hurra, der spargel ist da!

liebe kati,

so schmeckt der frühling: fruchtig, knackig, frech. und wie sieht er aus? wie rosa rettich, lila kohlrabi und grüner spargel eben! erstere beide natürlich aus der CSA – letzterer frisch from weinviertel direkt in unsere food-koop. frau V. sei dank!

dementsprechend habe ich mich über meinen aller-aller-ersten eigenen spargel-kochversuch gewagt. bisher war mir das stangengemüse irgendwie suspekt, überhaupt habe ich spargel weiß/grün/lila etc. nur sehr selten verspeist.

aber das wird jetzt anders!

denn dank dem supereasy und demnach hanna-kompatiblen rezept aus dem vegan-kochbuch das mit die osterhäsin ins körbchen gelegt hat bleibt der spargel nicht nur in seiner ursprünglichen form, farbe & frühlingshaftigkeit erhalten, er wird auch noch raffiniert (oho! kochbuchsprech.) durch herrlich süß-aromatische zwiebelmarmelade (noch mehr kochbuchsprech) und frische tomaten ergänzt. hell yeah!

und das geht so:

spargel_1

der spargel ist da! also nix wie ran ans küchenbrett…

grüner spargel mit zwiebelmarmelade & tomaten

6-7 spargelstangen grün (für 1 person – laut kochbuch braucht’s 42 für 6 personen)
1 zwiebel
1TL rohrzucker
essig
einige kirsch-, cocktail- oder dattel-tomaten
salz & pfeffer
olivenöl

zwiebel klein schneiden. zucker (ohne fett!) in einer pfanne oder einem niedrigen topf bei sanfter temperatur erwärmen, zwiebeln dazu. alles immer wieder umrühren, bis der zucker karamellisiert und die zwiebeln flüssigkeit lassen. so lange rösten bis das ganze klebrig-sämig und leicht bräunlich wird, dann mit etwas essig ablöschen und beiseite stellen.

spargel in ca. 5 cm lange stücke schneiden, in kochendem wasser für 30 sek. (echt nicht mehr!) blanchieren und dann kalt abschrecken. in einer pfanne olivenöl erhitzen und blanchierten spargel kurz kräftig anrösten, mit salz & pfeffer würzen.

mit der zwiebelmarmelade und den tomaten auf einem teller anrichten. wer wie ich auch gerne kohlehydrate hat, einfach 1-2 stück gutes brot dazu!

spargel_2

… und die zarten spitzen auf den teller zaubern!

oberlecker, sag ich dir.

aber eigentlich bin ich ja nur wegen der zwiebelmarmelade an diesem rezept hängen geblieben – denn obwohl ich ja eigentlich alle kochbücher verschenken wollte habe ich nun doch wieder einige: geschenkt, eben ;-) da gibt’s auch jede menge spargelrezepte, die ich auch die nächsten tage testen werde.

aber die süßlich-aromatische zwiebelsache ist mir kürzlich unter dem titel „konfierte zwiebel“ in einem seitan-sandwich über den weg gelaufen: und zwar im superen OBEN. das ist das ehemalige canetti auf der hauptbücherei am urban-loritz-platz, und die haben nicht nur eine pipifein ausgewiesene und mit symbolen erläuterte karte zum thema anti-lakto und co (sie nennen das „friendly food“), sondern auch ein paar nette vegane treats. und das seitan-sandwich kann’s echt! (sagt selbst fake-fleisch-skeptiker A.&O.).

OBEN_seitansandwich

auf die zwiebel gekommen: konfierte zwiebel im sehr lecker seitan-sandwich by OBEN.

so long, jetzt noch ein bisschen prüfungs-endspurt – aber bloggen ist halt doch lustiger ;-)

bis bald & bisous*
hanna

schoko auf der tastatur

liebe kati,

mindfuck, olé! was bei dir emo-achterbahn und gründer-geburtswehen sind bei mir neben dem brotberuf der studien-endspurt in form von ein paar letzten abgaben, prüfungen und präsentationen samt dazugehörigem gruppendynamischem holladrio. dazu noch das familiäre festivitäts-gedöns samt mehrfachem organisation- & kommunikations-pingpong bis hin zur totalabsage. hach, sind wir flexibel!

dementsprechend ist die derzeitige zucker-zufuhr mal wieder auf einem hochniveau – zwecks motivations- & energieschub. diverser süßjunk, vor allem in schoko-form, begleitet uns ja schon anbeginn unseres bloggerinnen-daseins. doch immer selber backen ist ein handwerkliches und zeitliches issue (besonders jetzt und auch sonst überhaupt), die wunderbare no moo traubenuss-reismilchschoko gibt’s nur in ausgewählten läden, und von meinen all-time favourites – den dinkel-schoko-cookies – hab ich mich langsam satt gefuttert. keksbrösel in der tastatur inklusive.

also, alternativen müssen her! besonders und vor allem für büroalltägliche und lern-energie-tiefs, die mit entsprechender zuckerzufuhr ausgepegelt werden wollen. hier also meine liebsten drei neuentdeckungen der vergangenen wochen:

office_schokokram

best of süßkram-energiezufuhr: kakao-müsli, reismilch-mandel-schoko, zartbitter-waffelblättchen. und halt malzkaffee.

anfangs war ich noch ganz auf zartbitter getuned, und hab dementsprechend die linea natura zartbitterbitter-waffelblätter angetestet. prinzipiell sehr lecker, hauchdünn und ziemlich schokoladig, aber nur in kleinen mengen zu junken, sonst bekommt man eine irgendwie komische pelzige zunge (… sonst keine drogen, schwöre!). diese einschränkung bringt dementsprechend vor- und nachteile mit sich. und leider mit palmfett, also nur halbleiwand.

sehr super und tafelweise gute laune verbreitend ist die naturata „ganze mandel“ – mit extra viel schweizer schmelz ;-) echt eine ganz außergewöhnlich schokoladige vollmilchschoko-alternative, sowohl in sachen konsistenz als auch geschmacklich. und mandeln sind mir – quasi ex aequo mit traube-nuss – sowieso am allerliebsten. und noch dazu bio- und fairtrade-zerfiziert plus co2-kompensation. eine gute schoko also. gibt’s zB bei denn’s.

und dann der oberburner: veganes schoko-müsli!! freu. ist nämlich ziemlich selten, schmeckt aber richtig leiwand. ich bin ja große müsli-mampferin und war – wie auch du, oder viel eher von dir inspiriert – absolute kölln müsli liebhaberin, haferfleks hurra. doch selbst ökige bio-varianten bis zur vitalis zartherb mutation haben milch- und/oder molkepulver beigemischt. große freude daher, als ich bei der bioquelle-submarke knüsperli auf die muesli & crunchy sorte „african cocoa“ gestoßen bin: soweit ich das erkennen kann, keine tierischen inhaltsstoffe, außerdem weder zugesetzter zucker (ebenfalls ausnahme im cerealien-regal) noch zusatzstoffe. dafür vollkorn, ballaststoffreich und mit getrockneten datteln auch entsprechend magendarm-freundlich. einziger abzug: der kakao scheint weder fairtrade- noch UTZ-zertifiziert zu sein, im gegensatz zum nachhaltigkeitsprogramm von zB kölln. schade.

ach ja, und weil’s auch am foto ist: ich bin mal wieder auf partiellem koffein-entzug (von 3-4 tassen pro tag runter auf 1), und daher im büro auf malzkaffee umgestiegen. chakkah!

so, jetzt geht’s mir schon besser.
also – soweit montäglich möglich – doch halbwegs motiviert,
die hannaschwester

authentisch ist das neue seriös

liebe lesterschwester,

wie du schon bemerkt hast bin ich in den letzten drei wochen unter die faulen säue, sprich (lester)schweine gegangen und hab gar nix gepostet.

ich hatte aber richtig gute gründe dafür. mehrere mehrtägige aufenthalte in w-lan freien sphären (jajaja, digitales fasten!) zum beispiel. und außerdem: fortgeschrittener mindfuck, mündend in einer nicht besonders tollen psychischen verfassung, auf grund der in riesenschritten herannahenden selbstständigkeit.
natürlich versichert meinereiner rundherum freudestrahlend wie TOTAL ich mich darauf freue ganz mein eigenes ding durchzuziehen und volle innovativ, volle ökig und überhaupt super zu kochen, mit dem mampf durch die gegend zu radeln und so weiter. stimmt ja auch. zum teil.

der andere teil ist sorge bis hin zu panik: wird sich das alles ausgehen? hab ich dann genug arbeit? oder zuviel arbeit? kommt genug kohle rein? wird mich das finanzamt fressen? oder die sva? oder beide?

nachdem auch ein blick aufs bankkonto im moment in keiner weise dazu angetan ist die stimmung zu heben, hab ich mich entschlossen da zu sparen, wo ich eigentlich gar nicht sparen wollte. nämlich bei den fotos.

als moderne lieferküche von heute (man beachte bitte die ausgeprägte identifikation:
ich = lieferküche) will man sich ja auch bildsprachenmäßig ins rechte licht rücken. dementsprechend bin ich auch wirklich happy mit den schönen foodfotos die truc phan für mich gemacht hat. bei den portraits hab  ich mir gedacht, was solls, das kriegen wir schon selber hin. H.P. und ich hatten eine weile ziemlich spaß auf unserem hausdach. aber ich glaub wir müssen noch ein bisschen an der…hm…seriosität arbeiten.

collage_portraits

ob all dieser überlegungen drängt sich dann natürlich die frage auf, warum man sich das alles eigentlich antut, und nicht einfach im gelernten beruf bleibt. aber erstens: neue dinge (kennen)lernen, immer super. und zweitens, wie du mir erklärt hast, AFOG. du hast mir ja kürzlich von einem buch erzählt, in dem der diverse wahnsinn, der einem so in form von menschen, herausforderungen und selbstgewählten drama begegent als „another fucking opportunity for growth“ gedeutet wird. dem kann ich durchaus was abgewinnen. immer schön in diesem zusammenhang auch – die kinderleins.

des jungkinds vater hat gestern beim österlichen picknick mit gruseln festgestellt, dass das jungkind, wenn ihm eine laus über die leber gelaufen ist, mit derartiger konsequenz dicke luft und schwarze stimmung um sich verbreiten kann, das einem angst und bange wird. „die ist ja“, so vater S., „die ist ja wie ich.“ ja, ja, eine der super seiten an der elternschaft: man braucht sich selbst nicht den spiegel vorzuhalten, das erledigen die lieben kleinen.
der große hat übrigens fast die ganzen osterferien im faule-sau-modus, serien-glotzend vor dem bildschirm zugebracht. also das würd mir ja im traum nicht….

so, und damit ich hier nicht völlig den fokus verlier, wie gesagt, gestern osterpicknick, du warst ja dabei, und da gab’s haufenweise leckeres vegan-festtags-mampf. taboule, zum beispiel, außerdem grillgemüse, rote rüben carpaccio und fladenbrot. baba ghanoush gab’s nicht, das hab ich nämlich im backrohr vergessen und heute aufgemampf. was es noch nicht gab, war zigarren börek. das war nämlich so lecker, dass H.P. und ich es auf der stelle aufgefressen haben. nicht mal ein foto gibt es, dafür aber das rezept.

sigarabörek

teigblätter (vom türkischen supermarkt, oder strudelblätter, dreieckig zugeschnitten)
1-2 zwiebeln
200g bärlauch, spinat oder sonstiges blattgemüse
2 el mandelmus (am besten grobes, selbst gemacht)
1 el tahina
1 el zitronensaft
salz, pfeffer
bratöl

die zwiebeln fein hacken, glasig andünsten, das geschnittene blattgemüse zugeben, zusammenfallen lassen. das mandelmus mit etwas wasser und der tahina glattrühren und in die pfanne geben. mit zitronensaft, salz und pfeffer  abschmecken, auskühlen lassen.

auf ein teigblatt am unteren ende etwas ausgekühlte masse geben, die seiten einschlegen, und zum spitzen eck hin aufrollen, sodass zigarrenförmige rollen entstehen. das ende mit wasser festkleben. dann in bratöl von allen seiten goldbraun frittieren und auf küchenkrepp abtropfen lassen. göttlich!

in diesem sinne, alles liebe,

dein faulesterschwein

 

 

rindszunge, vegan: österliche völlereien

liebe kati,

was hat das vegan-kochbuch mit der rindszunge zu tun?

vegan_meets_zunge

friede, freude, kontraste: osterhäsin legt vegan-kochbuch ins imaginäre körbchen, kurz bevor sie für die jausensause die rindszunge zersäbelt. uuuaaaarrrgh! aber solange ich nur den kren reiben muss…

A.&O. und meine wenigkeit waren nämlich im süden, um bei der schwiegerfamilie die östervöllerei zu zelebrieren. osterhäsin R. legt mir überraschend das neue „vegan kochen“ von toni rodriguez ins imaginäre körbchen (ur! nice!), bevor sie die bereits vorgekochte rindszunge zersäbelt. kontraste, oida! oder frei nach G.: „wat makt de kuh jetd ohne tunge?“ aber immerhin ein deutlicher praxis-test der undogmatischen ernährungsweisen.

undogmatisch hin oder her, trotzdem werden natürlich die jeweiligen präferenzen auch mal auf’s korn genommen, spätestens wenn zu tisch mal wieder der alte vegetarier-schmäh fällt („du isst meinem essen das essen weg…“). justament lassen wir es uns nicht nehmen, nicht nur grünzeug, sondern auch noch bäume essfertig aufzubereiten: beim walk auf einen nahegelegenen berg nehmen wir am rückweg einige so genannte „maiwipferl“ mit – immer ein paar frühlingshaft sprießende baumspitzen pro jungfichte – die sich laut sonnentor und auch oma-insiderwissen zu formidablem kutzkutz-sirup verarbeiten lassen.

maiwipferl

fette beute beim waldmarsch für die kutz-kutz-sirup-premiere…

schwester C. googelt die wipferl-gebrauchsanweisung, und wenig später schichten wir dank hademar bankohofer wipferl und kristallzucker in kleine gläschen:

Man füllt in ein Einmachglas eine Schicht von den Wipferln, darauf Zucker, dann wieder Maiwipferln und so weiter, bis das Glas voll ist: „Wichtig ist, dass jede Wipfelschicht doppelt so dick ist wie die Zuckerschicht. Die oberste Schicht muss unbedingt Zucker sein.“

jetzt für 2 (oder laut anderen rezepten auch 4) wochen verschlossen an einen sonnigen platz stellen, dann abseihen und abfüllen – fertig! schon an tag 1 färben sich die wipferl langsam bräunlich, und der zucker zeigt erste anzeichen der verflüssigung…

ach ja, eigentlicher anlass war das legendary-brauchtümliche osterfeuer der freiwilligen feuerwehr. burning hell, da kann das fegefeuer dagegen nur ein lärcherl sein!

osterfeuer_2014

burning hell bei den pyromantischen feuerwehrmenschen

tags darauf nicht nur ostersonntägliche wiederauferstehung, sondern auch ein raubzug durch die selbstgebauten elterlichen hochbeete. kohlrabi & co sprießen schon fleißigst vor sich hin, wir haben salat geköpft und büschelweise wunderkräuter von salbei über krauseminze bis petersü ausgefasst.

hochbeet

hochbeet statt hochbett: frühlingsgrün darf bereits gesäbelt werden! der salbei wandert gleich mal mit reichlich olivenöl und vollkorn-pasta in die pfanne…

nudeln mit salbei“butter“ gab’s ja auch bei uns daheim desöfteren, daher hier die schnello-variante:

pasta mit salbei

1-2 portionen pasta, frisch gekocht (form egal, nur lasagneblätter sind eher unpraktisch…)
1 handvoll salbeiblätter, frisch
1-2 EL olivenöl
salz & pfeffer

olivenöl in einer pfanne erhitzen, salbeiblätter im ganzen (oder auch in streifen geschnitten) anbräunen, dann die pasta dazu und kräftig mitrösten, mit salz & gemahlenem buntem pfeffer abschmecken und frisch servieren!

optional kann man das ganze auch mit frisch gepresstem knoblauch, etwas chili oder auch gerösteten pinienkerne pimpen.

… und heute werd ich noch einen frisch-kräuterigen saucen-versuch in kombination mit deinen DIY-gnocchi anstarten! einige kräuter sind übrigens einfach re-growable, also nachwachsbar. werde ich mal antesten, die anleitung für einige erneuerbare gemüses & kräuter gibt’s im englischsprachigen gesundheits-blog von lisa. auch büschelweise liebstöckel wartet in meiner kuchl auf verarbeitung – any tipps, lesterschwester?

sodalla, also ein wipferl-update gibt’s dann pünktlich zur abfüllung, jetzt werd ich mich mal mental auf die finale oster-völlerei mit euch heute vorbereiten ;-)

alles feine,
hanna (mit zunge)

digitales fasten

liebe kati,

du bist ja schon über alle berge (hoho) – doch bevor ich mir ebenfalls eine urlaubsbedingte woche im digital-fasten genehmige, gibt’s noch einen wochenendlichen lokalkolorit der kategorie #nobelhobel meets foodkoop: das neu eröffnete heuer am karlsplatz, die neuübernahme des ehemaligen kunsthallen café.

die presse hat die gastro-übernahme in der „hyperzentralen kunstschachtel“ schon von den dächern gepfiffen, darunter auch S. vom derstandard.at:

In Wasabinuss-Wurfweite vom Karlsplatz hat plötzlich ein richtig angenehmes, zeitgenössisch bekochtes Megalokal aufgemacht

das mit dem mega kann nur ein click-süchtiger lektor in die headline reklamiert haben, oder es hat sich zur eröffnung megamäßig abgespielt. sonntag abend jedenfalls alles sehr entspannt, und daher gab’s ausreichend zeit das lokal mit den schlichten holztischen und schwarzen sesseln in entschleunigter atmosphäre wirken zu lassen. ein bisschen chi-chi, ja, aber dabei immer noch sympathisch.

die längsseite des heuer sieht ein bisschen aus wie eine food-koop: jede menge eingelegter wunderkeiten von kräutern über öbster (salz-zitronen!) und gemüses (gurken) und omnivore späße (eier… mit schalen). das ganze strictly DIY, impressionen davon gibt’s auch im heuer-web. auch ein bisschen wie in deiner küche sieht es aus, denn große gläser mit vanillezucker mischen sich unter das illustre und höchst dekorative sammelsurium.

heuer_karlsplatz

hallo heuer! das einmach-sammelsurium in entspannter bobo-atmosphäre, drinnen und draußen.

die dinge sehen nicht nur schön aus, sie schmecken auch lecker. für die spinat-linsen-creme mit erwähnten salz-zitronen hat der gusto nicht mehr gereicht, denn schon die antipasti-platte hat zu prä-mitternächtlicher stunde voll überzeugt – um mehr als 12 euronen waren die erwartungshaltungen auch dementsprechend hoch. sie wurden aber hinlänglich erfüllt: hocharomatisches grillgemüse wie zucchini, auberginen, paprika und knackiger fenchel, aber auch bunte oliven, eine schwarze (oliven?)-paste und ein helles, cremiges etwas… wir vermuten eine hülsenfrucht-basis. darüber eine handvoll frisches grün und ein außergewöhnlich leckeres salz, großkörnig und in kleinen kristallhobeln über den ganzen teller verteilt.

heuer_antipasti

nach den antipasti ist vor den antipasti!

bei den frühstückerinnen wird über das noch teilweise unkoordinierte service berichtet – bei uns gar kein thema, das personal war allesamt freundlich und flugs parat. apropos flugs – mein zug geht gleich! also nix wie los und bis zur fröhlichen feier- & fresserey nächste woche :-)

in diesem sinne: byebye wordpress, facebook, gmail & google calendar – und hallo prä-österliches kar-urlauben!

deine heurige hanna

angry schwarzwälder kirsch

liebe kati,

das kommt vom vielen drafts draften: vor lauter entwürfen vergesse ich zwischendurch schlicht und ergreifend, auf „veröffentlichen“ zu klicken! daher hier ein etwas #räusper verspäteter burzltags-nachbericht:

denn: obwohl ich ja heuer ja gar nicht so groß feiern wollte war der geburtstag #ups mal wieder ein fest – nein, 2 sogar! erst die kleine familiäre runde samt kuchenfreude und kocherei á la kati kocht: heißen dank nochmal für die kongeniale verköstigung! die malai kofta waren der oberburner, und die marillengefüllte angry cake mit heißer schokosauce hat wie immer gerockt #veganscanbefattiestoo

bday_mampf

angry cake meets prosecco, burning germgugelhupf und die heftigkeit in tortenform: vegane schwarzwälder kirsch á la harvest!

tags darauf gab’s einen kleinen bday-brunch im nachbarschaftlichen harvest, wo sich gruppendynamisch-sammelbestellungstechnisch allerlei lecker dips & vorspeisen auftischten – der spontanen crew sei dank. vom würzig-g’schmackigem pflanzen-tartar über cremiges hummus bis zu den selbsteingelegten, chutney-ähnlichen sauren gemüsen und – ebenfalls selfmade – apfelschmalz. dazu gab’s sesam-ringe sowie natürlich massenweise café latte, die leopoldstadt ist schließlich auch schon bobo-town!

und danach *drumroll* die hausbekannte schwarzwälderkirschtorte, handgemacht von harvest-chefica V.: meinen geschmack hat die saftig-kirschig-schokoladige schlagobers-dröhnung absolut getroffen, während manche frühstückerInnen nach dem ausgiebigen brunchen mit der torten-immanenten heftigkeit samt metaphorischer minzblatt-deko zu kämpfen hatten ;-)

bday_harvest_brunch

vorspeisen-variation beim harvest-geburtstagsbrunch… #omnomnom

zur feier des tages überreichte mir harvest-cheffe M. auch noch einen edlen tropfen á la fürnkranz – merci! das vegan-zertifizierte niederösterreichische weingut gehört zur familie der lieben C., veggie-aktivistin und u.a. betreiberin von veggie-treffen.at, und führt jede menge zertifizierter veganer weine, zB den „jungen veganer“ (hoho). we like!

es freut sich & dankt nochmals allen herzlichst,
das very-post-geburtstags-lesterschwein

wo wan-tan auf pizza trifft

liebe kati,

long time no blogpost… jetzt war einerseits schon wieder unfasslich viel los, und wie du letztens festgehalten hast, ist ja die fülle an ereignissen nicht unbedingt ein garant dafür ganz viele blogposts vom stapel zu lassen.

jeden tag gäbe es irgendwas zu erzählen, man könnte eine furchtbar eifrige bloggerin sein. aber, weißt eh wie das ist…

andererseits war auch dein anti-deppert post so super – mich haben wiedermal laufend leute darauf angequatscht! – dass ich mich davor geziert habe, mit einem trivial-post deinen rant nach unten rutschen zu lassen ;-) (vom oberburner-gulasch mal abgesehen). in diesem sinne: psycho-hygiene #ftw, auch undogmatikerInnen dürfen und sollen mal grenzen setzen. empfahl auch kürzlich mein coach, frau H., und die muss es ja wissen.

doch, the show must go on, also hier mal wieder ein paar neuigkeiten von und für den lokalkolorit – mal wieder aus dem fernen ottakring, nachdem es das A.&O. und mich doch immer wieder spontan in die brunnenmarkt-gegend zieht. diesmal zwecks besuch im open.studio des aktuell laufenden soundframe-festivals im atelierhaus mo.ë… aber das ist eine andere geschichte. jetzt mal zum wichtigen: dem essen!

yppenplatz_einraum_wantan_web

großes fusion-kino im EINRAUM: falafel-wan-tan!

der erste streich war der lange ausständige test der veganen „falafel-wan-tan“, die wir schon vor wochen mal in der karte  des EINRAUM entdeckt hatten – doch leider war zu diesem zeitpunkt gerade die küche wegen eines stromdefekts out of order gewesen. doch dieses wochenende war es endlich soweit: an der außen-bar am eher unbelebten westrand des yppenplatz nahmen wir die herrlich knusprig-luftigen wan-tan mit würziger falafel-fülle unter die lupe, dazu wurde süß-saures bohnen-hummus mit einer sanften essig-note gereicht, dekoriert mit hellem und dunklem sesam sowie höchst aromatisch mariniertem grünzeug von rucola bis brennessel. ich sag nur: hut ab, sowohl geschmacklich als auch visuell äußerst ansprechend – in dem fall darf’s auch ein bisserl fancy-pantsy sein ;-) die EUR 4,90 find ich diesem fall auch ok, da der ganze teller für 1 person auch als kleine hauptspeise ausreicht.

nach der vorspeise haben wir uns wieder ins bobo-eck des platzes verzogen und das dellago zum wiederholten mal getestet, nachdem ja sowohl über vegan.at als auch viele andere pages hocherfreut über die neu eingeführten veganen pizzen berichtet worden war. wie ich nun übrigens anlässlich der erst mit april 2014 neu überarbeiteten speisekarte mit vielen vegan-hinweisen nachlesen konnte, hat unsere altbekannte C. von veggie-treffen anscheinend mit tipps für pflanzenesserInnen ausgeholfen ;-)

yppenplatz_dellago_pizza_web

brandaktuelle vegane neuversuche im dellago: pizza funghi mit wilmersburger käse-ersatz.

das ganze kommt g’schmackig-appetitlich daher, superdünner boden und knuspriger rand, dazu frische schwammerls oder im fall der veggie-variante auch büffelmozzarella, rucola und kirschtomaten. doch nach den ersten zwei bis drei pizza-ecken bekommt der intensive eigengeschmack des veganen wilmersburger käse eine penetrante note, er klebt außerdem in den mengen irgendwie komisch an den zähnen fest… deshalb wäre es wohl sehr ratsam gewesen, die margarita-version ebenfalls mit etwas frischem wie rucola und kirschtomaten aufzulockern, um mehr geschmackliche abwechlung reinzubringen. trotz allem jedenfalls für EUR 8,50 eine passable pizza-junk-option!

in diesem sinne: yppenplatz, wir kommen wieder! (und wieder!)

so long, bis dienstag & entspannten sonntach dir noch*
hanna

 

red’s ned so deppert

liebe hanna,

nachdem ich wie berichtet kameramäßig gerade am trockenen sitze, nutze ich die gelegenheit, um mal meinem meta-ebenen-unmut luft zu lassen und einen blogpost im stil der beginnzeit (du erinnerst dich – 90er-jahre-antifaflugblatt) zu schreiben.

wir lesterschweine sind ja nun wirklich bekannt dafür einen undogmatischen zugang in sachen vegan zu pflegen. manchmal uns selbst gegenüber (ja, ja, silvester) und immer anderen gegenüber. jede und jeder soll selber entscheiden, was sie oder er isst. ohne jegliches gestänkere lassen wir uns an tischen (und picknickdecken) nieder auf denen fleisch und wurst serviert wird und wir halten auch niemandem vorträge über geschredderte küken, während er oder sie gerade das frühstücksei verdrückt. nein, wir nicht.

umsomehr stört es mich, wenn man mich nicht in ruhe läßt, sondern mein nervenkostüm mit komischen ansagen strapaziert. ich würd mich wirklich freuen, wenn man mir folgende sätze in zukunft ersparte.

soja essen ist aber schon ein bissel unverantwortlich. da wird doch voll viel regenwald dafür abgeholzt.

das genmanipulierte regenwaldsoja, liebe leute, landet mitnichten in meinem magen. damit werden in erster linie tiere gefüttert, die dann auf den tellern von omnivoren landen. die sojabohnen von meiner sojamilch und meiner sojasahne stammen aus österreich, ich kauf das nämlich von der firma joya. die sojabohnen von den vantastic-foods medallions sind zwar nicht ganz so regional, aber auch zu 100% aus der EU. nix also, mit regenwald.
quelle: http://niemblog.de/der-soja-irrtum/

fleischersatz, das ist doch pervers.

wie ich meine pflanzen zubereite und würze ist bitteschön meine sache. wer glaubt, das gulasch sei so lecker wegen des rindfleischs, der irrt. die vielen zwiebeln, der majoran, der lorbeer, der paprika – die machen den geschmack. aber nachdem in unseren breitengraden noch immer das fleischessen als das normale gilt, werden dann pflanzenprodukte angeboten die „wie rind“ oder „wie ente“ schmecken. ich wünsch mir, irgendwann in einer welt zu leben, wo es nur ein paar wenige lokale gibt, die fleischgeriche anbieten. und dann wird man sagen: das essen da mit der toten kuh drin, das schmeckt wie erdäpfelgulasch. aber ein bissel pervers ist es schon.

weißt eh, du musst schon aufpassen wegen mangelerscheinungen.

ich hatte zeiten in meinem leben, da hab ich mich praktisch von energydrinks und milchschnitten ernährt. und ich hatte andere zeiten, da war es schinken-käse-tost. und ganz am anfang, als ich nach wien gekommen bin, war es leberwurstbrot und schokokekse. ich hab tatsächlich wochenlang nichts anderes gegessen. nie ist irgendwer auf die idee gekommen, mich vor mangelerscheinungen zu warnen, nicht mal in meinen schwangerschaften. aber kaum ess ich kiloweise gemüse und hülsenfrüchte und koch jeden tag was frisches regnet es besorgte kommentare, ob das wohl gesund sei. drum nochmal, langsam und zum mitlesen – ich war nie gesünder, es ging mir nie besser.

so, das musste mal gesagt werden. und ein bissel rumschimpfen ist gut für die psychohygiene. da fühl ich mich gleich entspannter.

und um das ganze abzurunden hier noch das ulimativ geile gulaschrezept. dazu hab ich sogar ein foto von der famosen fotographin T.

gulasch mit semmelknödeln

gulasch_21_klein_blog

(c) truc phan

 

1 kg zwiebeln, geschnippelt
öl zum anbraten
1/2-1l gemüsebrühe
2 el tomatenmark
1 el paprikapulver
1/8 rotwein
2 el sojasauce
1 el majoran
2 lorbeerblätter
3 wacholderbeeren
2 el gurkerlsud
salz, pfeffer

100g sojamedallions
1/2 l gemüsebrühe
1 el paprikapulver
1 el sojasauce
ev. etwas grillgewürz
öl zum anbraten

250g knödelbrot
1 zwiebel
1/2 bund petersilie, gehackt
ca. 200 ml sojamilch
reichlich muskatnuss
salz, pfeffer

für das gulasch wedren die zwiebeln in öl kräftig angebraten, dann kommt das tomatenmark dazu und wird einige minuten mitgeröstet. den paprikazugeben, gut durchrühren, mit sojasauce und rotwein löschen, mir der brühe aufgießen, dass alles gut bedeckt ist. alle anderen gewürze zugeben und mindestens eine stunde bei geschlössenem deckel köcheln lassen. je länger, je besser, dann braucht aber auch etwas mehr flüssigkeit. zum schluss mit gurkerlsud, salz und pfeffer abschmecken.

die sojamedallions mit der kochenden brühe und den gewürzen mindestens 15 minuten einweichen, danach gut auspressen und im öl hellbraun anbrutzeln. zum gulasch dazugeben und mindestens 15 minuten mitköcheln lassen. natürlich kann man stattdessen auch von anfang an geschälte geschnippelte kartoffeln mitkochen. wenn man will, kann man am ende zwei esslöffel joya-cremesse einrühren, dann hat wird es ein rahmgulasch.

für die knödel alles zutaten vermischen und den teig 10 minuten rasten lassen. er sollte feucht, aber nicht nass sein. mit feuchten händen kleine knödel formen und in wallendem salzwasser je nach größe 10-15 minuten ziehen lassen. wenn die knödel „tanzen“ sind sie fertig. wenn man die knödel mit ordentlich händedruck verarbeitet braucht es keine bindemittel wie sojamehl.

 

ich geh jetzt bärlauch pflücken. der schmeckt in den knödeln wahrscheinlich auch nicht schlecht. freu mich wenn ich dich am abend seh!

alles liebe,

dein lesterschwein