sauna-salz & singende erdäpfel

liebe kati!

das wochenende war so ein super-superes, das muss ich dir erzählen, auch wenn’s nur am rande mit essen zu tun hat – aber nachdem wir ohnehin gerne über sauna-erfahrungen, festivals und wochenend-trips berichten, nehm ich das mal in unseren themen-kanon von a wie allesfresser bis z wie zwetschkenröster hinein. ich hab dafür eine super überleitung zu einem neuen alles-zusammen-in-die-pfanne-schmeiß-rezept, mit dem ich sogar thematisch die kurve krieg, also pass auf ;-)

gut schwitz!

zuersteinmal ging’s samstags in den hohen norden gen gmünd, weil dort super sole-felsen-bad, und spätestens seit dem wackelsteinfestival in amaliendorf hab ich das waldviertel wieder für mich entdeckt. zu fuß ging’s vom bahnhof durch den november-nebel einen see mit bunten bäumen entlang zur therme:

gmuend_herbst

der weg am aßgang-teich entlang durch das herbstlaub zum umzäunten sauna-area. ein ahornblatt hat’s dann bis in die weitraer fleischgasse geschafft…

dort nette menschen, mohnzelten-goodies und eine echt schöne saunalandschaft. fotografieren darf man innerhalb des FKK-bereichs natürlich nicht, na da gäb’s einen aufstand, frage nicht – schon die belagerung der liegestühle war grund für umfangreiche diskussionen. daher foto durch den zaun von außen!

jedenfalls das highlight: salzaufguss! zwischen 2x aufgießen bekommt man salz mit öl und etwas wasser gemischt zum einreiben. die haut wird davon dermaßen oberg’schmeidig – babypopo hilfsausdruck! ob du es glaubst, oder nicht… ;-)

süßer mond meets süße mohnzelten

tags darauf sind wir weitergetingelt zu einer waldviertler event-reihe namens „salon ditta„. ja, wie der erdapfel! die machen sonntags-nachmittags-konzerte mit indie-bands im akustik-umfeld, am liebsten nach möglichkeit unplugged und im familiären rahmen, dazu regionale selbstgemachte köstlichkeiten wie mohnzelten und pikante muffins (leider nicht ganz so vegan wie deine feger, aber immerhin ein nice try). diesmal im schloss weitra samt oh-so-baroque!-theater.

das A.&O. hatte diesen salon am sonntag auserwählt, weil er die dort auftretende band „sweet sweet moon“ unbedingt mal live sehen wollte. und mich hat’s dann auch gleich richtig vom hocker geblasen: stehen auf der bühne in diesem illlustren mini-barocktheater zwei typen auf der bühne – 1x violine, 1x cello – fiedeln vor sich hin, was das zeug hält, und dazu singt/grölt/performt/betet/schreit/jauchzt der schmale geigenspieler, das einem die spucke weg bleibt:

salon_ditta

salon ditta lädt ins schloss weitra, genauer gesagt in das barocke schlosstheater. dort gibt’s süße klänge und wilde schreie!

alleine das räudige beirut-cover mit final fantasy grandiosität und patrick wolf wahnsinn sagt schon alles. große, große empfehlung! und überhaupt total entzückende leute, die salonistInnen. wer im wald4tel verkehrt – hinschauen lohnt sich!

der schwitzende erdapfel

so, und jetzt kommt die große überleitung: wieder daheim hat der salon ditta mit dem kühlschrankinhalt gefunkt, und die logische folge davon – gröstl! da waren nämlich noch unabsichtlich halbrohe petersilerdäpfel, ein viertel ziegel räuchertofu, ein halbertes fertig-grünkernlaibchen vom hofer und so sachen. die alle mit viel zwiebel in artischocken-öl angeröstet und mit tüchtig salz, pfeffer, majoran, muskat & knoblauch gepimpt, aber hallo! dazu HP-sauce und ein sellerü-salat, was willst du mehr. super dazu sind in meiner kindheitserinnerung (grenadiermarsch, that is…) auch alte knödel, nudeln-restln, und was eben sonst noch so herumkugelt.

groestl_erdaepfel

mit HP soße ist sowieso alles gut, aber die grünkern-laberl sind auch nicht von schlechten eltern. in kombi mit halbrohen und hernach kräftig angebratenen erdäpfeln g’schmackig-zünftig-super.

so war das also am wochenende!
power-chillen hilfsausdruck ;-)

deine hanna

PS: wem vielleicht schon aufgefallen ist, habe ich zwischen schwitzen und salonieren am wochenende innerhalb von 36 stunden den neuen brenner-roman ausgelesen. auch der super, nämlich!

gut gegen orks

liebe lesterschwester,

nach unserer gestrigen kochsession wieder ein bisschen was von meiner seite aus der rezepteabteilung. ich bin ganz angetan, dass das so gut klappt mit unserem regelmäßigen mittwochs-kochritual. routine rulez! ich muss zugeben, ich war ja im ersten moment nicht so wahnsinnig angetan von unserem dinkelrisotto. aber nachdem ich es noch eine weile stehen ließ, konnte ich mich dann doch noch damit anfreunden. ich find durch die rosinen kann es ja fast ein bisschen der süssen abteilung zuordnen. außerdem haben wir wieder was gelernt gestern. nur der schnellkochende dinkel braucht 20 minuten. unserer war fast eine stunde am herd bevor er eine angenehm bissfeste konsistent hatte. laut kochanleitung wären es 30-35 minuten gewesen, ich denk das kann nur im schnellkochtopf klappen.

dinkelrisotto

300g dinkel
400ml gemüsebrühe
safranfäden
3el olivenöl
eine gewürfelte zwiebel
200g gewürfelter fenchel
1 gehackte knoblauchzehe
200 ml soja- oder hafer cuisine
1el weißer balsamico
eine hand voll eingeweichte rosinen
salz, pfeffer

dinkel mit gemüsebrühe und safran weich kochen, gemüse im olivenöl anbraten, dinkel, gemüse und alle anderen zutaten zusammenmischen. im originalrezept von roland rauter sind einige dinge anders, zitrone statt balsamico und orangen und pistazien dabei, aber mir gefällts so besser.

collage

soviel dazu, aber wirklich gute news hab ich aus der süßjunkabteilung. meine everydaylösung dafür sind nämlich pralinen, und die gehen wirklich schnell.

pralinen

nüsse (gehackt oder gemahlen) und/oder
haferflocken und/oder
gepoppter amaranth (davon nur wenig!) und/oder
müsli

also irdendwelche trockene zutaten, vermischt mit

agavendicksaft

verfeinert mit

kakao und/oder
zimt und/oder
nelken und/oder
ernussbutter und/oder
kokosflocken

es muss eine klebrige masse entstehen, die man dann zu kugeln formt und im kühlschrank kalt stellt. wenn man will, kann man sie natürlich noch in irgendwas wälzen (kakao oder so).

meine lieblingsmischung: 3 el geriebene nüsse, 1 el amaranth, 1 el kakao, 2 el erdnussbutter, 1 el agavendicksaft.
das ganze ist mal wieder angelehnt an hildmannrezepte und es ist sogar frei von weißem zucker. ich find überhaupt agavendicksaft eine sehr brauchbare aletrnative für zucker und honig. ich verwend es von currys über krautfleckerl bis süßspeisen quer durch den obst- und gemüsegarten.

falls der zucker wurst ist, gibt natürlich noch immer die allerliebste süssigkeit von s.

gebrannte mandeln

(rohr)zucker in etwas wasser aufkochen, mandeln oder sonstige nüsse kurz mitkochen, weiterkochen bis das wasser weg ist und alles bröslig aussieht, als ob es jeden moment anbrennt. auf einmal beginnt der zucker zu schmelzen und die mandeln glänzen wie am kirtag. rausnehemn, auf einem gefetteten blech verteilen und abkühlen lassen. wenn man sie im brösligen stadium rausfischt oder solange noch wasser da ist schmecken sie auch gut, aber weniger knusprig und sie sehen auch nicht so schjön aus.

und dann noch was zu deiner couscousanfrage

meine coucousvariante

zwiebel, knoblauch anbraten
gemüse (zucchini, melanzani, paprika oder ähnliches) mitbraten
eine dose tomaten dazu
eine dose kichererbsen dazu (optional)
ein pund geschnippelter petersilie dazu
eingeweichten couscous dazu
mit cumin, koriander, salz und pfeffer abschmecken

frage: du hast von instant couscous geschrieben. was ist das? ich übergieß ehrlich gesagt jede art von couscous immer nur mit heißem wasser und wart dann ein paar minuten. wie ist das bei dir?

ja, und dann sind da noch die orks.

super idee, das mit dem räuchern. hatte ich schon ganz aus den augen verloren. hp. und n. regieren nämlich auf die gänigen räuchermischungen ziemlich gereizt, und zwar mit den atemwegen. aber weißer salbei geht, und das ist sowieso mein alleliebstes räucherwerk. instant reinigung und entspannung. für mich vor allem auch deshalb, weil meine allerliebste shiatsu-frau n. mich damit immer begrüßt hat. leider ist diese zeit vorbei, weil n. im schönen venedig verweilt um sich ganz der fotographie zu widmen. wohlvergönnt. mit den fotos hab ichs ja nicht so, aber das weiß eh jeder, der meine hanna-foto-freien blogeinträge sieht, dafür mit der musik. hören ist gut, selber machen noch besser.

djembe spielen ist definitv gut gegen orks, obwohl manche ja das gegenteil behaupten. der koma zum beispiel ist ein rythmus dem nachgesagt wird schreckliche, riesige wesen hervorzurufen. in bamako ist das öffentliche spielen vom koma nicht erlaubt, da es zu massenpaniken führen kann. seit dem militärputsch im september 2012 ist es aber wohl eher die politische situation in mali, die die leute in angst und schrecken versetzt. und ein ende ist nicht absehbar. vor allem die tuareg im norden haben nichts zulachen. hier ein konzertmitschnitt aus besseren zeiten, über den hp und ich mal auf youtube gestolpert sind.

zurück zur musikalischen psychohygiene. anders als beim koma schauts nämlich beim jina aus. dem wird heilende wirkung nachgesagt, vor allem auch bei psychischen problemen wie depression oder hysterischen anfällen. wir versuchen das mit nabum noch immer auf unseren konzerten zu verifizieren:-) auch unser kleiner bruder erzählt immer wieder von der ausgleichenden wirkung des schlagzeugens. vielleicht sollte ich dir mal wieder dein akkordeon zurückbringen, denn ich glaube s. nimmt es ohnehin bei einem tantenbesuch viel eher in die hand, als zu hause.

ich für meinen teil werd mich morgen ins hoffentlich orkfreie cesky krumlov vertschüssen und mit hp die dortige veganszene auschecken :-)

adjeu verschneites wien, hallo schönes moldautal!

bis bald, dein schwesterlein