soli-sommer

liebe kati,

so macht das mit der solidarischen landwirtschaft spaß – und zwar mit unserem kunterbunten CSA-ernteanteil der woche 34: knackige sommergemüses von lila kohlrabi über bunte karotten bis zu gelben rund-zucchini…

csa_KW32_web

auch wenn der community anteil der CSA – community supported agriculture des biohof mogg noch „in progress“ ist, das gemüse ist jedenfalls der geile scheiß, vor allem in der prallen sommervielfalt. yes!

ich grüble schon eifrig wie ich meinen 1/2 anteil davon vervurste – von einer bunten salatschüssel mit feldsalat, gurken, cocktailtomaten & paprika über kohlrabi-carpaccio bis zu einer gemüse-allerlei-quiche mit der gelben zucchini, bunten karotten und dem lauch von vergangener woche. omnomnom!

vielleicht hole ich mir auch inspiration im TÜWI, da gibt’s nämlich den ganzen sommer über CSA-menüs unter dem titel TÜWIs Sommer Garten 2013 – mit CSA-Gemüse:

Die TÜWI-Küche wird seit Frühjahr 2013 – und erstmals in den Sommermonaten – als Mitglied der CSA (Community Supported Agriculture) des Biohofes Mogg durchgehend mit Gemüse von bester biologischer Qualität versorgt.

(…)

TÜWI bietet diesen Sommer erstmals täglich ein biologisches, regionales, faires, preiswertes und schmackhaftes Mittagsmenü – mit CSA-Gemüse!

übrigens bin ich ab morgen mal wieder neben-nebenberufliche dachgartensitterin, vielleicht wollen wir ein spontanes grill-legeps ausrufen und was von den knackigen gemüses auf’s feuer werfen mit blick über die leopoldstadt?

ach ja, und der eistest kommt am donnerstag (promised!), warte nämlich noch auf das eiskalte ergebnis meines erstversuchs eines kokos-kardamom-sorbets á la B. – i’ll keep you posted ;-)

schönen abend & umärmel,
hanna

wir sind CSA!

liebe kati!

puh, heute glänze ich mit der gehirnleistung eines faschierten (vleisch)-laberls. gestern noch voller motivationen einen late-nite-apfelkuchen gebacken sowie filmsession und diskussion über heteronormative beziehungsdarstellungen in independent kulturproduktionen mit L. geführt, der heute morgen dann schon in unchristlichster frühe zum flughafen gen new york unterwegs war. die nächtliche motivation war dann spätestens beim 2. absatz unserer heutigen textentwicklung dahin, schlafentzug ist echt das letzte.

von rüben und faltern

textentwicklung, nämlich. dafür dass wir in aller kurzfristigkeit einen artikel über unsere CSA aus dem ärmel schütteln als replik auf den falter zum thema essensrebellen ist eh schon per se eine gute sache – die kreativleistung werden wir heute in den korrekturläufen noch ein bisschen aufpolieren ;-)

die kollaborative schwesterntexterei hat mich dann wieder an meinen uralt-blogpost-entwurf zum thema CSA erinnert, den ich bis heute nicht fertig gebracht habe. in so fern: mut zur lücke, auch ein draft darf mal das licht der blogwelt erblicken. screw you, perfektionismus! also:

das 1. mal

das CSA anteilseigner*innentreffen in wien am 1. märz war ja für mich der erste persönliche kontakt mit dem familienbetrieb mogg, der jetzt gemeinsam mit partnerbetrieben auf das konzept der community supported agriculture umstellt. das motto: „Miteinander Organisieren, Gemeinsam Gärtnern„. ihr wart ja schon im februar in krems bei einem treffen. dann gab’s noch eines in neulengbach, und dann – der große tag: die 1. ernteanteilslieferung! und zwar am 1. april – ausführlich dokumentiert in ausnahmsweise wenig wort & viel bild. aber: was ist jetzt genau eine CSA?

CSA: solidarische landwirtschaft statt selbstausbeutung

also: CSA steht für Community Supported Agriculture. ganz viele infos findet man auf der seite „was bedeutet CSA“ der CSA mogg, und sogar neo-ökofuzzi roland düringer hat in seinem videoblog ende februar das konzept kurz vorgestellt.

der große punkt für den biohof selbst ist der unfassbare aufwand des ökokistl-service von administration über logistik bis vermarktung. der immense arbeitsaufwand wirkt sich auch sowohl auf die bauern als auch die mitarbeiter*innen aus, und das ganze system ist nur mit einer ordentlichen portion selbstausbeutung möglich – von den ab 02:00 uhr morgens zu bearbeitenden kistl-mails bis zu den tagelangen lieferfahrten. und so ökologisch ist dann das ganze ökokistl nicht mehr, wenn die letzte lieferung zur haustür schon mehr als 300km hinter sich hat. nicht sehr nachhaltig. ein aha-effekt war für mich beim meeting auch der dazugehörige input von D. zu der sache mit der regionalität:

regional statt global: bananen sind luxus, baby!

bananen sind bei uns nicht heimisch – und dementsprechend luxus und nicht standard oder grundnahrungsmittel. deshalb brauch ich ja nicht gleich nach panama zu ziehen, aber „think global, act local“ hat einen enormen effekt auf konsumgewohnheiten und damit transportwege, nachfrage exotischer produkte und damit in letzter instanz eine ökologische lebensweise. auch der gesundheitliche aspekt (vitamin-C lieferant kohl vs. kühlende orangen und andere zitrusfrüchte), den eine CSA-mitgliederin angesprochen hat, ist auch nicht von der hand zu weisen.

im falle der CSA mogg besteht die partnerschaft aus 4 betrieben: der biohof mogg produziert ausschließlich gemüse, der biohof mayer stellt äpfel bei und am biohiof feichtinger werden auf 2 eigens für die CSA reservierten hektar flächt zwiebeln und kartoffeln angebaut. die bio-imkerei derbienenfreund.at stellt bei mogg bienenstöcke auf, der honig fließt tw. wieder zurück an die CSA. so wie zum beispiel bei der 2. ernteanteilsverteilung vorgestern, wo schon ein halbes kilo honig vom bienenfreund dabei war! nachdem ich veganbedingt nicht so viel mit dem anfange, habe ich ihn gleich M. nach „favoriten, baby“ mitgegeben – die WG freut sich ;-)

bezug zu lebensmitteln: meine karotte & ich

ein aspekt, den R. vom biohof immer wieder betont ist das mit dem bezug zum essen: kaum jemand weiß wo das gemüse eigentlich wächst, was es braucht, wie es geerntet wird, oder auch wie man es haltbar machen kann. daher kann man im rahmen der CSA mogg auch 1x pro woche am hof mitarbeiten (muss man aber nicht!), beim ernten & einkochen helfen, und so den bezug zum gemeinsamen gemüse wieder herstellen. nicht nur, aber auch für kids eine super möglichkeit, mehr über die karotte herauszufinden!

den selben effekt hat ja auch eure wunderbare ökoparzelle, von der auch G. hellauf begeistert ist und sich gleich durch’s grünzeug gewühlt hat:

coll_ökoparzelle_2012

wenn man’s auf eine der berüchtigten bruhnschen 1-satz-definitionen runterbrechen will (liegt wohl daran dass ich mich gerade durch die inter- & intraininstrumentelle integration der unternehmenskommunikation für eine prüfung am FR wühle), klänge das wohl ungefähr so:

„regionales, saisonales gemüse in demeter-qualität, gemeinschaftlich und solidarisch erwirtschaftet innerhalb einer transparenten und ökologisch nachhaltigen wertschöpfungskette ohne ausbeutung von natur und mensch.“

ernährungssouveränität goes hochschullehre

spannend waren beim agru-treffen in wien auch die beiden studentinnen von der BOKU – dort gibt’s am institut für ökologischen landbau nämlich eine LV zum thema „ÖLW und regionale entwicklung„. im rahmen dieser vorlesung gibt’s 3 praxis-projekte, und zwar zu den themen foodkoop, CSA und gemeinschaftsgärten!

ein weiteres indiz dafür dass die ganze geschichte nicht der hippie-traum von ein paar ökofundis ist, sondern tatsächlich hand und fuß hat – was nicht zuletzt die vielen internationalen vorbilder beweisen, zB die knapp 25% japanischer haushalte, die ihr gemüse über eine CSA beziehen. auch in nordamerika ist das konzept weiter verbreitet; meine google alerts und twitter search spült da zB news aus portland rein. siehe auch die hervorragend funktionierende GELA ochsenherz („GEmeinsam LAndwirtschaften“), eine der 1. CSAs in österreich, die nicht nur voll sind, sondern auch eine warteliste für freiwerdende ernteanteile haben.

und wie geht’s weiter?

mtimachen! :-) von den 300 ernteanteilen sind noch einige zu haben, das heißt jetzt geht es darum möglichst rasch alle anteile zu vergeben, damit der biohiof mogg bald von den kistl komplett auf CSA umstellen kann. dazu braucht es natürlich möglichst viel kommunikationspower – von persönlichen gesprächen über online-vernetzung (zB auf biologisch.at ist die CSA geschichte schon gelistet) und auch medienarbeit.

wenn auch du, liebe leserin und lieber leser, mit dabei sein wollt, dann schaut am besten direkt auf der website des biohof mogg vorbei und füllt das formular aus mitglied werden. wir sehen uns am hof! :-)

alles liebe & viel gemüse,
hanna

PS: nachdem ich schon einigen leuten begeistert von der idee einer solidarischen landwirtschaft erzählt hatte (transparent! regional! selbstorganisiert!) ist immer wieder die gegenfrage gekommen, ob man A) ur viel zeit investieren muss wegen der selbstorganisations-sache und B) ur politisch sein muss und warum man C) nicht einfach ein biokistl nehmen kann. thema kistl siehe oben, antworten A) und B) werden dann unter anderem in unserem artikel für die rübe thematisiert, den wir natürlich hier vorstellen, sobald er publiziert ist! und in der zwischenzeit stehen wir für fragen immer gerne in den kommentaren zur verfügung ;-)

simply the best

liebes schwesterlein,

es haben sich schon ein paar leute für den supper club gefunden…jipi! allerdings heute mittag hatte ich weder lust zu kochen noch lust einkaufen zu gehen. da hat mich die sellerieknolle vom csa kistl angehupft. manchmal sind die einfachsten dinge die genialsten.

sellerie naturschnitzel

sellerie schälen, in 5 mm dicke scheiben schneiden, von beiden seiten in reichlich öl goldbraun anbraten, auf küchenkrepp abtropfen lassen. salzen, pfeffern, fertig.

dazu gabs mayo, gepimpt mit schnittlauch (auch von der csa mogg!), sojajoghurt und ganz wenig knoblauch und außerdem preiselbeermarmelade. salat wär wahrscheinlich auch kein schaden, aber ohne gehts auch.

collage_sellerie

hp und ich essen ja jetzt echt schon eine weile vegan (ich mit kleinen ausreißern, hp voll konsequent, trotzdem ist der erste furz noch immer nicht vorbei. you say vegans can be fatties too, i say and sometimes they really stink. aber, letzte woche hab ich das vegane szegediner gulasch zu bereitet und rechnete mit dem schlimmsten (ich sag nur sauerkraut) und zack, aus und vorbei die böenartigen winde. da kenn sich einer aus. whatever, hier kommt das rezept:

szegediner gulasch (chefkoch.de)

1 pkg räuchertofu
500 g sauerkraut
2 tassen gemüsebrühe
1 zwiebel(n)
1 knoblauchzehe(n)
2el tomatenmark
2el kümmel, gemahlen
1el paprikapulver
150ml soja cuisine (optional)
1 prise zucker oder agavendicksaft
75 ml weißwein (optional)
öl, salz, pfeffer

räuchertofu in würfel schneiden, bei mittlerer hitze in reichlich öl knusprig anbraten. die Zwiebel schälen, in Halbringe schneiden, zu den Sojawürfeln geben und glasig anschwitzen. zucker und tomatenmark dazugeben und kurz mitrösten. Das Sauerkraut dazugeben und mit 2 tassen gemüsebrühe und, falls gewünscht, dem weißwein ablöschen. die knoblauchzehe dazupressen, kümmel und paprikapulver dazugeben. bei geringer hitze 30 – 40 Minuten köcheln lassen.
dann die sojacuisine unterrühren, mit salz und pfeffer abschmecken und noch 5 minuten ziehen lassen. dazu passen gekochte kartoffeln oder brot.

rupp’s 

ja und dann wär da natürlich noch der ausflug ins rupp’s. hp und ich haben uns dort mit P. und J. getroffen und uns natürlich mal wieder ganz viel über ernährung unterhalten. ich hab absichtlich keine fotos gemacht, denn das ambiente das rupp’s mit den hunderten bier und whiskyflaschen, den dunklen wänden voller plakate und büchern und den zusammengewürfelten tischen und bänken muss man einfach selbst gesehen haben. auch die burger sind so famos, dass kein bild dem gerecht… nein, ist natürlich bullshit. ich habs mal wieder nicht auf die reihe gekriegt fotos zu machen, und ich kann ja nicht dauernd leere teller posten. gemütlich war es allemal. und ich hab mich auch echt wohl gefühlt, obwohl irish pubs eigentlich nicht so mein ding sind. aber in diesem fall hat es einen recht deutlichen französisches-studentInnenlokal-einschlag. der burger war sehr solide, ich konnte mich nicht entscheiden und hab von der netten frau am nebentisch den speziel doppeldecker empfohlen bekommen. das reisvleisch und das chili waren ebenfalls echt okay. auch das schmalzbrot war lecker, J. und P. wollten aber nicht kosten, weil sie gehärtete fette im schmalz vermuteten. tja, mit dem vegan sein allein ist es halt gesundheitstechnisch nicht getan.

so, liebe lesterschwester, jetzt werd ich mal zum denns hoppeln, und den direkten preisvergleich csa vs. bio-supermarkt machen.

alles liebe,

deine kati

ofengemüse deluxe

liebe lesterschwester,

supergenial war das heute, die abholung und verkochung unseres 1. ernteanteils der CSA mogg!

Anteilsinhalt KW 14/2013
Ganzer Ernteanteil

1 Bund Schnittlauch
1 Stück Suppengrün
2 Stück Fisolensalat
1 kg Zwiebel gelb
2kg Erdäpfel festkochend
1 Stück Sellerie
0,8kg Pastinaken

die erweiterung deiner ofenkartoffel-sause zum grandiosen ofengemüse war eine super idee. und echt easy:

ofengemüse

gemüse nach wahl – zB pastinaken & karotten
olivenöl
salz & pfeffer

coll_ofengemuese

eigentlich eh selbsterklärend: gemüse waschen & schneiden (ca. 0,5cm dicke scheiben), in eine form oder auf einem backblech verteilen, mit guten olivenöl sowie salz & pfeffer würzen, und für 20-30 min. bei 200°C in den vorgeheizten backhofen.

achtung: die ofenkartoffeln ohne fett oder würze einfach nur auf ein backblech – werden superlecker & knusprig!

dazu passt zB vegane mayonnaise, good ol‘ ketchup und eine schnittlauch-sauce aus soya-jogurt.

bis morgen & bin schon echt gespannt auf dein veganisiertes szegediner gulasz!

bisous*
hanna

solidarisch in progress

hi kati,

ich hab dir ja schon mal vom foodkoop film „von bauern und möhren“ erzählt. heute ist mir bei der vorbereitung unseres CSA treffens wieder eingefallen, weil darin auch ein möhrengassler super das konzept solidarisch-autonomer lebensmittelwirtschaft erklärt – ab min. 12:42, um genau zu sein:

„ganz oben ist also die CSA, die vom engagement her am meisten verlangt. dann seh ich das so dass die foodkoops ziemlich gleich dahinter kommen, und dann gibt’s das biokistl. und ganz heroben gibt’s noch andere möglichkeiten auch, wie guerilla garding und die volxküchen und gemeinschaftsgärten und das dumpstern. und herunten der supermarkt, wo man gar nichts tun muss. und die bauernmärkte.

(…)

es gibt ein breites spektrum an alternativen, und ich denke, dass man abhängig vom persönlichen engagement die ideale lösung für sich findet.“

screenshot von bauern und möhren

screenshot von bauern und möhren 2

screenshot von bauern und möhren 3eine gute einstimmung für unser treffen heut,
ich werf mich dann mal auf’s radl!

bis gleich :-)

 

 

her mit dem schönen leben!

lesterschwester,

waren du und H.-P. eigentlich beim kongress der solidarischen ökonomie? hab ganz vergessen euch danach zu fragen. ich bin nämlich heute auf facebook über einen dazugehörigen supertaalk gestolpert. die haben vor ort auf der boku am 22. februar eine diskussionsrunde zum thema “solidarische ökonomie – zwischen selbsthilfe und emanzipation” gehosted. und diesen taalk nicht nur gestreamt, sondern auch recorded. brav! denn dann können sich das spätberufene wie meinereiner entspannt on demand reinziehen.

mit dabei: eine politologin, ein foodkoop-mitglied, ein vertreter eines offenen tech-labs, eine sozioökonomin. und ein moderator.

in diesem sinne freu ich mich schon wie ein (sellerie-)schnitzerl auf die morgige agru action für die CSA mogg und fröhliches interessent*innenvernetzen!

apropos vernetzung, hier noch für dich der link zur langen nacht der ungeschriebenen blogposts am 21. märz. ich weiß wie gesagt noch nicht ob ich’s hinschaff weil am selben abend auch das nächste netzfeministische bier wien #nfbw stattfindet, aber mal sehen.

die
schnitzelschwester

gemüse ist mein fleisch

allerliebstes lesterschwein,

heute hab ich mir gedacht ich koch mal was richtig geiles und bau mein former allerliebstes fleischfresserrezept nach. huhn mit mozzarella überbacken plus paradeisreis. nachdem ich ja jetzt gluten hab, konnte ich gleich ein interessantes neues seitanrezept austesten, außerdem hatte ich ja noch den mozzarellaersatz vom veganversand. ich koche hin ich koche her und das ergebnis: vordergründig recht überzeugend, fleischiger seitan mit schmelzendem mozzarella, üppiger apro soja cuisinesoße und dem eh bekannten paradeisreis. aber: alles in allem viel zu heftig, viel zu intensiv, viel zu fett und liegt total im magen.

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ich kann es drehen und wenden wie ich will, fleischersatz und auch käseersatz ist wenig befriedigend. ich hab mich mittlerweil auf ein völlig anderes essgefühl umgestellt. lasagne oder moussaka ist zur zeit für mich der gipfel der packbaren üppigkeit, aber alles darüber hinaus geht dann wirklich zu weit. jetzt sitz ich also da, mit noch mindestens einem halben kilo seitanklumpen und weiss nicht wohin damit. nicht mal den kindern kann ich den andrehen, die haben nämlich von anfang an gesagt, dass das mit dem fleischersatz ein blödsinn ist.

also werd ich auch in zukunft einen haufen gemüse brauchen. super also, dass hp und ich gestern beim ersten vernetzungstreffen der mitglieder und interessentinnen der csa biohof mogg waren.

community supported agriculture – biohof mogg

super fein und interessant war das, lustiger weise im goldenen kreuz in krems, früher bekannt als gasthof grasl. ich saß also genau in dem raum in dem früher die plenas der grünen krems stattgefunden haben, wo ich ja als kind oft mit unserer mutter b. war. die leute waren total bunt zusammengemischt und die sympathischen mogg-leute r. und b. haben erzählt warum sie eine csa gründen wollen. kürzere tarnsportwege, unabhängigkeit von marktpreisen, förderungen und fragewürdigen marktanforderungen. und für uns bedeutet das, dass wir ganz genau wissen woher unser gemüse kommt und wer es produziert hat. grundsätzlich ist es so, dass die leute der gemeinschaft sich verpflichten dem landwirt ein jahr lang sein gemüse abzunehmen und das monatlich, besser aber im vorhinein zu bezahlen – ernterisiko natürlich mitinbegriffen. die kosten eines ernteanteils werden jährich beschlossen und sind im ersten jahr ca. 20 euro pro woche und das versorgt 2 erwachsene. man kann auch einen halben ernteanteil nehmen, also recht überschaubar alles. wir verbraucherInnen organisieren uns selber die verteilung vom gemüse bei verteilstationen wie z.b. foodcoops. grundsätzlich wird es einfach viel austausch und vernetzung geben und jeder ist aufgerufen sich einzubringen. lustig war, dass gestern gar nicht so wenige leute die da waren, die bisher einfach kistelbezieherinnen waren, und dermaßen überzeugt und begeistert vom mogg-gemüse sind, dass sie in der csa einsteigen wollen, einfach um weiter dieses gemüse beziehen zu können. manche sind total ins schwärmen gekommen, wenn sie über saftige tomaten, knackige salate und violette karotten erzählt haben. im nebenraum war das nana cafe, die auch vom mogg beliefert werden, und das rote rüben curry war wirklich ein genuss. die ur netten betreiberInnen haben uns sogar noch eine vegane schoko geschenkt um „wieder gut zu machen“, dass sie gestern nur ein veganes gericht im angebot hatten. also totale empfehlung, falls du mal wieder in krems bist. zurück zum thema: es waren natürlich auch einige leute da, denen der politische background total wichtig ist (abgesehen vom schon erwähnten vor allem auch regionalität, transparenz und selbstorganisation).

ich hatte mir wie immer vorgenommen, mir alles mal anzuhören, mich möglichst wenig einzubringen und auf jeden fall ohne auftrag nach hause zu gehen. ich bin wie immer total gescheitert. mitreden muss, unstrukturierte diskussoion nicht aushalt, mich einbringen will, weil ja alles so wichtig und so toll. stimmt auch, aber jetzt bin ich mit einem auftrag punkto … hüstel …räuspert…öffentlichkeitsarbeit/pressetext/anzeigengestaltung heimgekommen!?! zu meiner rechtfertigung: die brauchen 300 leute damit das funktioniert und haben erst 35, was ich echt unverständlich find, weil das eine wirklich großartige sache ist. kann also nur daran liegen, dass noch nicht genug leute davon wissen. könntest du dir vorstellen, dass wir wir morgen ins harvest brunchen gehen und uns ein bisschen darüber unterhalten? und magst du vielleicht auch ein bissel knackiges gemüse, dass nie eine supermarkt von innen gesehen hat?

dein wenig abgegrenztes schwesterlein

p.s. rituale find ich super, momi klingt nach einer geilen idee! deine bericht plus fotos vom famosa bestätigen mich allerdings darin, dass zähe gluten statt totem tier nicht unbedingt der burner sind.