die manischen norveganerinnen

liebe kati,

vegan mania und norwegen, wie passt das zusammen? ungefähr so gut wie dein hippes tonic’n’espresso (uuuaaaah!!), oder unsere schwesterblögliche arbeitsaufteilung: du sportelst, radelst, schwimmst & schlürfst fruchtdrinks an der frischen luft, während ich mich bei 30°+ durch urbane messeveranstaltungen fresse und halbliterweise sommerspritzer inhaliere… zwecks dem re-hydriiieren, ehschowissen!

der heimat-urlaubende A. und ich sind nämlich kürzlich spontan bei der vegan mania reingestolpert, die voriges wochenende – aaaaalle jahre wiiiieder, wie zB 2013 – an der ecke mahü und mq über die bühne gegangen ist. wobei, was heißt da ecke: die gesamte ring-wendende längsseite des mq entlang haben sich die standl eng aneinandergereiht, von thermomix und tierrechtsaktivismus über kosmetik, öko-fashion, hanfzeug, seifen, holz-sonnenbrillen, planentaschen, schmuck und weiß der geier bis zu, natürlich, diverser fresserei. uff, überforderung!

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vegan is the (nicht mehr ganz neue) black! erdnussbutter- und schoko-cupcake, die fress-selektion am nachbarstisch, noch mehr schwarze tshirts und „rawito“ cashew-eis.

ich hab erstmal bei einem abverkaufs-standl von gary mash zwei schwarze, langärmlige (der nächste winter kommt bestimmt!) tshirts erstanden – aus modal, so buchenholz-fasern, echt smooth und leiwand. was aber natürlich nicht heißt, dass ich unserem T. vom guterstoff untreu werde, im gegenteil, am freitag werden die 10 jahre fairtrade-öko-dealerei SOWIE 70 jahre erklärung der menschenrechte gefeiert, aber jawollo, kommet alle herbei!! – denn T.’s bambus-shörts sind im sommer sowieso das einzig wahre… ja und dann hab ich noch ein schickes jackerl aus westafrikanischem wachsprint-stoff vom sympathisch-hippen label joadre geshoppt, einem ethischen kollektiv aus nigeria die sich gegen menschenhandel einsetzen. der hervorragende style-berater A. hat sich für das schwarz-weiße bolero eingesetzt, also muss es wohl gut sein!

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kommet und feiert eine gute party mit gutem stoff und guten menschenrechten!

dann haben wir von der shopping- in die gastro-meile gewechselt. eigentlich hätt ich ja mega-gern den jackfruit-burger ausprobiert, aber bei diesem hippen foodtruck gab’s eine mega-schlange, und für’s anstellen bin ich natürlich viel zu faul. für chili sin carne, frittiertes oder einen „samoserteller“ war’s mir zu heiß (nur ned mosern!), und tiefkühlkost am messestand ist auch irgendwie unsexy. dann sind mich sommerrollen angehupft, die haben wir gemeinsam mit gemüse-wan-tan teigtaschen probiert. leider beides nicht sehr frisch und ein bisschen pampig (deine DIY-sommerrollen sowie auch vor allem deine hoisin-bohnen-soße oder die super satay-sache ist da um welten besser, voll!). also bin ich schnurstracks zur dessert-verkostung übergegangen und hab mich durch die süßjank-variationen gekostet.

und auch hier gilt: tschechien rules! denn das raw-ice „rawito“, auf cashew-basis von ein paar tschechischen rawfood-freunden selber hergestellt, ist mit 3 EUR pro portion halbwegs leistbar und die erdnuss-variante im schokomantel echt sehr cremig. schaut übrigens aus wie ein nogger, siehe foto oben! UND der echt extrem hübsch dekorierte orange-schoko-muffin von „nebeské dortícky“, einer bäckerei in brno, hat überhaupt nur 2,50 EUR gekostet – der riesen-erdnuss-cupcake von der „easy going bakery“ in 1070 dafür gleich 5 EUR. geschmacklich hatten beide sehr fluffige grundteige, der wiener cupcake war sogar mit flüssigem karamell-kern ausgestattet, aber die creme war in beiden fällen zu schwer und viel zu zuckrig, so richtig mit zähneknirsch. schnell mit einem großen iced latte runtergespült, prost!

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samosern, etwas unspannende wan-tan und sommerrollen, frischer veganer himbeer-cheesecake und meine wenigkeit im neuen joadre-jackerl beim schoko-cupcake vernichten!

apropos tschechien… hier kommt noch der versprochene skandinavische hint: die liebe S. hat nämlich gestern beim spieleabend erzählt, dass sie sich ein buch bestellt hat namens „viva la vagina!“, das nach dem vorbild von „darm mit charme“ die weiblichen geschlechtsorgane beleuchtet. und wer hat’s geschrieben? norveganierinnen!! vor lauter v-wörtern sind S. nämlich die w’s durcheinandergepurzelt ;-) als bloggendes oder sonst wie publizierendes volk macht man sich gerne unbeliebt, indem man zu jedem versprecher, patzer oder sonstiger situationskomik „hahahahaha… haha! äh… und darf ich das für den nächsten blog verwenden?!“ ruft. also, S., hiermit wären deine norveganvaginalen autorinnen vervurstet!

auch sonst war noch ur viel los, vom fantastischen 5khd-konzert im unklimatisierten porgy (shaken! schwitzen! noch mehr sommerspritzer!) über den jetzt schon legendären österreich-rundtrip mit meinen kanadischen buddies bis zu diversen wilden möbellogistischen geschichten aus meidling, oida oder krassen eiskrapfen… aber das ist jetzt vurst, ich erzähl dir das lieber am freitag bei der gutenparty, und blogge wenn es wieder was norveganes zu erzählen gibt ;-)

bussi,
dein lesterschwein

byebye, blog: die letzte schweinerei.

liebe kati!
liebstes lesterschwein!
allerliebste große schwester!

WAAAAS, keine lesterschweine mehr…? mag sich wohl so manches leserchen seit deiner offenbarung denken. oder auch:

schweinepopo_nina_hofer

schweinepopo á la fett+zucker (c) nina hofer aka hoferin für fett+zucker

in worten:

oasch.

und um ehrlich zu sein, dachte ich mir das nach deiner ansage auch ;-) weil, dass damit der blog geschichte ist, war sehr schnell klar – trotz ein paar überlegungen („kati kann doch einfach in blog-bildungskarenz gehen!“, so das A.&O.). wir haben dieses ding gemeinsam gestartet, gemeinsam superste sachen erlebt und hier festgehalten und gemeinsam all unsere abenteuer (sprich: lerneffekte) von der betonherstellung auf haferflockenbasis bis zu gammel-curry durchlebt. daher kann das ding auch nur gemeinsam bestehen – und beendet werden! man soll aufhören wenn’s am… naja egal.

die folge: gefühlte 5x täglich zückte ich bei einer beliebigen mahlzeit die handykamera, um nur kurz vor dem abdrücken festzustellen: das kann ich ja jetzt gar nicht mehr verbloggen!11!!11! gerüchte von neuen lokalen wirbelten bei mir als hypothetische rezensionen durchs gemüt, nie durchgeführte rezeptexperimente (topfenknödel auf seidentofu-basis?) waren plötzlich langweilig. mit wem sollte ich sie überhaupt noch teilen? ja, eh. content-junkie, ich. das bloggen und teilen und austauschen hab ich einfach verdammt lieb gewonnen.

aber dann, nach und nach, kam irgendwie auch das hier:

schweinerei_nina_hofer

und jetzt: im pool suhlen! aka faule sau #ftw (c) nina hofer aka hoferin für fett+zucker

la-la-lenz, nämlich! mehr zeit für schwesterliches alle-viere-von-sich-strecken, umfangreiche caféhaus-touren und lange dinner-abende, an denen es vielleicht ausnahmsweise nicht irgendwann zwangsläufig um redaktionsplanung, kooperations-anfragen, traffic-entwicklungen und keyword-lustigkeiten geht. und die abenteuer, die lerneffekte, die experimente bleiben ja trotzdem bestehen. wir bleiben trotzdem bestehen. nur eben wieder mehr privat als öffentlich.

deshalb steht oben auch „byebye, blog“ und nicht „byebye, schwester“ – weil wir bleiben uns hoffentlich noch ewiglich erhalten ;-)

dein schritt war also, wie mir finally gesickert ist, richtig und wichtig – danke, dass du es mir rechtzeitig, offen und ehrlich gesagt hast. echt!

und jetzt: feiern! also… völlern!

gefeiert wurde das gute ende, wie könnte es anders sein, im harvest – mit einem schöner döner und gulasch mit knödel, jawoll! danach eine portion fett&zucker im… well… fett&zucker (der 1. lokalkolorit-test, wir erinnern uns…), dazu ein café latte im ausmaß einer kinderbadewanne und ein umfangreiches: wie war das jetzt? nachgespräch. mit gutem ende.

aber: wir haben ja nicht nur unser blog-finale, sondern auch unseren 2-jährigen lestergeburtstag gefeiert!

happy birthday to us

daher hier, in fast-tradition, zum zweiten und letzten mal das jahr im rückblick:

lesterschweine_2014

für 2014 sagt uns wordpress:

Madison Square Garden in New York City hat Platz für 20.000 Konzertbesucher. Dieses Blog wurde in 2014 etwa 69.000 mal besucht. Das entspräche etwa 3 ausverkauften Konzertveranstaltungen im Madison Square Garden.

auf gut wienerisch: 1x ernst-happel-stadion ausverkauft und noch ein bissi mehr ;-)

2 jahre lesterschweine in zahlen

aufrufe insgesamt: 127.877
blogposts: 318
frequenz: ca. 3 blogposts pro woche
produktivster blog-monat: februar 2013 (39 posts)
rezepte: ca. 214
lokalkolorits: ca. 75

unsere top-kommentatorInnen:

heißen dank euch allen!

meine content-wut jedenfalls werde ich woanders unterbringen – mir ist sogar schon was über die leber… nein, über den weg gelaufen. aber dazu ein ander mal mehr ;-) nur so viel sei verraten: demnächst werde ich einen neuen veganen supper club in wien austesten, hosted by langsam food. da freu ich mich schon drauf. und auch sonst wird mich – uns! – das thema essen immer begleiten, da bin ich mir sicher.

um es mit deinen worten zu sagen:

zeit, platz zu machen, für etwas neues.

word!

also: auf bald, lesterherz,
und heißen dank an die leserchens der letzten 2 jahre!

bisous*
hanna

PS: das war der schwerste blogpost. ever.

lockenrock und google hop

liebe kati,

locken rocken, das ist klar – und karotten rocken als locken besonders! schöne locken bekommt man u.a. mit dem gemüseschneider á la hildmann hin. den gab’s bei denn’s, ich hab ihn schon eine weile rumliegen, und nach einem zucchini-nudel-versuch versank er wieder in den unendlichen weiten des küchenkastels. mit dem jungkind E. wurde er dann kürzlich wieder aktiviert, um nämlich gemüse für die lasagne kleinzukriegen. gelockte karotten und zucchini kurz mit zwiebel angebraten und zwischen die nudelblätter drapiert – sehr nice!

karottenschneider

lock’n’lol… äh… roll. (frei nach christoph & lollo).

auch lecker in roher form, zB als salat. neues jahr, gesunde ernährung, mehr vitamine, so sachen. also karotten durch den zylindrischen hobel gejagt. geht eigentlich ganz gut, nur bleibt in der mitte ein karotten-stab übrig. den kann man dann gleich verjausnen, wenn man’s nicht mehr bis zum fertigen salat aushält:

karottensalat

4-5 karotten
1 apfel
1 handvoll walnüsse
1/8 apfelsaft, naturtrüb
1 EL süßer senf
apfelessig
olivenöl
salz & pfeffer

karotten raspeln oder locken, apfel schälen, enterkenen und raspeln, walnüsse klein hacken. alles in einer schüssel vermischen und mit einer vinaigrette aus apfelsaft, apfelessig, olivenöl, etwas süßem senf sowie salz & pfeffer vermischen, etwas durchziehen lassen und mampfen!

schrot & korn

noch mehr aus der gesundes-essen-ecke gab’s dann beim küchen-neujahrsputz: da haben sich ein paar marmeladengläser mit diversen getreides hinter allem möglichem anderen kram versteckt. die waren noch aus einer 7-tage-körner-kur übrig, die ich dann irgendwie doch kein zweites mal mehr durchgeführt habe, obwohl ich mir nochmal alle zutaten zurechtgekauft und -geschrotet hatte. also wurde spontan die gerste verkocht und hat unseren menüplan ein paar tage lang begleitet. und siehe da: eine echt nette und abwechslungsreiche alternative zu brot, reis, nudeln und polenta (unseren grundnahrungsmitteln). geht nämlich natürlich wie alle diese dinge dinge sowohl auf süß als auch in pikant:

schrotundkorn_gerste

gerste pikant & süß

gerste basisrezept

170g gerste, grob geschrotet
3/4l wasser
eine prise salz

gerste im ganz leicht gesalzenen wasser aufkochen und ca. 20 min. auf der warmhaltestufe ausquellen lassen

vorgekochte gerste kann man in pikanter form entweder als beilage zu eintöpfen aller art, als suppeneinlage oder einfach angebraten mit gemüse & gewürzen kredenzen, oder auch in lauwarmer form als eine mischung aus salat und antipasti:

pikanter gerstensalat

4-5 EL (oder mehr) vorgekochte gerste
1 zwiebel
1/2 zucchini
1 handvoll bohnen (zB köferbohnen)
1/2 ziegel räuchertofu
pomodori secchi
olivenöl & balsamico-essig
maiskeimöl zum braten

zwiebel schälen und klein schneiden, in etwas öl glasig dünsten. zucchini klein schneiden und würfeln, mit dem zwiebeln mitbraten. zur seite stellen. räuchertofu würfeln und in etwas öl knusprig braten. alles gemeinsam mit den bohnen (vorgekocht oder bereits essfertig) mit zerkleinerten getrockneten tomaten und 4-5 EL vorgekochter gerste vermischen, mit essig & öl abschmecken, lauwarm genießen!

süßer gerstenbrei

vorgekochte gerste bzw. reste davon
hafermilch
etwas weizengrieß
kakao

gersten-reste mit etwas hafermilch aufkochen. weizengrieß einrieseln lassen und mit geringer hitze eindicken. alles etwas abkühlen lassen und mit kakao oder obstkompott oder auch einfach so verzehren.

und wenn wir schon bei süß sind, möchte ich dir meinen neuesten kuchen-versuch nicht vorenthalten: saftiger joghurt-schoko-hupf! mit erstaunlich wenig fett bzw. öl, dafür einer basis aus soja-joghurt.

wusstest du nämlich, was guglhupf auf englisch heißt?

nein, nicht google hop…
sondern:

bundt cake.

äh… ja. hab ich bei der post punk kitchen entdeckt und nach unserem fondue-abend und einem abstecher ins fluc um 1 uhr morgens nachgebaut. der kuchen ist also so deppensicher, das schafft man sogar in einem spätnächtlichen süß-anfall!

nachdem ich selbst gerne mit dem tassen-maß backe, habe ich die mengenangaben nicht in gramm bzw. liter umgerechnet:

schokohupf

schokohupf, auf joghurtbasis! ob du es glaubst, oder nicht…

schoko-joghurt-guglhupf

1 1/4 tassen soja-joghurt (natur oder vanile)
1 1/2 tassen zucker
3/4 tasse pflanzenmilch
1/2 tasse öl
1 EL vanille
2 1/2 tassen mehl
1 tasse kakaopulver
1 TL backpulver
1 prise salz
1/3 tasse kochendes wasser
1/2 tasse kochschokolade, gehackt

ofen auf 180° vorzeizen, guglhupf-form ausfetten und bestäuben. in einer großen schüssel joghurt mit zucker, milch und öl per schneebesen verrühren. vanille einrühren. ungefährt halbe menge des mehls gemeinsam mit dem kakao, dem backpulver und etwas salz unterheben. danach restliches mehl und heißes wasser zugeben. schlussendlich die gehackte schokolade in die dicke, zähle masse einrühren.

in der form für ca. 1 stunde backen (achtung: bei mir hat es 1 3/4 stunden gedauert), sobald bei der stäbchen-probe kein teig mehr kleben bleibt, aus dem ofen nehmen, stürzen und auf einem gitter abkühlen lassen.

macht sich auch gut beim sonntags-brunch ;-)

bussi & bis bald,
hanna

o.m.k., o.k.? oder: eine ode an das oben.

liebsteste kati!

endlich nach dem ganzen weihnachtstrubel mal wieder 5-tägige arbeitswoche #hüstel – und damit eine neue gelegenheit für bürohengste & -stuten, sich über das werktägliche mittagsmenü gedanken zu machen. um hier die auswahl im ohnehin kulinarisch wohlversorgten 2. bezirk zu erweitern, hat der sushi-laden mochi auf der praterstraße justament gegenüber eine take-away bude eröffnet: das o.m.k. – seit heute 13.1. punkt 11 uhr wieder aus der winterpause erwacht. das bedeutet übrigens laut website „omochikaeri“, was so viel heißt wie take away, bzw. eigentlich „I’m taking it home with me!“, sagt das internet.

ich hab das ganze mit kollegin V. noch im dezember mal unter die lupe genommen und mir eine udon-nudelsuppe genehmigt. erstens das einzige vegane auf der karte (für veggies gibt’s auch curry) und zweitens steh ich schon immer auf die dicken reisnudeln in reichlich wohlschmeckender suppe. kam auch sehr appetitlich daher mit ordentlich gemüse von knackigen erbsenschoten über pak choi bis zu frischem koriander samt tofu-würfeln:

omk_udonsuppe

dicke nudeln, ok?

dort waren alle sehr nett, der kassa-mann wollte gleich mit V. posen, sobald ich das handy (vermeintlich unauffällig) foto-bereit gezückt hatte. die suppe selbst wurde dann im büro verspeist, kam trotz transport noch halbwegs heiß auf den tisch und war – nett. also eh lecker und viel einlage und gute nudeln, aber das war’s auch schon wieder.

ganz im gegentum dazu hat mich vergangene woche ein kurz-ausflug über die dächer von wien spontan vom hocker gerissen – ein kleines dinner im oben, dem restaurant auf dem dach der hauptbücherei am gürtel. die sind ja bekannter maßen gut mit veganen sachen, vor allem mit seitan (wir erinnern uns: seitan-sandwich mit konfierten zwiebeln), und haben das mit einem schlichtweg grandiosen seitan-ragout einmal mehr bewiesen – kommt daher mit wurzeljus, gin-cranberries, mini-erdäpfenknöderln und vleisch, das von einer zartheit und g’schmackigkeit ist, dass ich kurz davor stand, vor dem teller auf die knie zu fallen und ein stoßgebet gen küchenchef(in?) abzuschicken:

oben_dinner_2015-01

linsen-curry und the-one-and-only seitan-ragout from heaven.

wir wollten ja eigentlich ins loving hat, das aber geschlossen war, und haben im oben nur einen drink angepeilt, bevor wir weiter zum brunnenmarkt wollten. doch glücklicher weise sind wir geblieben – und die anfangs etwas mulmig in kauf genommenen 12 EUR für das gericht sind somit mehr als gerechtfertigt.

das A.&O. hatte ein linsen-kürbis-curry mit kunstvoll gefaltetem papadam und basmati-reis mit nelken, auch sehr nett, aber keine solche offenbarung wie das ragout, wenn ich mal so sagen darf ;-) das ganze hat natürlich system – denn das oben ist ein „friendly food“ restaurant:

Lokale, die mit friendly food gekennzeichnet sind, setzen sich bewusst mit der hochwertigen vegetarischen Küche auseinander und bieten ihren Gästen täglich mindestens drei frischgekochte hochwertige vegetarische oder vegane Gerichte an.

und das ist gut so! schade nur, dass der urban-loritz-platz vom zweiten bezirk gar so weit weg ist. mittagsmenüs werde ich daher leider eher selten erwischen, aber so ein gediegenes dinner mit blick über die nächtliche stadt – immer wieder eine reise wert!

bussi,
hanna

gute kastanien

liebes schwesterlein,

ich lass hier ja gern mal die kastanien-expertin raushängen, denn bekanntermaßen hab ich durch vielerlei herumprobieren, andere würden sagen „ständiges einfahren“, herausgefunden, was alles in bezug auf waschen mit kastanien nicht so gut funktioniert. höchste zeit also, einmal davon zu berichten, was alles in bezug auf essbare kastanien nicht so gut funktioniert.

maroni_hell_qu

gute kastanien! bestenfalls auch essbar. 

kastanien aus dem rohr

keine gute idee ist es, die maroni einfach so ins backrohr zu werfen. es ist nämlich zweifelsfrei erwiesen, dass dann mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit das komische pelzige häutchen und die leckere maroni eine innige umarmung eingehen, die weder der mensch, noch gott trennen können. drum empfiehlt es sich, die eingeschnittenen maroni auf dem backblech zu verteilen und danach mit einem ordentlichen glas wasser zu übergießen. die maroni lässt man dann mindestens 30 minuten bei 200 grad im rohr, und wann immer das wasser verdunstet ist, gießt man gleich das nächste glas nach. dann sind die maroni nicht nur lecker, sondern auch schälbar.

kastanien aus dem topf

die deppensichere methode maroni zuzubereiten ist sie einfach im topf zu kochen. das kostet zwar ein bissel aroma, aber sie sind dann garantiert durch und garantiert schälbar. einschneiden ist trotzdem eine gute idee und 30 minuten sollten es auch in diesem fall mindestens sein. außerdem kann man alle maroni, die oben schwimmen, kübeln – die sind nämlich entweder bewohnt, oder so vertrocknet, dass man sie gleich vergessen kann.

backup nicht vergessen

trotz aller ratschläge kann es sein, dass auch von den nichtschwimmer-maroni ein gutteil schiach oder ranzig ist, und dann ist das eine blöde geschichte, wenn man zum beispiel vor hatte, ein gericht mit maroni zuzubereiten (ich sag nur chatreuse). drum empfiehlt es sich in dem fall auf nummer sicher zu gehen und hinten im küchenkastl ein backup in form von vorgegarten, geschälten maroni zu verstecken. das ist zwar ein bissel geschwindelt, aber ich kann auch dieses mal aus eigener erfahrung, sagen, man schaut ganz schön blöd aus der wäsche, wenn mann mit einem riesen haufen schwammerl und einer halben hand voll maroni dasteht und kein backup vorhanden. wobei, zugegeben, man kann fülletechnisch zur not auch gewürfeltes brot, reis oder sonst etwas mit weniger wassergehalt als pilze hernehmen, wenn man auf der maronilinie gescheitert ist.

wie du siehst, es kann mal wieder gar nix schief gehen :-)

alles liebe,
deine kati

ha! muhammara.

liebe kati,

kürzlich war ich mal wieder im donaugarten, da gibt’s ja nicht nur immer lecker essen wie selbstgemachte nudeln oder kiwis, die nach einem sommer unter der wachauer sonne ende november geerntet wurden und gerade ihre lager-nachreife abschließen, und so weiter…

donaugarten_kiwis

regional und leiwand: kiwis aus der wachau. 

sondern auch immer wieder neues leckeres essen.

donaugärtnerin E. hat diesmal im „peace food“-kochbuch von R. D. geschmökert, sich eine walnuss-paprika-creme zu gemüte geführt und gleich zum familien-dinner kredenzt. und siehe da: es ist nicht nur geschmacklich, sondern auch inhaltlich der muhammara aus dem hause joseph brot (wir erinnern uns: brunch für relativ viel geld) sehr ähnlich. auch arbeitskollegin E. hat kürzlich ein muhammara aufgetischt, ready-made von merkur, angeblich – sie wollte nämlich eine vegane alternative zu lachsbrötchen, und hat sich da an diesen tollen, süßlich-spicy paprika-aufstrich erinnert, den sie aus dem nahen osten kennt.

ein check im kochbuch beweist: all the same! das rezept heißt nämlich haargenau gleich. HA, ertappt! besonders super auf frischem oder frisch aufgebackenem fladenbrot:

muhamara_donaugarten

man stelle sich eine leuchtend rote, cremige, sanft scharfe paste mit süßem beigeschmack vor.

und hier das friedliche rezept:

muhammara

eine handvoll walnüsse
1 großer roter paprika
1 knoblauchzehe
chili (zB 1 schote oder pulverisiert)
3 scheiben zwieback
2 EL olivenöl
1 TL ras el-hanout (orientalisches gewürz, gibt’s laut E. am brunnen-, aber sicher auch am naschmarkt)
etwas gemahlener kreuzkümmel
zitronensaft
salz, pfeffer

nüsse ohne fett in einer pfanne rösten, bis sie duften, danach abkühlen lassen. paprika waschen, kerne & weiße teile entfernen, fruchtfleisch klein schneiden. knoblauch schälen und hacken. zwieback in kleine stücke brechen. alles samt gewürzen zu einer glatten paste pürieren.

super find ich ja, dass das ganze auf zwieback basiert. bei meinem ersten kennenlernen dachte ich, es handle sich um couscous oder vielleicht sogar amaranth. aber nein – simply zwieback! gibt’s auch in variationen mit granatapfel und co, aber ist auch in der basic-version echt zu empfehlen. also vielleicht mal eine erweiterung der hummus-triade zitrone/kernöl/rote rübe? ;-)

ach ja, und am rückweg übrigens hab ich einen hupfer über die donau gemacht und J. & V. mit der fast noch frisch geschlüpften A. besucht. da gab’s für die großen ein chili con couscous und für die kleine erste nahrungs-aufnahme-versuche mit kartoffel-pastinaken-püree #brabbel #spuck #freu – und ein familien-geständnis:

du bist schuld, dass es bei uns jetzt mindestens ein mal pro woche zimtschnecken gibt!

weil nämlich superer tipp in sachen plunder-fertigteig. der stammt zwar natürlich von dir, und nicht von mir, aber ich hab mal die kollektive lesterschweinische schuld auf mich genommen ;-)

die muhahanna

frohes neues!

liebe kati,

ein frohes neues jahr wünsche ich dir! ein numerologisch besonders zauberhaftes ist es nämlich, wie mir via elektropost mitgeteilt wurde: die alten bzw. jungen römer stellen unser 2015 laut muttern kurz & knackig als MMXV dar, während nerd M. am 1.1. via jubel-post auf facebook verlautbare:

Wir befinden uns heuer im Palindrom-Jahr: 11111011111

zu diesem anlass hab ich gleich mal eine zeitreise unternommen, die mehr als eine dekade (!) umfasst: eine reise zurück in unser elternhaus, wo es zu neujahr immer (immer! immer!) the-one-and-only mayonnaise-salat gab. ich habe mich ab 31.12. mittags bis gefühlt zu den heiligen drei königen ausschließlich von diesem wonnig-sämig-g’schmackigen zeug und weißbrot ernährt, weil so super. gab’s auch in meiner erinnerung nur!! zu neujahr, sonst nie. oder falls es ihn sonst gab, war er sicher nicht so gut. weil das war nunmal der silvester-snack, jawoll.

viele male schon habe ich seither mit dem gedanken gespielt, das ganze entweder einfach auf vegetarisch nachzubauen oder – in den vergangenen jahren – zu veganisieren. doch die historische latte lag einfach zu hoch, der erwartungshaltungsdruck somit unermesslich, und ein neujahr mit misslungenem mayo-salat… undenkbar.

heuer war es endlich soweit, ich hab mich drüber getraut, weil nämlich am 31.12. sowieso miese laune, also wär ein fail auch schon egal gewesen. und siehe da, der erstversuch war: ein mega-fail!! die selbstgemacht mayo nach deinem rezept war zwar halbwegs sämig, aber beim ersten geschmackstest hat’s mir gelinde gesagt den vogel rausgehauen. ich hatte nämlich die glorreiche idee, die halbe flasche leinöl aufzubrauchen, die seit monaten im kühlschrank rumgammelt. ich weiß, ur teuer und super wichtig und omega3 und was weiß ich. aber ich kann mit dem einfach nicht umgehen. und in mayo-form hat das ganze einen dermaßen extrem bitteren basisgeschmack entwickelt, das die zunge nur mehr pelzige impulse abgegeben hat (was auch immer das bedeuten mag).

die gute nachricht: beim zweiten versuch mit stinknormalem maiskeimöl war alles wieder gut! und obwohl die mayo etwas dünnflüssig war, haben die erdäpfel dann über nacht alles aufgesogen und das ergebnis war 1A. uff!

mayosalat_neujahr

ur nicht fotogen, aber ur lecker: mayonnaise-salat.

mayonnaise-salat

ca. 1/4 vegane mayo (weil’s geht!)
ca. 4-5 mittelgroße erdäpfel
eine kleines glas mais
eine kleine pkg. tiefkühlerbsen
3 essiggurkerl
1 zwiebel
1 knoblauchzehe
1/2 apfel
suppenwürze
essig & öl
salz & pfeffer

mayo anrühren und kaltstellen. erdäpfel kochen und auskühlen lassen, danach schälen und in nicht zu dünne scheiben schneiden. in einer marinade aus gemüsebrühe, essig, öl, salz, pfeffer, klein gehackten zwiebeln und einer gepressten knoblauchzehe etwas rasten lassen. nach ca. einer halben stunde gurkerl und apfel dazureiben, mais und erbsen einmischen und mayo unterheben. über nacht gekühlt durchziehen lassen (wichtig!), tags darauf nochmal durchrühren, abschmecken und mit cocktailtomate garniert an aufgeschnittenem baguette servieren.

also, jetzt kann das jahr ja nur mehr super werden ;-)

bis bald & bussi,
hanna

feierei & völlerei

liebe kati,

arme einarmige banditin, du! hoffe, du hast trotz invalidität gestern gut gefeiert & gevöllert und ihr hattet einen entspannten abend.

das ist übrigens, liebe leserchens, der grund, warum es seit einer woche gar so ruhig ist bei den lesterschweinen: neben der bekannter maßen ungemein besinnlich-adventlichen alljährlichen vanillekipferl-idylle hat katis ich-brauch-eigentlich-die-nächsten-3-wochen-eh-nur-1-arm-verunfallung gepaart mit meiner durchgehenden völlerei, dank der sämtliche energien für verdauungsvorgänge aufgespart werden mussten, zu einer immanenten schreib-blockade geführt.

bei mir ging’s nämlich mit der festen fest-fresserei gleich am 22.12. los, bei einem vleisch-völler-ausflug mit V. zu xu’s cooking. ich sag nur:

„Spezial-Hühnerfleisch – schmeckt verboten gut“
(aus xu’s Speisekarte)

geiler scheiß, vor allem die wirklich leckeren gedämpften dim sum und das aromatische crispy chicken mit thai basilikum. irgendwann hat aber dann beim vernichten der finalen vleisch-berge mein magen rebelliert, und das A.&O. ist bei meiner ankunft zuhause dank meines subtilen knoblauch-odeurs (deshalb schmeckt’s schließlich so verboten gut) halb in ohnmacht gefallen. pardauz!

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pflanzenhuhn, wem huhn gebührt! „Crispy Chicken leicht gebraten mit Basilikum in der heißen Pfanne“ und das verboten gute spezial-hühnervleisch.

daraufhin wurde am 23.12. wie jedes jahr bei dir, liebes lesterschwein, samt family plus unserem grrbrr samt family plus dem brüderchen mit S. und meiner wenigkeit samt dem A.&O. ordentlich gefeiert – heuer haben wir einander wieder tüchtig paniert, und zwar in form von gebackenen karotten, schwammerln, sellerüs & co (jaja, die normative kraft der panier)! der abendhimmel hat sich noch einen der dieser tage fulminanten rosa-orangefarbenen technicolor-sonnenuntergänge gegeben, der baum hat kurz darauf schön gebrannt und alles war… weird… gut ;-) wir du letztes jahr so schön resümmiert hast:

nachdem wir ja als schlaue patchworker schon seit jahren am 23.12. weihnachten feiern ist mir heute klar geworden, dass für das jungkind und auch für mich der 23. mittlerweile ein ganz regulärer erster weihnachtfeiertag ist. die normative kraft des faktischen beeindruckt mich immer wieder.

ich bin tags darauf wie immer in die hohen berge ausgewandert, und habe ebenda am 24.12. sogar trotz strahlendem frühlingswetter etwas schnee gefunden! heute zuckert’s sogar leise vor sich hin, das geht fast schon als weiße weihnacht durch ;-) in C.’s foto-fundus habe ich dann auch ein lesterschweinisches archiv-bild von unserem allerersten schwestern-kalender anno 2006 (??) oder so ntdeckt, und das passt hervorragend zur jahreszeit wie ich finde!

xmas_2014in diesem sinne noch entspannte feiertage allerseits, einen geruhsamen jahresausklang, einen heiteren rutsch, einen guten start gen 2015 und auf ein baldiges wiederlesen in 2-3 wochen!

bussi,
hanna
i.V. die lesterschweine

it’s not a bug, it’s a feature!

liebe kati,

wir sind ja mittlerweile beide, trau ich mich sagen, schon recht routinierte improvisateurinnen. daher ist der obige ausspruch in unserem standard-repertoire, und mir ging’s beim nachbau deiner cha-cha-chatreuse nicht anders. der mini-wirsing hatte statt satt-grüner nur weiß-gräuliche blätter, ich hab weder kräuterseitlinge noch getrocknete steinpilze gefunden, und für wurzeljus hatte ich auch nicht alle zutaten daheim. also – improvisier, improvisier – eine chatreuse blanc gezaubert!

das sieht dann in kombi mit chiasamen von B. so aus:

chatreuse_blanc

diese chatreuse glänzt nicht mit kräftigen farben, sondern mit nobler blässe. und natürlich inneren werten, versteht sich.

was, wo ist denn da der prächtig dunkelrote wurzeljus? wirst du dich fragen. hah – den hab ich mit CSA-sachen in form eines sämigen, g’schmackigen, herzhaften pürees ersetzt! und das geht so:

wurzelpüree

1/3 sellerieknolle
eine handvoll erdäpfel
3-4 pastinaken
1 zwiebel
2 knoblauchzehen
0,75l gemüsebrühe
thymian
majoran
muskat
salz, pfeffer
etwas öl

gemüse waschen und schälen, in grobe stücke schneiden. zwiebel & knoblauch schälen und klein schnippeln, in etwas öl glasig rösten. gemüse dazu und kurz mitrösten, alles mit suppe aufgießen, je ordentlich thymian und majoran sowie etwas musikat dazu und alles ca. 20 min. köcheln lassen. mit salz & pfeffer abschmecken, und pürieren. wenn man das ganze mit etwas wasser aufstreckt hat man eine herzhafte gemüsecremesuppe. auch gut!

noch so ein bug-or-feature phänomen sind mindesthaltbarkeitsdaten. eigentlich sollten sie ja ein feature sein: schau, nach diesem datum bin ich wohl nicht mehr so gut drauf! aber in wahrheit sind MHDs heillos überschätzt und die meisten sachen noch lange nach dem ablaufdatum verzehrbar. wie E. zu sagen pflegt: „die leut schmeißen viel zu viel weg!“

daher hat E. mir aus dem büro-kühlschrank bei einer entrümpelungs-aktion ein vierer-pack ungeöffnetes soja-heidelbeer-joghurt von provamel „gerettet“. für dich, hanna!

ich – sehr skeptisch, weil 4 monate abgelaufenes joghurt ist jetzt so in herkömmlicher haltbarkeite-denke nicht mega-einladend. aber wenn mir eine hygiene- und sanitärsystem-expertin hochheilig erklärt, dass es nur 2 dinge gibt, die kühlware ins verderben stürzen, muss man ihr das einfach glauben:

schau, entweder es ist schon geöffnet bzw. die packung beschädigt. dann schimmelt’s – das merkst du dann eh sofort am bewuchs. oder es wird zu warm gelagert – dann fängt’s zu gären an. aber wenn eine ungeöffnete verpackung im kühlschrank steht und sich unauffällig verhält – da kann gar nix sein!

sprach’s, reichte mir einen löffel und zückte ihr handy, um die hanna-verkostet-antikes-heidelbeerjoghurt-session zu dokumentieren:

collage_20141215213957939

dieses sojajoghurt ist zwar seit 4 monaten abgelaufen, schmeckt aber ebenfalls trotzdem gut!

 

und siehe da: das joghurt sah tatsächlich noch völlig unversehrt aus, roch unverdächtig, schmeckte wie soja-joghurt eben schmeckt (ein bissi bitter), und verhielt sich auch im magen-darm-trakt völlig unauffällig. E. hat sich noch mehrmals nach meinem wohlbefinden erkundigt und war ob des formidablen starts der testreihe hocherfreut – aus rein professioneller perspektive, versteht sich.

fazit: leute, schmeißt’s nicht so viel weg! verlasst’s euch lieber auf euer sehvermögen (bewuchs?), euren geruchssinn (fäult’s?) und eure geschmacksnerven (grindelt’s)? weil haltbarkeitsdaten können schon mal buggy sein – aber eure sinne sind definitiv features ;-)

… nur das schimmlige karottenbrot heut früh – ja, das hab ich weggeschmissen. schade, aber schimmlig – ob mit oder ohne MHD. sorry.

so long,
die heidelhanna

gut genug ist gut genug

liebe kati,

dieser deinige ausspruch gestern beim rollen von zig geburtstags-wraps (eine miniatur-abwandlung mexikanischer fladen) war für mich die vorweihnachtliche faust auf’s aug, weil: bei der produktion von advent-leckereien sollte man sich als feingebäck-laiin, wie ich eine bin, diese weisheit hinter die ohren schreiben.

zuerst war ja alles noch in butter, äh, margarine: aus deinem mürbteig-rezept haben das A.&O. und ich superg’schmeidige teige per hand erknetet, und auch die trüffel-anleitung von muttern (siehe unten) hat sich mit schokoschmelz und staubzuckerung sehr appetitlich entwickelt. zur kühlung alles raus auf’s fensterbrett und vorfreude ob der bevorstehenden adventlichen duftschwaden aus dem backrohr.

doch dann ging’s schon los mit den küchen-hoppala’s: der mürbteig ließ sich nicht hauchdünn ausrollen (ich sag nur: 2mm!), sondern klebte entweder am nudelwalker fest oder löste sich nur höchst unfreiwillig in fetzenform von der küchenplatte. dann im backrohr zerliefen die sterne, bäume, pilze und herzen wie mit dem weichzeichner verzerrt. nach der 2,5-fachen backzeit sind dann die ersten drei fuhren dunkelbraun geworden, die vierte fuhr haben wir kurzerhand vergessen – bergwerk, olé! meine frustrierte SMS an keks-königin V., die heuer wieder 25+kg für family & friends produziert, wurde beantwortet mit den worten:

… das passiert sogar den meistern. das erste bech ist nie was, deswegen gleich doppelte menge machen!

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nein, das sind keine kakao-kekse, sondern derselbe teig – nur mit unfreiwillig verdoppelter backzeit…

die trüffel wiederum waren zu lang am fensterbrett, die masse folglich beton. aus dem hat das A.&O. dann brocken herausgeschlagen und geformt, während sie in den händen äußerlich dahingeschmolzen sind. naja, rough ist halt das neue nobel, oder so.

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aber: eh wurscht! die trüffel schauen zwar wild aus, sind aber trotzdem sehr lecker, daher hier das rezept von muttern:

schokotrüffel

200g kochschokolade
100g margerine
100g staubzucker
2 sackerl vanillezucker oder bourbon-vanille
2 TL rum oder rumaroma
2 TL kakao

schoko und margarine im wasserbad erweichen, übrige zutaten locker einrühren mit teigschaber oder kochlöffel. danach die masse kalt stellen und alle 30 min. durchrühren, bis es sich nicht mehr rühren lässt. daraus kugeln kugeln (hände mit wasser abkühlen!) und diese in schokostreuseln oder kakao wälzen, dann in in papierkapseln legen. voilá!

ach ja, und die übrigen nicht verkohlten kekse haben wir einfach mit deiner waldbeer-marmelade gefüllt und in tüchtig schoko-tunke versenkt (manner haushaltsschoko mit reismilch-kuvertüre, alsan, trüffel-resten und alladin-gewürz zusammengeschmolzen):

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und das ergebnis: lecker! keine kraxenweg-kreation, das geb ich zu – aber solide weihnachtsbäckerei. gut genug ist eben gut genug :-)

in diesem sinne gutes chillen dir noch nach dem gestrigen power-tag,
und bis bald!

alles liebe,
dein trüffel(lester)schwein