bildungsauftrag

liebes lesterschwein,

chips und schoko?! immer her damit!!!!

denn zwischen all dem gesunden saft und frischen spargel und frechen rüben gab’s auch bei mir in letzter zeit, also besonders nach ostern, auch einiges an… junkfood. oder wie G. letztens meinte: es weiß ja eh quasi jede/r, wie gesund essen funktioniert, aber niemand tut es. oder so.

weil ich auch weiß, dass mir vollkorn und wenig zucker gut tut, ich aber regelmäßig drauf schei***, hab ich stets eine supergute ausrede, wenn ich mal wieder daneben hau (war unterwegs! war am verhungern! war… äh… faul!), das fängt an mit „wir nehmen zu den falafeln noch tomaten, die sind gesund!“ und endet bei „in dem muffin ist kirschmarmelade. also obst.“ außerdem, voll blöd, mittlerweile gibt’s echt fast überall irgendwas veganes, und besonders in der abteilung „vegans can be fatties, too…“, und das muss ich dann immer gleich testen, für den BLOG natürlich, hab doch einen bildungs- und recherche- und berichterstattungs- und überhaupt, AUFTRAG!

also bitte, nix bleibt geheim, volle transparenz, und auf geht’s:

junkfood_vegan

hochnotwendige rechercheübungen in sachen fett & zucker.

  • pizza: das war die einweihungsgabe von R., vegane dinkel-spinat-pizza von basic. ich bin ja echt kein fan von fake-käse, auch in dem fall war der mir ein bisschen zu platikartik, aber der teig war knusprig und die convenience, in einer wohnung ohne jegliche küchengeräte oder möbel sowas ins rohr zu schieben und am boden picknickend trotzdem was warmes abendzuessen war halt nice.
  • bällchen des grau(s)ens: der schwedische möbelhändler mit unsäglichen zustellterminen hat jetzt die köttbullar auf pflanzlich im menü. leider voll zum vergessen: pampige dinger mit mais und so, die aussehen wie babykost, dazu zerkochter reis mit broccoli (why?!) und noch mehr zerkochtes pseudo-ratatouille mit wassersoße drumrum. again: WHY?!
  • schräge schoko: in salzburg bin ich bei le crobag eingefallen, die haben jetzt einen veganen schokomuffin im programm. der teig ist ok, drin ist eine komische kirschfülle und oben drauf sehr schräge, äußerst trockene streuselsachen. gesamteindruck nicht so berauschend, dafür megasüß, und das wollt ich ja schließlich.
  • zug-jause: am weg von bad gastein in die steiermark haben der herr A.&O. beim spar auf die klassische jausen-variante oriental mit hummus, tomaten und falafel zurückgegriffen. überraschenderweise sind die neni-falafel echt sehr sehr trocken. schade eigentlich.
  • EIS EIS BABY: beim spontan-überfall auf G. haben wir die lange schlange beim veganista links liegen gelassen um am schwedenplatz… wieder in einer langen schlange zu landen. aber siehe da: es gibt neben dem großen getümmel einen neben-schauplatz: die vegane theke, neben den eistorten. da steht eine eigene verkäuferin, es ist viel weniger los und man kommt gleich dran. leider waren alle frischen eissorten schon aus (bis auf banana, bäh), G. hat sich die letzten erdbeer-reste zusammenkratzen lassen und ich hab den vorgefüllten becher haselnuss-kakao probiert. beides gut, erdbeer sogar sehr gut!
  • cornetto: gibt’s jetzt in der classico-version mit vanille auch vegan. leider nicht so lecker, finde ich – etwas soja-lastig und wirklich fettig. aber der wille zählt für’s werk, und die schoko unten drin im letzten spitz vom stanitzl ist ja sowieso das beste an einem cornetto.

zu meiner verteidigung hier noch der beweis, dass wir uns tatsächlich zwischen all der völlerei wien – salzburg – steiermark – wien tatsächlich auf die poserhöhe raufgewuzelt haben, dank regenvorhersage mit herrlich wenig menschen, und bis auf ein paar tropferl sind wir auch trockenen fußes hoch- und wieder runter gekommen. ob dann sonnendeck mit panoramablick, holladiriduliöh! (oder man macht einfach mal die augen zu, auch sehr angenehm.)

poserhoehe

„ja wieder klar, dass die hanna auf die POSERhöhe muss!“, so R. auf facebook… wenn der wüsste ;-)

dass ich da oben einen kaiserschmarrn vergenusszwergelt habe und gestern am hellichten tag bei der aida auf ein abartiges cremeschnitten-eis (!!) eingefallen bin, lassen wir jetzt mal einfach untern tisch fallen ;-) apropos berg, da fällt mir ein, nur mehr 3 wochen bis zu unserer kati-geburtstags-geschwister-wandersause, ich freu mich schon ur!

bergfexige bussis,
hanna

wer’s glaubt…

liebe hanna,

es gibt ja solche und solche phasen im bezug auf’s essen und hab grad eher eine solche. soll heißen: obwohl wir foodbloggerinnen uns ja eigentlich bevorzugt mit wahnsinnig gesunden, wohlschmeckenden und fotogenen dingen ernähren sollten, hab ich grad (ich trau’s mich fast nicht zu schreiben) eher so eine junkphase. ich ernähr mich von literweise sojalatte (wie du gestern gemerkt hast verputz ich da zwei humpen wie nix), kiloweise schokolade und chips.

diy chips

kürzlich waren wir bei der schwägerin auf besuch und wie wir wieder in wien waren hat hans-peter einen sack erdiger knollen aus dem koffer gezaubert. „du“, hat er gesagt „die oberösterreicher hatten süßkartoffeln im biokistl, aber die können damit nix anfangen.“ wir natürlich erstmal auch nix, drum haben wir sie in alter rettichtradition erst mal zwei wochen im kühlschrank rasten lassen. aber dann hab ich mich doch erbarmt weil, hej! auch wir haben einen dörrapparat, da kann ich doch lecker chips draus machen. also hurtig süßkartoffelchips gegoogelt und herausgefunden, die soll man schnippeln, dann in wasser einlegen, damit ein teil der stärke rausgelöst wird, dann trocknen, dann dörren. na gut, klingt machbar.
ich also die runzligen knollen geschält, und nein mir ist nichts aufgefallen. dann durch die küchenmaschine gejagt, nein, mir ist noch immer nichts aufgefallen. und dann in einem riesen bottich wasser eingelegt.

und erst dann hab ich mich gefragt, warum die süsskartoffeln eigentlich so blass sind. die form – auch ein stück weit ungewöhnlich. und bei näherer betrachtung musste ich dann schon sagen: diese süsskartoffeln schauen mir verdammt nach topinambur aus. unnötig zu erwähnen, dass die praktisch keine stärke haben und ich völlig sinnloser weise gefühlte tausend scheiben topinambur abgetrocknet hab.

aber das wirklich interessante ist im nachhinein, dass ich, in meiner verdattertheit, das süßkartoffelprogramm weiter durchgezogen hab, bis zum bitteren ende.

wie topinamburchips gehen weiß ich jetzt auf jeden fall nicht, aber ich vermute es ist eine gute idee sie zu frittieren oder wenigstens bei einer halbwegs vernünftigen temperatur (ich schätz mal so grünkohlmäßig bei 150 grad), mit etwas öl und salz in den ofen zu schieben.

eine völlig blöde idee ist es, sie stunden lang bei 65 grad zu dörren. das wird dann etwas, für kulinarisch schlichte gemüter. aber vielleicht eignen sie sich ja als raumdeko. schauen nett aus, irgendwie wie schneeflocken. vielleicht streu ich sie demnächst in der foodcoop aus. sorgt sicher für stimmung.

topinamburchips_3.jpg

alles liebe, dein lesterschwein

p.s. was ich natürlich noch immer nicht weiß ist, ob es hp süßkartoffeln nicht von topinambur unterscheiden kann, oder seine schwester. aber: eh wurscht, ich kann es ja schließlich auch nicht :-)

eine runde rübe

liebe kati,

ich bin jetzt ein saftladen. der V. hat nämlich seinen ganzen hausstand aufgelöst, bevor er für ein halbes jahr auf kletterreise durch europa tingelt, und nachdem wir kulinarisch einander sehr verbunden sind, hat er mit seinem neuen knallgelben reise-postbus ein dörrgerät und einen entsafter zu mir geliefert. somit kann ich an deinem runden rettich gleich anschließen, meine rüben waren auch schon halbweich und eine leicht angeschimmelt, also höchste zeit, sie zu versuppen… äh… saften!

gleich vorweg: das ist ein bisserl zeitaufwendiger als gedacht, war aber auch mein erstes mal, da gab’s ein paar anlaufherausforderungen. außerdem hab ich heut eh den ganzen tag zuhause auf eine möbellieferung wartend verbracht (liefertermin: 8-17h), um beim anruf im kundenservice um 17:30h zu erfahren dass das nur ein „AB“-zeitpunkt ist, dann hab ich auf nachfrage einen anderen tracking-code erhalten und da steht, das paket kommt eh erst nächste woche. na… eh wurscht. viel zeit zum saft machen jedenfalls!

ich hatte weder rezept noch bedienungsanleitung, nur so ein ulkiges aldi-video, hab zu den foodcoop-rüben einen sack karotten gekauft und noch einen grünen apfel gefunden. V. hat noch geraten, die rüben zu schälen, aber vorkochen oder so braucht man nix. also los:

lesterschweine_entsafter

was macht man in einer neuen küche als erstes? ROTE RÜBEN SAFT, harrharrharr!!!

was dann geschah:

  • das fotogen vollgepferchte einschubloch oben ist gleich mal verstopft, die rüben haben sich mit den karotten verkeilt. also: nur nach und nach reinstopfen.
  • die ganzen rüben waren selbst auf der „HI“-stufe harter toback für den motor, beim „mit sanftem druck“ ausüben hat die maschin mal aufgejault. ich hab sie dann geviertelt und die karotten auch sicherheitshalber klein geschnitten, das geht dann besser.
  • die äpfel gehen ratzfatz, aber die kerne prasseln unschön, hab die letzten viertel entkerngehäust reingegeben.
  • das ding hält super dicht, die sauerei am letzten bild war natürlich, wie immer, ein fotounfall beim einhändigen rumhudeln mit dem handy in der hand. trotzdem sind dann halt die ganzen plastikteile an sich mega-eingesaut. macht nur spaß wenn man einen geschirrspüler hat, der die endsäuberung übernimmt (hab ich ja jetzt, hahaha!)
  • es bleibt halt schon sehr viel trester übrig, „pressrückstände“, also pflanzengewebe. all die schönen ballaststoffe! kann man damit noch was machen?!?!
  • ja und der saft. der war ur lecker!! ich hab zufällig ein echt feines mischverhältnis erwischt, die rüben waren nicht zu präsent, die karotte hat sich schön reingeschmeichelt und der apfel hats aufgefrischt.
  • ca. 1 kg gemüse = ca. 450ml saft

das vampirsaft-„rezept“

5 kleine rote rüben
4 karotten
1 apfel

  • alles waschen, schälen, kleinschneiden, entkernen, entsaften und…
  • trinken! ;-)

trotzdem frag ich mich halt, ob sich das so auszahlt, vor allem mit gekauften gemüse (also die supermarkt-karotten heute waren ja ein notfall-plan) – sowohl zeitlich mit einkauf, aufbereitung, saftung und säuberung – als auch monetär. eigentlich ist das dann cool wenn man A) die volle gemüse-schwemme zB von einem eigenen garten oder einer ökoparzelle hat oder B) viel gemüse aus einem sommerlich prallen CSA-ernteanteil kriegt oder C) eine foodcoop mit günstigem, gutem gemüse in der nähe hat. weil jetzt zum entsaften kiloweise rüben, karotten, äpfel und co aus 1020 nach 1120 zu karren ist halt ein bisserl… umständlich. aber zumindest ist das gerät mal getestet und neuen saftkreationen steht prinzipiell nix im wege.

aber weil saft aber nicht alles ist, hab ich die küche anfang der woche mit dem A.&O. eingeweiht mit grünem spargel an erdbeere (leckerlecker), und heute mit einer schön deftigen moussaka, zimt war zwar aus aber ich hab den tofu mit steak-gewürz gepimpt, hat auch voll gepfiffen.

apropos spargel: der kommt ja in allen farben inkl. purpur (<3) in unsere foodcoop aus dem hause kleedorfer, und als ich gestern bei J. & H. auf besuch war, babybauch schauen, steht 2 gehminuten vom haus bei denen im dorf ein kleedorfer-schild!! sind die quasi dorf-nachbarn, ur lustig. also nächstes mal vielleicht gleich mit einer speisereise verbinden…

lesterschweine_ranch

lecker grillen, dann unterm marillenbaum chillen, später holler-sammeln auf wald & wiese, violette erdäpfel eingraben und dazwischen baby- bzw. food-bauch streicheln. so muss feiertag!

das mit der land-sehnsucht von euch kann ich nämlich voll verstehen, ich lebe die in der schönen jahreszeit mit freundes- und familienbesuchen aus, und erfreu mich an dortigen gartenliegen und hängematten ;-) zum beispiel ab morgen im donaugarten!

bussi & bis bald,
hanna mit dem foodbabybauch

eine runde rettich

liebe hanna,

eigentlich ist der schwarze rettich ja eine runde sache. und nachdem hp und ich jetzt schon einige jährchen mit der foodcoop verbunden sind, haben wir schon lang, zumindest theoretisch, leichten zugang zu diesen seltsamen kleinen bällchen. aber wie das so ist in beziehungen, manchmal etabliert sich das eine oder andere seltsame muster. in unserem fall haben wir eine, sagen wir mal, durchwachsene beziehung zum rettich. unser muster schaut so aus. ich mag den rettich eigentlich ganz gern, bestell ihn aber nie. irgendwie fällt mir vorher immer etwas anderes ein. und außerdem bin ich im grunde der überzeugung, dass es mir nicht schmeckt. ich bin dann immer ganz überrascht, dass er ja doch ganz gut ist. und hp ist der überzeugung er mag den rettich. er bestellt ihn also recht häufig, verwendet ihn dann aber nicht. das führt dazu, dass der rettich dann wochenlang im kühlschrank rumgammelt. zum glück hält er ja lang. aber wir warten auf jeden fall bis er ganz eingeschrumpelt ist, zum teil sogar bis der erste schimmel kommt, und dann, kurz bevor wir denken, verdammt, jetzt müssen wir in bald wegschmeissen, machen wir noch schnell etwas daraus. um dann überrascht zu sein, dass er eh gut schmeckt. und in dem wissen, dass er, etwas früher verarbeitet nicht so ein zacher hund wäre und wahrscheinlich noch besser schmecken würde. das hindert uns aber nicht daran beim nächsten mal das spiel wieder von vorne zu spielen. drum verblogg ich jetzt, endlich, endlich, zwei rezepte mit schwarzem rettich, denn ich hab die leise hoffnung, wenn es im blog steht, dann findet es auch häufiger statt, zumindest bei mir. und noch dazu sind beide rezepte watscheneinfach.

rettichsalat

rettichsalat

1-2 knollen rettich
1-2 karotten
1 apfel
birnen- oder apfelbalsam
kürbeiskernöl
ev. geröstete samen, nüsse, …

gemüse schälen, gemüse und apfel reiben, mit essig und öl, und natürlich salz und pfeffer abschmecken, ev. nüsse hacken und rösten bzw. samen rösten (z.B. sonnenblumenkerne), und auch rüber geben. und das wars. ich geb zu, alten rettich zu reiben ist kein großer spaß. ich hab aber von der schwiemu ihre alte küchenmaschine vermacht bekommen, und das teil, trotz seiner 35 jahre am buckel, reibt tadellos, und zwar alles.

erdäpfel-rettich-suppe

erdapfelrettichsuppe

2 zwiebeln
1/2 kg erdäpfel
1/4 kg rettich
gemüsebrühe
1/8 weißwein
muskat
ev. ein ordentlicher schuss kürbiskernöl wenn die suppe schon im teller ist. und ein bissel gehackte pertersilie. oder schnittlauch. oder vogelmiere (eh klar).

die zwiebeln klein schneiden und in öl anrösten, erdäpfel und rettich schälen und klein schneiden , kurz mitrösten, mit weißwein ablöschen und mit gmüsebrühe aufgießen bis alles mehr als gut bedeckt ist. kochen bis das gemüse wirklich weich ist und dann alles pürrieren. mit salz und pfeffer abschmecken.

die suppe gab es als abendessen und auf die frage der kinder was es gibt, wir so, „erdäpfelsuppe“. nur mit einem ganz kleinen schlechten gewissen. „schmeckt gut,“ haben alle befunden, und das jundkind, mit ihrem sechsten sinn, hat noch festgestellt: „wenn ihr so cremesuppen macht, bitte sagts uns nicht was drinnen ist. bei der kürbiscremesuppe wollen wir auch nicht wissen, dass da noch pastinaken und karotten mit drinnen sind, dann schmeckt sie nicht mehr so gut.“ na eben. manchmal ist die wahrheit eine zumutung. muss ja nicht sein.

soviel zum rettich, ist ja doch eine runde sache.

alles liebe, dein lesterschwein

p.s. für die nicht-veganer*innen: einen sehr speziellen, ziemlich leiwanden turn bekommt die suppe wenn man noch ein ordentliches stück gorgonzola oder sonst einen schimmelkäse am ende einrührt. schmeckt dann ein bissel wie käsefondu als suppe. und natürlich hätte ich das im normalfall gar nicht gemacht, aber der käse war schon wochenlang im kühlschrank. kurz vor dem vergammeln. den hätte ich sonst wegschmeissen müssen! keine ahnung wer den gekauft hat….