foodblog, fancy: kürbis mit raritäten & avocado im test

liebe kati,

bei uns hat das hin-und-her der emailerei ja – mal mehr, mal weniger – system. es gibt aber auch ganz besondere exemplare an pingpong-posts: einerseits die themenspezifischen one-on-one repliken wie unsere wechselseitigen befütterungs-gebrausanweisungen hilfe, mein [kind/nichte/freund] isst keine tiere! bzw. hilfe, mein [kind/nichte/freund] isst keine pflanzen!, aber auch monologische follow-ups wie plemplemplem, oder doch nicht? und doch plemplem. und dann gibt’s noch lesterschweinhistorisch nie-dagewesenes: ein gemeinschaftlicher schwestern-post, zum beispiel! doch bevor wir den übermorgen – nur mehr 2x schlafen! – anlässlich des… psssst… blogburzltags in den äther jagen („happy birthday to uuuussss…“), hier noch ein simpler ping:

kürbis, fancy

premiere: hanna kommt zu kati – und stellt ihr selbst mitgebrachtes essen auf den herd #muahaha konkret: eine fancy version der klassischen kürbiscremesuppe, selbstgemacht im hause A&O, und zwar mit allerlei raritäten aus der FC meidling und dem – mittlerweile schon wieder WG-geschichte – gemüsekistl á la adamah:

kuerbissuppe_fancy_web

„wart, stell die vase da rüber, ich mach so ein foto wie die fancy foodblogger – mit blumen!“ – „…“

kürbiscremesuppe mit süßkartoffel

½ hokkaidokürbis
1 rote zwiebel
1 knoblauchzehe
1 stück ingwer, ca. daumenbreit
handvoll süßkartoffeln & kartoffeln (zB vom Raritäten-Hof zum Alten Torbogen)
salz, pfeffer, chili
kürbiskernöl, kürbiskerne

zwiebel, knoblauch und ingwer klein schneiden und anrösten, den zerteilten kürbis mitrösten, die geschälten süß- & kartoffeln dazu, alles mit weißwein ablöschen und gemüsebrühe aufgießen. sobald gemüse weich, kürbiskerne + chili dazu, alles pürieren, mit salz & pfeffer abschmecken.

garnieren mit – nanonanet – kürbiskernöl, zum beispiel dem geilen scheiß vom hause pock aus unserer foodkoop, bei euch im nobelhaushalt sogar in einer ‚übschen glaskaraffe ;-)

und kürbis ist sowieso immer super – ob als curry, ragout oder in form von süßen muffins… mein zweitlieblingsgemüse nach dem kürbis ist dann gleich:

aaaaaavocadohh!

ist natürlich ein blödsinn, weil avocado gar kein gemüse ist, sondern eine frucht – aus der gattung der lorbeergewächse (danke, internet). ist aber auch wurscht. avocados sind nämlich nicht nur für die eigene küche die reine leiwandness – zum beispiel für den formidablen tofu-tower – sondern auch für per se nicht unbedingt vegetarisch/vegan ausgerichtete gastro-einrichtungen die simple rettung aus dem gemüse… äh… obstfach. dementsprechend sind in einschlägigen bagel- und sandwich-läden auch verschiedene variationen der grünen freunde zu finden. hier ein best of der jüngeren vergangenheit:

avocadovariation_wien-graz

avocado-variationen graz-meidling-hietzing

  • 1: vollkorn-bagel mit guacamole, vogerlsalat & tomaten (barista’s, graz)
  • 2: sandwich mit avocado, kopfsalat und tomaten (conolly’s, wien 1120)
  • 3: vollkornbagel mit avocado, rucola und tomate (pure living bakery, wien 1140)

die guacamole-vogerlsalat-variante von nummero 1 hat geschmacklich am meisten überzeugt, außerdem sorgt die avocado-creme für entsprechenden zusammenhalt der bagel-komponenten. 2 und 3 sind auch gelungen, sind allerdings verzehrtechnisch eher unpraktisch, vor allem das sandwich. die befürchtung der kellnerin – „sandwich ohne cream cheese? das wird aber trocken!“ – hat sich ganz und gar nicht eingestellt, dafür sind mir die tomaten- und avocado-schnitze auf’s sofa gekugelt.

nummer 3 konnte auf grund meiner persönlichen präferenz des vogerlsalats- gegenüber rucola-grün nicht 100% punkten. macht aber auch nichts, in der pure living bakery gibt’s neuerdings auch einen hummus-bagel, der wird beim nächsten mal getestet. bei diesem cookie&cake-laden in hietzing und einer dependance in der burggasse gibt’s jede menge formidablen süßkram – leider nichts davon vegan. auf nachfrage in 1070 hieß es noch ende letzten jahres, man würde auf grund verstärkter nachfrage eventuell einen veganen kuchen (kleiner tipp: apple-crumble! würde perfekt zu den vielen anderen crumbles passen…) ins programm nehmen, scheint aber bisher noch nicht passiert zu sein. please? der soja-latte ist schon mal ein guter start!

in diesem sinne: cookies, cream & sweet dreams!

bis übermorgen & gute nacht,
hanna

grazbericht meets gerichtsbericht

o’sister,

here i am! danke für den superen supper club nachbericht – die rouladen schauen echt zum anbeißen aus (auch dank H.-P.’s dokumentationskünsten!). beim nächsten mal bin ich wieder fix mit am start, promised ;-) and now for something completely different:

ein superfeines wochenende war das, der allerheilige geschwisterliche graz-ausflug. wie schon von vielen vorhergehenden besuchen in der st.eiermark wissen wir schon von der vegan-kompatibilität der hauptstadt, nur leider hatten diesmal feiertagsbedingt alle hotspots von ginko bis mocca-in geschlossen – die stadt war überhaupt wie ausgestorben. da retten auch seitan-burger & vegan-bosna beim naturkostimbiss am hauptplatz (to be tested) und die tofu-burger beim oldschool-würstelstand am franziskanerplatz nicht darüber hinweg.

aber zumindest frühstückstechnisch gab’s eine unerwartet formidable rettung: der barista coffeeshop „uptown“ in der sporgasse. superlecker café latte mit einer bis dato unbekannten soja-milch (ungesüßt, mit calcium) und doppeltem espresso. dazu *drumroll* avocado-bagel! knusprig aufgebacken mit ordentlich guacamole, dazu frische tomaten und vogerlsalat – sehr empfehlenswert. da sagen auch die omnivoren brüder nicht nein, und so gehen flugs 7 avodaco-bagel in 2 frühstückssessions über den ladentisch.

noch up-er: spezial-sundowner im aiola „upstairs“ am schlossberg nach einem ausgiebigen nickerchen in der spätherbstlichen sonne samt leichtem sonnenbrand. und das am 1. november – strike!

graz_2013

grazer nachtleben mit der heiligen karotte im bang bang club, avocado-frühstücksbagel plus sundowner am schlossberg.

bei der heimkehr nach dem 48h-trip gab’s ein reparatürliches massaman-curry in geschwisterlicher co-produktion, zusammengewürfelt aus restbeständen an roten rüben und erdäpfeln plus einem büschel frischem koriander. #omnomnom!

massamancurry_roteruebe

ein sonntägliches reparatur-curry in geschwisterlicher co-produktion: massaman mit kokosmilch und erdnussbutter. hell yeah.

apropos vegankompatibilität: der falter hat ja schon vor fast genau 1 jahr mit dem cover-thema „wien wird vegan“ und der top-story „alles dreht sich ums gemüse“ auf den aufstrebenden trend zur pflanzenkost verwiesen. ebenjene titelgeschichten-redakteurin hat uns nun zu einem so genannten „gerichtsbericht“ eingeladen, samt interview und fotosession. das gespräch war superspannend und ich kann’s kaum erwarten die professionell geshooteten melanzani-röllchen am mittwoch in der neuen ausgabe (auf seite 50, afaik) zu bestaunen! von da stammt übrigens auch der heute verwertete restliche koriander…

falter_interviewsession_2013-10-31

pro-tipp für besonders fotogene melanzani-röllchen: auberginen mit der brotschneidemaschine in ebenmäßige längsscheiben filettieren…

und bis dahin bekomm ich vielleicht auch noch den schoko-test gebacken, der seit wochen im entwürfe-ordner vor sich hin schlummert… soja-zotter vs. nocciolone-riegel, beware!

gute nacht & bis bald,
hanna

balkonbericht aus graz

liebe lesterschwester,

winkewinke aus dem familien-kurzurlaubs-domizil graz! während sich C. neben mir von unseren ausgiebigen nachmittagsspaziergang quer durch maria trost und gefilde erholt, nutze ich die sonntagsruhe für ein kleines balkonblogupdate und dem verzehr eines formidablen vegan-brownie aus der ginko-backstube (mehr dazu unten!):

die veganisierte familien-völlerei

eigentlich hatte ich mich ja auf ein gewisses vegan-brechen eingestellt, um nicht die seit jahrzehnten gepflegte genuss-zelebration mit unserer großtante zu unterbuttern. aber mitnichten – bei der gemeinsamen wochenend-einkaufstour konnten wir beiderlei bedürfnisse befriedigen: der sonntags-brunch hatte sowohl butter, griechischen schafkäse und zwiebelleberstreichwurst zu bieten – ABER auch steirische erdbeeren, avocado, hummus mit pomodori secchi, tomaten-oliven-streich, ein veganes schoko-haselnuss-küchlein (ebenfals ginko!) & co. für den obligatorischen kardamom-kaffee hatte ich einfach eine packung hafermilch mit am start. dazu ein stifterl bellini – herz, was willst du mehr!

der mittägliche einkehrschwung während unserem sonntagsspaziergang im supertraditionellen häuserl im wald dann ebenfalls kein problem: während sich C. äußerst appetitliche melanzani-cordonbleus mit spargel genehmigte, war meine reichhaltige portion vogerlsalat mit käferbohnen und erdäpfeln in einer alles außer sparsamen kernölmarinade auch ohne speck möglich, kam dafür mit ein wenig hartem ei daher – what shalls.

graz_brunchundlunch

höchste eiszeit

auch für gruppengeschichten ist graz äußerst vegan-kompatibel: bei der samstäglichen altstadt-flaniererei mit A. sind wir vor der steirischen außenstelle des geschätzten eis-greiszler justament in mein verehrtes vitamin B. (balkon-brunch-queen!) samt anhang F. gelaufen – die hatten gerade eine ganze box eis ausgefasst, mit 4 von 6 sorten vegan! also ab in den stadtpark und großer jubel ob einem ausgezeichneten zotter-schokoeis auf basis der joya-sojamilch sowie marillensorbet, pistazien-traum und brombeer-freude. neben den spezialsorten hat die grazer dependance noch einen entscheidenden vorteil: keine meterlange schlange wie in der rotenturmstraße…

eisgreiszler_graz

we love ginko!

natürlich durfte auch ein abstecher in das ebenfalls schon in die familien-tradition eingegangene ginko nicht fehlen. und obwohl mir das komplett vegetarische buffet in liebevollster atmosphäre schon immer höchst sympathisch war, ist mir jetzt erst aufgefallen dass eigentlich 80% des gesamten angebots vegan ist – und auch entsprechend ausgeschildert: so gut wie immer anzutreffen ist eine umfangreiche indische fraktion mit curry aller art und basmati-reis mit rosinen und nelken, dazu gab’s gestern karottencremesuppe, bohneneintopf, rösti, kartoffelwedges, asia-gemüse, falafel und die stets frische und variantenreiche salatbar. den dessert-bereich mit diversen veganen cremen und puddings habe ich zugunsten der kuchenvitrine diesmal ausgelassen…

ginko_graz

ebenjene vitrine samt großartiger auswahl aus der hauseigenen backstube war für mich eine besondere überraschung – ein konditorei-traum wird wahr! aida go home ;-) die qual der wahl wurde mir von C. freundlichst abgenommen indem sie nach unserer dessert-runde auch noch auf einer mitnehm-box insistierte: somit konnte ich nicht nur die grandiose vegane schaumrolle und den traum von einer mango-kokos-schnitte testen (schokoladig-flaumiger kuchenboden mit luftiger kokoskreme und fruchtigem mangospiegel – bam!), sondern auch das nussige schoko-küchlein, den kräftig-schokoladigen brownie sowie eine solide rumkugel. C. hat die (nicht ganz vegane) himbeerschnitte verspeist und war ebenfalls begeistert, ebenso vom heute verfrühstückten rhabarber-streusel-kuchen.

fazit: dem facebook-seitennamen we love ginko schließe ich mich zu 100% an – also bitte ein ginko-lieferservice nach wien! asapst!! die großartigen tortenkreationen kann man zwar schon jetzt online bestellen, aber naheliegender weise mit abholung im lokal der grazbachgasse…

so, jetzt muss ich langsam wieder aufhören, denn gleich gibt’s – wie könnte es anders sein – abendessen. morgen werde ich mich dann wieder zum zug rollen, und vielleicht komme ich ja beim nächsten graz-trip dazu die eigentlich geplante lokaltestrunde á la happycow anzustarten… zwei tage sind halt mal wieder zu wenig! (wie schon prag bewiesen hat…)

alles feine & bis bald,
die fressschwester