auch vor allem deine hoisin-bohnen-soße oder die super satay-sache ist da um welten besser, voll!). also bin ich schnurstracks zur dessert-verkostung übergegangen und hab mich durch die süßjank-variationen gekostet.

und auch hier gilt: tschechien rules! denn das raw-ice „rawito“, auf cashew-basis von ein paar tschechischen rawfood-freunden selber hergestellt, ist mit 3 EUR pro portion halbwegs leistbar und die erdnuss-variante im schokomantel echt sehr cremig. schaut übrigens aus wie ein nogger, siehe foto oben! UND der echt extrem hübsch dekorierte orange-schoko-muffin von „nebeské dortícky“, einer bäckerei in brno, hat überhaupt nur 2,50 EUR gekostet – der riesen-erdnuss-cupcake von der „easy going bakery“ in 1070 dafür gleich 5 EUR. geschmacklich hatten beide sehr fluffige grundteige, der wiener cupcake war sogar mit flüssigem karamell-kern ausgestattet, aber die creme war in beiden fällen zu schwer und viel zu zuckrig, so richtig mit zähneknirsch. schnell mit einem großen iced latte runtergespült, prost!

veganmania2018h.jpg

samosern, etwas unspannende wan-tan und sommerrollen, frischer veganer himbeer-cheesecake und meine wenigkeit im neuen joadre-jackerl beim schoko-cupcake vernichten!

apropos tschechien… hier kommt noch der versprochene skandinavische hint: die liebe S. hat nämlich gestern beim spieleabend erzählt, dass sie sich ein buch bestellt hat namens „viva la vagina!“, das nach dem vorbild von „darm mit charme“ die weiblichen geschlechtsorgane beleuchtet. und wer hat’s geschrieben? norveganierinnen!! vor lauter v-wörtern sind S. nämlich die w’s durcheinandergepurzelt ;-) als bloggendes oder sonst wie publizierendes volk macht man sich gerne unbeliebt, indem man zu jedem versprecher, patzer oder sonstiger situationskomik „hahahahaha… haha! äh… und darf ich das für den nächsten blog verwenden?!“ ruft. also, S., hiermit wären deine norveganvaginalen autorinnen vervurstet!

auch sonst war noch ur viel los, vom fantastischen 5khd-konzert im unklimatisierten porgy (shaken! schwitzen! noch mehr sommerspritzer!) über den jetzt schon legendären österreich-rundtrip mit meinen kanadischen buddies bis zu diversen wilden möbellogistischen geschichten aus meidling, oida oder krassen eiskrapfen… aber das ist jetzt vurst, ich erzähl dir das lieber am freitag bei der gutenparty, und blogge wenn es wieder was norveganes zu erzählen gibt ;-)

bussi,
dein lesterschwein

konsequent inkonsequent

allerliebstes lesterschwein,

hurra, we are back!! jaaaa, dattelküchlein! danke für die verkostung in den gefilden unserer foodcoop, dazu einen infinite soy latte from heaven, es war mir, echt, ein volksfest. und ich sag’s gleich, das wird jetzt länger, weil die lange blog-abstinenz anscheinend einen wort-stau gebildet hat, der jetzt erstmal rausmuss.

also!

das von dir beschriebene mit-ohne und von-da ist ein famoser grund, sich wieder gemeinsam dem essens- und ernährungsthema zu widmen. wobei so fastenzeiten (zB 40 tage ohne industriezucker und weißmehl – „scheiß lifestylekatholizismus“, wie K. meint) ja immer auch die frage aufwerfen: wie „streng“ will man das denn machen? sind das ganze 40 tage oder sind sonntage ausgenommen – kann man sich die dann beliebig aufsparen und als joker einsetzen oder wird nur am sonntag gevöllert? gilt dann honig als zuckerersatz, oder spießt sich das mit dem vegan-vorsatz? darf man bananen kaufen, wenn man eigentlich regionaler konsumieren will? und vor wem, zum geier, muss man sich überhaupt rechtfertigen?

vor sich selbst, hauptsächlich, eh. wobei man sich bei neuen vorsätzen ja gerne vornimmt, das total konsequent und jetzt-aber-wirklich durchzuziehen. das mit der konsequenz ist jedoch ein schmaler grad – zu viel davon, und man gelangt schnurstracks bei dogmen („alle omnis sind mörder!“), sekten und anderen abwegen, schließt sich einer glaubensgemeinschaft an, die „world peace“ im namen trägt, und lässt sich dort mit güldenem krönchen am kopf das gottgegebene sturmgewehr segnen, um sich gegen psychopathen zu verteidigen (oh, the irony). am anderen ende der fahnenstange lauert das „glawischen“, ein neologismus für jemanden, der/die jahrelang gegen böse machenschaften (zB glücksspielkonzerne) rittert, nur um dann nach dem politik-abgang bei einem von ebenjenen zu landen, um nachhaltigkeit zu managen. kannste nicht erfinden, das leben ist die beste satire per se, deshalb kopiert selbst dietagespresse den original-APA-text.

wo war ich?

ach ja, konsequenz. nicht alles, was hinkt, ist ein vergleich, und hier gehts ja nicht um politik, aber offensichtlich kann man es sowohl mit der konsequenz als auch der inkonsequenz übertreiben, daher halte ich es mit moderat-konsequenter inkonsequenz, oder wie ich es auf instagram zusammengefasst habe, damit mich die vegan-follower nicht beim nächsten ziegenkäste-post wieder lynchen: „mostly sugarfree. mostly vegan. 100% lesterschwein.“ 

also darf bei mir auch mal eine banane in den obstkorb (aber keine himbeeren aus peru, weil die gibt’s bei uns ja eh, nur halt zu einer anderen saison). ich versuche exotik-waren nach möglichkeit bio und fairtrade zu bekommen (kakao aus dem weltladen, trockenfrüchte aus der maßgreißlerei oder bezug über sozialprojekte wie bei den trockenmangos aus burkina faso und adoptierten datteln). manchmal gibt’s auch gröbere aussetzer (gestern hab ich vor lauter relativ unbegründetem selbstmitleid eine halbe zotter-schoko verdrückt) – well, that’s life. mich triggern halt vor allem belohnungssituationen… aber alles in allem hab ich den weißmehl-/zucker-konsum trotzdem enorm reduziert, obst- & gemüserationen sind in die höhe geschnellt und zwei ziemlich leiwande effekte festgestellt: einerseits eine sofortige, deutliche verbesserung der verdauung (das thema kommt einfach immer wieder, vom legendären flatus-referat anno 1998 über darmblogs bis zu nerdig-reizvollen vorträgen). und andererseits VIEL MEHR LUST auf kochen, entdecken, probieren, spielen, genießen!

lesterschweine_obst_gemuese_vegan

und das ganz wieder bloggend, testend, experimentierend und teilend gemeinsam zu erforschen, find ich extrem famos. daher hier meine drei aktuellen fo-küsse nach deinem vorbild zusammengefasst:

  • vegan, soweit möglich – d.h., viel selber kochen, fokus auf GEMÜSE! und alle formen von hülsenfrüchten (linsen, bohnen, kichererbsen), dazu ÖBSTER! und keimlinge (kresse, mungobohnen), ergänzt durch tofu / seitan / lupinen zwischendurch, mit verschiedenen reinen nuss…mus…äh…n? (muse? MUSEN? müsen? müses? MÜSSEN? ;-) jedenfalls: mandel, erdnuss, sesam) zum pimpen. folglich meistens eigene jause und mittagessen ins büro mitnehmen, bei anlässen mit kaffeebezug sicherheitshalber ein packerl pflanzenmilch mitnehmen, im restaurant soy-/oat-latte oder auch mal eine frühstücksbowl mit pflanzenmilch statt kuhjoghurt bestellen, geht meistens. bei sozialen zusammenkünften, v.a. am land (käääärntähn), auch mal ausnahmen richtung vegetarisch. alsan find ich übrigens mittlerweile blöd (palm ehschowissen), also koch ich hauptsächlich mit verschiedenen ölen (sonnenblume, olive, kürbiskern).
  • kein weißmehl, stattdessen (dinkel)vollkornmehl, vollkorngriess, haferflocken, gepoppter amaranth, quinoaflakes, naturreis & co. also wiederum einfach viel selber kochen, für die ein oder andere geburtstagssause einfach selber einen vollkorn-kuchen mitbringen (da hat sich noch keine gastgeberin beschwert…). dazu tgl. ballaststoffe in form von geschroteten leinsamen.
  • kein industriezucker, soweit möglich –  für müsli & co stattdessen regionalen bio-honig, für pancakes oder kuchen verschiedene apfelmus-varianten, für die selbstgemachte schokolade kleine mengen agavendicksaft. als energieboost dazwischen trockenfrüchte (rosinen, datteln, feigen, zwetschken, mangos) oder rohkostriegel.

zum experimentiren und entdecken kommt natürlich eine diebische freude, wenn man mit dem zuckerlosen vollkorn-schoko-kuchen bei einer party antanzt und die runde beim verkosten verstellt, dass der ja gar nicht „ökig“ oder staubig schmeckt, sondern dann eigentlich bis auf 1 stück ratzfatz weggemampft wurde ;-) hier das rezept frei nach mrs. flury, jedoch mit weniger kakao und weniger süßungsmittel sowie billigeren zutaten (simples mehl, backöl statt kokosöl, hafermilch statt mandel, etc.) und haselnüssen statt mandeln, weil ich den eigengeschmack gerösteter haselnüsse so gern mag :-)

lesterschweine_schokokuchen_zuckerfrei

schokokuchen mit schokoglasur, zuckerfrei

100g vollkornmehl
50g gemahlene haselnüsse (oder andere nüsse)
30g kakao (der stark entölte bio-fairtrade aus dem EZA-weltladen ist sehr nice)
1-2 TL backpulver
prise salz
120-150ml hafermilch (oder sonstige pflanzenmilch)
100g apfelmus
70g honig (hat etwas eigengeschmack – sonst reis-/agaven-/sonstigen sirup)
70g öl

glasur = ca. 1/3 von dieser DIY-schokolade

  1. haselnüsse in einer beschichteten pfanne kurz ohne fett anrösten, dann mit allen trockenen zutaten mischen.
  2. feuchte zutaten mischen (optional milch etwas anwärmen damit sich zB der honig auflöst), unter die trockenen rühren. in eine gefettete, gemehlte springform leeren.
  3. im vorgeheizten backrohr auf 180° ca. 30 min. backen. abkühlen lassen, optional glasieren.

apropos wegmampfen: kürzlich hab ich heißhungrig im „vegan for fit“ geblättert und beim überfliegen der markierten rezepte festgstellt, dass die zucchini-carbonara mit erstaunlich wenig aufwand auskommt. tatsächlich ist das ein wahnwitzig schnelles essen ohne bös-kram (sogar das bio-mandelmus ist aus der EU, wenigstens keine pestizidversuchten, wasservernichtenden kalifornischen bienentöter im besitz von investmentbankern). daher hier eine vereinfachte und leicht modifizierte version nach attila hildmann.

übrigens, mit einer kleinen zucchini werd ich supersatt, laut originalrezept braucht man 500g pro person (!), up to you… das mandelmus ist außerdem extrem reichhaltig (besteht schließlich zur hälfte aus fett), kann man auch etwas reduzieren, find ich.

lesterschweine_zucchini_carbonara_vegan

carbonara vegana
(für 1 person)

1 zucchini (ca. 200g)
1 kl. zwiebel
2 knoblauchzehen
1/4 ziegel räuchertofu (ca. 5cm)
2 EL mandelmus weiß (ca. 30g)
150ml wasser
eine handvoll petersilie
etwas olivenöl
viel schwarzer pfeffer, frisch gemahlen
salz
optional etwas geriebene zitronenschale

  1. die rohe zucchini mit einem spiralschneider in dünne spaghetti schneiden, reste fein würfeln
  2. zwiebel und knoblauch fein schnippeln, räuchertofu würfeln, petersilie waschen und hacken.
  3. mandelmus mit einem schneebesen mit dem wasser verrühren. salz, pfeffer, petersilie, zitronenzeste dazu.
  4. olivenöl in einer pfanne erhitzen, räuchertofu knusprig braten. zwiebel/knoblauch mitbraten bis sie schön bräunlich geröstet sind. die mandelmus-carbonara-soße darüberleeren, hitze reduzieren, kurz eindicken lassen (geht voll schnell!). zucchini unterheben, kurz mitbraten und pfanne vom herd nehmen.
  5. pasta anrichten, mit petersilie garnieren und wegmampfen.

puh, sodalla! endlich wieder schreiben, das macht freude!! danke auch nochmal für’s feine spazieren, plaudern, pralinen verkosten & rote-rübe-humms-verjausnen heute, und bis bald :-)

bussi,
dein schwesterlein

PS: die neuen wege also!

liebe leserchens,

so, jetzt haben wir doch noch etwas zu sagen: den schwesterlichen lester-blog gibt es nicht mehr, wie ja kati und hanna bereits bekanntgegeben haben. well, zumindest nicht mehr in der 2 jahre lang geführten öffentlichen email-konversation. sondern wir werden diesen blog bis ende februar in eine ganz normale website umbauen: mit weiterhin allen rezepten, lokaltests und allen blogposts, nur kommt eben nichts aktuelles mehr dazu.

weil aktuelles machen wir jetzt anderweitig!

hanna macht sachen im radio

hanna hat gerade den radio-grundkurs bei radio orange abgeschlossen. sie ist jetzt radiomacherin und bereits am freitag dem 20.2. von 21 bis 22h mit ihrer 1. sendung mit der fabelhaften kollegin N. auf radio rhabarber on air! die ausgabe des „ökopolitischen kompotts“ vom kulturbeisl tüwi widmet sich der solidarischen landwirtschaft, CSA & co. das wird fein! :-)

radioorange_silber

hier im stream zum nachhören im archiv der freien radios: http://cba.fro.at/280530

weiters ist hanna im gerade sich neu formierenden team von veggie house – einem veganen radio zine. man weiß noch nicht, was erst wird – aber die erste sendung ist schon mal für mittwoch 25.3. von 10 bis 11 uhr geplant. dafür hat sie mit katis jungkind S. bereits ein kleines rezept-feature aufgenommen – da wurden leicht adaptierte kokos-maki gebastelt.

orange_maki

ihr seht schon, das thema essen bleibt präsent ;-) stream zum nachhören folgt ebenfalls an dieser stelle bzw. auf der lesterschwein-startseite (einfach immer wieder mal vorbeischauen).

alle weiteren aktuellen schweinereien und abenteuer von hanna findet man auch auf ihrer blog-news-sachen-site unter www.hannaspegel.com

kati kocht weiter

kati ist weiterhin als kati kocht aktiv und bietet laufend vegane kochworkshops an, zu denen man sich gerne anmelden kann. die dazugehörigen aktuellen infos gibt’s weiterhin auf www.katikocht.at – so viel in aller kürze, denn in der kürze liegt die würze! oder so.

also, das war’s auch schon wieder! in diesem sinne: bis bald im radio, im kochstudio oder bei anderweitiger gelegenheit :-)

herzlichst,
eure lesterschweine
kati & hanna

frohes neues!

liebe kati,

ein frohes neues jahr wünsche ich dir! ein numerologisch besonders zauberhaftes ist es nämlich, wie mir via elektropost mitgeteilt wurde: die alten bzw. jungen römer stellen unser 2015 laut muttern kurz & knackig als MMXV dar, während nerd M. am 1.1. via jubel-post auf facebook verlautbare:

Wir befinden uns heuer im Palindrom-Jahr: 11111011111

zu diesem anlass hab ich gleich mal eine zeitreise unternommen, die mehr als eine dekade (!) umfasst: eine reise zurück in unser elternhaus, wo es zu neujahr immer (immer! immer!) the-one-and-only mayonnaise-salat gab. ich habe mich ab 31.12. mittags bis gefühlt zu den heiligen drei königen ausschließlich von diesem wonnig-sämig-g’schmackigen zeug und weißbrot ernährt, weil so super. gab’s auch in meiner erinnerung nur!! zu neujahr, sonst nie. oder falls es ihn sonst gab, war er sicher nicht so gut. weil das war nunmal der silvester-snack, jawoll.

viele male schon habe ich seither mit dem gedanken gespielt, das ganze entweder einfach auf vegetarisch nachzubauen oder – in den vergangenen jahren – zu veganisieren. doch die historische latte lag einfach zu hoch, der erwartungshaltungsdruck somit unermesslich, und ein neujahr mit misslungenem mayo-salat… undenkbar.

heuer war es endlich soweit, ich hab mich drüber getraut, weil nämlich am 31.12. sowieso miese laune, also wär ein fail auch schon egal gewesen. und siehe da, der erstversuch war: ein mega-fail!! die selbstgemacht mayo nach deinem rezept war zwar halbwegs sämig, aber beim ersten geschmackstest hat’s mir gelinde gesagt den vogel rausgehauen. ich hatte nämlich die glorreiche idee, die halbe flasche leinöl aufzubrauchen, die seit monaten im kühlschrank rumgammelt. ich weiß, ur teuer und super wichtig und omega3 und was weiß ich. aber ich kann mit dem einfach nicht umgehen. und in mayo-form hat das ganze einen dermaßen extrem bitteren basisgeschmack entwickelt, das die zunge nur mehr pelzige impulse abgegeben hat (was auch immer das bedeuten mag).

die gute nachricht: beim zweiten versuch mit stinknormalem maiskeimöl war alles wieder gut! und obwohl die mayo etwas dünnflüssig war, haben die erdäpfel dann über nacht alles aufgesogen und das ergebnis war 1A. uff!

mayosalat_neujahr

ur nicht fotogen, aber ur lecker: mayonnaise-salat.

mayonnaise-salat

ca. 1/4 vegane mayo (weil’s geht!)
ca. 4-5 mittelgroße erdäpfel
eine kleines glas mais
eine kleine pkg. tiefkühlerbsen
3 essiggurkerl
1 zwiebel
1 knoblauchzehe
1/2 apfel
suppenwürze
essig & öl
salz & pfeffer

mayo anrühren und kaltstellen. erdäpfel kochen und auskühlen lassen, danach schälen und in nicht zu dünne scheiben schneiden. in einer marinade aus gemüsebrühe, essig, öl, salz, pfeffer, klein gehackten zwiebeln und einer gepressten knoblauchzehe etwas rasten lassen. nach ca. einer halben stunde gurkerl und apfel dazureiben, mais und erbsen einmischen und mayo unterheben. über nacht gekühlt durchziehen lassen (wichtig!), tags darauf nochmal durchrühren, abschmecken und mit cocktailtomate garniert an aufgeschnittenem baguette servieren.

also, jetzt kann das jahr ja nur mehr super werden ;-)

bis bald & bussi,
hanna

der einen hui ist der anderen pfui

liebe hanna,

es ist immer wieder lustig zu beobachten, wie unterschiedlich doch die geschmäcker sind. auch ich hatte kürzlich die seitanfilets von der sojarei in der reissen und ganz ehrlich, mich haben die – zumindest in gulaschformat – überhaupt nicht überzeugt. H.-P. fand sie ganz okay, „wie rindszunge“. ich fürchte, er hat recht. rindszunge, nein danke, kann ich da nur sagen.

ähnlich verschieden waren die meinungen bei der verkostung der neuen veganen minigugelhupfe vom ströck.

guglhupfe_lesterschweine_fb_teaser

die schokovariante

„riecht gut, aber schmeckt nach nix“ war meine meinung.
„schmeckt gut, aber riecht nach nix“ hast du gesagt.
„voll gut!“ sagt das bubenkind und verdrückt gleich mal 3 (!) stück.
„schaut gut aus! aber ich mag keinen gekauften kuchen.“ sagt das jungkind.

ich muss zugeben, ich bin da ein bissel beim jungkind. erstens back ich gerne und zweitens sind gerade die veganen rührkuchen dermaßen watscheneinfach, dass sich da ein bissel die sinnfrage stellt.

aber grundsätzlich, der schokokuchen ist schon eine option, mit heißer schokosauce und aufgeschlagener sojasahne stell ich mir den auch ganz lecker vor.

die mandel-mandarine-variante

die mandel-mandarine-variante fanden wir allesamt nicht so prickelnd, vor allem der konsistenz wegen. allerdings in warm, getränkt mit alkohol, rotweinlikör zum beispiel, lass ich mir den vielleicht auch einreden.

miniguglhupfe_stroeck_2014-03

übrigens noch ein nachtrag zur sojarei: kürzlich haben deren geräuchertes nuss-sesam-tofu probiert. urlecker! angeröstet mit senf, zwiebeln, ein bissel sajasauce und ein bissel rotwein, ist das die ultimativ geile füllung für wraps und pitafladen. ein bissel salat dazu, fertig.

das wars für heute. in den nächsten tagen muss dir unbedingt von den news aus der veganen kochkurs-ecke erzählen!

bis dahin, alles liebe,

deine kati

schokolade ist gottes antwort auf broccoli

liebe lesterschwester,

so steht es auf einer chocolaterie namens „sünde“ (ho, ho) im berliner x-berg geschrieben, und die müssen es von berufswegen her ja schließlich wissen:

schokolade_gott_broccoli_web

süßjunk war ja schon immer eines meiner lieblingsthemen, dementsprechend habe ich mich kürzlich mit tatkräftigem support von A. & E. durch die pflanzenschokoladen der stadt gestöbert – zur besseren übersicht in ein handliches ranking verpackt:

  1. vego whole hazelnut chocolate bar: heftig-heftiger-hazelnut! zartschmelzend mit knackigen nüssen, und zwar in form eines riesen-riegels. die bestmögliche schoko-ersatz-dröhnung für nocciolone-fans wie mich! gesehen zB bei gewusst wie „zum eisbären“.
  2. schakalode: leichter und weniger „befriedigend“ als der vego-riegel, aber dafür tatsächlich schokolade und kein nougat-verschnitt. kommt erstaunlich nah an das tierische „original“. vergleichbar mit den moo-free sultana bars (schon im mai getestet & verbloggt). gesehen zB im maranvegan.
  3. zotter mitzi blue chinese taste machine: knackige weiße soja-schoko mit einer kleinen dunklen schoko-scheibe on top sowie cranberries und goji-beeren – die bei mir allerdings auf grund eines staubig-roughen nebengeschmacks nicht punkten konnte. A. war hingegen recht begeistert, daher ein ehrenvoller platz im mittelfeld im sinne der geschmacklichen meinungsvielfalt. gesehen zB bei denn’s.
  4. alnatura feine-bitter-orange: knackig und zartschmelzend, hinterlässt allerdings eine gewisse pelzigness am gaumen. bin allerdings auch keine dezidierte bitterschokoladen-fanin. pluspunkt: sympathisch kurze zutatenliste ohne trash, bestehend aus genau 4 ingredienzien – „Kakaomasse*, Rohrohrzucker*, Kakaobutter*, Orangenöl* (0,1%)“. gesehen zB bei dm.
  5. bonvita reismilchschokolade traube-nuss: sehr hart, eher karg im geschmack und mit bis zur unkenntlichkeit zerkleinerten trauben- und nuss-bestandteilen. mut zu mehr substanz, bonvita! gesehen zB bei denn’s.

honorable mention: rittersport hat ein eigenes forum mit ihren veganen sorten eingerichtet. danke. der nächste step ist dann die DIY-schoki, kakaobutter lagert bereits im küchenkastl, und hildmann hat dazu auch ein paar baupläne veröffentlicht.

übrigens auch sehr super: die vegane keks-auswahl von „sommer„. tests beweisen – die vollkorn-dinkel-schoko-cookies überzeugen auch nicht-vegane kollegInnen. und die dinkel-ingwer-kekse mit schokochips bringt das blut in wallungen!

und jetzt noch der saisonale hinweis des tages #drumroll – vegane lebkuchenherzen! großes #freu #hoppel #hüpf #jubel heute bei denn’s. während nämlich die klassischen, heißgeliebten elisenlebkuchen mit hühnereiweiß versetzt sind, kommen die gefüllten lebkuchenherzen mit zartbitterschokolade von rosengarten rein pflanzlich daher – sind auch auf deren website als vegan gelistet, ebenso wie zartbitter-weihnachtsmänner und nikolo-lollies. und lecker sind sie obendrein:

lebkuchenherz_web

so, genug zuckerschock. hat noch jemand da draußen heiße schoko-tipps und favourite pflanzen-kram?

merci & lg,
hanna

von hummeln und samen

liebe schwester of ökoparzellen-fame,

nach einer äußerst umtriebigen woche hab ich endlich wieder einen allein-daheim-nachmittag und die entsprechende zeit um mein konzept für die bachelor-arbeit zwei zu finalisieren… nein, natürlich nicht. also endlich zeit zum blogeintrag schreiben.

hm… moment mal. irgendwie kommt mir das bekannt vor ;-)

nach einer äußerst umtriebigen außer-haus-woche hab ich endlich wieder einen allein-daheim-vormittag und die entsprechende zeit für die gastro-prüfung teil zwei zu lernen… nein, natürlich nicht. also endlich zeit zum blogbeitrag schreiben, kochen und backen.

wir lesterschwestern sind es ja gewohnt alle möglichen sachen gleichzeitig anzureißen, was auch meistens eh irgendwie klappt, trotz aller du-spinnst-ja und dumdum-geschoß-attribute der näheren und ferneren umgebung. wir machen uns nun mal wie die hummel:

“Die Hummel hat 0,7 cm² Flügelfläche und wiegt 1,2 Gramm. Nach den Gesetzen der Aerodynamik ist es unmöglich, bei diesem Verhältnis zu fliegen.
Die Hummel weiß das nicht und fliegt einfach.”

wo sich hummeln jedenfalls sehr wohl fühlen sind einerseits festivals, wie man in diesem blog schon mehrmals mitverfolgen konnte, wie zum beispiel das dieses wochenende steigende rummel hummel kunst-DIY-dings-festival (sic!) am bakalofts gelände in einer ehemaligen fabrik, wo J. mal wieder guerilla-knitted und H. endlich seine superen street-art-fotos ausstellt und A. ein bisschen aerial-silk-yoga macht und sonst jede menge sachen die wache hummeln machen:

Rummel Hummel @ Bakalofts

rat mal wo die ganzen hummel-analogien herkommen… ;-) wie auch immer, damit ich hier noch die kurve kratze – also weiters sehr wohl fühlen sich hummeln auf wald, wiese & natur – während wir in wien immer wieder auf der ökoparzelle herumhoppeln hatte ich kürzlich die gelegenheit, einen hardcore-profi-garten zu bestaunen: die schaugärten der arche noah in schiltern nämlich.

noah und die 6.000 samen

dieser schaugarten bietet eine unfassbare vielfalt an gemüsen & gewächsen, dass es das vegan-herz höher schlagen und die geschmacksknospen frohlocken lässt. im arche sortenarchiv lagern mittler weile ganze 6.000 verschiedene sorten, in gründungszeiten waren es noch ca. 250 – darunter ca. 200 kartoffelsorten, 200 paprika & chili, 700 bohnen, 500 tomaten und einiges mehr. im garten werden die sorten aus dem archiv basierend auf einer genauen listung nach und nach wiederaufgefrischt, da samen nicht unendlich lange halten.

Arche_Noah_by_Andre_Hoeschele_2013

sonnenblumen mit kern-auffang-verhüterli, rotkohl-köpfe, verschiedene maissorten mit anti-bestäubungs-verhüterli und das barocke gartenhäuschen.

Fotos: Copyright André Höschele/PANLUX

Arche_Noah_by_Andre_Hoeschele_Hanna_Spegel_2013

von den kärtner gebirgskräutalan über moschuserdbeeren bis zur ukrainischen stachelgurke. beware!

wir sind ja CSA-technisch schon an gelbe zucchini, violette karotten & co gewöhnt, und das nicht von ungefähr – unser biohof-mogg tauscht nämlich fleißig mit der arche noah jungpflanzen aus um an der erhaltung alter sortenraritäten mitzuwirken. wegen der nachbaufähigkeit nämlich, damit die robusten und trotzdem schmackhaften sorten nicht vor lauter hybrid- und einwegsaatgut verloren gehen.

apropos CSA: auf derstandard.at ist diese woche ein artikel erschienen zur grünen revolution, da heißt es…

Und auch gemeinschaftlich organisierte Lebensmittelnetzwerke sprießen in Österreich: 2011 begann der Gärtnerhof Ochsenherz die Endverbraucher als Unternehmenspartner miteinzubeziehen und ihnen gegen einen Mitgliedsbeitrag Ernteanteile, etwa in Form von Gemüsekisten zu überschreiben. Das Modell, in den USA und Japan seit den 1960ern bekannt als Community-supported Agriculture (CSA), wird mittlerweile von einer Handvoll weiterer Initiativen gepflegt.

das erinnert mich daran dass noch der nachbericht zu H.-P.’s parcademy vortrag in sachen ernährungssouveränität im entwürfe-ordner schlummert… however, ich habe für mein revitalisiertes fensterbrettbeet jedenfalls in der arche ordentlich zugeschlagen, außerdem gab’s eine eigene samenbestellung zwecks export niederösterreichischer raritäten in einen untriebigen heimgarten im kärntnerland:

Arche_Noah_Samen_Toepfe_2013

samenvielfalt aus dem hause reinsaat sowie von den CSA-kollegen ochsenherz, in natura gibt’s zB ananas-salbei (links) und krauseminze (rechts).

so, ich schwing mich mal samt wollsocken & fleece-hoodie auf’s radl und werd dann mal mit K. & konsorten rumhummeln beim rummel hummel!

bis morgen beim supper club (freu!) & bussi,
die hannahummel

das prinzip supermarkt

liebe lesterschwester,

es tut sich was im autonomen gemüsebeet! unser CSA-ernteanteil wird über den sommer & herbst immer bunter und umfangreicher, die ökoparzelle wirft im saison-endspurt noch kindskopfgroße rüben ab, heute ist eine neue food-coop in 1020 gestartet, und schon nächste woche findet H.-P.’s heißerwarteter vortrag mit frau T. bei der parcademy im rochuspark zum thema ernährungssouveränität mit dem titel „du isst was du kaufst!“ statt:

Ernährung. Da denkt man zuerst an Gemüse, Fett, Zucker, Allergien… HedonistInnen an Genuss und Lebensfreude. Ökologie, Solidarität und Partizipation hingegen haben für die meisten mit Essen nichts zu tun. Sollten sie aber!

Abseits des Prinzips Supermarkt:
ökologisch, solidarisch, partizipativ

DI 24.9. 19h @ Rochuspark, Details auf Facebook

von der ernährungs- zur konsumsouveränität

neben souveräner ernährung und autonomen gemüse gibt es ja auch noch allerlei andere lebensbereiche, die abseits des im vortrag angekündigten „prinzip supermarkt“ zu bestreiten wären. tierversuchsfreie und vegane kosmetik (tipp: der „cruelty-free & vegan“ beauty-blog once upon a cream), fairtrade-kleidung – vielleicht sogar bio und co2-neutral, veganes schuhwerk, wiederverwendbare utensilien wie zB der mooncup statt einweg-hygieneartikeln, und und und…

zu diesem thema hatte ich des sommers einen angeregten park-plausch in graz über food-koops, solidarisches landwirtschaften, einkaufsgemeinschaften, kaffeekooperativen etc. mit dabei waren B., eine der ersten aktiven food-koop-menschen meines bekanntenkreises, ihr freund F. sowie A., ihres zeichens supermarkt-vermeiderin und lokal-bezugs-expertin der stunde.

im anschluss an den plausch hatten A. und ich eine angeregte email-chat-konversation – ein schöner teaser auf das parcademy-thema, wie ich finde!

H: liebe A.! deine aussage, du würdest so gut wie nicht mehr in einen supermarkt gehen, hat mich total fasziniert. beim thema ernährung gibt es ja schon einige optionen – von food-koops über CSAs bis zu selbsterntegärten und co.

csa_1_anteil_april_web

unser 1. ernteanteil der CSA mogg im april 2013. CSA steht für community supported agriculture, ein solidarisches landwirtschaftskonzept.

aber wie machst du das mit all dem anderen kram – von kosmetik bis haushaltsware?

A: das parkgespräch war wirklich inspirierend! also die motivation nicht in den supermarkt zu gehen, hat sich nicht verändert… roland düringer hat das in einem seiner „gültigen stimme“-videos schön auf den punkt gebracht: er sieht die ganzen sachen im supermarkt und denkt sich nur, für ihn brauchen sie den krempel nicht mehr zu produzieren. also der reihe nach…

kosmetik/körperpflege hab ich extrem reduziert, und wenn ich da was brauche, les ich vorher immer wieder in den ganzen peta-listen und in vegan-foren nach, was da ok ist und welcher hersteller vertrauenswürdig ist. und bevor ich was nachkaufe, hab ich immer wieder eine woche lang versucht, ohne auszukommen. ergebnis: statt eines vollen duschregals steht bei uns mittlerweile ein kleiner teller mit pflanzenseife und veganem gesichtsreiniger.

konsumautonom_kosmetik

vegan-siegel auf den produkten von alverde (dm)

wenn ich saisonal was brauche, wie sonnencreme oder bodylotion oder gesichtscreme, dann kauf ich es meistens von balea oder auch alverde, das ist die eigenmarke von dm die sind tierversuchsfrei, wenn man all den listen und foren glauben darf.

konsumautonom_zahnbuerste

böhzer bürstenkopf und gute sole-zahncreme von weleda. verfärbt zwar die zahnbürste, aber ist dafür ohne tenside, fluoride und synthetische zusätze.

mit der eincremerei hab ich es selber nicht so, dafür bin ich bei der zahnpasta eigen und besorg was supidupi spezielles aus dem bioladen, weil sie soll ohne fluor und ohne minze sein und am besten nach gar nix schmecken. die andre problemstelle ist zahnseide, da gibts alternativ fast nix, da schau ich mich derzeit noch um. und die bürstenköpfe für die zahnbürste sind leider nur von firmen erhältlich, bei denen tierversuche garantiert vorkommen, weil es läuft immer auf p&g oder unilever hinaus (hier bitte ein gesicht wie grumpy cat vorstellen).

H: gute sache! allein die idee gewisse produkte nicht gleich zu ersetzen sondern mal eine woche ohne auszukommen zu versuchen ist ein pfiffiger life hack. so ist es mir gegangen mit haarbalsam, körperpeeling, mineralpuder, handcreme, und und und… badezimmerschrank entrümplifizieren! ach ja, apropos peeling – da mach ich mir öfter einfach eine kombi aus olivenöl und rohrohrzucker. spezialtipp von der anderen H. – macht die haut superweich, nur die dusche muss man dann halt ein bisserl putzen ;-)

konsumautonom_mascara

wasserfeste und wasserlösliche mascara, (noch) böse.

A: jaja, wer schön sein will… damit wären wir auch schon beim nächsten thema, dekorative kosmetik: extrem reduziert. wimpernzange und wimperntusche (gosh ist tierversuchsfrei und klumpt nicht, gibts beim bipa) muss fast immer sein. und hin und wieder augenringe abdecken, da gibts aber bei lush auch immer mehr schöne sachen; die schauen auch drauf, dass nur soviel chemie-krempel in den sachen ist, wie unbedingt sein muss.

konsumautonom_deko

lush-probe der fabulosen, veganen „dream cream“ plus leider unvegane ex-lieblingsprodukte: everon lippenbalsam von weleda, matte lip tint von tarte cosmetics und kiehl’s sunbalm SPF15

haushalt: ist auch ziemlich reduziert, das meiste putz ich mit sodasan-schmierseife und essig, für härtere fälle hab ich noch spiritus und baking soda aus der apotheke daheim.

wo es nicht so flutscht sind die geschirrspülertabs und waschpulver. waschnüsse kauf ich nicht gern, die haben ja auch einen langen transportweg und ich find, die leute vor ort brauchen die selber.

H: apropos waschnüsse: die muss man ja nicht aus brasilien herankarren, wir haben die auch – und zwar in rauen mengen! da ist mir nämlich gleich H.-P. eingefallen, der macht selber waschmittel aus kastanien die er mit den kids im herbst im prater sammelt. heuer steht erstmalig das projekt „flüssigseife“ an…

hpwaldbauer_kastanien

DIY-waschmittel aus rosskastanien (c) H.-P.

A: danke für den link zum kastanienwaschmittel, das find ich wirklich interessant und simpel genug, um es im herbst auszuprobieren! hier sind kastanien rund ums haus, hab ja auch noch parks und gärten rundherum, das wird spannend!
ja, und klopapier, müllsäcke, reinigungsschwämme und das ganze verbrauchsmaterial ist nach wie vor ungelöst; es gilt einfach die prämisse, da nicht zu verschwenden und so wenig wie möglich zu verbrauchen…

konsumautonom_haushalt

challenge accepted? einwegartikel, plastikzeug und haushaltsmüll reduzieren…

so, ich glaub das ist mehr als genug! ich wollt noch dazu sagen, dass mein freund bei all den umstellungen und versuchen meistens begeistert mitgemacht hat. manchen anderen in meiner umgebung geh ich damit ziemlich am oarsch, vielleicht, weil ich auch gern drüber rede und mich austausche. vielleicht komm ich da ziemlich radikal und obsessiv rüber, aber es is ja mein leben und ich versuch umhimmelswillen niemanden zu missionieren. aber wir haben eh schon drüber geredet, wie das beim thema „vegan leben“ ist: man braucht es nur zu erwähnen und viele fühlen sich gleich angegriffen. beim thema „reduzieren“ ist es wohl das gleiche.

H: so true… die reaktionen auf meinen einheits-kleidungsstil sind auch immer wieder überaus durchwachsen. aber das mit dem klamotten ist ja nochmal eine eigene geschichte
freu mich jedenfalls in dir eine rainbow warrior kumpanin gefunden zu haben, und freu mich auf weiteren austausch! und ist das ok für dich wenn ich ausszüge deiner inputs in einem blogbeitrag veröffentliche?

A: natürlich darfst du posten, was du magst. ich freu mich auch sehr über austausch und dass wir da auf gleicher spur unterwegs sind, das macht mut und laune =)
regenbogenküsschen aus graz!

das wär’s auch schon wieder. ich freu mich jedenfalls schon sehr auf vortrag & rege diskussion bei meiner 1. parcademy & wünsch dir toitoitoi für deine actions der kommenden tage, untriebige dampft-durch-alle-gassen-sister!

alles feine & gruß an H.-P.,
hanna

i can haz vegan outdoor shoes!

liebe lesterschwester,

wir fahren ja viel und gerne mit dem fahrrad. innerhalb von wien sowieso und anlassbezogen auch mal zum ein oder anderen festival. trotz low-budget-anspruch und „bin ja nicht aus zucker!“-attitüde bin ich mittler weile auch equipment-technisch für die meisten wetterlagen gerüstet – zum beispiel mit softshell-jacke und regenhose. nur das mit den schuhen ist ein drama!

nach laufend nassen füßen dank mehrmaliger komplett-taufe diverser sommerlicher halbschuhe hatte mich ja H.-P. zu einer einkaufscentertour verschleppt, um der hanna endlich wasserfestes schuhwerk zu besorgen. die qual der wahl zwischen berg-, trekking-, walking- und laufschuhen aller art mit den stichworten „wasserfest“, „schwarz“ und „vegan“ erwies sich als erstaunlich komplex, die wenigen lederfreien gore-tex versionen entweder zu schwer oder in der version superfancy schlichtweg zu teuer.

nach weiteren recherche-runden online & bei verschiedenen schuhläden dann heute endlich die (er)lösung: wasserfeste, vegane, vollschwarze high-top barfußschuhe von vivobarefoot namens synth hiker. laut website besteht der schuh aus den materialien „Hydrophobic Mesh und dünne Microfaser“, ersteres zu 100% recycelt. alles zusammen ökologisch, giftfrei, vegan, wasserabweisend, leicht – die damen-version in meiner größe 37 kommt mit schlanken 280g daher. in kombination mit der 2,5mm sohle samt stoppeln („off road ready“, oho) und mehr zehenraum erzeugt das ganze in der tat ein sehr anderes gehgefühl als der klassische wanderschuh oder die billigsdorfer-ballerinas. die optik von oben ist auf grund des breiteren schnitts etwas gewöhnungsbedürftig, summa summarum konnte aber mein anspruch zwischen outdoor und urban style recht gut erfüllt werden:

coll_vivobarefootbesonders nice: die angeschriebenen EUR 150,– wurden im terraplana-laden in der neubaugasse dank 15% studierendenrabatt zu EUR 127,50 – damit war der kauf sogar günstiger als via amazon (größe 37 aktuell um EUR 134,– erhältlich).

somit bleibt mir nur mehr zu hoffen dass es die nächsten tage noch ein paar mal ordentlich schüttet, damit ich die wasserfestigkeit noch auf herz und nieren prüfen kann!

finally wohl beschuht,
dein schwesterlein

 

vegan supper club: review und preview

 

jetzt kommt endlich der supper club rezepte nachbericht.

coll_supperclub1

mir hat der erste termin auch sehr großen spaß gemacht und ich freu mich schon auf die folgetermine am 18.5. und am 22.6.! es ist eine total witzige erfahrung leute, die man überhaupt nicht kennt in die eigenen vier wände einzuladen. auf jeden fall eine tolle möglichkeit neue leute kennenzulernen, mit denen mich auf anhieb etwas zentrales verbindet: die liebe zum guten essen. aber ich bin mit dieser idee nicht allein auf weiter flur, am 28.4. testen hp und ich den brunch von „die fee kocht„. bin schon total neugierig was uns in der hannovergasse erwartet!

persische reistafel am 18.5.

nächstes mal wird es bei mir eine persische reistafel mit georgischem einschlag geben, also badridschani und lubio zur vorspeise, gefolgt von ghormesabsi, badendjan und vegetarischem khorechte-fesendjan. sagt dir alles gar nichts? dann lass dich überraschen! ich verrat nur soviel: melanzani, walnüsse und granatapfel spielen eine zentrale rolle, es wird also allerfeinst getafelt!

auch diesmal wieder: pay-as-you-wish, meine empfehlung sind 18 euro inklusive aller speisen und getränke. anmeldung über lesterschwein (at) gmx (dot) net – falls ihr am 18.5. keine zeit habt, aber interesse an folgeterminen, dann schreibt mir ebenfalls ein mail.

so, jetzt kommen aber wie versprochen die rezepte vom indischen abend: alle rezepte sind einerseits nachbauten von eigenen indisch-essen-erfahrungen und andererseits angelehnt an chefkoch.de-rezepte.

linsensuppe

DSC09238_klein

350 g     linsen, rote
4              tomate(n)
1 daumengroßes stück ingwer
1 l           gemüsebrühe
1 tl          kurkuma
1 tl          kreuzkümmel
1 tl          garam masala
1 chilischote
etwas weißwein
salz
öl

außerdem:

2 zwiebeln, in halbe Ringe geschnitten
2 tl kreuzkümmel
mehl

ingwer schälen und fein reiben. tomaten in Würfel schneiden. in einem großen topf etwas öl erhitzen und gewürze kurz andünsten, dann die linsen hinzugeben und kurz mitdünsten. die tomaten hinzugeben und alles mit wein und gemüsebrühe ablöschen. die suppe etwa 25-30 Min. bei mittlerer hitze köcheln lassen, bis die linsen weich sind. Erst zum schluss salzen

für die einlage die zwiebeln mit mehl und kreuzkümmel mischen, überschüssiges mehl mit einem sieb entfernen und dann die zwiebeln in öl goldbraun anbraten.

DSC07947_klein

 

shahi paneer

 

3             zwiebel(n), klein geschnittene
1 dose  tomate(n), passierte oder geschnitten
3 Zehe/n knoblauch, klein geschnittener
1 el         frischer ingwer
2 el         kreuzkümmel, gemahlener
1 el         koriander
1 el         garam masala
3/4 Tasse cashewnüsse oder mandeln
1 tasse  pflanzenmilch
wasser nach belieben
1 el         zucker
3 el         Öl
etwas  Chili

1 tasse pflanzenmilch auf die mandeln schütten (zum einweichen). das öl in die pfanne geben  und die klein geschnittenen zwiebeln darin anbraten. knoblauch und gewürze ein paar minuten mitbraten, mit dem zucker karamellisieren, die tomaten hinzugeben. nun die mandeln und die pflanzenmilch mit einem pürierstab gut mixen und hinzufügen.nach belieben mit wasser auffüllen und salzen. die konsistenz soll noch sehr dickflüssig sein

 

palak paneer

4 el öl
2 zwiebel(n), fein geschnitten
1 tl kreuzkümmel, gemahlen
4 tomate(n), fein gehackt
1 chilischote
1 tl kurkuma
salz
350 g spinat, fein gehackt
1 tl Korianderpulver
1 tl garam masala
2 cm ingwer, frischer, in streifen geschnitten

öl in einer großen pfanne erhitzen, zwiebeln und kreuzkümmel zugeben und goldbraun anbraten. tomaten zufügen, umrühren und zugedeckt ca. 5 min. kochen, dabei ab und zu umrühren. mit chili, kurkuma und Salz würzen. spinat zugeben, vorsichtig umrühren, zugedeckt bei geringer Hitze ca. 10 – 15 min. köcheln lassen. zum schluss koriander, garam masala und ingwerstreifen zugeben und einige minuten weiterköcheln lassen.

 

chana masala

300 g kicherebsen, eingeweicht oder eine dose
1 zwiebel, geschnitten
1 el garam masala
1 el kreuzkümmel
1 el koriander
1 el ingwer oder 1 tl zimt
1 tl kurkuma
1 chilischote
1 packung kokospaste oder 1 dose kokosmilch
ev. 1 kartoffel
salz

zwiebel anbraten, gewürze kurz mitbraten, dann die kichererbsen hinzufügen und mit wasser aufgießen bis sie bedeckt sind. köcheln bis die kichererbsen weich sind und zum schluss kokos und salz dazugeben. wenn das ganze zu flüssig ist hilft eine fein geriebene kartoffel um es zu binden.

das mousse au chocolat-rezept findet ihr hier!

2013-04-20 20.39.56

so, jetzt mach ich mich wieder ans lernen für die gastgewerbeberechtigungsprüfung (tolles wort – oder?)!

bis morgen, kati

p.s. die sellerieschnitzel sind mir auch schon mal angebrannt. es hilft richtig viel öl (nachher auf küchenkrepp abtropfen lassen), wirklich dünne scheiben und nur mittlere hitze (aber das hast du dir wahrscheinlich eh schon selber gedacht). superlecker dazu schmeckt übrigens bärlauchpesto. hp hat da ein ganz famoses welches fabriziert, ich muss ihn noch nach dem rezept fragen!