ha! muhammara.

liebe kati,

kürzlich war ich mal wieder im donaugarten, da gibt’s ja nicht nur immer lecker essen wie selbstgemachte nudeln oder kiwis, die nach einem sommer unter der wachauer sonne ende november geerntet wurden und gerade ihre lager-nachreife abschließen, und so weiter…

donaugarten_kiwis

regional und leiwand: kiwis aus der wachau. 

sondern auch immer wieder neues leckeres essen.

donaugärtnerin E. hat diesmal im „peace food“-kochbuch von R. D. geschmökert, sich eine walnuss-paprika-creme zu gemüte geführt und gleich zum familien-dinner kredenzt. und siehe da: es ist nicht nur geschmacklich, sondern auch inhaltlich der muhammara aus dem hause joseph brot (wir erinnern uns: brunch für relativ viel geld) sehr ähnlich. auch arbeitskollegin E. hat kürzlich ein muhammara aufgetischt, ready-made von merkur, angeblich – sie wollte nämlich eine vegane alternative zu lachsbrötchen, und hat sich da an diesen tollen, süßlich-spicy paprika-aufstrich erinnert, den sie aus dem nahen osten kennt.

ein check im kochbuch beweist: all the same! das rezept heißt nämlich haargenau gleich. HA, ertappt! besonders super auf frischem oder frisch aufgebackenem fladenbrot:

muhamara_donaugarten

man stelle sich eine leuchtend rote, cremige, sanft scharfe paste mit süßem beigeschmack vor.

und hier das friedliche rezept:

muhammara

eine handvoll walnüsse
1 großer roter paprika
1 knoblauchzehe
chili (zB 1 schote oder pulverisiert)
3 scheiben zwieback
2 EL olivenöl
1 TL ras el-hanout (orientalisches gewürz, gibt’s laut E. am brunnen-, aber sicher auch am naschmarkt)
etwas gemahlener kreuzkümmel
zitronensaft
salz, pfeffer

nüsse ohne fett in einer pfanne rösten, bis sie duften, danach abkühlen lassen. paprika waschen, kerne & weiße teile entfernen, fruchtfleisch klein schneiden. knoblauch schälen und hacken. zwieback in kleine stücke brechen. alles samt gewürzen zu einer glatten paste pürieren.

super find ich ja, dass das ganze auf zwieback basiert. bei meinem ersten kennenlernen dachte ich, es handle sich um couscous oder vielleicht sogar amaranth. aber nein – simply zwieback! gibt’s auch in variationen mit granatapfel und co, aber ist auch in der basic-version echt zu empfehlen. also vielleicht mal eine erweiterung der hummus-triade zitrone/kernöl/rote rübe? ;-)

ach ja, und am rückweg übrigens hab ich einen hupfer über die donau gemacht und J. & V. mit der fast noch frisch geschlüpften A. besucht. da gab’s für die großen ein chili con couscous und für die kleine erste nahrungs-aufnahme-versuche mit kartoffel-pastinaken-püree #brabbel #spuck #freu – und ein familien-geständnis:

du bist schuld, dass es bei uns jetzt mindestens ein mal pro woche zimtschnecken gibt!

weil nämlich superer tipp in sachen plunder-fertigteig. der stammt zwar natürlich von dir, und nicht von mir, aber ich hab mal die kollektive lesterschweinische schuld auf mich genommen ;-)

die muhahanna

der almodovar des kochens

liebe hanna,

gemüsespam, du sagst es. H.-P. wirft mittlerweile praktisch täglich den griller an, um dem gemüsewahnsinn herr zu werden und die gäste geben sich die klinke in die hand. die zucchinis, diese biester, schauen noch vor zwei wochen ganz verschämt aus der wäsche (pflück mich nicht, ich bin doch noch so klein) und jetzt kommen sie wieder monstermäßig daher und ein so ein trum beschäftigt einen dann über mehrere tage. unser gärtnerfreund hat gerade urlaub und bringt fast täglich säckeweise die ernte ins haus, darunter auch büschelweise minze. bis jetzt verwenden wir sich hauptsächlich als basis für diverse drinks, aber auch bei größter motivation ist diesen mengen an minze nicht bei zu kommen. drum freu ich mich im bereich der mezze ein paar anwendungsgebiete gefunden zu haben. überhaupt bin ich ob der hitze grad eine große freundin dieser kleinen schweinereien, machen sich auch hervorragend vor oder während einer grillerei.

qusa b’seits
DSC02302_zucchini

eine zwiebel, geschnippelt
ca. 300g zucchini
saft einer zitrone
kreuzkümmel
korianderpulver
1 knoblauchzehe
1 hand voll minze
olivenöl
salz, pfeffer

die zwiebel in etwas olivenöl andünsten, die klein geschnittene zucchini dazugeben, abgedeckt dünsten bis die zucchini weich ist. alle gewürze, den zitronensaft und die minze beigeben und alles pürieren. auskühlen lassen und nochmal abschmecken. mit minzblättern dekoriert servieren.

deutlich aufwendiger, aber unglaublich lecker ist ein rezept von ottolenghi, das ich kürzlich mal probiert hab. ich bin ja ein großer ottolenghi fan und schätze sehr sein kochbuch „genussvoll vegetarisch“. darin finden sich haufenweise rezepte, die beim besten willen nicht veganisierbar sind. nicht, weil die rezepte so kompliziert sind, sondern weil sein geradliniger, angenehmer zugang zu kochen und lebensmitteln einem jeden gedanken an ein ersatzprodukt wie ein sakrileg vorkommen lässt. zum glück gibt es, gerade auf dem orientalischen sektor, einiges aus seiner küche, das völlig ohne tier auskommt. und, warum auch immer, wenn ich durch sein kochbuch blättere muss ich immer an almodovar filme denken. vielleicht hat es was mit den farben zu tun…

geröstete melanzani mit tahina (leicht abgewandelt)
collage_melanzani

3 mittlere melanzani (man beachte die bleiche schönheit aus dem csa ernteanteil dieser woche!)
70g tahina
2 tl granatapfelsirup
2 el zitronensaft
1 knoblauchzehe, zerdrückt
3 el gehackte petersilie
salz, pfeffer
olivenöl

optional: gurke, tomate, granatapfelkerne

die melanzani werden mit der gabel angestochen und dann auf einem blech auf der grillstufe im rohr, oder direkt am griller, eine stunde gegrillt. dann gehäutet (geht gut wenn man sie halbiert und mit einem suppenlöffel ausschabt) und in einem sieb mindestens 30 minuten abtropfen lassen. das fruchtfleisch kleinschneiden, die restlichen zutaten dazumischen, lauwarm bis kalt servieren. eine halbe salatgurke und eine tomate kann man klein geschnitten dazugeben, die granatapfelkerne eignen sich zum dekorieren, aber die haben grad eh nicht saison. ottolenghi verwendet weniger melanzani und weniger zitrone, aber mir schmeckt es so besser, die tahina fährt sonst über alles drüber.

karotten ras eh hanout

DSC02304_karotten

ras eh hanout ist ja sowas wie das garam masala der arabischen küche. über die zusammensetzung scheiden sich die geister, fertige mischungen kann man beim perser oder auch am nachmarkt bekommen. eine möglich mischung zum selbermachen:

eine guter tl korianderpulver
1 tl pfeffer
1 prise nelken
1 tl zimt
1 tl kreuzkümmel
1 tl ingwer
1 tl muskat
1 tl cayennepfeffer
1/2 tl anis

die gewürze entweder gemahlen mischen oder im ganzen anrösten (soweit möglich) und dann mörsern. im schraubglas aufbewahren.
für das karottenpüree 1/2 kg karotten schälen, in dünne scheiben schneiden und in etwas olivenöl andünsten (ev. mit ein bissel wasser) bis sie weich sind. 1 esslöffel ras eh hanout dazugeben, noch kurz weiterköcheln lassen und pürieren. mit etwas olivenöl ergänzen und mit salz abschmecken.

wie du siehst hat es diesmal mit der fotodokumentation wieder gar nicht hingehaut, aber dafür schmecken die sachen gut. manchmal kommt es mir nämlich so vor, als ob eine ordentliche dokumentation praktisch der garant dafür ist, dass etwas schief geht bei mir. mehr davon in der nächsten geschichte über das harte brot desaster.

alles liebe, dein lesterschwein

baba ghanoush á la E.

fairehrtes lesterschwein,

da war ja wieder jede menge los die letzten tage – was sich in unserer rapide eingeknickten blogpost-frequenz niederschlägt: von der veganmania samt veganista-ersttest sowie allerlei (v)leisch-experimenten über meine vegan-döner-premiere bis zu einem nächtliches vegan-pizza-erlebnis. und das nur in sachen völlerei, daneben gab’s ja noch deine große chance und südwind-fest und soli-sause im alten akh. aber nachdem ich hier und dort noch auf dokumentationsmaterial warte, muss die nachberichterstattung noch ein wenig warten – inzwischen gibt’s ein rezept der simplen sorte für retardiert-entspannte katersonntage wie heute:

melanzanigatsch a.k.a. auberginenpüree

kürzlich bin ich über 2 prachtexemplare frischer melanzani gestolpert, einmal lila-marmoriert, einmal klassisch-vollviolett. nach der gestrigen großfamiliären soli-sause im alten akh war mir heute nicht nach großer gourmet-kocherei, sonst hätte ich mich vielleicht an deine grandiosen melanzani-rollen gewagt. stattdessen habe ich in meinem handgeschriebenen rezeptsammelsurium eine uralt-notiz von E. entdeckt, und zwar für schlichtweg „melanzanigatsch“. mittler weile weiß ich, dass diese form von aufstrich/dip/appetizer auch aus der orientalischen küche bekannt ist, und zwar unter dem namen baba ghanoush (siehe wikipedia). nachdem aber E.’s rezept so zwingend einfach ist, und es im grunde ohnehin immer um gebratene melanzani mit viel olivenöl geht, hier ihre version:

baba ghanoush á la E.

1 melanzani
olivenöl
knoblauch
frisches basilikum grün und/oder rot
salz

melanzani waschen und in grobe würfel schneiden, mit knoblauch und dem olivenöl in einer feuerfesten form für 30-40 min. bei 180° im rohr braten. danach mit der gabel zerdrücken oder pürieren inkl. dem frischen basilikum, mit salz abschmecken. fertig!
## UPDATE ##
schneller-leckerer-besserer: melanzani statt in würfel in nicht zu dünne scheiben schneiden (ca. 1 cm), mit öl bestreichen, im backrohr auf backpapier ca. 20 min. braten > nehmen das olivenöl besser auf, werden innen herrlich cremig und die knusprigen parts sind superaromatisch!

baba_ghanoush_2ndtry

klassischer weise für flade oder pita gedacht, schmeckt aber auch auf simplem vollkornbrot hervorragend – oder überhaupt gleich löffelweise ohne brot, deshalb ist von meiner portion auch fast nichts mehr übrig, ein letzter klecks hat’s noch zu dokumentationszwecken in eine espressotasse geschafft:

baba_ghanoush_edit_web

jedenfalls eine unkomplizierte ergänzung zu hummus & co!

schönen abend & bis bald,
hanna

wozu nach tel aviv…

… wenn tel aviv doch in wien ist!

liebe lesterschwester,

nein, das wird jetzt keine berichterstattung zur eröffnung der donaukanal-promenier-saison – dem sei das herbstwetter vor! – sondern ist ein o-ton-zitat, aufgeschnappt während einer sträflich vernachlässigten lokaltestaktion in unserem grätzel: die famose falaferia! obwohl mir jede menge begeisterte menschen von den genialen pita falafel auf der taborstraße schräg gegenüber unserer stammcocktailspelunke erzählt hatten, bin ich trotz eröffnung vor über einem jahr nie reingekracht – der eigene kühlschrank doch zu nah. fehler! denn was ich dann gestern in der hand hielt, war das da:

falaferia_pita_falafel

  • step 1: mit dem charmanten lokalbesitzer shakern und eine pita falafel bestellen
  • step 2: eine aufgebackene weissbrot-pita (vollkorn war schon aus) mit frischen, heißen, knusprigen falafeln in die hand gedrückt bekommen
  • step 3: aus dem self-service-buffet aus den 18 veganen von insgesamt 20 salaten, soßen (zig hummusvarianten! melanzani-tomaten-dings! baba ghanoush!), eingelegten gemüsen (gelbe rübe süß-sauer!) & co wählen und so oft man will nachnehmen
  • step 4: sich beim pita mampfen möglichst nicht von oben bis unten einsauen
  • step 5: EUR 3,50 für den ganzen spaß bezahlen, schön trinkgeld geben (support your hood) und sich über den großartigen deal freuen

warum die falafeleria damit dem maschu maschu den rang der „best falafel in town“ streitig macht, ist auf kekinwien nachzulesen:

Vegan ist hier nicht nur ein Wort. Was das Lokal noch dazu so sympathisch macht, sind die Besitzer. Gern kommen sie ins Plaudern ohne dabei aufdringlich zu sein. Geht man zum Küchenchef in der Lerchenfelderstraße, verrät dieser auf Nachfrage vegetarische oder vegane Kochrezepte, die man leicht zu Hause nachkochen kann.

next stop: falaferia-schwesternlokal in 1080! sollten wir bei der nächsten gürtelrunde schleunigst austesten…

baba & bis morgen,
hanna

ostern omnivore: cross-over easter brunch

… samt fröhlicher hasenschlachtung!osterei

neben veganen lindt-hasen – entsprechend des kürzlich verlorenen markenschutz-battle in sanft-melancholischem zartbitter – hat sich der tisch vor allerlei veganem und non-veganem allerlei gebogen. von der anti-köttbullar abteilung gab’s ein buntes sammelsurium aus altbekanntem & experimentellem:

pikant & deftig (v):

süß & heftig (v):

  • mousse au chocolat mit marillenmarmelade
  • raw avocado-bananen-dattel-mus mit zimt, kürbiskernöl & kresse à la J.
  • reste des geburtstäglichen vegan-eis himbeer, mango, zartbitter & mango vom eisgreiszler
  • … und natürlich hasen!

rezepte werden nachgereicht.

fröhliche feier-ei allerseits,
die lesterschwestern

fast food: habemus hummus!

ahoi zurück in wien,

und danke für deinen famosen post. schaurig-schön wie du immer wieder perspektiven zurechtrückst und mit der metaphorischen maclite licht im tunnel machst. mein dahingehendes reply schlummert noch als draft dahin, kopf ist jetzt schon wieder beim FH start und sachen… aber den fluffly kuchen werd ich zur feier der 1. uni-woche am wochenende ins rohr schieben!

anyways, mit meinem notorischen hang zu pufferloser zeitplanung habe ich heute jedenfalls dank versperrter haustür, verpasster ubahn, falscher busstation und fehlgedeuteter gate-nummer den rückflug aus berlin exakt zur boarding zeit erwischt. also eigentlich eh noch puffer bis zum abflug… naja, so ist sich jedenfalls weder kaffee noch snack unterwegs ausgegangen, und bei der landung hat der magen schon rumort. essen, asap!

also rein in den nächsten take away shop am flughafen um etwas sofort essbares auszufassen. dabei bin ich über ready made falafel aus dem naschmarkt-schuppen neni gestolpert, 7 stück knappe 2 EUR – und damit preis-/leistungsverhältnis erfüllt: lockere bällchen, angenehm gewürzt, nicht in öl schwimmend. ziemlich schön hat vergangenes jahr eine detaillierte review der veganen neni mezze gebloggt inkl. nachfrage zu den veganen inhaltsstoffen.

neni falafel

aber was sind falafel ohne hummus? also mit 4 verbliebenen falafel zurück zuhause im zirkus gleich den pürierstab anwerfen und innerhalb 1 min. frisches kichererbsenpürree zaubern (rezept werden die ein oder anderen aus dem darmblog wiedererkennen ;-):

1-Minuten-Hummus

1 Dose Kichererbsen, vorgekocht
1/2-1 Teelöffel Tahina (= Sesampaste)
1/2 Zitrone, gepresst
Kreuzkümmel (= Cumin), gemahlen
Salz
Pfeffer
Olivenöl, reichlich, bis das ganze cremig wird
Wasser oder etwas Flüssigkeit aus der Dose

Alles in eine Schüssel werfen und mit dem Pürierstab so lange bearbeiten bis die gewünschte Konsistenz zwischen körnig-bissfest oder supercremig entsteht.

1 minute hummus

Optional auch Variationen mit scharf (Chilipulver), sommerlich (frischer Koriander & Limette), anti-Knutsch (Knoblauch), grün (Wasabipaste), gelb (Currypulver) & Co.

wer noch weniger zeit als 1 minute hat – oder zu faul ist, den pürierstab abzuwaschen – kann auch den kichererbsen-schmalspur-salat á la E. probieren: kichererbsen aus der dose mit salz + pfeffer + olivenöl + balsamico. fertig.

ach ja, der eingerückte text funktioniert übrigens mit der zitat- bzw. „quote“-funktion, das ist oben in der textformatierungsleiste der button mit den anführungszeichen gleich neben dem button mit den aufzählungszeichen!

so, und die orientalische fastfood-variation war auch in der tat eine schlaue idee – mir sind nämlich während der vergangenen 6 tage reisebedingter abwesenheit 2/3 meines kühlschrankinhalts weggemodert. schimmliges apfelmus, verfärbter tofu, aufgeblähte sojamilchpackung, schrumplige cocktailtomaten. also das mit der nahrungsbeschaffungs- & verzehrlogistik muss ich noch etwas üben.

ach ja, und falls du noch hildmann- oder anderweitige rezepte für vegane snacks und jausenoptionen hast, bitte immer her damit!

deine
hanna

PS: beim beitrag von ziemlich schön hat jemand namens foodandblood kommentiert, und beim scrollen durch den blog sind mir ein paar nette ideen aufgefallen – zB rezept-unterkategorien (macht aber einer gewissen contentdichte sicher sinn!) oder auch ein „projekte„-tab! sicher noch einen näheren blick wert, die fruchtkugeln werd ich auch asap probieren…