man muss nicht alles selber machen

liebes schwesterlein,

danke für die auswärts-essen kuchennews, ich hab auch ein bissel was auf lager in punkto süss.

meine schlechten nachrichten: ich kann noch immer keine wirklich leiwanden veganen zimtschnecken. die dinger sind entweder zu hart oder zu trocken. oder sie gehen nicht auf. meine misserfolge getoppt hat aber die zimtschencke von rita bringts, die ich kürzlich beim studentenfreund verspeist hab. der hat als gestresster vater zweier kleinkinder nämlich bei rita bringts fürs gemeinsame abendessen bestellt anstatt selber aufzukochen. an und für sich auch eine gute idee. leckere rote rüben suppe, flaumiger cous cous in sehr gelungener karfiol-curry kreation und gute säfte obendrein. aber die zimtschnecke, die war dermaßen dicht und sowas von schwer, dass wir uns fast schon gefragt haben ob das am ende absicht ist. vielleicht schmeckt das ja irgenwem so. könnte britisch sein, wer weiß.

jetzt die guten nachrichten: es gibt sie, die ultraflaumigen, superguten, zum niederknien zimtschnecken. die kinder haben sie fabriziert, aus tante fanny plunderteig. das hat abgesehen von der backzeit fünf minuten gedauert. giltet zwar eigentlich nicht, wie die kinder sagen würden, weil ist ja nicht in echt selbergemacht. aber eh wurscht und außerdem: ich war’s nicht!
hier aber trotzdem das rezept.

zimtschnecken, fast selbst gemacht
collage_zimt

eine packung plunderteig
zucker
zimt
geriebene nüsse

auf dem teig erst eine dünne schicht zucker, dann etwas zimt und zum schluss eine ordentliche schicht nüsse verteilen, einrollen und mit dem messer in ca. 2 cm breite schnecken schneiden. die schnecken auf ein backblech (eingeölt oder backpapier) legen, etwas festdrücken und bei 200 grad backen bis sie gut ausschauen (ca. 20 minuten). mit einem frosting aus staubzucker, etwas sojamilch und zitronensaft übergießen und am besten noch warm essen.

ich hab aber nicht nur keine zimtschnecken gebacken, ich hab auch keine pralinen a la reese peanutbuttercups gemacht. die hast ja du mit dem jungkind fabriziert und sie waren so gut, dass ich auch kein foto gemacht hab.

collage_reese1

bau ich aber auf jeden fall zeitnah nach. dein pralinenrezept, nur davor ein bissel gesalzene erdnussbutter in das förmchen geben. klingt ja gar nicht schwer.

aber keine sorge, hin und wieder mach ich auch noch selber was neues. ich kaufe die kokosmilch ja immer im literpack und manchmal bleibt dann etwas übrig. das vergesse ich dann üblicherweise, und im kühlschrank gammelt die restliche milch dann frisch fröhlich vor sich hin. um dem vorzubeugen, hab ich letztens aus der übrigen kokosmilch eine nachspeise gebaut, auch deshalb, weil mich der schokorausch gepackt hat, mal wieder, und das ergebnis war echt fein und demzufolge empfehlenswert.

schoko-kokos-pudding
collage_schoko

400ml kokosmilch
100g dunkle schoko
2 tl (mais)stärke

die schoko im wasserbad schmelzen. in einem topf die kalte kokosmilch mit der stärke glatt rühren. erhitzen, die schokolade einrühren, das ganze aufkochen und dann in schalen abfüllen. mindestens eine stunde, besser über nacht kalt stellen. 10 minuten vor dem servieren aus dem kühlschrank nehmen.
das ganze schmeckt auch sehr gut in kombination mit einer b’soffenen zwetschke.

falls du dich fragst was das ist: dieses jahr haben wir nur wenige zwetschken geschenkt bekommen, und die zu einem zeitpunkt, an dem wir, also H.-P. und ich, gar keine zeit für gar nichts hatten. also haben wir die zwetschken einfach entkernt, zucker und zwetschkenschnaps darüber geleert und das ganze in einem großen glas stehen lassen. super lecker.

alles liebe,

deine kati

die gute & die schlechte kuchen-nachricht

liebe kati,

von der veganen kuchenfront gibt es eine gute und eine schlechte nachricht.
welche willst du zuerst hören?

die schlechte, damit wir’s hinter uns haben?

na gut. also das happy cakes hinterm franzl-bahnhof sperrt zu, hat mir H.-P. geflüstert. du erinnerst sich, eröffnung war ja im juni 2013, und ich dabei. schließen tun sie nun leider schon per 31.10., aus persönlichen gründen, wie die café-inhaberinnen mutter & tochter aka susi & steffi via facebook bekannt gaben. das ist schade, weil ein rein veganes café mit kuchen, cupcakes, frühstücks, warmen speisen & co muss erst mal wer nachmachen! also noch schnell hin während der letzten 3 tage, und im november gibt’s dann flohmarkt:

Sämtliches Inventar kann beim Lokalflohmarkt von Do. 20.11. bis Sa. 22.11. jeweils von 15 bis 19 Uhr erworben werden.

schade, schade!

die gute nachricht jedoch:

immer mehr klassische cafés wollen auch den zuckerbedarf der pflanzenfresserchens decken und bieten die ein oder andere vegan-option an. so auch das kleine aber feine zuckero in meidling, gleich beim hinterausgang der philadelphiabrücke.

dort gibt’s veganen apfelkuchen, und der ist nicht von schlechten eltern – aber nicht wie bei uns in streuselform, sondern „gedeckt“ und liebevollst dekoriert:

apfelkuchen_zuckero_webaußerdem muss man dazusagen, dass sie eigentlich schon geschlossen hatten – aber das vitamin B. und ich haben anscheinend so arm aus der wäsche geschaut (finster! regen! montag!), und die chefin hatte noch eine runde test-kekse zu fabrizieren, deshalb hatten wir eine kleine exklusive kaffee & kuchen sessions. very nice!

so long,
hanna

ein panda beim heurigen

liebe kati!

ich glaube, einer meiner ururur-vorfahren war ein koala. oder ein panda. nicht nur, weil das auch pflanzenfresser sind, sondern eher weil der koala bis zu 20 stunden pro tag schläft (das würde einiges an meiner work-life-sleep-balance erklären). wobei, noch näher dran ist eben der panda, wie ich neulich bei einem ausflug mit kollegInnen im rahmen einer führung zum thema „fleischfresser, pflanzenfresser, allesfresser“ im tiergarten schönbrunn feststellen konnte: der verbringt 55% seiner lebenszeit mit fressen, 41% mit ruhen und 4% mit sonstigem (bloggen natürlich)…

panda_alltag

bei der erfüllung dieses täglichen fress-pensums half der anschließende abstecher zu einer illustren lokalität in far away liesing: dem heurigen steinklammer. wiener heurigen sind ja für uns niederösterreicherinnen immer ein bisschen eine sonderbare sache – self-service am buffet, warme speisen, g’schmalzene preise & co. aber der hier war eine außerordentlich erquickliche ausnahme, denn siehe da: voll-ur-total vegan-kompatibel!!

mit: hokkaido aus dem ofen mit orange & balsamico, gegrillten zucchini und melanzani, reichem salat-buffet und in der hauptspeisen-abteilung sogar mit couscous gefüllte spitzpaprika in tomatensauce. no sh*it! auch wirklich lecker und alles, für veggies gab’s dazu noch gebackenen sellerie und spinatstrudel. plus supernettes service und g’miadliche atmosphäre im ausgebauten dach-stüberl inklusive.

steinklammer_vegan

also: empfehlung! ich weiß aber nicht, ob die tollen gemüse-sachen nur auf vorreservierung parat sind, also im zweifelsfall am besten vorab anrufen bzw. bei der resevierung entsprechende wünsche bekannt geben…

den rest des sonntags werde ich dann wieder eher koala-mäßig verbringen ;-)

dir auch gutes chillen & bis bald,
hanna

voyage viennese & oriental – plus berlinesque

liebe kati,

das waren dichte wochen anfang oktober mit viel herumgerase zwischen neuem zuhause, alter wohnung, büro, agentur, temporärer ausstellung, abschiedsfeiern für frischgebackene travel-bloggerinnen, film festivals, anderweitiger freizeitgestaltung & co.

dementsprechend hat die sonstige DIY-verköstigungsmethode mit zuhause kochen und untwegs aufwärmen nur streckenweise funktioniert, die folge: viel außer-haus essen.

aber wo?

einerseits schau ich ja eigentlich tatsächlich hauptsächlich bei uns im lokalkolorit nach, wo was günstig liegt oder wo ich länger nicht war. aber so klassische curry-buden, die eine kombination aus feiner küche mit ausreichend energiezufuhr in entspannter atmosphäre mit gutem preis-/leistungs-verhältnis zum besten geben, sind noch nicht reich gesät. also müssen frische tests her!

hier also die neuesten vier favourites:

currytests

lunchtime! im uhrzeigersinn: kürbis-curry im stewart, süßkartoffel-curry im neu deli, british curry mit tobacco onions im elefant&castle, green thai curry im salon wichtig

  • stewart in 1020 wien: der arbeit nahegelegen, daher spot n°1. und die wochen-curries sind wirklich immer sehr nice, meistens mit süßkartoffel-karotte oder kürbis-karotte oder erdäpfel-karotte. nicht ganz abwechslungsreich, aber immer gut – normale portion um EUR 6,–, mini um EUR 5,– (von der man auch wirklich gut satt wird). manchmal gibt’s dann auch ein mungobohnen-dal, und das ist echt der burner. also: regelmäßig menü im web checken!
  • neu deli in 1010 wien: eigentlich wollte ich ja in die hidden kitchen, aber da gab’s nach 15 uhr nur mehr suppe. auch das köstlich gegenüber war vegan-technisch bereits leergefressen. daher ins neu deli auf der wipplinger straße – und sie da: ein sehr fruchtiges indisches curry mit süßkartoffeln und viel mango-chutney, dazu reis und salat (daneben statt drauf) in kombi um EUR 6,80. solide!
  • elefant & castle (ja, mit f!) in 1070 wien: auf grund der agenturnähe gleich eingefallen, und zwar auf eine „voyage orientale“ – ein ingwer-minzecurry mit süßkartoffeln, kichererbsen, erdäpfeln & karotten. in der veganen variante eben ohne feta-chilli-topping. die kleine portion kommt wohlfeil um EUR 4,90 daher, die minz-komponente sorgt für überraschende frische im klassischen curry-pasten-dasein. dazu fluffigen basmati. dann war da noch ein britisches curry (?!?) mit ordentlich viel „tobacco onions“. auch leiwand! suppen sind übrigens so gut wie immer vegan, ein pflanzliches sandwich gibt’s für weißbrot-liebhaberInnen auch.
  • salon wichtig in 1040 wien: altbewährtes green thaicurry, allerdings in bis dato unbekannter anordnung – ganz unten reis, von saftigem curry durchsogen, obenauf das curry-gemüse, darüber dann grüner salat und erdnüsse sowie röstzwiebeln. sieht auf den ersten blick etwas seltsam aus (was macht da der ganze salat auf meinem curry?) – doch: frische roh-knackigkeit in kombination mit heiß & scharf, lecker!

das „aber wo?“ haben sich übrigens auch ein paar leute von etwas namens housetrip gedacht, und einen neuen veggie & vegan gourmet-führer für berlin / paris / london ins netz gehievt – mit expliziten vegan-tipps, einem interview mit attila hildmann & co. das nette daran: persönliche empfehlungen aus der blogosphäre, oho ;-) auch die lesterschweine haben ihren senf abgegeben…

Kati und Hanna
Auf ihrem Blog veröffentlichen Kati und Hanna ihre E-Mails, in denen sie miteinander den veganen Lifestyle, Rezepte und andere Sachen diskutieren.

… nachdem unser lokalkolorit ja längst nicht mehr nur wien-spezifisch, sondern auch über den tellerrand hinaus andere von uns angesteuerte destinationen von cesky krumlov bis eben berlin beinhaltet. und ein paar davon sind jetzt eben online – von café morgenrot (siehe blogbericht!) bis zu vielen weiteren spots, die beim nächsten berlin-trip zu frl. E. getestet werden sollten ;-)

housetrip_reisefuehrer_morgenrot

die lesterschweine empfehlen die sonntags-brunch-völlerei im café morgenrot!

housetrip_reisefuehrer_liste

… und haben noch viele weitere tests vor sich ;-)

also: vielleicht gibt’s ja davon auch mal eine fancy wien-variation – als ergänzung zum eh schon sehr umfangreichen und praktischen (weil übersichtliche listenform plus filtermöglichkeit) animal.fair guide?

so long,
das lauflesterschwein

teppanyaki-time!

liebe kati!

V. ist ja seines zeichens freund der veganerInnen: nicht nur kreativer seitan-zauberer, der weizeneiweiß zu steak, rind, huhn und fleischlaberln mutiert und dabei mit einer vielzahl gefinkelter gewürzmischungen hantiert (macht auch vor öl mit raucharoma nicht halt!) – sondern er hatte auch kürzlich geburtstag.

das allein ist vielleicht noch kein besonderer verdienst, aber er hat sich dazu von seiner familiy (sein bruder, mein ehemaliger street-game-kumepel J., ist ja berühmt-berüchtigter werksküchenblogger) einen teppanyaki-grill gewünscht! und das ist super, weil da kann man allerlei fancy sachen draufschmeißen, wie ich letzte woche miterleben durfte:

teppanyaki_1

man schmeiße allerlei vorgeschnippelte sachen und etwas wok-öl auf den teppanyaki-grill…

an gemüse geht quasi eh alles, in diesem fall:

  • zwiebeln bzw. schalotten
  • zucchini
  • karotten
  • fenchel
  • austernpilze und champignons
  • pak choi
  • fenchel
  • sojasprossen

plus!

  • natur-tofu, für ca. 30 min. mariniert mit sojasauce, gemahlenem ingwer, limettensaft und etwas öl
  • sesam, leicht angeröstet
teppanyaki_2

… übe sich im umgang mit zwei spateln, lösche das bis zur gewünschten festigkeit geröstete alles mit limettensaft und/oder soja sauce & co und drapiere das grillgut mit geröstetem sesam auf dekorativem porzellan. itadakimasu!

der schmäh besteht anscheinend darin, dass auf grund der hohen hitze und der verteilung des grillguts auf der flachen heizfläche sämtliche flüssigkeit sofort verdampft – und die sachen so gleichmäßig extrem schnell durch werden und dabei ihren geschmack behalten.

jedenfalls superlecker, dekorativ und very social – nachdem der grill mitten am tisch steht, kann man während vor- und zubereitung  über den griller hinweg weiter angeregt konversation betreiben. das ganze ist auch so einfach zu handhaben, dass jeder mal die beiden grill-spatel schwingen darf. es darf einen halt nicht stören, dass tags darauf sämtliches gewand schwer nach wok-öl riecht ;-)

es hat ja leider nicht jeder so einen formidablen balkon-grill wie ihr daheim – danke nochmal für die gestrige supere grillgemüse-sause!

in diesem sinne: guten wochenstart dir & bis bald,
hanna

oktober ist der neue mai!

liebe kati,

wenn deine kinder nicht gerade kastanien sammeln, werden sie ja ab und an von tanten und onkelz verzaht. so auch dieses prä-geburtstägliche wochenende – gleich mal zur entwarnung: deiner tochter geht’s gut, wir kugeln uns schmähführend („wir könnten als clowns auftreten! wir müssten nicht mal üben.“) und wortwörtlich durch’s wochenende ;-)

veganista_oktober

weil die nachmittagsvorstellung vom circus roncalli (pflichtprogramm für eine ex-zirkusschülerin wie S.!) nämlich ratzfatz ausverkauft war, müssen wir bis zur abendvorstellung die zeit rüberbiegen. gut, dass die temperaturen einen auf frühsommer machen und in rathaus-gehweite das famose veganista liegt!

beim anblick der prallen theke hat das nichtenkind S. dann doch von 2 auf 4 sorten aufgestockt – dank „halber kugeln“ bekommt man so eine schöne testvariation zusammen, und hat trotzdem noch bewältigende mengen im & am stanitzl. unsere einstimmige meinung:

brownie rockt, aber so was von!!

neue sorte nämlich, mit extrem kräftiger schokoladig-kakaoiger-note, dazu kleine brownie-stückchen und die berühmte veganista-cremigkeit. echt. zu. empfehlen! im verkaufsraum haben sich auch kartonweise joya-pflanzenmilchsorten gestapelt, die saison ist noch lang ;-)

weiße schoko und joghurt mit zwetschkenröster haben uns nicht ganz so überzeugt, aber dafür ist himbeer-heidelbeer laut S. ihrem allzeit-hero, den eis-greissler („da gibt’s eh auch vegane sorten!“), ebenbürtig. basilikum wie immer fein-aromatisch-frühlingshaft und cookie ist sowieso mein persönlicher favourit.

so, und jetzt gibt’s traditionelle lasagne aus der tantenkochshow!

dir ein gutes musik-weekend,
und bis morgen abend!

es grüßt,
die hanna-tant‘

PS: S. sitzt übrigens gerade neben mir am sofa und freut sich auf eine bitterliche backgammon-entscheidungsrunde, während sie diesen blogpost in echtzeit (!) beim mir über die schulter schauen korrekturgelesen hat. also solltest du mal lektorats-bedarf haben – sie macht dir sicher ein gutes angebot ;-)

PPS: OMG, das war unser 200. lesterschweinischer blogpost!!! sagt wordpress:

Bildschirmfoto 2014-10-18 um 16.27.45

vegan waschen oder shit happens…again and again

liebe hanna,

bekannter weise schauen wir vegantechnisch ja immer wieder über den sprichwörtlichen tellerrand hinaus und geben uns auch diversen non-culinarischen experimenten hin. noch vor der veganisierung des speiseplans hat H.-P. vor mehr als zwei jahren beschlossen die waschmaschine nur mehr vegan zu füttern, sprich leiwi waschmittel. worum geht’s? kastanien!

musikfreund, ganz bio

auslöser war, dass unser musikfreund, seines zeichens biologe, uns darüber aufgeklärt hat, dass rosskastanien fürderhin nicht mehr kastanien im eigentlichen sinne seien, sondern biologisch zu den seifenbäumen gehörten, so wie die indische waschnuss. bestätigt findet man das auch optisch, wenn man nach einer gröberen kastanienräumung durch die ma48 über die hauptallee radelt. denn entweder die straßenreinigung seift neuerdings den asphalt ein, oder der ganze schaum kommt von den zerquetschten kastanien.

collage

 

von der theorie zur praxis

nachdem wir unmittelbar neben der hauptallee wohnen, hat H.-P. ein rudel kinder geschnappt (unsere und die spitzkinder) und mit ihnen zwei steigen kastanien gesammelt. damls, vor mehr als zwei jahren. die wurden dann am schlafzimmerboden zum trocknen ausgelegt und dann, immer vier bis fünf davon in den standmixer, pulver rein ins stoffsackerl und ab in die waschmaschine. funktioniert tadellos und ist vom convinience-faktor methoden wie lauge ansetzten oder händisch raspeln haushoch überlegen.

shit happens die erste

nicht bedacht haben wir im ersten jahr, dass sich in kastanien mit aufgesprungener schale gerne motten einnisten. wir haben die mottenplage tapfer ertragen und fleißig weiter mit kastanien gewaschen, aber beschlossen in zukunft nur mehr unversehrte exemplare zu sammeln.

shit happens die zweite

letztes jahr war ein absolut beschissenes kastanienjahr und verpasst haben wir die kastaniensaison zur hälfte auch noch. also wurde gar nicht gesammelt und die überbleibsel vom vorjahr weiterverwendet und so die mottenzucht munter am leben erhalten

shit happens die dritte

dieses jahr war ein traum kastanienjahr. riesendinger, ure prachtvoll. also wieder die spitzkinder und unsere eingepackt und allen eingeschärft nur die schönen zu nehmen. innerhalb von 10 minuten hatten wir einen jahresvorrat zusammen. wir konnten die kastanien allerdings nicht gleich zum trockenen auflegen, sondern erst ein paar tage später, weil die bude gesteckt voll mit leuten war. und dann haben wir auch noch im selben raum, in dem die kastanien zum trocknen aufgelegt waren, wäsche getrocknet. was ist passiert? die ganze ernte ist uns davongeschimmelt. wenn das keine ironie des schicksals ist.

drum hier die botschaft an alle: wascht mit kastanien! das ist gratis, gesund, und echt super. aber bitte macht es nicht wie wir.

alles liebe,

dein lesterschwein

p.s. nächstes jahr trocknen wir die kastanien im backrohr. bin gespannt wie das ausgeht :-)

 

mehr muße statt müssen

liebe kati,

das war also das finale des diesjährigen food blog award… wir durften ja heuer nicht einreichen, sondern waren mal zur abwechslung jurorinnen. daher durften wir uns dann gemeinsam mit der restlichen jury, den diesjährigen gewinnerchens und dem #afba14-team letztes wochenende in der illustren stadtflucht bergmühle versammeln zu siegerehrung und festgemampfe.

weil mir aber der ganze herrliche rosé frizz die memorierten uhrzeiten etwas durcheinandergewirbelt hat, gibt’s hier einfach einen schlichten foto-nachbericht. und: keine collagen sind das, bitteschön – sondern alle fotos mittels draufklicken als diashow in voller größe zu bestaunen. wordpress ist halt das neue flickr, oder so.

11:08 uhr – abfahrt am wiener praterstern gen wolkersdorf und start der lustigen landpartie mit einer traktorfahrt zur bergmühle. nasskalt und feuchtfröhlich, quasi. dann gleich mal knackige siegerehrung (ich sag nur: kitchen stories! 100 sympathiepunkte an die kreateurin der pink panther pasta und gratulation an jurorin T. für die formidable wahl!) und genetzwerke, wo man sich an netten goodies wie der DIY-seife von soap.kitchen.style und dem pfiffigen kochbuch (ohne mengenangaben!) von lea marie inspirationen holen kann. ja, foto-/video-/dokumentiert wurde natürlich auch viel. we are the media! und so.

12:26 uhr – ein teller supergute erdäpfel-chips macht sich gut als zweites frühstück, natürlich alles bio und raritäten und so, ehschowissen. das kilo zu knapp vier euro vor ort erhältlich, man gönnt sich ja sonst nix. „blue salad“ machen sich jedenfalls geschmacklich und optisch gut an „rotaugerl“ & co.

13:17 uhr – hurra, der startschuss für die völlerei fällt mit einer tomatensuppe, ab dann gilt immer das glockenbimmel aus der küche als signal für den abholbereiten nächsten gang. ein eingebauter verdauungsspaziergang, quasi.

15:27 uhr – uff, eine größere verdauungsrunde muss her, die kurzen wege zwischen festtafel und küche zur essensnachholung reichen doch nicht mehr aus. zum glück ist die bergmühle ein kleines prachtstück im wien nahegelegenen weinviertel (ca. 20 min. s-bahnfahrt und eine kurze shuttlel-strecke), da macht das flanieren auch bei nieselregen spaß. landlord M. hat sich hier mit und für members ein kleines eck für „kochen und muße im grünen“ (sic!) geschaffen, wie der vereins-subtext ausweist – und besser könnte man die bergmühle wohl gar nicht in 5 wörtern zusammenfassen.

16:42 uhr – der landlord schupft uns punktgenau zur nachmittäglichen s-bahn zurück zum bahnhof, so endet ein entspannt-angenehmer nachmittag. und: pläne für lesterschweinische publikationen, potentielle 2015er food blog award einreichungen und den nächstbesten party-anlass zur bespielung der bergmühle werden bereits geschmiedet ;-)

schönen sonntag noch & bis demnächst,
hanna

bohnen und schnitzel… äh, salat.

liebe kati,

der altweibersommer ist heuer mit hochgeschwindigkeit um die ecke gebogen, die etwas schmale gänsehäufel-saison wurde übergangslos von fliegenden spinnweben abgeklatscht. höchste zeit also, die goldigen september-nachmittage noch für den ein oder anderen ausritt gen ökoparzelle zu nutzen. dort warten nicht nur jede menge kürbisse, kohlrabi, kräuter & ko auf den erntedank, sondern auch käferbohnen und konsorten (k-k-kawumm!)

oekoparzelle_herbstln_1

kräuter, kohlrabis, kürbisse und… jause! (tofuspeis mit böhze spicy thai tofu #burn)

erstmals heuer: käferbohnen, selbst gezogen und in die freie wildbahn entlassen von gärtnerfreund R.!

oekoparzelle_herbstln_2

da fühlen sie sich wohl, die bohnen…

aber achtung: zu früh geerntet weisen die böhnchen nicht die wohlbekannte violette sprenkelung auf (raubtiermuster, yeah!), sondern kommen in ganz prinzessinnen-haft pink daher… und schrumpeln beim trocknen unschön ein.

besser: warten bis die schoten noch an der stange braun werden, und pralle violett-schwarz-gesprenkelte käferbohnen aussekiefeln, wie der kärntner sagt!

kaeferbohnen_fruehVSspaet

frühbohne vs. spätbohne

verkochungsexperimente gibt’s dann in bälde!

and now for something completely different:

sellerü!

auf der parzelle waren nämlich noch ein paar prächtige knollen zu finden, die wir gleich samt und sonders inklusive grünem gestänge mitgenommen haben. und auch wenn die geschwisterliche meinung in sachen sellerie-verwertung zu 50% richtung schnitzel!!! tendiert, kann ich neue inspirationen seitens A.&O. bzw. eigentlich J.&O. geltend machen: nämlich ein knackig-g’schmackiger salat á la jamie’s kitchen – das buch ist jedoch herzlich unvegetarisch, daher hier in veganisierter form:

selleriesalat

raspel, schnippel, rühr… fertisch!

selleriesalat mit kapern & gurkerl

1 sellerieknolle
2 EL kapernbeeren (nicht blüten)
einige essiggurkerl
1-2 EL senf (am besten kremser, natürlich)
weißer balsamico-essig
olivenöl
1 EL mangochutney (geheimtipp!)
etwas petersilie
salz, pfeffer

sellerie waschen, schälen, vierteln, weiche bzw. schwammige innenteile entfernen. stücke in feine scheiben hobeln oder schneiden (J.&O. sagt, man soll den sellerie mit einem sparschäler rundherum schälen, um lange dünne bänder zu bekommen. ist aber wurscht, tät ich sagen).
petersilie waschen und fein hacken. alles in einer schüssel mit übrigen zutaten vermischen, fertig!
(laut jamie gehören einerseits noch sardellen rein und man kann das ganze auch mit räucherlachs „pimpen“, aber schwöre – auch ohne fisch-zeux oberlecker! q.e.d.)

mindestens ebenso ur super ist natürlich nachbarschaftliche fahrrad-diebstahl-prävention (geht ihnen am besten eine rolle gaffer für’s nächste mal! ;-) – und wenn du die karamellen von muma testest, will ich unbedingt dabei sein! vielleicht ein schwesterliches lesterkochen sometime?

und: der imperialistische konjunktiv hat mich gleich in eine zeitmaschine katapultiert – denn die räume, über die sich da der mensch schreiberisch im rahmen einer thurnherschen vorlesung auslässt, sind ja schließlich genau die, in denen ich bis vor 3 monaten mein studentisches dasein gefristet habe. da fühlt man sich mitunter in die pädagogische unterwelt entführt, von blutleeren frontalvorträgen über prähistorische erklärungsversuche für entwicklungen im und um teh internet (aber.. shitstorm!!1!!1!) bis zu streckenweise mindestens so lustlosen referats-dauerschleifen. aber hey, war ja nur ein kommunikationsstrudium… however, trotz aufblitzenden lichtblicken könnte es vielleicht nicht schaden, manche der vortragenden mal zum vergangene woche in wien premiere feiernden experimental fun festival for innovative education zu schicken…? ;-)

ach ja, und wenn wir schon bei beloved blogs sind: clo & betty von zwei träume, zwei räder, eine welt sind schon in china, bitteschön!! die beiden sind ja vor 1/2 jahr in wien gestartet und radeln seitdem um den globus. große, herzliche leseempfehlung!

in diesem sinne: ein hoch auf die selbst- & querreferentielle blogosphäre,
und während ich mich mal wieder richtung karlsplatz werfe, dir einen entspannten wochenausklang!

bussi,
hanna