die manischen norveganerinnen

liebe kati,

vegan mania und norwegen, wie passt das zusammen? ungefähr so gut wie dein hippes tonic’n’espresso (uuuaaaah!!), oder unsere schwesterblögliche arbeitsaufteilung: du sportelst, radelst, schwimmst & schlürfst fruchtdrinks an der frischen luft, während ich mich bei 30°+ durch urbane messeveranstaltungen fresse und halbliterweise sommerspritzer inhaliere… zwecks dem re-hydriiieren, ehschowissen!

der heimat-urlaubende A. und ich sind nämlich kürzlich spontan bei der vegan mania reingestolpert, die voriges wochenende – aaaaalle jahre wiiiieder, wie zB 2013 – an der ecke mahü und mq über die bühne gegangen ist. wobei, was heißt da ecke: die gesamte ring-wendende längsseite des mq entlang haben sich die standl eng aneinandergereiht, von thermomix und tierrechtsaktivismus über kosmetik, öko-fashion, hanfzeug, seifen, holz-sonnenbrillen, planentaschen, schmuck und weiß der geier bis zu, natürlich, diverser fresserei. uff, überforderung!

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vegan is the (nicht mehr ganz neue) black! erdnussbutter- und schoko-cupcake, die fress-selektion am nachbarstisch, noch mehr schwarze tshirts und „rawito“ cashew-eis.

ich hab erstmal bei einem abverkaufs-standl von gary mash zwei schwarze, langärmlige (der nächste winter kommt bestimmt!) tshirts erstanden – aus modal, so buchenholz-fasern, echt smooth und leiwand. was aber natürlich nicht heißt, dass ich unserem T. vom guterstoff untreu werde, im gegenteil, am freitag werden die 10 jahre fairtrade-öko-dealerei SOWIE 70 jahre erklärung der menschenrechte gefeiert, aber jawollo, kommet alle herbei!! – denn T.’s bambus-shörts sind im sommer sowieso das einzig wahre… ja und dann hab ich noch ein schickes jackerl aus westafrikanischem wachsprint-stoff vom sympathisch-hippen label joadre geshoppt, einem ethischen kollektiv aus nigeria die sich gegen menschenhandel einsetzen. der hervorragende style-berater A. hat sich für das schwarz-weiße bolero eingesetzt, also muss es wohl gut sein!

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kommet und feiert eine gute party mit gutem stoff und guten menschenrechten!

dann haben wir von der shopping- in die gastro-meile gewechselt. eigentlich hätt ich ja mega-gern den jackfruit-burger ausprobiert, aber bei diesem hippen foodtruck gab’s eine mega-schlange, und für’s anstellen bin ich natürlich viel zu faul. für chili sin carne, frittiertes oder einen „samoserteller“ war’s mir zu heiß (nur ned mosern!), und tiefkühlkost am messestand ist auch irgendwie unsexy. dann sind mich sommerrollen angehupft, die haben wir gemeinsam mit gemüse-wan-tan teigtaschen probiert. leider beides nicht sehr frisch und ein bisschen pampig (deine DIY-sommerrollen sowie auch vor allem deine hoisin-bohnen-soße oder die super satay-sache ist da um welten besser, voll!). also bin ich schnurstracks zur dessert-verkostung übergegangen und hab mich durch die süßjank-variationen gekostet.

und auch hier gilt: tschechien rules! denn das raw-ice „rawito“, auf cashew-basis von ein paar tschechischen rawfood-freunden selber hergestellt, ist mit 3 EUR pro portion halbwegs leistbar und die erdnuss-variante im schokomantel echt sehr cremig. schaut übrigens aus wie ein nogger, siehe foto oben! UND der echt extrem hübsch dekorierte orange-schoko-muffin von „nebeské dortícky“, einer bäckerei in brno, hat überhaupt nur 2,50 EUR gekostet – der riesen-erdnuss-cupcake von der „easy going bakery“ in 1070 dafür gleich 5 EUR. geschmacklich hatten beide sehr fluffige grundteige, der wiener cupcake war sogar mit flüssigem karamell-kern ausgestattet, aber die creme war in beiden fällen zu schwer und viel zu zuckrig, so richtig mit zähneknirsch. schnell mit einem großen iced latte runtergespült, prost!

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samosern, etwas unspannende wan-tan und sommerrollen, frischer veganer himbeer-cheesecake und meine wenigkeit im neuen joadre-jackerl beim schoko-cupcake vernichten!

apropos tschechien… hier kommt noch der versprochene skandinavische hint: die liebe S. hat nämlich gestern beim spieleabend erzählt, dass sie sich ein buch bestellt hat namens „viva la vagina!“, das nach dem vorbild von „darm mit charme“ die weiblichen geschlechtsorgane beleuchtet. und wer hat’s geschrieben? norveganierinnen!! vor lauter v-wörtern sind S. nämlich die w’s durcheinandergepurzelt ;-) als bloggendes oder sonst wie publizierendes volk macht man sich gerne unbeliebt, indem man zu jedem versprecher, patzer oder sonstiger situationskomik „hahahahaha… haha! äh… und darf ich das für den nächsten blog verwenden?!“ ruft. also, S., hiermit wären deine norveganvaginalen autorinnen vervurstet!

auch sonst war noch ur viel los, vom fantastischen 5khd-konzert im unklimatisierten porgy (shaken! schwitzen! noch mehr sommerspritzer!) über den jetzt schon legendären österreich-rundtrip mit meinen kanadischen buddies bis zu diversen wilden möbellogistischen geschichten aus meidling, oida oder krassen eiskrapfen… aber das ist jetzt vurst, ich erzähl dir das lieber am freitag bei der gutenparty, und blogge wenn es wieder was norveganes zu erzählen gibt ;-)

bussi,
dein lesterschwein

bürrito

liebe lesterschwester,

ich träume ja noch immer von den hammermäßigen wonne-rollen von jim burritos auf der hamburger schanze, vegan sowohl mit soja als auch seitan und kongenialer bohnen-pampe und allerlei gimmicks wie höllischer chilisoße in diversen schärfegraden erhältlich. ein traum – wie auch meine berliner schnauze E. sowie die vegane blogosphäre bestätigen kann. und auch wenn das A.&O. und ich in letzter zeit wiederholt beim wunderbaren wiener deewan vorbeikrachen auf eine doppelte portion gemüsecurryvariation, juckt es mich jedesmal einen moment, beim burrito-laden daneben reinzuschauen. doch der wunderbare deewan schlägt konventionelle gastro 24/7, daher wurde das fremdessen bisher unterbunden.

um so erfreulicher also, dass das A.&O. gestern beim frühstück holen gleich eine ganze riege ingredienzien zur verhaltenskreativen fladen-befüllung mitgebracht hat – mit gar nicht schlechten ready-made fladen („soft tortilla“ in roter packung, zB bei spar) und pizza-fladen vom prosi exotic supermarket zwecks kompatibilität mit sowohl mitternachts- als auch frühstücks-gelüsten. die ruckzuck-variante, quasi:

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„du richtest jedes essen so an als würdest du es gleich fotografieren, oder?“ – sprach das A.&O. und drapierte etwas vogerlsalat um mein halbes ruckzuck-burrito…

ebenjene kurz im backrohr aufgefrischten texmex-style fladen wurden mit alnatura tomaten-aufstrich, bratgemüse mit schwammerl & zucchini plus oliventofu sowie vogerlsalat, rotem paprika, getrockneten tomaten, olivenringerln und sojajoghurt gefüllt. wenig aufwand, viel lecker, sag ich da nur! und nachdem die füllung eigentlich eher an dürüm als an die bohnen-mais-guacamole-burrito erinnert, nennen wir es einfach: bürrito.

und: ja ich weiß, du hast schon mal die mexikanischen fladen verbloggt, in der fancy version mit fake-faschier und bohnen/mais-kombi, guacamole und veganer mayo und dem geilen scheiß – selbst gemachten fladen:

mehl, heisses wasser, salz und öl mischen bis ein geschmeidiger teig entsteht – keine ahnung welche mengen, muss man ausprobieren. wichitg ist es die fladen ganz dünn auszurollen bevor man sie in einer pfanne ohne fett backt, weil sie sonst keine blasen werfen und teigig bleiben.

die werden dann beim nächsten mal angestartet ;-)

entspannten sonntach-abend dir noch,
und bis bald!

hanna

pizza, pizza!

liebe lesterschwester,

heute gab’s im büro pizza – zwar in einigen varianten, aber naheliegender weise mit entsprechendem mozzarella-overkill. ich hab mich daher verkrümelt und mir stattdessen mit M. je eine portion formidabelsten gerösteten knödel mit energiesalat im good old harvest vegetarian bistrot genehmigt (wo ich mittler weile schon von weitem als lesterschwein begrüßt werde!):

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no vegan pizza, dafür g’schmackige geröstete knödel mit energiesalat aus dem harvest

aber das mit der pizza ist natürlich schade, weil ich ja eigentlich der neapolitanischen restverwertungsteigscheibe alles andere als abgeneigt bin. große freude daher letztens, als E. und ich nach einer spontanen feier-runde im tacheles am weg gen heime noch von prämitternächtlichem heißhunger gepackt wurden – und ich damit eine perfekte gelegenheit hatte, die gerüchte eines veganen pizzalieferservice auf deren wahrheitsgehalt auszutesten!

gesagt, getan – und quer durch den webbestellformulardschungel von pizza on tour: telefonnummer war keine ausfindig zu machen, und unsere nicht ganz so smarten smartphones konnten mit der wilden menüführung nichts anfangen. erst zu hause hatten wir die möglichkeit uns durch die kategorie „vegetarisch + vegan“ zu klicken. im standardmenü sind allerlei bunte variationen gelistet, alle auf wunsch mit veganem käse – man kann aber auch zutaten individuell hinzufügen:

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unsere wahl: „vegetario“ mit tomaten, käse, broccoli, mais, zwiebel, paprika – basispreis EUR 9,50. dazu noch veganer käse zum aufpreis von EUR 1,– – optional könnte man auch noch vollkornteig und knoblauchrand sowie allerlei anderes adden… wir hatten allerdings ohnehin noch die zustellgebühr von EUR 3,20 (unter einem bestellwert von EUR 20,–) und den „mondscheinaufschlag“ von EUR 2,50 zwischen 23h und 2h morgens – und dann noch trinkgeld, also äh… vielleicht doch lieber keine extras dazu.

bestelleingang laut bestätigungsemail per 23:08 uhr:

Bildschirmfoto 2013-06-03 um 23.08.07

tadaah! um 00:07 uhr (god save the photo-timestamp) landete dann das hier auf dem tisch:

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edition „vegetario“ samt veganem pizzakäse von pizza on tour

dünner teigboden, knuspriger rand, reichhaltiger belag, ausreichend durchmesser für zwei. grundvoraussetzungen also erfüllt! der vegane käse war ebenfalls ziemlich flächendeckend präsent, und zwar mit einem sehr süßlich-cremigen geschmack, fast schon wie bechamel. in kombination mit mais, rotem paprika und den zwiebeln hatte das ganze schon eine fast zu süße note. in der geschmackskomposition wäre eine andere variation an gemüsesorten oder eine erweiterung mit pomodori secchi, gegrillten melanzani oder artischockenherzen eine idee – wegen der herzhaftigkeit warad’s g’wesn.

also: für eine spontane mitternachtssause absolut solide, aber man sollte nicht mit heißhunger sondern entsprechender vorlaufzeit bestellen (zumindest nach 23h). veganer käse kann’s, aber gemüsevariation sollte den pikanten gegenpart gewährleisten. vielleicht hilft ja im zweifelsfall auch brathuhngewürz? ;-)

alles feine,
hanna

fast food: habemus hummus!

ahoi zurück in wien,

und danke für deinen famosen post. schaurig-schön wie du immer wieder perspektiven zurechtrückst und mit der metaphorischen maclite licht im tunnel machst. mein dahingehendes reply schlummert noch als draft dahin, kopf ist jetzt schon wieder beim FH start und sachen… aber den fluffly kuchen werd ich zur feier der 1. uni-woche am wochenende ins rohr schieben!

anyways, mit meinem notorischen hang zu pufferloser zeitplanung habe ich heute jedenfalls dank versperrter haustür, verpasster ubahn, falscher busstation und fehlgedeuteter gate-nummer den rückflug aus berlin exakt zur boarding zeit erwischt. also eigentlich eh noch puffer bis zum abflug… naja, so ist sich jedenfalls weder kaffee noch snack unterwegs ausgegangen, und bei der landung hat der magen schon rumort. essen, asap!

also rein in den nächsten take away shop am flughafen um etwas sofort essbares auszufassen. dabei bin ich über ready made falafel aus dem naschmarkt-schuppen neni gestolpert, 7 stück knappe 2 EUR – und damit preis-/leistungsverhältnis erfüllt: lockere bällchen, angenehm gewürzt, nicht in öl schwimmend. ziemlich schön hat vergangenes jahr eine detaillierte review der veganen neni mezze gebloggt inkl. nachfrage zu den veganen inhaltsstoffen.

neni falafel

aber was sind falafel ohne hummus? also mit 4 verbliebenen falafel zurück zuhause im zirkus gleich den pürierstab anwerfen und innerhalb 1 min. frisches kichererbsenpürree zaubern (rezept werden die ein oder anderen aus dem darmblog wiedererkennen ;-):

1-Minuten-Hummus

1 Dose Kichererbsen, vorgekocht
1/2-1 Teelöffel Tahina (= Sesampaste)
1/2 Zitrone, gepresst
Kreuzkümmel (= Cumin), gemahlen
Salz
Pfeffer
Olivenöl, reichlich, bis das ganze cremig wird
Wasser oder etwas Flüssigkeit aus der Dose

Alles in eine Schüssel werfen und mit dem Pürierstab so lange bearbeiten bis die gewünschte Konsistenz zwischen körnig-bissfest oder supercremig entsteht.

1 minute hummus

Optional auch Variationen mit scharf (Chilipulver), sommerlich (frischer Koriander & Limette), anti-Knutsch (Knoblauch), grün (Wasabipaste), gelb (Currypulver) & Co.

wer noch weniger zeit als 1 minute hat – oder zu faul ist, den pürierstab abzuwaschen – kann auch den kichererbsen-schmalspur-salat á la E. probieren: kichererbsen aus der dose mit salz + pfeffer + olivenöl + balsamico. fertig.

ach ja, der eingerückte text funktioniert übrigens mit der zitat- bzw. „quote“-funktion, das ist oben in der textformatierungsleiste der button mit den anführungszeichen gleich neben dem button mit den aufzählungszeichen!

so, und die orientalische fastfood-variation war auch in der tat eine schlaue idee – mir sind nämlich während der vergangenen 6 tage reisebedingter abwesenheit 2/3 meines kühlschrankinhalts weggemodert. schimmliges apfelmus, verfärbter tofu, aufgeblähte sojamilchpackung, schrumplige cocktailtomaten. also das mit der nahrungsbeschaffungs- & verzehrlogistik muss ich noch etwas üben.

ach ja, und falls du noch hildmann- oder anderweitige rezepte für vegane snacks und jausenoptionen hast, bitte immer her damit!

deine
hanna

PS: beim beitrag von ziemlich schön hat jemand namens foodandblood kommentiert, und beim scrollen durch den blog sind mir ein paar nette ideen aufgefallen – zB rezept-unterkategorien (macht aber einer gewissen contentdichte sicher sinn!) oder auch ein „projekte„-tab! sicher noch einen näheren blick wert, die fruchtkugeln werd ich auch asap probieren…