authentizität durch minimalismus, quasi

liebe kati,

nach unserer foodblog der woche-sache hat ex-studienkollege M. auf facebook gefragt, warum wir eigentlich noch immer als wordpress-subdomain firmieren – und nicht eine richtige, ordentliche, professionelle URL wie „lesterschweine.com“, „lesterschweine.org“, „lesterschweine.at“ oder so haben. meine antwort darauf:

gute frage… hm… eine mischung aus faulheit und „eh wurscht“, tät ich sagen. wir sind ja kein super-gepimpter, magazin-fotos produzierender high-end-blog, sondern immer noch einfach ein bisschen email-geplauder zwischen schwestern. da reicht das basic-setup, ein „lesterschweine.com“ wär fast schon zu professionell, quasi

und er darauf:

authentizität durch minimalismus, quasi ;-)

und ich finde, das trifft die sache richtig gut!

auch minimalistisch ist ja dein kongeniales schoko-kokos-pudding-rezept, das ich kürzlich nachgebaut habe. kokosmilch mit etwas maizena aufkochen und geschmolzene lindt-schoko (ich sag nur: intense orange noir!) einrühren, das schaff sogar ich…

einziger schönheitsmakel war die mangelnde standfestigkeit nach dem stürzen aus den oh-so-romantique herzförmchen, aber egal, halt ein pudding-creme-haufen. gepimpt mit DIY-zwetschkenröster und frisch gezaubertem, noch warmen apfel-birnen-kompott. oh la la! auch die neuerdings erschlossene #vegan-crowd auf instagram hat ihr wohlwollen mit kleinen ♥-chen kundgetan:

schokopudding

schoko-kokos-pudding mit orangennote an homemade apfel-/zwetschkenkompott. an der deko wird noch gearbeitet… #vegan #undallesoyeah

das apfelkompott, nämlich, stammte aus der brüderlichen lieferung der letzten ernte aus dem fernen kärnten. nicht nur in roh, sondern auch in form 2er 20l-kanister frisch gepressten, naturtrüben apfelsaft!

apfelsachen

ja, und da kann man dann prima kompott draus machen:

apfelkompott

äpfel, birnen, etc. in spalten
300 ml apfelsaft
1 EL honig
1 schuss weißwein zum ablöschen
wasser nach bedarf
zimt
nelken
rosinen
mandelsplitter

honig in einen topf und erhitzen, birnen-/apfelspalten und rosinen darin karamellisieren, zimt dazu, mit weißwein (retsina!) ablöschen. mandelsplitter dazu und mit apfelsaft und je nach bedarf wasser dazu, alles sollte bedeckt sein. kurz aufkochen. fertisch!

so, und fertisch bin ich jetzt selber, nachdem musikfreund T. mit seiner samba-gruppe bei der gründungs-party der umwelt-NGO oceans’14 das tüwi zerlegt hat ;-)

bis bald also, liebstes lesterschwein!

dein hannalein

cha…, cha…, chatreuse! (gesundheit.)

liebe hanna,

nachdem die unaussprechlich guten wirsing-gupferl jetzt nicht mehr exklusiv und geheim sind, müssen die geneignten leserchen auch nicht mehr die kurier-freizeit würgen um an das rezept zu kommen, sondern können gleich hier nachlesen wie man mit, sagen wir mal, zumindest überschaubarem aufwand ein echtes angeber-gericht basteln kann.

chatreuse vom wirsing mit pilz-maroni-füllung an wurzeljus

collage_chatreuse

1 kl. Wirsingkopf
½ kg Pilze
½ kg Maroni
1 Zwiebel
1 Bund Petersilie
Olivenöl
Salz, Pfeffer

Wurzeljus:
1 kleines Stück Sellerie
1 Zwiebel
2 Karotten
1 Petersilienwurzel
1 Stück Lauch
1 EL Tomatenmark
1 EL Mehl
1 guter Schuss Rotwein
½ l Gemüsebrühe

Kraut vorsichtig in Blätter zerlegen und 2 Minuten blanchieren, kalt abschrecken. Maroni ca. ½ Stunde kochen, einschneiden und schälen. Anschließen mit der Gabel oder den Händen zerdrücken. Pilze klein schneiden, portionsweise scharf in wenig Öl anbraten, zu den Maroni geben. Zwiebel fein schneiden, goldbraun anbraten, zu den Maroni geben, alles mit der gehackten Petersilie mischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die dicken Strünke der Blätter entfernen und jeweils eine kleine Auflaufform mit einem Blatt auslegen. Die Form mit der Fülle füllen, die Ränder der Blätter einschlagen und alles bei ca. 200 Grad im Backrohr oder Dampfgarer 20 Minuten garen. Im Rohr unbedingt ein Backblech mit Wasser auf die unterste Schiene geben.

 

Für den Wurzeljus das ganze Gemüse bis auf den Lauch schälen und fein schneiden. Die Zwiebel in etwas Öl glasig andünsten, anschließend das restliche Gemüse mitdünsten bis alles etwas Farbe angenommen hat. Dann das Tomatenmark beigeben und anrösten bis es eine bräunliche Färbung annimmt und süßlich zu riechen beginnt. Mit Mehl stauben, einmal umrühren, mit dem Wein ablöschen und mit der Brühe aufgießen. Den Lauch beigeben und mindestens eine halbe Stunde zugedeckt auf kleiner Flamme köcheln lassen. Vor dem Servieren den Lauch entfernen.

600g speckige Kartoffeln
in kaltem Wasser mit etwas Salz auf mittlerer Flamme zustellen, zum Kochen bringen, abschäumen und weich kochen. Abseihen, kurz ausdämpfen lassen, schälen und grob schneiden und mitAlsan oder feinem Öl (z.B. Distelöl oder Hanföl oder Nussöl), einer Prise Salzund frisch gehackten Kräutern wie Thymian, Dille, Rosmarin, Salbei, Petersilie, ….mischen.

 

vielen dank auch an dich, liebes lesterschwein, für die super foto dokumatation. wenn schon angeber gericht, dann auch auch angeber fotos, hell yeah! und wenn wir sie schon haben, dann auch noch die schönen zutaten-fotos:

hanna arrangiert zutaten…

DSC02775_hanna

…und kati arrangiert zutaten

DSC02779_kati

unter diesem aspekt kann man sich meine überraschung vorstellen, als das jungkind, völlig begeistert vom letzten tantenwochenende ohne die leiseste ironie in der stimme verkündet hat:

also mit der hanna könnte ich glaub ich voll super zusammen wohnen, die ist nicht so ordentlich wie du.

???!!!???

jundkind, du hast da was verpasst, aber gründlich.

lieben gruß,

dein schwesterlein

pad thai, aber hallo!

liebe schwester,

wenn man nach einer dichten woche und einem eher halbleiwanden volkshochschul-kurs eines freitags um halb neun uhr abends nach hause kommt, und das hier am tisch steht, ist die welt wieder so was von in ordnung:

IMG_20141121_213901

das, bitteschön, ist veganes pad thai, in einer leicht adaptierten version vom wunderhübschen foodblog eat this (danke N.!!). nach deinem bye bye, pad thai erlebnis, damals kurz nach unserem blog-start 2013, hat sich ja niemand mehr so recht an das ganze rangetraut (obwohl du ja die queen der thai-cuisine von curry über suppe und rollen bis salat bist). denn wir erinnern uns:

ein teil der nudeln klammerte sich panisch aneinander und bildete grausige würste, der rest ließ sich zwar noch abseihen, hat im wok dann aber dem nudeldasein abgeschworen und sich in püree verwandelt. gar nicht schön.

das A.&O. traute sich zum glück schon, weil unseren blog nicht lesend und daher pad thai katastrophen-unbedarft ;-) und es ist der geile scheiß, und relativ easy noch dazu. ganz wichtig neben ordentlichen reisbandnudeln: fischsoßen-ersatz, und zwar chinesische pilz-sauce auf soja-basis! die mit dem kleinen buben drauf…

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pad thai

ca. 250g reisbandnudeln
ein halber ziegel räuchertofu
4 knoblauchzehen
2-3 frühlingszwiebeln
1 karotte
1 zucchini
2-3 kräuterseitlinge
eine handvoll frische sojasprossen
pomodori secchi
2 EL rohrzucker
1 chili (zB piri-piri schote)
erdnüsse
walnüsse
5 EL „mushroom-sauce“
erdnussöl
1 stück ingwer, ca. daumenbreit
1/2 zitrone
1/2 avocado
1 tasse wasser

reisnudeln 5-10 min. in heißem wasser einweichen. gemüse waschen und klein schneiden. knoblauch und chili hacken. tofu klein schneiden.

öl in einer großen (wok-)pfanne erhitzen, knoblauch anbraten, tofu dazu und mitbraten. gemüse und pilzsauce plus chili und zucker dazu. alles aufkochen bis das gemüse bissfest durch ist. dann frühlingszwiebeln dazu, dann nudeln plus wasser plus zitronensaft hinein. kurz erhitzen, nicht mehr aufkochen (sonst – gatsch). erdnüsse – ganz oder auf wunsch auch gehackt – und zerkleinerte walnüsse dazu. am teller mit einigen avocado-stücken bestreuen und auf wunsch mit extra zitrone nachwürzen.

olé!

das ganze war übrigens „ramien-inspiriert“, wie mir das A.&O. den plötzlichen ansporn zur asia-cuisine erklärte. wir wollten nämlich anfang der woche mit musikfreund T. nach dem kino dort hin – aber montag ruhetag. daher zwei häuser weiter in einen neu eröffneten japaner und eine runde bento-boxen. ebenfalls nicht von schlechten eltern – vor allem der gruß aus der küche, avocado-maki mit hasel(!)nuss. echt ein netter twist!

bentoboxden namen hab ich jetzt ums ver**cken nicht mehr rausgefunden, aber es ist einfach ein neueröffneter japaner auf der gumpendorfer straße, direkt gegenüber vom top kino, da wo die rahl- und theobaldgasse aufeinanderstoßen.

in diesem sinne: aber hallo, und entspanntes weekend dir! :-)

deine
hanna

tage wie dieser (spoiler alert: wir sind foodblog der woche!)

liebe kati!

heute war ich 9,5 stunden unterwegs, einmal steiermark hin und retour. anstrengend, aber spontanspitalsbesuche macht man ja glücklicher weise nicht all zu oft. zwei dinge haben mich jedenfalls heute bei laune gehalten: ein glas zwiebelschmalz im rucksack, und die erinnerung an dein leibhaftiges schoko-soufflee beim gestrigen dinner. holla die waldfee! das ist in kombination mit dem oberfeinen powidl mit apfel-traube echt das beste warme süßspeisigste, das mir in veganer form überhaupt untergekommen ist. wellness für die seele, quasi!

auch wellness für die bloggerinnen-seele ist, dass uns die KURIER-beilage freizeit zum „foodblog der woche“ gekürt hat. mit rezept deiner fabulosen chatreuse und für die fotos haben wir uns auch tüchtig ins zeug gelegt. olé! die frohe kunde hätte ich hier natürlich gerne schon früher kundgetan, aber steiermark – ehschowissen. also werden noch schnell die verbleibende 90 minuten der aktuellen KW 46 genutzt, um diesen hübschen screenshot zu präsentieren:

2014-11-15_KURIERat_FoodblogderWoche

auch wellness, und zwar für körper & geist, sind wohltuende dinge wie bikram yoga (wenn man hingeht), shiatsu (im 11er-block!), sauna (mit salz) und massagen. gute sache also, dass uns ein gutschein von mydays ins haus geflattert ist, einem gutschein-portal mit zig verschiedenen angeboten von fotokurs bis dinner in the dark (auch vegan!). auch vegane kochkurse gibt es – aber den mach ich natürlich lieber bei dir ;-) mit dem gutschein jedenfalls wollten wir ja eigentlich lesterschweinisch wochenend-wellnessen in bad schallerbach – aber leider terminkollissionen, wohin der kalender reicht… daher wellnesst ausnahmsweise ein lesterschwein allein – und ich habe mir aus der bunten auswahl eine schlichte aromaöl-massage in wien ausgesucht. leiwand, denk ich mir, direkt im neunten bezirk – da brauch ich mit dem fahrrad nur 10 min. hin!

[hier einen karten-screenshot der fuchsthallergasse auf mydays.at vorstellen, bitteschön.]

aber bei der buchung stellt sich dann heraus, dass das ein irrtum ist – das institut ist schon länger in der lugner city, aber die adresse wurde noch nicht aktualisiert. na gut, dann eben freitag abend quer durch die stadt und in die shopping-hölle mit bereits auf 150% hochgetuntem weihnachts-wahnsinn. uffta!

aber gut, da kann ja das institut nichts dafür, dass mitte november schon blinkende LED-weihnachtsbäume und röhrende rentiere das einkaufs-center beherrschen. im vierten stock lasse ich all das hinter mir und betrete den wellness-tempel. nette begrüßung, ich werde sofort als gutschein-kundin identifiziert, und ab in den massage-raum. das öl wird im wasserbad erwärmt und sanft in die haut einmassiert. ölsardine hilfsausdruck! wer jetzt aber fischige assoziationen hat – mitnichten, das aromaöl hatte eine leichte zitrusnote und fühlt sich rundum wohlig-angenehm an. danach abrubbeln und auf ins wochenende. yeah!

aber schwesterliches wellnessen, ob in bad schallerbach oder anderswo, sollten wir im frühling trotzdem anstarten, finde ich ;-)

gutes sonntags-chillen dir noch & bis bald,
hanna

… und andere schweinereien

liebe hanna,

wir haben etwas neues eingeführt, H.-P. und ich. abends kochen die kinder.
nachdem H.-P.s große ja de facto schon ausgezogen ist sind wir jetzt 5. das heißt unter der woche hat jede und jeder von uns einen fixen abend und kümmert sich ums essen. inklusive einkauf und abwasch. feine sache das, wenn auch reichlich weit weg von vegan. vegetarisch, das schon, aber dass uns unsere kinder vegan bekochen können wir vergessen, die zeigen uns was das betrifft dezent den verbalen stinkefinger.

aber man hat ja schließlich einen erziehungsauftrag und die lieben kleinen sollen auch mal mitkriegen wie das ist, wenn die anderen zum mühsam fabrizierten werk „wäh“ sagen und man hinterher auch noch die küche putzen kann. blöderweise scheinen die kids einen geheimen packt geschlossen zu haben. anstandslos essen sie wechselseitig die diversen nudel- und kartoffelgerichte. aber wenn H.-P. sich hinstellt und pizza (!) macht und auch noch alle erdenklichen auflagen von schwammerl über pfefferoni und frische tomaten bis rucola kauft, dann sagen die kinder, einig wie selten, „wäh, keine lust auf pizza, wenn überhaupt, dann eine margarita ohne alles.“

gut, das war jetzt alles weit weg von vegan, aber achtung, hier kommt die überleitung, zwar nicht ganz so elegant wie deine, aber immerhin.

wenn H.-P. etwas nicht leiden kann, dann kinder die übers essen, motzen. das einzige was er noch weniger leiden kann, sind kinder die über sein essen motzen. nachdem er also grummel, schimpf, blöde g’fraster, die pizza gebaut hat, kam die bitte an mich, irgendwas aus den übrigen verschmähten zutaten zu machen. voila – vegane resteverwertung at its best. quasi der grenadiermarsch unter den kohlehydrat-armen pflanzen und so gesehen die antwort auf deine letzten beiden blogposts :-)

sautierte champignons mit rucola und tomaten

collage_schwammerl

200g champignons
2 tomaten
1 hand voll rucola
balsamico
1 zehen knoblauch
salz
olivenöl

die champignons feinblättrig schneiden und in wenig olivenöl sautieren, sprich bei hoher hitze g’scheit anbraten. den fein geschnittenen knoblauch dazugeben, kurz mitbraten und mit balsamico ablöschen. das ganze in eine schüssel, dazu die klein geschnittenen champignons und salzen. zum schluß den rucola dazumischen, ev. nochmal olivenöl drüber. geht urschnell und ist echt lecker.

das war heut vor allem deshalb so ein super mittagessen, weil ich eigentlich ganz einen anderen plan hatte, nämlich veganes schokoladensouffle. das exakte gegenteil also von low-carb. du erinnerst dich sicher an den fürchterlichen fondant au chocolat, den wir zu unserem blog-geburtstag gebacken haben. das hätte ja auch so ein souffle werden sollen. aber in diesem fall macht es offenbar keinen sinn zu veganisieren, sondern man muss das quasi von der veganen seite angehen. ich will heiße schokolade mit etwas fett und zucker, zusammengehalten durch ein bissel mehl. und aufgehen soll das ganz auch, also natron dazu. das heißt konkret:

schokoladensouffle

collage_souffle

75 g schokolade (mindestens 70%, eine gute!)
1 el fett (alsan, kokosöl, pflanzenöl…)
100 ml mandelmilch
2 el brauner zucker
2-3 el mehl
1/2 tl natron

die schokolade mit dem fett schmelzen, die übrigen zutaten in der reihenfolge oben einrühren, das ganze in förmchen oder tassen füllen und bei 170 grad maximal 20 minuten backen.

nicht schlecht, herr specht, sag ich dir. dazu gab’s diesmal statt der b’soffenen zwetschke (die pack ich nicht um drei am nachmittag) den all time favorit zu allen schokogerichten – marillenmarmelade von der donaugärtnerin.

inspriert war das ganze übrigens von J.& R., die wir von der parcadamy kennen. von denen wurden H.-P. und ich kürzlich aufs feinste bekocht, unter anderem eben mit schokoladensouffle. anders denken, anders kochen ;-)

alles liebe, dein lesterschwein

spaghetti ohne nudeln

liebe kati,

nein, hier kommt kein low-carb-rezept mit gemüseschneider á la A. H. – sondern ein bisschen office-gossip! mit meiner famosen, bereits den halben globus bereisten kollegin E. pflege ich ja nämlich einen regen austausch über saisonale produkte (kraut!kraut!kraut!), regionale produzentInnen (bauernmark vs. CSA) und veggie-leckereien. der austausch mit der passionierten seitan-macherin und steckrüben-liebhaberin ist allerdings nicht nur ideeller natur, sondern da wird auch schon mal ein flascherl kürbiskernöl quasi unterm arbeitstisch gegen einen kübel oliven aus der foodkoop getauscht… ;-)

letztens hat mir dann E. eine lieferung herrlicher kürbisse aus ihrer eigenen produktion vermacht, einen wunderhübschen hokkaido und einen für mich unauffälligen gelben kürbis. beim darauffolgenden gemeinsamen lunch mit gemüsestrudel & buntem salat frage ich vorsichtig nach, was man mit dem gelben teil eigentlich so macht? und siehe da: es ist ein spaghettikürbis, und den haut man am besten einfach in den ofen.

und das geht so:

spaghettikuerbis

spaghettikürbis aus dem ofen

1 spaghettikürbis
2-3 knoblauchzehen
rosmarin oder salbei oder was beliebt
olivenöl
salz
pfeffer, frisch gemahlen

kürbis waschen und längs halbieren, mit den schnittflächen nach oben auf ein blech mit backpapier legen. knoblauch in scheiben schneiden und mit kräutern und olivenöl und salz zu einer marinade anrühren. kürbishälften damit einstreichen, abschließend kräftig pfeffern. alles bei 180-200°C ins vorgeheizte backrohr und für 45-60 min. backen, je nach größe des kürbis (mit der gabel probieren ob schon weich).

danach knoblauch und gewürze wieder vom kürbis runternehmen und auf einem teller als optionales topping aufheben (oder drauflassen, wie man will).

mit eine gabel das fruchtfleisch aus der schale lösen – it’s spaghetti!! :-) entweder in der schale belassen und als hälfte am teller servieren, oder kürbis-spaghetti seperat anrichten.

dazu eine große schüssel salat und alles, was man auf nudeln tut – pesto, tomatensoße, salbeibutter, und und und!

also wer an so ein teil kommt – ab in den ofen! :-)

alles feine,
hanna

sauna-salz & singende erdäpfel

liebe kati!

das wochenende war so ein super-superes, das muss ich dir erzählen, auch wenn’s nur am rande mit essen zu tun hat – aber nachdem wir ohnehin gerne über sauna-erfahrungen, festivals und wochenend-trips berichten, nehm ich das mal in unseren themen-kanon von a wie allesfresser bis z wie zwetschkenröster hinein. ich hab dafür eine super überleitung zu einem neuen alles-zusammen-in-die-pfanne-schmeiß-rezept, mit dem ich sogar thematisch die kurve krieg, also pass auf ;-)

gut schwitz!

zuersteinmal ging’s samstags in den hohen norden gen gmünd, weil dort super sole-felsen-bad, und spätestens seit dem wackelsteinfestival in amaliendorf hab ich das waldviertel wieder für mich entdeckt. zu fuß ging’s vom bahnhof durch den november-nebel einen see mit bunten bäumen entlang zur therme:

gmuend_herbst

der weg am aßgang-teich entlang durch das herbstlaub zum umzäunten sauna-area. ein ahornblatt hat’s dann bis in die weitraer fleischgasse geschafft…

dort nette menschen, mohnzelten-goodies und eine echt schöne saunalandschaft. fotografieren darf man innerhalb des FKK-bereichs natürlich nicht, na da gäb’s einen aufstand, frage nicht – schon die belagerung der liegestühle war grund für umfangreiche diskussionen. daher foto durch den zaun von außen!

jedenfalls das highlight: salzaufguss! zwischen 2x aufgießen bekommt man salz mit öl und etwas wasser gemischt zum einreiben. die haut wird davon dermaßen oberg’schmeidig – babypopo hilfsausdruck! ob du es glaubst, oder nicht… ;-)

süßer mond meets süße mohnzelten

tags darauf sind wir weitergetingelt zu einer waldviertler event-reihe namens „salon ditta„. ja, wie der erdapfel! die machen sonntags-nachmittags-konzerte mit indie-bands im akustik-umfeld, am liebsten nach möglichkeit unplugged und im familiären rahmen, dazu regionale selbstgemachte köstlichkeiten wie mohnzelten und pikante muffins (leider nicht ganz so vegan wie deine feger, aber immerhin ein nice try). diesmal im schloss weitra samt oh-so-baroque!-theater.

das A.&O. hatte diesen salon am sonntag auserwählt, weil er die dort auftretende band „sweet sweet moon“ unbedingt mal live sehen wollte. und mich hat’s dann auch gleich richtig vom hocker geblasen: stehen auf der bühne in diesem illlustren mini-barocktheater zwei typen auf der bühne – 1x violine, 1x cello – fiedeln vor sich hin, was das zeug hält, und dazu singt/grölt/performt/betet/schreit/jauchzt der schmale geigenspieler, das einem die spucke weg bleibt:

salon_ditta

salon ditta lädt ins schloss weitra, genauer gesagt in das barocke schlosstheater. dort gibt’s süße klänge und wilde schreie!

alleine das räudige beirut-cover mit final fantasy grandiosität und patrick wolf wahnsinn sagt schon alles. große, große empfehlung! und überhaupt total entzückende leute, die salonistInnen. wer im wald4tel verkehrt – hinschauen lohnt sich!

der schwitzende erdapfel

so, und jetzt kommt die große überleitung: wieder daheim hat der salon ditta mit dem kühlschrankinhalt gefunkt, und die logische folge davon – gröstl! da waren nämlich noch unabsichtlich halbrohe petersilerdäpfel, ein viertel ziegel räuchertofu, ein halbertes fertig-grünkernlaibchen vom hofer und so sachen. die alle mit viel zwiebel in artischocken-öl angeröstet und mit tüchtig salz, pfeffer, majoran, muskat & knoblauch gepimpt, aber hallo! dazu HP-sauce und ein sellerü-salat, was willst du mehr. super dazu sind in meiner kindheitserinnerung (grenadiermarsch, that is…) auch alte knödel, nudeln-restln, und was eben sonst noch so herumkugelt.

groestl_erdaepfel

mit HP soße ist sowieso alles gut, aber die grünkern-laberl sind auch nicht von schlechten eltern. in kombi mit halbrohen und hernach kräftig angebratenen erdäpfeln g’schmackig-zünftig-super.

so war das also am wochenende!
power-chillen hilfsausdruck ;-)

deine hanna

PS: wem vielleicht schon aufgefallen ist, habe ich zwischen schwitzen und salonieren am wochenende innerhalb von 36 stunden den neuen brenner-roman ausgelesen. auch der super, nämlich!

das rosa einhorn im landgasthof

liebe kati!

diese woche war ich wieder beim e-campaigning forum europe, und dieser ableger der original-konferenz in oxford fand wieder im wunderbarst herbstlichen payerbach statt. im dortigen payerbacherhof gibt’s nicht nur angenehme konferenzräume, einen schönen wellness-bereich und einen raiffeisen-turm vorm fenster, sondern auch alljährlich ein rein veganes menü für die #ecf2014-crowd – wie schon vor 1 jahr hier berichtet.

heuer war die kulinarische seite des forums vom look her nochmal deutlich raffinierter, wie kollegin M. bei den polenta-ecken auf kürbis-ragout mit dille-deko wie folgt kommentierte:

„fehlt nur mehr die physalis, dann wär’s DO & CO!“

die vier mahlzeiten sahen dann so aus:

payerbacher_lunch_MI_web

welcome lunch: minestrone, hübsches salat-buffet und asia-gemüse mit naturtofu.

nach den vormittäglichen vorträgen ging’s dann über in mehrere sessions im open space format – will heißen: alle anwesenden können themen zur diskussion vorschlagen, die dann in die schedule zu je 45 min. slots eingeteilt werden – zwischen den sessions kann auch jederzeit gewechselt werden. das highlight: „your campaign is boring as f*** – and how to fix it“. hell yeah.

payerbachrhof_dinner

abends eine super-g’schmackige frittensuppe, erwähntes kürbis-ragout mit polenta und ein sehr dicht geratener mandel-schoko-kuchen

zwischen dem vielen hirngestürme und strategie-gewälze gibt’s auch fix in der schedule eingeplante „reflection walks“, diesmal bei angenehmen temperaturen durch die wundervoll in herbstfarben getauchten hügel mit wald und weiden. frische luft ist schließlich gut fürs hirn!

payerbacherhof_breakfast_web

frühstück is my favourite meal: veganer apfel-bananen-brei, pflanzen-margerine für’s vollkornbrot, sojamilch und verschiedenste flocken/nüsse/trockenfrüchte.

im letzten konferenz-block gab es dann noch insights von web-kollegInnen anderer organisationen, besonders famos die paradoxe intervention von S. über 10 dinge, die man bei der umsetzung politischer kampagnen auf EU-level unbedingt bedenken sollte – „never! have! clear! responsibilities!“. großes kino und kein wunder, dass sich meine liebe L. mit diesem ihrem kooperations-kollegen in sachen atomwaffen-abrüstung so gut versteht ;-)

payerbacherhof_lunch_DO

abschieds-lunch: gemüsesuppe, spaghetti mit soja-bolognese und ein etwas beängstigender pudding.

davor, dazwischen und danach wurden die hochseriösen pläne für’s digitale gutmenschen-business abends auch mal durch den kakao – respektive das bierglas gezogen: wie der in finanzierung und umsetzung detailliert diskutierte plan eines cupcake-drohnen-schwarms, begleitet von folgendem soundtrack…

also: alles pink, flauschig und wohlgelaunt soweit im onliner-land! ;-)

rosarote wochenend-grüße von
deiner hanna

vegan waschen…es geht ja doch

liebe hanna,

wie berichtet jagt in unserem haushalt seit jahren ein kastanien-wasch-desaster das nächste, aber, wie es so schön heißt, durchs reden kommen die leut zam, und manchmal auch durchs bloggen. die donaugärtnerin hat mir postwendend auf den blogpost eine sms geschickt, dass die spitzkinder nicht nur in wien gesammt haben und sie kiloweise nicht vergammelte, fein getrocknete, also geradezu perfekte kastanien für mich hat.

super, super, vielen dank! die werden jetzt verwaschen. ich nehm das aber zum anlass, um doch noch ein bissel näher auf die verarbeitung einzugehen, denn, zumindest für mich ist convenience da doch eine wichtige sache. die geschätzte purpur bete hat den desaster-blogpost nämlich wie folgt kommentiert:

Ich hab neulich auch gesammelt. Und dann eines sonnigen Tages auf den Balkon alle Kastanien geachtelt. Da ich eh grad was im Ofen hatte, hab ich sie nach dem Backen in die Restwärme gegeben. Nun trocknen sie auf der Fensterbank weiter.

Meine ESGE-Mühle kriegt die Achtel nicht klein, so dass ich immer 20 – 25 Achtel einweiche. Dann verwende ich die Lauge und weiche nochmal ein, beim zweiten Mal wird püriert und im Sieb abgegossen. Reste in den Kompost, Lauge in die WaMa.

Ich hab jetzt die ersten 6 bis 8 Wäschen gewaschen und find das Ergebnis gut.

Danke für die Mottenwarnung, ich werde sie also luftdicht aufbewahren. Ihr könntet sie gegen die Motten luftdicht verpacken, einfrieren und unbedingt luftdicht auftauen lassen (sonst ziegen sie Wasser).

 

hut ab vor so viel engagement und danke für den hinweis mit dem luftdicht verpacken. aber einweichen und pürieren und sieben, bei einem waschaufkommen von insgesamt fünf personen und die meisten davon recht sportlich, das würd mich schlicht nicht g’freuen. aber es stimmt, ein leistungsstarker mixer muss es schon sein, damit man die kastanien so zerkleinern kann.

DSC00983_krups

ich hab meinen von willhaben, der hat 20 euro gekostet und ist ausschließlich für die kastanien im einsatz. das hat auch den vorteil, dass man ihn zwischendurch nicht reinigen muss. zugegeben, es ist schon der zweite. den ersten hat H.-P. geschrottet, als er versucht hat 30 kastanien auf einmal zu mahlen. eher keine gute idee. aber fünf auf einmal sind gar kein problem, das kastanienmehl dann ab ins schoffsackerl und fertig ist die geschichte. in der schritt-für-schritt-bildanleitung schaut das dann so aus.

collage_kastanienwaschen

mit der hauptallee hab ich mich auch wieder versöhnt. nach dem ständigen kastanien-supergaus hab ich mich dann schon tendenziell gefrotzelt gefühlt und der anblick hunderter kastanienbäume hat mich zeitweise eher grantig als froh gestimmt.

aber ich geh ja gar nicht selten im grünen prater laufen und nachdem mein musikwiedergabegerät seinen geist aufgegeben hat verwend ich jetzt das vom jungkind. das ist natürlich für meine ohren eine ziemlich wilde mischung, und eine der wenigen gelegenheiten Ö3 hits der letzten jahre, shakira oder lmfao zu hören. wenn ich also mit derartigem gewummere in den ohren in den frühen morgenstunden neben H.-P. hertrabe und dann kommt auf einmal völlig unverhofft dieser song,

 

das ist dann so ein glück, da ist dann alles andere wirklich scheißegal.

für mich gibts noch eine wienerisches pendant zu diesem song, auf keiner cd erhältlich und garantiert nie und nimmer auf des jungkinds musikwiedergabegerät. nichts desto trotz auch einer der sehr wenigen lieder, die mir die tränen in die augen treiben.

 

rührig,

dein lesterschwein