you can call me egosau

liebe hanna,

wie du weißt ist der sommer die zeit der ständigen besuche. schließlich muss man ja irgendwie dem gemüsespam herr werden. aber, ganz ehrlich, genausolange wie H.P. und ich in die Ökoparzelle involviert sind, genausolange träumen wir auch schon von haltbergemachetn eintöpfen um unser gemüse quasi zitzerlweise höchstselbst zu verkonsumieren. egosau halt. nachdem wir jetzt zwei jahre lang herumgeredet und nie was umgesetzt haben hat es mir gereicht und wir haben endlich – endlich!!! – einen tiefkühlschrank gekauft. zugegeben, das klingt jetzt ein bissel nach desperate housewife, aber erstens, lustige serie – kult! – und zweitens, wenn man mit einem energiersparweltmeister zusammenlebt, dann ist das thema tiefkühlschrank ungefähr so beziehungsharmonierend wie ein pubertierende teenager im haushalt, der ganz er selbst ist. aber der große war gerade einen ganzen monat weg, mit dem leute einladen sind wir auch nicht nachgekommen, und zwei kühlschränke sind ja unterm strich doch ziemlich plemplem. (gastoauflagen und alles, aber scheiß drauf.) und jetzt kommt die pointe an der geschichte:

kaum haben wir den tiefkühler bestellt, hatten wir nichts besseres zu tun als mangoldcurry einzuwecken.

da versteh einer die menschliche psyche. auf jeden fall bin ich jetzt voll neugierig wie lange das ganze hält und wie es nach einer, zwei, drei wochen schmeckt. so 100%ig einweckmethode mit backrohr über 170 grad und das ganze war uns eh zu anstrengend. wir haben den eintopf wie marmelade heiß in saubere schraubgläser abgefüllt, im wasserbad abgekühlt und jetzt stehen sie im kühlschrank. ich werde dir berichten wie das experiment ausgeht. und hier noch das rezept.

indischer mangold

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4 el öl
2 zwiebeln, fein geschnitten
1 El kreuzkümmel, gemahlen
4 tomaten, fein gehackt oder eine dose tomaten
1 chilischote
1 tl kurkuma
salz
500 g mangold, grob geschnitten
1 El Korianderpulver
1 El garam masala
2 cm ingwer, frischer, in streifen geschnitten
400 ml Kokosmilch

öl in einer großen pfanne erhitzen, zwiebeln und kreuzkümmel zugeben und goldbraun anbraten. tomaten zufügen, umrühren und zugedeckt ca. 5 min. kochen, dabei ab und zu umrühren. mit chili, kurkuma und salz würzen. mangold zugeben, vorsichtig umrühren, zugedeckt bei geringer hitze ca. 10 – 15 min. köcheln lassen. koriander, garam masala und ingwerstreifen zugeben und einige minuten weiterköcheln lassen. zum schluss die kokosmilch zugeben und nochmal durcherhitzen. klingt so ähnlich wie palak paneer. ist es auch.

ich hab davon gestern minimum die dreifache menge gemacht und das jungkind hat parallel den riesensack fisolen zu papas fisolen verarbeitet. sie hat dabei, wie wir alle irgendwann, die erfahrung gemacht, dass es eine sache ist ein halbes kilo gemüse zu verarbeiten und eine gnaz andere sache, ein vielfaches davon. alles ist nach der doppelten zeit nur halb so durch, und wenn du die fisolen allein abspitzels wirst zum laberl. a propos laberl: das jungkind hat mit der oma aka muttern ein laberl-experiment gestartet. das ziel war vinschgerl (oder, wie wir spegels sagen: vintschgerl) zu fabrizieren, die möglichst kein hartes brot sind. aber davon mehr das nächste mal.

alles liebe,

dein lesterschwein

es raschelt im blätterwald

liebe hanna,

vor fast 10 tagen hab ich dir vom aktuellen gemüsespam berichtet, wie gesagt, hauptsächlich blätter aller art dieser tage. allerhand wurde schon in manigfaltifger weise verarbeitet, aber ganz durch bin ich noch immer nicht. die rote rüben blätter liegen seit damals fein säuberlich in ein feuchtes geschirrtuch gewickelt im kühlschrank, und werden nun zitzerlweise aufgebraucht. auch nach 10 tagen ist das blattwerk noch lecker und gar nicht vergammelt. plastikgemüseverpackung – go home!, nasser fetzen rulez.

wie versprochen hab ich allerhand in meinen augen eher zweifelhafte afrikanische rezepte ausprobiert und dabei recht unterschiedliche ergebnisse erzielt. zuerstmal gleich der erfolgstreffer:

umbido

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500g rote rüben blätter
3 (rote) zwiebeln, fein geschnitten
3 gehäutete tomaten
salz, pfeffer
öl

die zwiebeln in öl glasig andünsten, die blätter (und stengel) fein schneiden und dazugeben, die gehacketen tomaten beigeben. köcheln lassen bis die stengen durch sind, salzen und pfeffern. das ganze schmeckt erstaunlich lecker und es fehlt gar nichts. es ist aber sicher zu empfehlen ganz frsiche rote rüben blätter zu nehmen.

morogo

500g blattgemüse (spinat, rote rüben blätter, sellerieblätter, mangold, rucola,…)
3 zwiebeln, fein gehackt
salz, pfeffer
öl

zwiebeln anrösten, fein geschnittenes blattgemüse dazugeben, mit etwas wasser aufgiesen, weich dünsten, salzen, pfeffern. morogo ist scheinbar ein sammelbegriff für vermischtes grünes blattwerk und das oben ist quasi ein grundrezept. das ganze funktioniert scheinbar in kombination mit ungefähr allem. zubereitet wie oben in kombination mit gekochten erdäpfeln, diversen rüben, kürbis, tofucrumble, etc. aber auch kalt, quasi als salt mit avocado, papaye, zitrone und kreuzkümmel. aber selbst in der puren grundform: nicht weiß gott wie aufregend, aber durchaus okay.

nicht okay fand ich in der grundform:

mukusule

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500g blattgemüse (ja, schon wieder, so wie oben)
75g erdnüsse, ungesalzen
wasser
öl
salz und pfeffer

eigentlich würde man die blätter in wasser weichkochen, die erdnüsse auch in wasser weich kochen, die erdnüsse pürrieren und dann beides mischen. ich hab bei meinem asialaden um die ecke aber afrikanisches erdnussmus erstanden und hab dieses mit wasser aufgeschlagen und mit den blättern vermengt.

laaaangweilig, sag ich dir. wenn nicht mal mehr zwiebeln dabei sind, kann das gar nichts. aber: ich hab zum glück meine kochaffine nachbarin, und die hat mir eine ursuper gewürzmischung aus südafrika geschenkt. deren ursprungszweck wäre zwar das einreiben von gemüse oder diversen tieren vor dem grillen, aber da bin ich ja nicht so. rein damit, ins mukusule, und schon war das ganze unglaublich lecker.

die gewürzmischung hat eine sehr lange liste an zutaten, aber ich denke mit garam masala in kombination mit petersilie, lorbeerblatt, kümmel und etwas zucker kommt man ganz gut hin. die mischung richt irgendwie nach weihnachten, es dürfete ziemlich viel gewürznelke drin sein. und zwiebeln und knoblauch braucht es auch noch.

so, genug vom blattwerk. zum krönenden abschluss noch ein rezept, dass wirklich super erbsenrezept. hat mir ein haubenkoch verraten. okay stimmt nicht. nein, ich hab es auch nicht auf einem coolen blog gelesen, sondern in einer zeitschrift entdeckt, die ich nur inoffiziel lese. offiziel les ich nämlich das brand 1, aber mit rezepten haben die es ja nicht so.

erbsenhummus

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400g frische erbsen, ausgelöst
2 el tahina
2 zehen knoblauch
1 el cumin
1 tl garma masala
zitronensaft (mindestens 1/2 zitrone)
salz, pfeffer

erbsen fünf minuten weich dünsten, abkühlen lassen, pürrieren und mit den anderen zutaten vermischen. schmeckt echt lecker, ist ein erfrischende alternative zum bekannten kichererbsenhummus, schaut toll aus, und sogar dem nachbaren schmeckt’s, dabei mag der gar keine erbsen.

mein allerliebstes lesterschwein: toitoitoi für morgen! auf das der akademikerInneanteil bei legeps auf 50% ansteige :-)

deine kati