gut, böse, jenseits

liebe schwester,

jeden tag gäbe es irgendwas zu erzählen, man könnte eine furchtbar eifrige bloggerin sein. aber, weißt eh wie das ist, und jetzt ist wieder einmal derartig viel zusammen gekommen, dass ich ich alle die news, rezepte und g’schichterl in die altbewährten falter-kategorien einteil.

gut

seit neuestem gibt`s ein kleines bücherl voller spannender informationen aus dem vegan-bereich. das ding heißt „vegan in wien“ und ist nicht, wie man als wienerin vielleicht vermuten würde, im falter-verlag erschienen sondern passender weise im holzbaumverlag. obwohl es sich wirklich um ein kleines handliches bücherl handelt, sind sehr viele themenbereiche abgedeckt. nicht nur bezugsquellen und essen gehen, sondern auch fragen rund um „woher kommt mein gemüse?“ und „wie bio ist bio?“ und „gesundheit“ werden behandelt.

DSC00743_vegan in wien

aufgefallen sind mir auch ein paar sachen:

  1. großes lob, es sind wirklich viele lokale beschrieben, auch einige von denen ich gar nichts wusste. ich freu mich schon aufs ausprobieren. kleiner wermuthstropfen: es sind keine öffnungszeiten angegeben, und gar nicht wenige dieser lokale haben nur über mittag offen.
  2. es gibt noch nicht so wahnsinnig viele möglichkeiten sich vegan beliefern zu lassen. ich freu mich schon wie ein schwammerl, wenn ich ab 5.5. mit kati kocht im illustrem lieferreigen mittanze.
  3. die rubrik „vegan im netz“ ist mit gerade mal drei web-adressen nicht gerade ausführlich behandelt. da gäb es schon noch mehr. blogs zum beispiel…:-)

gut ist es auch, wenn man hilfe bekommt. obwohl ich stetig daran arbeite mir mit schiachen fotos einen namen zu machen, hab ich nach gar nicht langer überlegung haarscharf kombiniert, dass es im business-kontext schon sinn macht einen profi ran zu lassen.

collage_fotoproduktion

fotos rechte seite: (c) truc phan

die freude war groß, als sich meine neue fotobekannstschaft T. bereit erklärt hat einen gesamten tag mein essen abzulichten. ein teil der ergegnisse ist schon auf der kati kocht-seite zu bewundern.

unumstritten gut ist es wenn ein lesterschwein geburtstag feiert. happy birthday to you!!! nochmal an dieser stelle. und wirklich gut waren, abgesehen vom all-time-favorite „angry cake“ die malai kofta.

bday_mampf_malai_kofta

malai kofta

1 kg mehlige erdäpfel
1 el cumin
1 el frischer koriander, gehackt
2 el rosinen
2 tl salz
optional: erbsen, geraspelte karotten
(kichererbsen)mehl
viel öl

4 zwiebeln, geschnippelt
2 zehen knoblauch
4 tomaten (gehen auch aus der dose)
1 el cumin
1 el garam masala
1 el korianderpulver
1/2 el curkuma
1 prise zimt
1 prise nelken
1 el geriebener ingwer
1 el zucker
400 ml sojasahne (oder halb sojamilch/ halb sojasahne)

für die kofta werden die erdäpfel gekocht, geschält und gepresst und dann mit allen zutaten außer dem mehl verknetet. mit nassen handen kleine bällchen formen, im mehl wenden und in reichlich heißem öl goldbraun frittieren. mit dem schaumlöffel herausnehemen und auf küchenkrepp abtropfen lassen.

für die sauce die zwiebeln goldbraun anrösten, alle gewürze kurz mitrösten, den zucker zugeben und schmelzen lassen. die tomaten zugeben, kräftig durchrühlen und kurz köcheln lassen.wenn das ganz zu trocken ist oder sich am boden anlegt etwas wasser zugeben. das ganze vom herd nehmen, passieren, wieder auf den herd geben und die sajasahne zugeben. durcherhitzen, aber nicht mehr zum kochenbringen. die kofta in einer schüssel anrichten und mit der sauce übergießen. oder, die lesterschweinvariante, die kofta in den topf werfen und den topf auf den tisch stellen.

ja, das indische essen war wirklich gut. im unterschied zum germteig. der war definitiv

böse   

gerollter germgugelhupf hat in unserer familie eine lange tradition und ist auch urleicht vegan machbar. der einzige hacken: germteig ist eine unberechenbare diva und geht mir manchmal mit seinem rumgezicke ordentlich auf die nerven. wenn ich einfach so, ohne anlass oder tieferen sinn einen gugelhupf backe, dann wird der garantiert wunderschön, flaumig und überhaupt einfach super. will ich aber zum lesterschweinischen geburtstag einen besonders schönen, besonders guten gugelhupf backen muss ich mich von so einem teigklumpen frotzeln lassen. zuerst geht er noch wunderbar auf, und das gleich dreimal in folge, aber kaum ist er fertig verarbeitet und in die form gepresst zeigt er mir den mittelfinger und weigert sich nochmal aufzugehen. und die zimtschnecken, diese rückgradlosen biester, machen es ihm gleich nach. die kamen überhaupt dermaßen brotmäßig daher, dass H.P.s freundin C. sie am nächsten tag für eine beilage zum mafe gehalten hat. sie fand die schnecken für ein brot zwar ein bissel süss, aber sonst. wahrscheinlich muss man dem ganzen sowieso mit umdeuten begegnen. es kommt ja immer auf die perspektive an, und im vergleich zu, sagen wir mal kletztenbrot, waren sowohl der kuchen als auch die schnecken recht locker.

hier kommt trotz allem das rezept zum gugelhupf, aber, wie gesagt, ohne gewähr. falls du dir denkst, der kuchen auf den fotos sieht ganz anders aus als dein geburtstagskuchen – da hast du ganz recht. die fotos stammen nämlich von so einem anlasslosem eh-wurscht-kuchen von einer woche davor.

gerollter germgugelhupf

collage_gugelhupf

germteig
1 pkg trockengerm
500 g mehl (am besten glattes weizenmehl)
2-3 el kichererbsen- oder sojamehl (kann man auch weglassen)
öl, ca. 1/8l oder etwas mehr
lauwarme pflanzenmilch, ca. 1/4l oder 1/8 pflanzenmilch und 1/8 wasser
1 schuss rum
2-3 el zucker

füllung
50 g alsan
100g zucker
4 el kakaopulver oder 2-3 tl zimt

den teig verkneten, gehen lassen, rechteckig ca. 5mm dick ausrollen und ersten mit dem kakao oder zimt und dann mit dem zucker bestreuen. die alsan in kleinen flöckchen gleichmäßig auf der teigplatte verteilen, das ganze einrollen und in einen gefettetet gugelhupfform drücken. mehrmals mit der gabel einstechen und bei 180 grad ca. 45 minuten backen. im backrohr ev. eine kleine schale mit wasser deponieren.

böse ist nicht nur der gugelhupf sondern auch das mobiltelefon. mir ist da die kamera eingegangen, das heißt ich kann jetzt nicht mal mehr schiache fotos machen, sondern gar keine mehr. das ist für eine foodbloggerin ein untragbarer zustand. aber ich kann es nicht ausstehen mich an neue geräte zu gewöhnen und außerdem hab ich dem handy, dass leider nur polnisch, tschechisch und ungarisch konnte, in mühsamer kleinarbeit deutsch gelernt. alles für die fisch. wunder dich also bitte nicht, wenn ich für die nächsten beiträge keine neuen fotos verwende sondern auf unseren fundus zurückgreife.

jenseits

du erinnerst dich vielleicht, kürzlich hab geschrieben wie sehr das jungkind mit unseren ernährunggewohnheiten konform geht. dass es lustvoll am stangensellerie knabbert und überhaupt – alles gemüse. kürzlich war ich mal in ihrem zimmer und ein blick in den mistkübel hat folgendes bild offenbart.

DSC00726_mülldie welt ist also noch in ordnung, das kind erweist sich erwartungsgemäß doch als eingermaßen erziehungsresistent und schlau ist es obendrein. man will ja eingermaßen friktionsarm mit den alten zusammenleben, also gibt man sich beim shoppen und kochen angepasst (und es ist ja nicht so, dass es stangensellerie nicht mag) und befriedigt sonstige gelüste mit dem taschengeld. und eines ist fix. das jundkind macht keine halben sachen. wenn junken, dann aber hallo!

in diesem sinne – holla die waldfee!

dein lesterschwein

p.s. wie du siehst hab ich wieder einmal die absatz-kacke am start. du hast mal was gesagt mit suchen und ersetzten, wie ich das lösen kann, ich hab es wirklich versucht, aber ich hab es mir nicht gemerkt und nix zusammengebracht. könntest du mir bitte, bitte ein kleines tutorial schreiben wie ich das beheben kann? ich frag mich ja wie das die bloggerInnen machen, die keine schwester haben…

p.p.s. liebe kati, habe dir ein PDF geschickt mit dem titel „wie man die absatz-scheiße wegkriegt“! :-)

solidarität ist eine waffel

liebe kati,

während du & h.-p. gen OÖ getuckert seid, haben herr A&O und ich einen brunch im herrlichen frühlingssonnenschein eingenommen. aber nicht irgendein brunch, sondern das 1. solikatessen – ein veganer soli-brunch im und rund ums wunderbare kollektiv geführte gaga:rin. der pay-as-you-wish teller wurde haushoch angefüllt mit tofuspeis, hummus, rüben-rotkohl-apfelsalat und veganer lebervurst. alles möglichst regional und bio. dazu den kaffee mit sojamilch zum fixpreis:

gagarin_solibrunch_2014-03

somme, sonne, soli-brunch: famoser veganer brunch im gaga:rin inklusive DIY-schanigarten…

am nachspeisen-buffet wurden allerlei leckereien von zimtschnecke über brownie bis mohnkuchen aufgetischt. außerdem gab’s für die veggies noch kräuterjoghurt und tomatenbutter.

das solikatessen war diesmal zu gunsten des refugee protestcamp und der gruppe solidarity against repression. das beste daran: die gute sache steigt ab sofort 1x im monat:

Wir sind ein kleines Kollektiv an Menschen, die einen monatlichen, veganen Brunch im Gaga:rin veranstalten, wo mensch sich treffen, austauschen und rumhängen kann, in gemütlicher Atmosphäre.

Dabei versuchen wir möglichst Bio und regionale Produkte zu beziehen und werden den Erlös an diverse Gruppen oder Aktionen weitergeben. Dabei gilt, wie auch sonst im Gaga:rin, für Getränke fixe Preise und für’s Essen je nach Selbsteinschätzung und Möglichkeit.

die illustren gäste versammelten sich auf grund des kaiserwetters schlichtweg entlang der garnisongasse in der sonne – darunter auch jede menge bikelover und radbastlerInnen: am bunt belebten sonnenplatz wurde gerade die rücktrittbremse eines schwarzen vintage-radels gefixt, während wir uns der nachspeisen-riege widmeten. dementsprechend gab’s wohl einige schnittmengen zwischen brunch-volk und den participants an der critical mass vienna tags davor:

criticalmass_maerz_2014

„reclaim the streets“ – die monatliche critical mass vienna mit einer besonders lauschigen frühlings-edition: start schwarzenbergplatz, eine ring-fahrt von oper bis währinger straße und die abfahrt vom getreidemarkt gen wienzeile.

so weit, so sportlich. der solibrunch war außerdem noch eine gute möglichkeit ausreichend kraft für die premiere des neuesten nesterval-abenteuer samstag abend zu sammeln. diese schnitzeljagden für mehr oder weniger erwachsene werden vom fabelhaften herrn finnland seit mehr als 3 jahren veranstaltet – für die nächsten frühlings-termine der reihe „das lichtspiel des jakob nesterval“ sind noch tickets verfügbar (details auf facebook). empfehlung – großer rätselspaß! und eine waschechte diva gibt’s auch ;-)

guten wochenstart dir & alles feine,
hanna

küchenschlacht mit pflanzenblut

liebe kati,

kuchkurs olé!! :-) gratuliere zur lesterschweinischen expansion – vielleicht sollte ich auch mal einen deiner kurse besuchen – denn wenn man mit seinem gemüse auf du und du is(s)t, wie im fall unserer solidarischen ernteanteile, kann einem das schön auf den schädel fallen: nämlich dann, wenn man vor lauter alltagsgeschwurbel fast 2 wochen nicht zum kochen kommt, und der kühlschrank vor lauter verkochungs-utensilien überquillt. und dann: was tun?

daher habe ich am vergangenen wochenende für mich vollkommen unübliche (für dich professionsbedingt eher die regel) 5 stunden in der küche verbracht, um all die wurzeln und knollen und wintergemüses in eine genießbare form zu bringen. ich gehe da meist in großmengendenke vor, um dann entsprechend portionierte happen für arbeit & co parat zu haben. dafür musste ein sack zwetschken die wohlige tiefkühlkammer verlassen, um platz für neues zu machen.

der plan lautete daher mit jede menge offenen lester-rezept-browserfenstern:

das resultat:

kuechenschlacht_2014-03

lecker rösti trotz anfänglicher matsch-konsistenz, hübsche wenn auch gewürzlich etwas fade krautstrudelschnecken und superlecker zwetschkenstrudel. nicht im bild: erdäpfelsupperl.

die rösti durfte ich gemeinsam mit deinem jungkind in die pfanne werfen – leider haben wir die erdäpfel vorab zu lang gekocht, wodurch die hobel-konsistenz eher in teigmatsch übergegangen ist. aber wurscht, mit ordentlich hitze und reichlich pflanzenöl knusprig angebraten hat selbst das jungkind 4 davon verdrückt – wie sie mit einer küchenweisheit festgestellt hat: „was bringt einem ein essen, das gut ausschaut und eine super konsistenz hat, aber nicht schmeckt? mir ist es ungekehrt lieber!“

die restliche masse mit viel zwiebel & musikat wurde dann mit einem kopf weißkraut und noch mehr kümmel in strudelform gebracht. leider war das geschmacklich nicht so der burner, werde daher die hälfte dieser neuen masse noch mit balsamico & räuchertofu versetzen und demnächst nochmals verstrudelschnecken. ich sollte mich deutlich mehr an dein kochmotto halten:

wilde würz und gefährlich!

äh… moment. nein das war:

würze wild und gefährlich!

der zwetschkenstrudel mit dem tiefgefrorenen rest unserer commons-ausbeute wurde in bewährter form mit ordentlich fett & bröseln, dafür ohne zucker ins rohr geschoben. oh ja! dafür hab ich das topinamburcremedingens nicht mehr auf die reihe gekriegt – so be it.

aber ja natürlich alles blog- & rezept-technisch schon kalter kaffee, wie das aufmerksame leserchen vielleicht feststellen wird. daher hier die eigentliche freudige neuentdeckung:

risotte_rote_ruebe

multitasking in the kitchen: während das kraut brutzelt, die zwiebel rösten und die erdäpfel auf versuppung warten, färbt der rübensaft messer und the very red risotto blutfarben ;-)

rote rüben risotto

1 große rote rübe
1 pastinake, optional
1 zwiebel
3-4 zehen knoblauch
1/2 bis 1 tasse risottoreis
öl zum anrösten
weißwein zum ablöschen
0,5 bis 1 liter gemüsebrühe
viel frische petersilie

rübe sehr klein würfeln oder überhaupt reiben, die optionale pastinake reiben (als partieller reis-ersatz, inspiriert durch deine pastinaken-maki!). die zwiebel fein hacken und in öl glasig rösten, gepressten knoblauch dazu. reis ebenfalls mitrösten, dann die roten rüben würfel dazu und alles schön anbraten. mit weißwein ablöschen und etwas suppe aufgießen – je nach geduldigkeits-grad immer wieder kleine mengen suppe nachgießen oder weniger oft etwas größere mengen, klappt beides wie ich finde. sobald flüssigkeit aufgesogen und reis sowie rüben durch sind, vom herd nehmen und reichlich gehackte petersilie unterrühren, mit salz & pfeffer sowie zitrone oder weißem balsamico abschmecken.

dazu passt veganer sauerrahm!

das ganze ist nicht nur watscheneinfach, sehr lecker und farblich echt oho!, sondern lässt sich auch hervorragend portionieren, einfrieren, mitnehmen oder kalt essen.

so long & noch einen sunny saturday,
die küchenfee

lesterschwein goes kochkurs

liebe hanna,

ich hab einen neuen freund, das ist der kochfreund T.
der kochfreund betreibt eine kochschule im 5. bezirk und ist, obwohl omnivor und alleskocher, auch ein connaisseur der pflanzenküche. ich sag nur sieben jahre wrenkh. drum hab mich mich sehr gefreut bei seinem allerersten veganen kochkurs teilnehmen zu dürfen. gleich vorneweg: alles hat super geschmeckt, aber es gab zwei absolute entdeckungen für mich. einerseits thai-avocadotartare – simpel, aber ohlala! und andererseits die sarma-krautrouladen. das mach dir bei gelegenheit.
in entspannter athmosphäre wurde geschnippelt und gerührt und hinterher auch wirkungsvoll angerichtet. „in die höhe,“ sagt der kochfreund, „irgendwas muss in die höhe stehen, das macht gleich viel mehr wind.“ na bitte, wieder was gelernt. als frau der großen töpfe und servier-nudelaug hab ich mich damit bisher ja wenig befasst.

collage_kochkurs_1

der blanke neid könnte mich auch fressen, wenn ich dem kochfreund zusehe, wie er in affenartiger geschwindigkeit mit wunderschönen, reduzierten bewegungen die pflanzen zerschnippelt.

werfen ist das neue rühren

eine weitere erkenntnis war, dass das pfannenschwenkende werfen von gargut nicht nur fancy aussieht sondern auch ziemlich praktisch ist. allein schon deshalb, weil man nur eine hand braucht. und in manchen fällen, wie zum beispiel beim karamellisieren von äpfeln und kurbissen, ist es sogar unverzichtbar. das jungkind und ich üben das jetzt fast jeden tag. es geht einfacher als man denkt, und außerdem, bei uns ist es so sauber, da kann man auch vom boden essen… oder so ähnlich.

würze wild und und gefährlich

als wahres lesterschwein mach ich meinen mangel an technischen skills durch kreative küche und kompromissloses würzen wett. gestern war der kochfreund bei mir auf besuch und hat drei teller von meinen indischen eintöpfen verputzt. na bitte! und damit ist es fix ….drumroll…am 17.4. halte ich meinen ersten veganen kochkurs im kochatelier!

vegan mit genuss – kochen mit kati

am 17.4. und am 8.5. werde ich im kochateliert den kochlöffel schwingen und mit allen, die lust haben, ein feines menü zaubern.
fix kommt natürlich solidarisches gemüse auf den tisch, ansonsten hab ich noch die qual der wahl. gulasch oder schwammerlragout? linsendahl oder wasabihummus? man darf gespannt sein!

so, jetzt widme ich mich wieder meinen fingerfood-experimenten. auch eine freundin der großen töpfe kann mal über den tellerrand schauen :-)

alles liebe,

dein lesterschwein

der einen hui ist der anderen pfui

liebe hanna,

es ist immer wieder lustig zu beobachten, wie unterschiedlich doch die geschmäcker sind. auch ich hatte kürzlich die seitanfilets von der sojarei in der reissen und ganz ehrlich, mich haben die – zumindest in gulaschformat – überhaupt nicht überzeugt. H.-P. fand sie ganz okay, „wie rindszunge“. ich fürchte, er hat recht. rindszunge, nein danke, kann ich da nur sagen.

ähnlich verschieden waren die meinungen bei der verkostung der neuen veganen minigugelhupfe vom ströck.

guglhupfe_lesterschweine_fb_teaser

die schokovariante

„riecht gut, aber schmeckt nach nix“ war meine meinung.
„schmeckt gut, aber riecht nach nix“ hast du gesagt.
„voll gut!“ sagt das bubenkind und verdrückt gleich mal 3 (!) stück.
„schaut gut aus! aber ich mag keinen gekauften kuchen.“ sagt das jungkind.

ich muss zugeben, ich bin da ein bissel beim jungkind. erstens back ich gerne und zweitens sind gerade die veganen rührkuchen dermaßen watscheneinfach, dass sich da ein bissel die sinnfrage stellt.

aber grundsätzlich, der schokokuchen ist schon eine option, mit heißer schokosauce und aufgeschlagener sojasahne stell ich mir den auch ganz lecker vor.

die mandel-mandarine-variante

die mandel-mandarine-variante fanden wir allesamt nicht so prickelnd, vor allem der konsistenz wegen. allerdings in warm, getränkt mit alkohol, rotweinlikör zum beispiel, lass ich mir den vielleicht auch einreden.

miniguglhupfe_stroeck_2014-03

übrigens noch ein nachtrag zur sojarei: kürzlich haben deren geräuchertes nuss-sesam-tofu probiert. urlecker! angeröstet mit senf, zwiebeln, ein bissel sajasauce und ein bissel rotwein, ist das die ultimativ geile füllung für wraps und pitafladen. ein bissel salat dazu, fertig.

das wars für heute. in den nächsten tagen muss dir unbedingt von den news aus der veganen kochkurs-ecke erzählen!

bis dahin, alles liebe,

deine kati

nach dem frühlingswochenende ist vor dem frühlingswochenende

liebe kati,

das wochenende steht bevor – dabei hab ich dir noch nicht mal vom vergangenen weekend erzählt. während du samt H.-P. + jungkind(ern) zum partytrip gen graz gehottet seit bin ich gemach-gemächlich in die schöne wachau getuckert.

da war nicht nur die vielbesungene donau blau, sondern auch der gesamte wolkenlose himmel. der als forsythie fehlgedeutete jasmin blüht, die katze tollt durch’s frühlingsgras, und die seitanschnitzerl brutzeln wohlig in der pfanne:

wachau_fruehling_2014

wenn man nämlich den ganzen sonnenuntergang lang unterm nussbaum sitzt, will man dann rasch und unkompliziert was leckeres auf den teller. gesagt, getan – nach der kühlschrank-räuberung stehen vogerlsalat, gurken, tomaten, grüne oliven und avocados sowie hummus und (fast veganes) tzatziki und koriander-tamarinden-pesto zur fladenbrot-befüllung bereit.

und on top gab’s die echt leckeren bio-seitan-„filets“ von sojarei, die E. im lokalen gastro-großhandel (!) erstanden hat. gibt’s aber auch bei uns in der food-koop ;-) diese g’schmackigen fake-schnitzel bestehen sympathischer weise aus genau 3 zutaten: wasser, bio-weizeneiweiß und bio-sojasauce. nice! jungkind L. war ebenfalls damit zu begeistern, die kürzlich folgenden dialog vom stapel geschoben hat, wie uns das bruderherz berichtet:

Ich esse abruzzischen kohl, die kinder haferpappi.

L. fragt mich: was isst du denn da?
Ich: kohl.
L.: darf ich kosten?
Ich (staunend): klar!
L.: gut!
Ich: magst was davon?
L.: ja. Ist das kati’s veganes zeug?
Ich: ja ;-)

L. verdrückt meine halbe portion.

Ich: staune.
L.: gibts noch was?
Ich: ja!

L. verdrückt noch eine portion.

Ich staune bauklötze…

die kids wissen eben ab und an auch gute pflanzenkost zu schätzen, sie sitzen ja schließlich an der quelle des homegrown good gemüse stuff im donaugarten. und donaugärtnerin E. gibt’s am samstag mal wieder am karmelitermarkt zu bestaunen, wie sie mir beim wochenendlichen besuch geflüstert hat („schick mir ein paar eurer blogfans vorbei ;-) es gibt so ziemlich das letzte quittengelee (melanzaniröllchen oleeee) der saison.“) und ich kurz darauf via facebook mit ein bisschen lesterschwein-fotocontent erinnert wurde ;-)

fb-screenshot_DG_stream

das ganze steigt eben morgen samstag vormittag am stand von slowfood wien, neben der slowfood-prämierten marillenmarmelade und der letzten quitte gibt’s auch dirndl- & apfelgelee sowie himbeer und kiwi (ebenfalls wachau-grown!) – alles auf brot zu verkosten, ebenso feigen- und marillenchutney sowie natürlich die verschiedenen suppen und frisch geernteten topinambur zum mitnehmen.

ich bin leider vorlesungsbedingt am schulbank drücken statt über den karmelitermarkt flanieren, aber liebes leopoldstadt-volk da draußen: enjoy your frühlingswochenende :-)

alles feine,
hanna

liebster schwester!

fräulein M. von vegold.wordpress.com hat uns für den liebster-award nominiert. da freuen wir uns sehr und machen auch gleich mit:

liebsteraward ich hab ja bis dato noch nix davon gehört gehabt, aber die sache ist recht schnell erklärt – Fräulein M. schreibt:

Ziel dieses Awards ist, neue Blogs kennen zu lernen und sich besser zu vernetzen. Es gibt dazu auch folgende kleine “Spielregeln”:

  1. Verlinke die Person, die Dich/Euch verlinkt hat
  2. Beantworte die unten stehenden 11 Fragen
  3. Finde weitere 11 Blogger, die jeweils unter 200 Follower haben und nominiere sie
  4. Denke dir 11 neue Fragen für diese Blogger aus

als ich das gelesen hab ist mir gleich ganz romantisch geworden, denn das ganze erinnert mich fatal an die pyramidenspiele meiner kindheit. die gingen so nach dem motto: hier hast du fünf namen mit adressen,
punkt 1: schick der obersten person eine tafel schokolade
punkt 2: schick 5 personen die anderen adressen und schreib deine unten dran. dann kriegt du irgendwann gaaanz viel schokolade.
also bei mir ist ja nie schokolade angekommen, aber das lag wahrscheinlich daran, dass ein nicht unwesentlicher teil der teilnehmerInnen punkt 1 übersprungen hat und gleich mit punkt 2 gestartet hat. gab es das zu deiner zeit auch noch?

wie auch immer, der liebster-award ist da natürlich anders und wir werden auch fast alle regeln befolgen. nur blogs mit weniger als 200 follower werden es nicht werden. ein paar von denen sind echt super, es hat einen grund warum die so viele follower haben. ich muss da aber zu meiner entschuldigung sagen: wie ich blogs gesucht habe war ich ausschließlich im food-bereich unterwegs, weil ich der irrigen annahme war es handelt sich hier wieder um eine food-blogger geschichte.

mitnichten! nur vier clicks von vegold entfernt findet man sich schon mitten im totalen mütter-blog-wahnsinn wieder. aber damit hat der award seinen zweck auch schon erfüllt, denn ich habe definitiv blogs kennengelernt, auf die ich sonst nie gekommen wäre. und wieder einmal bin ich von tiefer dankbarkeit erfüllt, dass sich mir die fragen „wann abstillen?“ oder „was zufüttern?“ nicht mehr stellen. außerdem ist es schön zu sehen, dass eltern (aber ganz ehrlich, ich hab nur mütter gefunden) in der internierungssituation säuglingskind heutzutage zumindest mit dem computer den kontakt zur außenwelt aufrechterhalten können. das ist der psychischen gesundheit in zeiten von permanentem schlafentzug und fortwährendem angebrüllt werden sicher zuträglich.

hui, was für ein backflash. nein, mum-blog-leserin werd ich nicht.

drum bleiben wir, liebe schwester, bitte schön in unserem schubladel, nominieren ausschließlich foodblogs und stellen lauter fress-fragen. erst aber kommen unsere antworten auf die fragen von Fräulein M.

***

Was hat Dich heute glücklich gemacht?

hanna: eine freundin hat mir heute einen scan der aktuellen ausgabe des magazins biorama mit einem artikel über die CSA mogg geschickt – sie hat auf einem foto meine nichte erkannt! das bild von ihr mit einem solidarischen sellerie in der hand hatte ich bei der 1. ernteanteils-verteilung unserer CSA vor unserer food-koop gemacht. ich habe mich total über den beitrag gefreut, und dass mein foto im magazin abgedruckt wurde :-)

kati: ich bin in der früh aufgewacht und der kaffee war schon fertig. jipi!

biorama_2014-03_scan_web

hanna freut sich über foto-fame mit einer abbildung von katis jungkind in der märz-ausgabe des biorama-magazins (scan by polly tu)

Welches Kochbuch empfiehlst Du?

hanna: mein allererstes kochbuch war „vegetarisch kochen“ vom wunderbaren packpapier-verlag, handgeschrieben mit vielen zeichnungen. super sind auch auch die ox-kochbücher mit dem motto „kochen ohne knochen“, wo es zu jedem der unkomplizierten rezept die passende hörempfehlung gibt.

kati: genussvoll vegetarisch“ von ottolenghi hat leckere rezept und ist auch wirklich schön. „la veganista“ von nicole just ist allein schon wegen dem gulasch-rezept eine empfehlung.

Welches andere Buch muss ich unbedingt lesen?

hanna: tegetthoff’s „kräutermärchen„. dieses buch meiner kindheit habe ich dank meiner nichte wiederentdeckt – wir lesen uns immer gegenseitig die geschichten vor wenn sie bei mir in der hängematte übernachtet. zu jedem märchen gibt es detaillierte infos zu herkunft und verwendung jedes krautes – eine tolle inspiration, die unter anderem dazu führt, dass man beim kochen plötzlich schmunzelnd an die ein oder andere geschichte denkt…

kati: jetzt bin ich wirklich lang vor meinem bücherregal gestanden. ich muss ja gestehen, ich konsumiere bücher wie junkfood und bei der belletristik mache ich kaum lifechanging erfahrungen, denn ich schätze vor allem bücher bei denen ich mich zerkugeln kann. dabei ist slupetzky einer meiner liebesten autoren. wirklich etwas verändert für mich hat vor über zehn jahren das buch „der weg des künstlers“ von julia cameron.

Süß oder salzig?

hanna: je nach laune, aber am besten abwechselnd.

kati: im zweifelsfall salzig.

Lieblingsrestaurant?

hanna: ui das ist schwierig… es gibt in wien so viele supere restaurants! auf grund der nachbarschaft gehört auf jedenfall das harvest zu meinen favourites, wo ich immer schon von weitem mit einem „haaaalllo, lesterschwein!“ begrüßt werde ;-)

kati: das hathi am freiheitsplatz in graz. der beste inder den ich kenne.

Wohin geht Deine nächste Reise?

hanna: in den festivalsommer!

kati: campieren in tschechien.

Wieso bloggst Du?

hanna: weil mir das schreiben, fotografieren & co sowie das schwesterliche ping-pong großen spaß macht.

kati: in erster linie wegen dem spaß und der freude am kreativen ausdruck und dem tun gemeinsam mit hanna. für mich, als social media-verweigererin und online-skeptikerin aber auch ein spannender selbstversuch an der schnittstelle zwischen dem öffentlichen und dem privaten.

Welches ist dein liebstes Möbelstück?

hanna: mein palettenbett, bei dessen bau mir freunde und kati geholfen haben.

kati: auch bei mir: das bett. da bin einfach am liebsten.

Wie sieht dein perfekter Tag aus?

hanna: lang schlafen, ausgiebig brunchen, dann zu fuß oder mit dem fahrrad raus an die frische luft, lesen / vorlesen / vorgelesen bekommen, an einem blogpost basteln, „herumschildkröten“ (frei nach gerhard polt)… und abends einen sprung zu kati und ihrer familie – am besten auch mit ausgiebigem essen ;-)

kati: ein tag an dem ich koche und bekocht werde. ein tag an dem ich gar nichts muss. ein tag an dem ich ein wagnis eingegangen bin und etwas neues probiert hab. ein tag mit viel schlaf. oder mit wenig schlaf. kontraste, oida!

Welches ist Dein Lieblingsland und warum?

hanna: kanada, weil ich dort während des auslandssemesters spannende menschen und auch mich selber von einer neuen seite kennen gelernt habe. und weil aus dem damaligen reise-blog der heutige schwestern-blog entstanden ist.

kati: tschechien – wegen der hervorragenden veganen küche! nein, natürlich nicht. ich mag tschechien weil sich mir da wenige stunden von wien entfernt immer wieder eine neue welt eröffnet. ostschick, freundliche menschen, viele provisorien und ich versteh kein wort – super!

Welche Tageszeitung liest Du?

hanna: derstandard.at

kati: ich les keine tageszeitung. das brand1 magazin find ich interessant (empfehlung von hanna, eh klar :-) und das ist monate später noch immer aktuell.

***

das sind die schwesterlichen blog-nominierungen:

ziemlichschoen.wordpress.com => liebster-nominee-antworten!
ziiikocht.at
fraujupiter.blogspot.co.at
onceuponacream.at
kochtrotz.de
carokochtvegan.com
veganerkeks.wordpress.com
rotebeteblog.wordpress.com => liebster-nominee-antworten!
poetzblog.de
veggi.es
chestnutandsage.de

und hier kommen auch schon die lesterschweinischen fragen:

1. was ist gerade in deinem kühlschrank?
2. was kochst (oder isst) du heute?
3. worauf kannst du in der küche auf keinen fall verzichten?
4. was war dein lieblingsgericht als kind?
5. was ist dein lieblingsgericht heute?
6. welches lied gehört für dich zu diesem gericht?
7. woher beziehst du deine lebensmittel?
8. was war für dich im letzten jahr die größte kulinarische entdeckung?
9. was bringt dich zum lachen?
10. was findest du spannend?
11. welche frage würdest du noch gern beantworten?

wir freuen uns auf eure antworten!

liebe hanna, urgeil schauen die aus, dein bürritos, das werd ich heute abend gleich mit solidarischen „grün im schnee“ nachbauen. ich hab dafür kürzlich ein wahnsinnig geiles rahmgulasch mit semmelknödel fabriziert, mindestens so gut wie das vom harvest, da werd ich dir hier demnächst das rezept zukommen lassen. zur inspiration würd ich hier ja gern schon mal ein schönes foto reinstellen. hab ich aber keines. vielleicht kommst du nächste woche einfach zu mir zum gulasch essen? ich koch, du fotographierst. das wär doch was, oder?

alles liebe,
deine kati

p.s. der wordpress und ich, wir sind heute nicht so gute freunde. er nimmt meine absätze nicht und ich schwöre, ich werd nieniewieder etwas aus ein mail herauscopypasten.

p.p.s. liebe kati, hab das wilde html-quelltext-ungemach etwas entwirrt, jetzt klappt’s vielleicht auch mit den absätzen ;-)

bürrito

liebe lesterschwester,

ich träume ja noch immer von den hammermäßigen wonne-rollen von jim burritos auf der hamburger schanze, vegan sowohl mit soja als auch seitan und kongenialer bohnen-pampe und allerlei gimmicks wie höllischer chilisoße in diversen schärfegraden erhältlich. ein traum – wie auch meine berliner schnauze E. sowie die vegane blogosphäre bestätigen kann. und auch wenn das A.&O. und ich in letzter zeit wiederholt beim wunderbaren wiener deewan vorbeikrachen auf eine doppelte portion gemüsecurryvariation, juckt es mich jedesmal einen moment, beim burrito-laden daneben reinzuschauen. doch der wunderbare deewan schlägt konventionelle gastro 24/7, daher wurde das fremdessen bisher unterbunden.

um so erfreulicher also, dass das A.&O. gestern beim frühstück holen gleich eine ganze riege ingredienzien zur verhaltenskreativen fladen-befüllung mitgebracht hat – mit gar nicht schlechten ready-made fladen („soft tortilla“ in roter packung, zB bei spar) und pizza-fladen vom prosi exotic supermarket zwecks kompatibilität mit sowohl mitternachts- als auch frühstücks-gelüsten. die ruckzuck-variante, quasi:

burrito_AH_2014-03

„du richtest jedes essen so an als würdest du es gleich fotografieren, oder?“ – sprach das A.&O. und drapierte etwas vogerlsalat um mein halbes ruckzuck-burrito…

ebenjene kurz im backrohr aufgefrischten texmex-style fladen wurden mit alnatura tomaten-aufstrich, bratgemüse mit schwammerl & zucchini plus oliventofu sowie vogerlsalat, rotem paprika, getrockneten tomaten, olivenringerln und sojajoghurt gefüllt. wenig aufwand, viel lecker, sag ich da nur! und nachdem die füllung eigentlich eher an dürüm als an die bohnen-mais-guacamole-burrito erinnert, nennen wir es einfach: bürrito.

und: ja ich weiß, du hast schon mal die mexikanischen fladen verbloggt, in der fancy version mit fake-faschier und bohnen/mais-kombi, guacamole und veganer mayo und dem geilen scheiß – selbst gemachten fladen:

mehl, heisses wasser, salz und öl mischen bis ein geschmeidiger teig entsteht – keine ahnung welche mengen, muss man ausprobieren. wichitg ist es die fladen ganz dünn auszurollen bevor man sie in einer pfanne ohne fett backt, weil sie sonst keine blasen werfen und teigig bleiben.

die werden dann beim nächsten mal angestartet ;-)

entspannten sonntach-abend dir noch,
und bis bald!

hanna