liebes lesterschwein,
nach einer äußerst umtriebigen außer-haus-woche hab ich endlich wieder einen allein-daheim-vormittag und dem entsprechen zeit für die gastro-prüfung teil zwei zu lernen…nein, natürlich nicht. also endlich zeit zum blogbeitrag schreiben, kochen und backen. die karmelitermarkt-kochsause hat wirklich großen spaß gemacht. am anfang war zwar nicht viel los, aber am späteren vormittag kamen doch einige vorbei um das kürbisragout bzw. das kürbiscurry zu verkosten. nicht wenige haben festgestellt, dass sie schon lange keinen kürbis mehr gegessen haben („ui, das ist sicher 15 jahre her“) und viele haben nach den rezepten gefragt. also bitteschön:
kürbisragout

500g kürbis (geschält und geschnippelt)
1-2 zwiebeln
öl
1/8l weißwein
1/8 sojasahne
eine prise zucker
muskat
salz, pfeffer
1/2 bund petersilie
schale einer unbehandelten zitrone
die zwiebeln in öl anrösten, den kürbis kurz mitrösten mit dem zucker karamelisieren und dann mit dem wein ablöschen. kurz köcheln lassen (bis der kürbis bissfest, aber nicht gatschig ist), mit der sojasahne aufgießen und mit salz, pfeffer und geriebener muskatnuss abschmecken.
die petersilie hacken, mit der geriebenen zitronenschale und wenn man will etwas olivenöl vermischen und vor dem servieren über das ragout streuen. dazu passt reis, nudeln oder gnocci.
kürbiscurry

500g kürbis (geschält und geschnippelt)
2 zwiebeln
öl
50g tomatenmark
2 zehen knoblauch
1 el frischer ingwer
1/2 el korianderpulver
1/2 el cumin
1/2 el garam masala
50g kokospaste
salz, chili
zwiebeln im öl anrösten, cumin mitrösten, tomatenmark beifügen und rösten bis es braun ist. dann die anderen gewürze und den knoblauch kurz mitrösten, den kürbis dazugeben und mit wasser aufgießen bis alles bedeckt ist. köcheln lassen bis der kürbis fast durch ist und die kokospaste dazugeben. umrühren bis sich die paste aufgelöst hat und zum schluss mit salz und chili abschmecken.
wenn man will kann man nach gehackten frischen koriander drüberstreuen, dazu passt reis.
eine marktbesucherin hat sich voll vergnügen durch beide gerichte gekostet und mir dann ein glas selbstgemachter marillenmarmelade geschenkt – wie nett ist das denn!
f., formerly known as „der hanfbauer“, hat den moderator gemacht, und wir hatten es recht lustig miteinander. übrigens, der macht angrenzend an den karmelitermarkt demnächst einen laden mit mikroorganismen auf. die können angeblich alles, von raumluft verbessern über sachen reinigen bis hin zu pflanzen heilen. also vielleicht eine weitere alternative zum supermarkt. h.-p. hat ja auch schon die erste ladung eigenes duschgel fabriziert, und obwohl die zäh-schleimige konistenz an anfang etwas gewöhnungsbedürftig ist, muss ich sagen, in sachen handling und rückfettungseigenschaften 1a.
aber zurück zum kürbis
am samstag hätte ja noch eine zweite kochsession am victor-adler-markt stattgefunden. daraus wurde aber nichts, denn neben einer fpö-verantstaltung vegan zu kochen ist zu gefährlich, heißt es. „das brauchen s‘ gar nicht zu probieren,“ so die netten damen vom andrä-gemüsestand, „da herrscht krieg, wir sperren auch früher zu als normal. sicherheitshalber.“ interessantes wirtschaftsprogramm, das. aber gut möglich, dass es einen ersatz-termin nach der wahl gibt. mal schauen, mal schauen.
der angeschnittene kürbis im kühlschrank hätte aber nicht so lange gehalten, also hab ich gestern testweise ein paar kürbismuffins produziert. das ergebnis was sehr lecker. saftig, und trotzdem flaumig. die schokostückchen haben allerdings dazu geführt, dass mir die muffins in der form picken geblieben sind. töchterlein s. meint, fetten und mit mehl stauben wäre eine gute idee gewesen. da hat sie wohl recht.
kürbismuffins

100g weißmehl
80g vollkornmehl
20 g kichererbsen- oder sojamehl
1 el backpulver
120g alsan
100g (vollrohr)zucker
100g kürbis, pürriert
100g schokolade, gehackt
vanillezucker
1 tl zimt
1 msp. nelken
1 schuß (50 ml) pflanzenmilch
alsan mit zucker schaumig rühren, aus den trockenen zutaten und der gehackten schoko eine backmischung machen und dazugeben, ebenso den pürrierten kürbis. zum schluß pflanzenmilch einrühren. der teig soll recht fest sein (nicht rinnen) aber nicht bröselig.
den teig in muffinformen (gefettet(gestaubt oder papier)füllen und bei 180g ca. 20 minuten backen. die muffins sind fertig, wenn sie auf leichten druck wieder zurückfedern. stäbchenprobe geht natürlich auch. wenn sie fertig sind auf ein kuchengitter stürzen und auskühlen lassen.
ich hab kein kuchengítter, ich stürz alles auf ein holzbrett allerdings werden da die mehlspeisen oft etwas feucht auf der unterseite. also falls jemand ein kuchengitter abzugeben hat, immer her damit.
gestern abend hat s. und mich dann nochmal der schaffensdrang gepackt, und wir haben für alle gnocci gemacht. ich hatte da dunkel ein erdäpfelteig-rezept im hinterkopf mit hälfte erdäpfel, hälfte mehl. wie s. zu kneten begonnen hat, ist mir auf einmal eingefallen, dass das viel zu viel mehl ist, aber wir konnten den teig noch retten und das ergebnis was sehr zufriedenstellend. so geht’s also richtig:
erdäpfelteig – grundteig

1kg mehlige erdäpfel
1/2 kg mehl
100g weizengrieß
salz
erdäpfel kochen und schälen, durch die erdäpfelpresse drücken und mit mehl, grieß und salz zu einem festen teig verarbeiten.
wenn man diesen teig in ca. 2 cm dicke rollen rollt und mit dem messer in 1 cm breite stücke schneidet, kann man viele verschiedene sachen drauß machen
gnocci
im siedenden salzwasser ziehen lassen, wenn die stücke an die oberfläche kommen, dann sind sie fertig.
erstäpfinidai
das ist die salzburger erdäpfelnudelvariante. die stücke werden in heißem fett frittiert und auf küchenrolle abgetropft, dazu passt sauerkraut
erdäpfelwuzerl
die stücke werden in der hand zu länglichen wuzerln geformt und im siedenden salzwasser wie die gnocci zubereitet. das kann man gut süß mit mohn und zucker oder geriebenen, gerösteten nüssen und zucker essen. dazu passt zwetschkenröster.
schupfnudeln
definitiv meine lieblingsvariante!
gnocci oder erdäpfelwuzerl machen und anschließend in der pfanne in öl oder alsan bräunlich anbraten. schmeckt auch gut mit sauerkraut, aber – wie auch gnocci – super mit verschiedensten saucen. s. und ich haben gestern eine zitronensauce gamacht.
zitronensauce

2 zwiebeln
öl
1/8 weißwein
1/8 gemüsebrühe
1/8 sojasahne
saft einer halben zitrone
salz, pfeffer
1/2 bund petersilie
1 el olivenöl
1 zehe knoblauch
2 el karpern
zwiebeln im öl glasig andünsten, mit wein und brühe löschen und kurz einkochen lassen, zitrone und sohasahne dazugeben und mit salz und reichlich pfeffer abschmecken.
petersilie hacken, mit olivenöl, der gepressten knoblauchzehe und den karpern vermischen. gnocci mit der sauce übergießen und mit dem grünzeug bestreuen.
urlecker!!!
ich hab schon ewig nichts mehr mit erdäpfelteig gemacht, aber es ist ein sehr leckerer und echt billiger grundteig. bis zu den zwetschkenknödeln bin jetzt ja nicht mal gekommen. für heute ist jetzt aber ohnehin schluss. ich geh jetzt endlich lernen – oder doch pfirsichmarmelade kochen?
freu mich schon darauf dich heute abend beim parcademy-vortrag von h.-p. zu treffen!
alles liebe, dein schwesterlein