wozu nach tel aviv…

… wenn tel aviv doch in wien ist!

liebe lesterschwester,

nein, das wird jetzt keine berichterstattung zur eröffnung der donaukanal-promenier-saison – dem sei das herbstwetter vor! – sondern ist ein o-ton-zitat, aufgeschnappt während einer sträflich vernachlässigten lokaltestaktion in unserem grätzel: die famose falaferia! obwohl mir jede menge begeisterte menschen von den genialen pita falafel auf der taborstraße schräg gegenüber unserer stammcocktailspelunke erzählt hatten, bin ich trotz eröffnung vor über einem jahr nie reingekracht – der eigene kühlschrank doch zu nah. fehler! denn was ich dann gestern in der hand hielt, war das da:

falaferia_pita_falafel

  • step 1: mit dem charmanten lokalbesitzer shakern und eine pita falafel bestellen
  • step 2: eine aufgebackene weissbrot-pita (vollkorn war schon aus) mit frischen, heißen, knusprigen falafeln in die hand gedrückt bekommen
  • step 3: aus dem self-service-buffet aus den 18 veganen von insgesamt 20 salaten, soßen (zig hummusvarianten! melanzani-tomaten-dings! baba ghanoush!), eingelegten gemüsen (gelbe rübe süß-sauer!) & co wählen und so oft man will nachnehmen
  • step 4: sich beim pita mampfen möglichst nicht von oben bis unten einsauen
  • step 5: EUR 3,50 für den ganzen spaß bezahlen, schön trinkgeld geben (support your hood) und sich über den großartigen deal freuen

warum die falafeleria damit dem maschu maschu den rang der „best falafel in town“ streitig macht, ist auf kekinwien nachzulesen:

Vegan ist hier nicht nur ein Wort. Was das Lokal noch dazu so sympathisch macht, sind die Besitzer. Gern kommen sie ins Plaudern ohne dabei aufdringlich zu sein. Geht man zum Küchenchef in der Lerchenfelderstraße, verrät dieser auf Nachfrage vegetarische oder vegane Kochrezepte, die man leicht zu Hause nachkochen kann.

next stop: falaferia-schwesternlokal in 1080! sollten wir bei der nächsten gürtelrunde schleunigst austesten…

baba & bis morgen,
hanna

moo! milchschokolade ohne kuh.

liebe lesterschwester,

dattelkugeln und müslipralinen und kuchen backen in ehren – aber es ist semester-endspurt, und im finale der lernsessions muss zwischendurch mal eine waschechte SCHO-KO-LADE her! aber woher nehmen wenn nicht selber machen? wenn die kochschoko aus ist und man einfach keinen bock auf milchfreie zartbitter-versionen hat, einfach eine tafel moo-free – „alternative to milk chocolate“ – vernaschen:

coll_choco_moo-freedie schoko besteht aus zucker, kakaobutter, reismehl, kakaomasse – in der version „cranberry & hazelnuts“ noch mit cranberries in apfelsaft und haselnüssen, die „mini-moo sultana bars“ mit sultaninen – plus emulgator sonnenblumenlecithin und natürlichem aroma. laut herstellerangabe ist alles biologisch, zucker und kakao außerdem fairtrade. der allergien-hinweis besagt weiters, dass die schokolade in einer milchfreien umgebung verarbeitet wird, also quasi keine gefahr der kontaminierung. ergo „dairy free, lactose free, gluten free, wheat free, vegan“ und damit für nahrungsmittelunverträglichkeiten aller art geeignet. kann lediglich spuren von soja und nüssen enthalten.

fazit: nicht ganz so zartschmelzend wie eine milka oder die genialen (leider unveganen) fairtrade companeras, aber durchaus wettbewerbsfähig punkto konsistenz, geruch, bissfestigkeit und schokoladigness – und für traube-nuss-liebhaberInnen wie meineeine mit reichlich extras bestreut.

gibt’s in wien beispielsweise bei formosa in 1060, die kosten soweit ich mich erinnere bei ca. 3-4 EUR pro tafel bzw. packung von 3 mini-moos. nicht ganz günstig, aber für bio-schoko den preis wert.

so, noch eine rippe gemampft und back to urheberrecht!

die süßjunkschwester

 

oh so social! neue vegane online-plattform ble.at

aloha lesterschwester!

während du in kroatien in den sonnenaufgang tanzt blöken es die sozialmedialen vegan-outlets von den dächern – es gibt ein neues online social network, speziell für vegane themen: ble.at

bleat_about_sm

mit mai ist die plattform in der beta-version gestartet und versammelt rezepte, kampagnen, events, locations und user-profile – alles strictly vegan. der name kommt von „to bleat“, englisch für – nein, nicht bluten… – sondern blöken oder meckern:

In the UK, Vegans are often described as ‘bleating on’ about various issues. We thought it would be a great way to ‘change the voice of veganism’. Part of the mantra of Bleat is to promote a postive vegan lifestyle. So collectively we can all bleat together, create some noise and make a difference. It’s a bit tongue in cheek, but we love it and hope you do too.

die webadresse ist gewift kombiniert dank domain-hacking aus der trimain „ble“ und einer österreichischen toplevel-domain „.at“. könnte man fast meinen, es sei eine österreichische idee… aber nein, die gründer sitzen in U.K. das in london ansässige start-up wurde laut about von einem designer und einem business-menschen gegründet. beide sind seit mehreren jahren vegan – einer davon feierte vor 1 woche sein 5-jähriges veganniversary. die entrepreneure wünschen sich eine globale community, die den veganen lifestyle propagiert und ble.at nutzt als „a single-point ressource for a plant-based and cruelty-free lifestyle“.

bleat_header

[(c) ble.at | via facebook.com/wearebleat]

das ganze eine mischung aus der bildzentrierten ansicht von pinterest (printertest!), der like-systematik von facebook mittels soundcloud-artigen herz-symbolen, up- und down-voting-option für userbeiträge sowie einer „rebleat“-funktion wie den retweets bei twitter:

We’ve also carried it further than just a name, there is a Rebleat function on the site. ‘Sharing’ is so 2012.

ebenfalls twitteresk ist die following-struktur, über die man anderen usern folgen und deren beiträge im eigenen „stream“ aggregieren kann. dazu sind alle beiträge mit tags versehen, über diese schlagworte sind dann ähnliche beiträge wie alle rezepte mit „carrots“ zu finden – wo dann leider die beiträge je nach häufigkeit der „rebleats“ mehrmals hintereinander kommen. kinderkrankheit. ist ja noch eine beta. aktuell ist der content naturgemäß noch sehr anglophon inspiriert, rezeptseitig inklusive dem von dir schon erwähnten backspray sowie schrägen ingredienzen. mich sind trotzdem schon allerlei nettigkeiten angesprungen, von veganen sauerkraut pirogi (!) und süßkartoffelburger über russisches hummus („can be used an appetiser, main dish, lunch, dinner, dessert, snack, hat, body moisturiser…“) und ein schokopuddingkuchendingens bis zur rohen kokos-limetten-tarte. und natürlich: carrot cupcakes!

bleat_cupcake

postings wie beispielsweise rezepte kommentieren ist erst nach dem sammeln von 10 „reputation“ punkten möglich, auch wenn man ein profil angelegt hat und eingeloggt ist (hä?). wie man die sammeln kann ist noch nicht ganz klar – der dazugehörige how-to-beitrag im user guide ist nämlich nicht aufrufbar, die verlinkung broken. lame! gleich einen bug report an das team geschickt.

innerhalb der 1. woche der betaphase hat die plattform laut eigener aussage 6.000 user gewonnen, die gleich mal 12.500 entries verfasst haben. derzeit läuft das ganze noch englischsprachig, locations wie „vienna“ oder „prague“ sind noch unbefüllt und harren der flut an user generated content. vielleicht fühle ich mich ja nach dem tschechien-trip bemüßigt, die best-ofs unseres lokalkolorits hinüberzuspiegeln. backlinks olé ;-) denn aktuell fehlt es der plattform vor allem eines: lokalkolorit. bleibt abzuwarten ob ble.at den lokal gut vernetzten vegan-communities eine globale schnittstelle schmackhaft machen kann. share global, act local?

in zukunft sind auch features wie eine „cookbook“-option zur rezeptsammlung geplant, mehr location based funktionen wie lokale kampagnen, events, etc., und einiges mehr – inklusive market, und damit wohl teil des monetarisierungsmodells. zu guter letzt noch das knackige 1,5min teaser video von ble.at: „let’s make vegan mainstream!“

go on, let’s [blök] about it!

deine
webfuzzischwester

i can haz vegan outdoor shoes!

liebe lesterschwester,

wir fahren ja viel und gerne mit dem fahrrad. innerhalb von wien sowieso und anlassbezogen auch mal zum ein oder anderen festival. trotz low-budget-anspruch und „bin ja nicht aus zucker!“-attitüde bin ich mittler weile auch equipment-technisch für die meisten wetterlagen gerüstet – zum beispiel mit softshell-jacke und regenhose. nur das mit den schuhen ist ein drama!

nach laufend nassen füßen dank mehrmaliger komplett-taufe diverser sommerlicher halbschuhe hatte mich ja H.-P. zu einer einkaufscentertour verschleppt, um der hanna endlich wasserfestes schuhwerk zu besorgen. die qual der wahl zwischen berg-, trekking-, walking- und laufschuhen aller art mit den stichworten „wasserfest“, „schwarz“ und „vegan“ erwies sich als erstaunlich komplex, die wenigen lederfreien gore-tex versionen entweder zu schwer oder in der version superfancy schlichtweg zu teuer.

nach weiteren recherche-runden online & bei verschiedenen schuhläden dann heute endlich die (er)lösung: wasserfeste, vegane, vollschwarze high-top barfußschuhe von vivobarefoot namens synth hiker. laut website besteht der schuh aus den materialien „Hydrophobic Mesh und dünne Microfaser“, ersteres zu 100% recycelt. alles zusammen ökologisch, giftfrei, vegan, wasserabweisend, leicht – die damen-version in meiner größe 37 kommt mit schlanken 280g daher. in kombination mit der 2,5mm sohle samt stoppeln („off road ready“, oho) und mehr zehenraum erzeugt das ganze in der tat ein sehr anderes gehgefühl als der klassische wanderschuh oder die billigsdorfer-ballerinas. die optik von oben ist auf grund des breiteren schnitts etwas gewöhnungsbedürftig, summa summarum konnte aber mein anspruch zwischen outdoor und urban style recht gut erfüllt werden:

coll_vivobarefootbesonders nice: die angeschriebenen EUR 150,– wurden im terraplana-laden in der neubaugasse dank 15% studierendenrabatt zu EUR 127,50 – damit war der kauf sogar günstiger als via amazon (größe 37 aktuell um EUR 134,– erhältlich).

somit bleibt mir nur mehr zu hoffen dass es die nächsten tage noch ein paar mal ordentlich schüttet, damit ich die wasserfestigkeit noch auf herz und nieren prüfen kann!

finally wohl beschuht,
dein schwesterlein

 

copy + paste

liebe lesterschwester,

danke für den feinen supersupper-rezeptnachbericht! freu mich auf den nächsten vegan supper club am 22.6. mit allerlei thai. bei den exotischen spielereien gehe ich ja meistens nach der copy + paste methode (ho ho) vor: rezeptidee von einem geschwist kopieren – bevorzugter weise von dir oder dem grrrbrr – und mit einer paste der wahl nachbauen.

so auch im fall des thai-curry „massaman“, das unser grrbrr gerne aus der hüfte schießt – allerdings mit einer paste von mae ploy die traditioneller weise auch shrimpspaste beinhaltet, not very vegan. doch es gibt auch eine alternative, beispielsweise die „matsaman curry paste“ von einer marke mit hahn im logo in einer orangen plastikdose vom asia-laden des vertrauens – heute entdeckt am naschmarkt nähe kettenbrückengasse. die besteht aus 20% getrocknetem roten chili plus knoblauch, schalotten, salz, zitronengras, kreuzkümmel, koriandersamen und galgant.

coll_currypaste

currypasten, behave: die meisten fertig-mischungen beinhalten garnelenpaste, fischsauce & co – die marke mit dem roten hahn im logo ist jedoch vegan. und lecker! bereits getestet als green / yellow / red curry und massaman.

wird in bälde getestet, funktioniert nämlich mit so gut wie jedem gemüse: zwiebeln in erdnussöl scharf rösten, currypaste mitrösten, mit kokosmilch aufgießen, erdnussbutter dazu und kräftig einkochen lassen, danach alles von erdäpfel über zucchini und karrotten bis kohl oder broccoli in umgekehrter reihenfolge je nach kochzeit dazu.

danke auch für’s pastensharing – deine gelbe thai-curry paste zum nachbau des  formidablen mango-curry wird am bevorstehenden lernwochenende für eine kleine kochpause verbraten…

alles feine,
hanna

PS: es ist dienstag, did i just write „bevorstehendes wochenende“…?

super supper

liebe hanna,

supper club hat mal wieder großen spaß gemacht. ich find es jedes mal sehr spannend wenn sich so unterschiedliche leute mischen und es hat mich gefreut, dass auch dieses mal innerhalb kürzester zeit das tischgespräch entwickelt hat. mir gefällt es ja ehrlich gesagt besonders, dass bei mir alle um einen tisch sitzen, und so jede mit jedem ins gespräch kommt. zu zehnt wird es zwar schon ein bisschen eng, dafür umso lustiger. ich freu mich jetzt schon aufs nächste mal am 22.6. (achtung, verschoben!!), das wird dann im zeichen der thai currys stehen. anmelden kann man sich wie immer unter lesterschwein (at) gmx (dot) net.

so, jetzt aber erst mal zur rezeptlichen rückschau. es war ja diesesmal das eine oder andere dabei, das ich selber noch nicht (so oft) gekocht hatte, dem entsprechend hab ich diesmal viele, viele stunden in der küche verbracht, aber es aht sich definitiv ausgezahlt!

folgendes waren die vorspeisen:

hummus

lobio

DSC05789 - Kopie

300 g     kidneybohnen, getrocknet oder zwei dosen bohnen
2              lorbeerblätter
2              zwiebeln
5 zehen               knoblauch
2              chilischoten
50 ml     Pflanzenöl
1 el         rotweinessig
1 tl          koriandersamen, gemahlen
1 tl          safranfäden
Ev. 1 bund koriandergrün, frisch
salz und pfeffer

die getrockneten kidneybohnen über Nacht in kaltem Wasser einweichen. auf kleiner Flamme mit zwei knoblauchzehen und den lorbeerblättern gar kochen. die dosenbohnen  braucht man nur eine viertel stunde kochen. dann abgießen und die knoblauchzehen und den lorbeer entfernen und abkühlen lassen.

safranfäden mit etwas heißem Wasser übergießen, die zwiebel fein würfeln und in öl glasig braten. das korianderpulver und den safransud zugeben und alles vom herd nehmen. die verbliebenen drei knoblauchzehen dazupressen, die fein gehackten chilischoten (ohne Kerne) und ev. das gehackte koriandergrün hinzufügen.

die bohnen zerstampfen und in die pfanne dazugeben oder alles mit dem pürierstab bearbeiten, dabei aber nicht zu fein pürieren. den Rotweinessig dazugeben und mit salz und pfeffer abschmecken, eventuell noch etwas zucker zugeben. falls die masse zu fest ist, etwas wasser nachgießen. am besten lauwarm essen.

badridschani mit walnüssen

supperclub_melanzaniroellchen_kati

1 kg melanzani
2  zwiebeln
300 g walnüsse, gemahlen
1 el essig
3 zehen                 knoblauch
salz
1 tl koriandersamen, gemahlen
1 tl  safranfäden
etwas frische petersilie
ev. granatapfelkörner oder -saft

melanzani  längs schneiden, mit öl bestreichen, salzen  und von beiden Seiten grillen oder braten (geht auch gut im backrohr auf der obersten schiene, 17 minuten bei 220grad)

gepressten knoblauch, koriander, nüsse, safran und ein wenig salz in einer schüssel zusammenmischen. zwiebeln zerhacken, anrösten, ein löffel essig und frische petersilie, eventuell auch granatapfelkörner oder -saft zugeben. alles vermischen. wem das zu nussig ist, der kann die füllung mit veganem frischkäse oder gemüseaufstrich (z.b. bio-gemüseaufstrich vom penny)strecken. Wer den nussgeschmack noch intensiver mag, kann die nüsse anrösten.

gebratene melanzani nehmen, mit der nussmischung füllen und einrollen. zum schluss mit granatapfelkernen garnieren. grundsätzlich kann man die melanzanie auch nur mit frischkäse, knoblauch und frischen kräutern füllen, das ist auch sehr lecker.

die hauptgerichte waren:

ghormesabsi

DSC05819 - Kopie

1 zwiebel
100g frische petersilie
100g frischer koriander
150g frische spinatblätter
100gr frischen dill
100gr frische minze
1 stange lauch
2-3 el getrockneten bockshornklee (abschmecken)
1 tasse oder dose bohnen (z.b. kidney)
2-3 getrocknete limetten (lumi)
1 gestrichenen tl kurkuma
2-3 TL granatapfelmark
öl
salz und pfeffer

bohnen über nacht in wasser einlegen und dann so lange
kochen, bis sie durch sind.

die limetten halbieren und entkernen (ganz vorsichtig, damit die limetten nicht zu sehr zerfallen), danach ca. 30 Minuten in 200ml kochendes wasser einlegen (das wasser aufbewahren, wird später gebraucht).

kräuter (nicht den lauch) und den spinat klein hacken und in einer grossen schüssel miteinander vermischen.

eine große pfanne mit öl erhitzen, darin die zwiebel und den kleingeschnittenen lauch goldbraun anbraten.

zwiebel und lauch nach dem braten wieder aus der pfanne nehmen und in eine schüssel geben.

etwas öl in der pfanne erhitzen und darin kräuter, spinat und den bockshornklee ca. 2 minuten anbraten.

die Limetten samt wasser hinzufügen und kurz aufkochen lassen.

Kurkuma und granatapfelmark zugeben, dann lauch und zwiebeln, das ganze mit salz und pfeffer abschmecken.

dann  die mittlerweile gekochten bohnen zugeben, mit einem deckel abdecken und das ganze bei kleiner temperatur mindestens 30 min, bis zu drei stunden köcheln lassen.

hin und wieder etwas Wasser zugeben und noch mal mit salz und pfeffer abschmecken.

zum schluss die limetten rausnehmen.

khoresht fesenjan vegan

240 g     walnüsse
2              zwiebeln
4              granatäpfel oder 400ml granatapfelsaft
1/2 tl     safranfäden
1 schuss               wein, weiß (muss nicht sein)
1/4 TL    zimt, gemahlen
1 Schuss              grenadine (muss nicht sein)
zitronensaft
salz und pfeffer
zucker

walnusskerne wie folgt vorbereiten: 1/3 grob hacken. 2/3 mahlen. gehackte und gemahlene nüsse in der pfanne anrösten, herausnehmen. zwiebeln schälen und würfeln, im fett glasig anbraten. mit dem saft von 4 granatäpfeln (oder den 400ml saft) ablöschen, nüsse dazugeben, salzen und pfeffern.

safran mit etwas zucker mischen und im mörser zermahlen. mit einem schuss weißwein (oder wasser) verrühren, ziehen lassen. nach 10 minuten unter die sauce mischen und auch den Zimt unterrühren.

20 minuten einkochen lassen, ev. mit Wasser verdünnen, mit zitronensaft und evtl. mit etwas granatapfelsirup (grenadine) abschmecken.

dazu gabs reis, safranreis und grilltomaten.

und als nachspeise noch einen

rotweinkuchen aus dem glas

DSC05801 - Kopie

200 gr alsan
250 gr vollkornmehl
4 el sojamehl (kann man weglassen)
8 el wasser
120 g zucker
1 packung vanillezucker
1 packung backpulver
2 tl kakaopulver
1 tl zimt
100 g zartbitterschokolade, gehackt
50 g haselnüsse, gehackt
125 ml rotwein

alsan  mit zucker und vanillezucker schaumig rühren. dann die restlichen zutaten außer der schokolade zugeben und verrühren. die schokolade am schluss unterheben und den teig in die gläser füllen. bei 180°C 40 min backen, stäbchenprobe machen. reicht ca. für 6 marmeladegläser. Die gläser maximal bis zu hälfte befüllen! Ich hab das ganze mit selbstgemachter feigen-rotwein-marmelade und sojaschlagobers garniert. grundsätzlich passt jede art von roter marmelade dazu.

hinterher sah die küche dann so aus:

DSC05824 - Kopie

alles in allem also ein voller erfolg :-)

viel spaß beim nachkochen, dein lesterschwein

p.s. mir fällt gerade auf, es fehlt das melanzani-tomaten rezept, das geht aber ganz einfach: melanzani und tomaten (ca. gleich viel) halbieren und im backrohr bei großer hitze mit der haut nach ober grillen, bis die haut sich löst (ca. 40 minuten). dann die haut abziehen und alles zerkleinern. in der zwischenzeit ein zwiebel und eine zehe knoblauch schnippeln und anbraten, gemüse dazu und mit salz und pfeffer abschmecken. verfeinern kann man das ganz mit grenadine, bockhornkleesamen, minze und/oder walnüssen.

limbo of desaster

liebe hanna,

a blog without focus is just a fancy diary?

ist ein blog nicht sowieso ein fancy diary? schließlich läßt man ja die werten leserinnen und leser irgendwie tagebuchartig am eigenen leben teilhaben. aber wenns dann unschön und damit auch unfancy wird, passt es eigentlich auch nicht mehr in den blogbeitrag. dann muss doch wieder das gute alte tagebuch herhalten (analog! handschriftlich!! geheim!!!). ein blog ist doch eher dafür da die „bright and shiny“ seiten zu beleuchten (achtung, wortspiel) und nicht so die „breit and whiny“ welchen, oder?

insofern ist das wahrscheinlich gar nicht der richtige platz, um festzustellen dass mich diese ganze lernerei ankotzt. 1000 seiten scheisse nochmal. auch die aufmunternten kommentare rundherum – kein problem, das schaffst du – wenig hilfreich. bis jetzt war mein engelchen-ich ja recht durchsetzungsstark und hat mich bei der stange gehalten:

kostenrechnung ist ja so interessant, und das kann ich dann auch wahnsinnig gut brauchen. und endlich kann ich mal wieder beweisen was für ein tasusendsassa ich bin, und endlich hab ich mal wieder die möglichkeit viel schöne mindmaps zu zeichnen, so ein glück!

die letzten tage ist dann aber das teufelchen-ich doch recht laut geworden.

wozu der ganze schwachsinn: krustentier?, brauner fond??, logiskunde??? ich hab überhaupt gar keine lust.

leistungsbewusster gutmensch der ich bin hab ich natürlich einige übung darin das teufelchen zu ignorieren. das hilft aber bekanntermaßen nichts, denn das teufelchen ist ein pumuckl. ignorieren führt nur zu (selbst-)sabotage und bösen streichen. außerdem macht sich ausgedehnte lustlosigkeit breit, garniert mit einem morgendlichen „scheiße, schon wieder ein neuer tag“ gefühl.

a life without a focus is just…

ich hatte ja diesen masterplan, dass ich mich ein paar wochen ganz auf die prüfungsvorbeitung konzentriere. nur, ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich mich jemals ganz auf irgendwas konzentriert hab. ich hab ja noch die leute, denen ich versprochen hab zu kochen, die kinder aus dem hort, die ich versprochen hab zu betreuen, N. mit dem gipsbein, der auch unterstützung braucht, und eine beziehung und die musik. ganz auf die prüfung konzentrieren hieße dann, alle freie zeit dazwischen mit lernen vollzustopfen. ist doch nicht so schlimm…gehst halt nicht am ersten mai picknicken… fällt halt mal ein festival aus…ist ja nur für ein paar wochen…

nein, danke, ich will das nicht mehr, auch nicht für ein paar wochen. ich hab mich also entschlossen im juni nur den einen teil der prüfung zu machen und den rest im november. mein leben ist nicht fokusiert, es ist breit und bunt und chaotisch (wahrscheinlich hab ich deshalb so ein faible für strukturen), nie langweilig, oft anstrengend und es ist mein leben, dass ich mir ausgesucht hab. aber wenn das es-kotz-mich-alles-an-gefühl kommt, ist es zeit, irgendwas raus zuschmeissen.
trotzdem bin ich immer völlig fasziniert, wenn mir leute, wie zum beispiel L. auf deiner geburtstagsparty, von einem völlig anderen leben erzählen, wo man sich wirklich hinter DIE EINE SACHE klemmt. ich fag mich manchmal, wie sich das anfühlt.

focus: vegan

aber was ich im leben nicht mache kann ich ja im blog probieren, oder? also: beflügelt von dem entschluss ab sofort weniger zu lernen, hab ich dann gleich ein neues rezept ausprobiert. S. opa ist ja perser und hat in grauer vorzeit, bevor er nach teheran abgedampft ist, manchmal für uns ghormesabzi gekocht. nachdem es das beim supperclub am samstag geben wird, wollte ich es vorher mal ausprobieren. eigentlich ist es ein rezept mit vielen frischen kräutern, aber im persischen laden um die ecke wurde mir einerseits ein produkt aus der dose und andererseits ein trocken-kräutermischung ans herz gelegt. ich hab beides ausprobiert. das dosenfutter hat schon beim öffnen genauso gerochen. wie dosenfutter. ich hab es gewärmt, gekostet und befunden, dass es das ekelhafteste ist, das ich seit langer zeit gegessen hab. getoppt wurde es nur noch von der trockenmischung. durchdringender grasgeschmack mit äußerst bitterer note im abgang. hp, N und ich hatten viel spaß beim verkosten, die faszination der grauens war unbeschreiblich. uns taten sofort die armen kühe leid, die die ganze zeit gras fressen müssen. andererseits: vielleicht sind sie deshalb so gechilled und gut drauf. wie auch immer, es kann nur besser werden.

zum geburtstag hab ich, oh wunder, viele, viele kochutensilien und kochbücher bekommen. eines davon ist wunderhübsch anzusehen und befaßt sich ausschließlich mit der süssen veganen küche. ich hab natürlich die erdnussbutter-brownies ausprobiert, als formals größter reese-butternutcup-junkie. das ergebnis war nicht nur hässlich, es hat auch gar nicht gut geschmeckt. es kann allerdings gut sein, dass nach drei stunden krankenhausdröhnung (remember: N. und das gipsbein) meine konzentrationsfähigkeit nicht mehr zur umsetzung eines kochrezepts gereicht hat.

a focus without a life is just…

mir, liebe hanna, gehts ja mit dem focus ein bisschen wie dir mit den zielen (wir erinnern uns: kanada-e-mail-verkehr:-))

immer wieder glauben wir, wir sollten fleißig, zielstrebig, focussiert sein und rasch voranschreiten um „etwas zu erreichen“ und „etwas zu bewirken“ und überhaupt, aber was ist dann mit dem leben, seinen windungen und mäandern?

focus hin, focus her – ich bin auf jeden fall froh, dass wir „vegan“ nicht im blogtitel haben, denn früher oder später wird sich dieses thema erschöpfen. ich merk schon jetzt immer wieder, dass es mich zunehmend nervt, wenn sich rundherum leute bemüßigt fühlen mit mir über meine ernährungsgewohnheiten zu diskutieren, oder noch besser, mir rechtfertigungsvorträge zu halten warum sie essen, was sie essen. „ich ess nur ganz wenig fleisch, und nur bio!“ und sich dabei die pizza rusticana bestellen – tschuldigung, das ist lächerlich.

leute, esst was ihr wollt solange ihr es mit euch selber vereinbaren könnt! von mir gibts weder absolution noch bekehrung.

völlig recht hast du aber damit, dass es spass macht, leute damit zu überraschen, dass etwas richtig lecker schmeckt, obwohl es vegan ist.

erklärtes ziel für den supperclub am samstag! ich geh dann mal noch ein bisschen persisch kochen üben…

bussi und bis bald!

kati

p.s. a propos supper club: 2 plätze sind wieder frei für diesen samstag!

gib dem affen datteln!

liebe kati,

news aus nachbau-hausen: dein pralinen-bauplan in kombination mit den dattel-pralinen von vervegan.de funktioniert spitzenmäßig!

dattelpralinen

 

den dattel-schmäh hat mir M. in klagenfurt geflüstert, seine freundin L. ist nämlich rohkost-veganerin und die machen allerlei trockenfruchtmashups. die datteln geben nämlich sowohl eine gute basis-konsistenz als auch die nötige süße; den agavendicksaft kann man somit weglassen. einfach in den mixer und etwas durchpürieren – und ab dann kann man alles munter druntermischen: gepoppter amaranth, gemahlene haselnüsse, kokosflocken, oder auch in heißem wasser aufgeweichte beerenkugeln (in reinform leider unessbar).

der vervegan-blog ist übrigens anscheinend zeitgleich mit unserem lesterblog gestartet, M. dokumentiert ihre eher unfreiwillige veganisierung und allerlei rezepttricks (leinsamen als ei-ersatz). und auch sie stellt fest: nicht-vegane menschen von lecker vegan-mampf zu überzeugen klappt am besten wenn man VORHER kosten lässt und erst DANACH erwähnt dass es sich um was veganes handelt ;-) wie hier am beispiel der verveganen kuchengeschenke

apropos kuchen: in wien gibt’s einen neuen cupcake-laden, und zwar den brass monkey in der gumpendorferstraße (derzeit nur auf facebook). sieht von den fotos und berichten sehr sympathisch aus, ausnahmsweise kein pink-overkill wie bei anderen kuchenläden – das griechische geschäftsführer-pärchen setzt eher auf design und entspanntes flair. neben den – auch veganen! – cupcakes gibt’s auch das milchfreie booja booja eis aus U.K. mit den basisbestandteilen wasser, agavensirup und cashews (bzw. kokosmilch). wird bald getestet – hunky punky chocolate here we go!

ich hupf mal meinen solidarischen ernteanteil holen, und werd dann wohl nochmal deine famose lauch-quiche mit pomodori secchi nachbasteln…

alles feine,
hanna

ihr nennt es kraut und rüben…

                … wir nennen es flexibilität!

liebe kati,

so wie die herren folksmilch bei ihrem live-auftritt vorgestern ihr musikalisches repertoire beschreiben, so ist es ja auch ein bisschen mit unserem blog. viel über veganes essen, aber auch mal dichtness, oder donauinsel-happenings, oder konzertnachberichte, und so. aber:

„a blog without focus is just a fancy diary.“

sagt zumindest fräulein E. in ihrer prezi „how to make an (artist) blog“, über die ich kürzlich auf twitter gestolpert bin. daher versuche ich den folgenden festivalnachbericht im sinne des focus (jawoll!) rund um unser kernthema veganes essen aufzubauen – dann klappt’s auch mit der thematischen klammer. den musikalischen nachbericht überlasse ich H.-P. ;-)

die festivalsaison ist eröffnet!

… und wir daher am freitag mit fahrrad, campingausrüstung & guter laune unterwegs gen regenfront. genauer gesagt zum zoa festival im idyllischen mostviertel – jazz & volksmusik-crossover zwischen sanften hügeln, obstbäumen und summenden stromleitungen. nicht ganz so idyllisch: strömender regen und temperaturen von ca. 10°C. also regenjacke ins gepäck – und jede menge proviant. denn wer weiß ob es uns sonst im mini-örtchen namens stift ardagger im tiefen NÖ ergeht wie veggie-propheten jonathan safran foer im ukrainischen rural: „how can you not eat meat?“ – „i just don’t.“ – „… what is wrong with you?“

unser speiseplan:

  • chili sin carne (das beste zelt-essen bei sintflutartigen regenfällen)
  • chana masala kichererbsencurry mit reis (famoses festival-warmup an tag 2)
  • spaghetti mit sugo
  • roggenbrot & aufstrichvariation gemüsepastete, paprika-cashew & curry-ananasrote-rüben-salat, solidarische radieschen, soja-spacebar
  • früchtemüsli mit heißer hafermilch & apfel

coll_ZOA_food

die in-zelt-dinners wurden dann noch mit einem formidablen birnencider vom wastlbauer aufgepeppt, erhältlich in der festivallocation, dem mostbirnhaus. die ebenfalls eingepackte quiche und die nudeln haben wir dann am menüplan gar nicht mehr untergebracht – schlechtes feintuning… apropos mostbirnhaus: superliebe leute, extrem freundlich und hilfsbereit – inkl. spezial-cappuccino mit der mitgebrachten hafermilch.

most-haves

das festival per se war musikalisch von ausgesucht hoher qualität (ganz, ganz groß – mein persönliches festival-highlight: catch-pop string strong! zwei ladies rocken mit cello & bratsche den mostbirnstadl), und die verschiedenen truppen dermaßen packend dass wir uns am 1. konzertabend nicht überwinden konnten vom konzertraum ins zelt hinterm stadl zu hoppeln um was von unseren vorräten zu vernichten. außerdem roch es schon den ganzen abend verdammt gut aus der festivalküche. also habe ich mich zwischen eingangs erwähnten folksmilch (mit kabarett-schlagseite, ich sag nur: EAV-cover) und dem mal traditionell-volkstümlich, mal romantisch-verträumten herbert pixner trio ans buffett gepirscht:

„hätten sie vielleicht auch was ohne tier?“ –

„i hob ma scho dacht dass ana von eich kummt!“

„eich“ ist in dem fall ihr vegetarisch/veganen menschen, und der „i“ ein motivierter mostviertler am spezialitäten-buffet – der damit der ukrainischen wirtshauskultur bereits einiges voraus hat. er sichert uns zu dass die krautfleckerl garantiert ohne tier sind, konkret auch ohne schmalz. gesagt, getan: 2 portionen später müssen wir gestehen, das regionale catering zwischen mostgeschnetzeltem und speckbrot unterschätzt zu haben!

am zweiten festivalabend haben wir uns dann zwischen den beschwingten dobrek bistro (mit den besten bühnenansagen von dancing stars bis „einunduchtziger“) und dem highspeed-jazz-wahnwitz von breinschmied/gansch das curry genehmigt – eine wärmende unterlage für den frostigen abend und das finale mit den 7 jungs der von mir spätestens seit on the road to lisdoonvarna geschätzten federspiel (neuer lieblings-tune: morsen!).

fazit: zoa festival 2014, wir kommen! allerdings mit einem extra-paar wollsocken und etwas weniger jause ;-)

schönen sonntag & bis morgen,
hanna

balkonbrunch á la B.

liebe fleissige lesterschwester,

während du dich mit eiserner disziplin durch die 1.000 seiten lernstoff beißt übe ich mich zur abwechslung mal wieder in der dichtness reduktion. zum beispiel indem ich an manchen tage versuche fixe kalendertermine zu vermeiden und wieder mehr spontane sachen zu machen.

gestern war so ein tag, an dem fixtermine & spontan-style perfekt harmoniert haben: ein (für flexibel nach dem aufwachen vereinbarter) brunchtermin mit meinem geschätzten vitamin B. hat zu einem bunten tag samt spontanem blumenerde-auf-fahrrad-transportaction, tomatenpflanz-session, yoga, dachterrassen-chillout, feuershow und outdoor-übernachtung über den dächern wiens geführt.

B. ist ja schon seit dem atelier-frühstück samt „B.’s bio brunch“ als vegan-kompatible gourmet-hosterin berühmt – unter anderem dank stets formidabler gemüseauswahl aus ihrer food-koop, dem bio-paradeis. gestern gab’s am balkon auf augenhöhe mit einem blühenden kastanienbaum folgende kombi an schmausereien:

coll_bellabrunch

  • gebratene pilze mit frischem thymian & ananas-salbei (vom bio-hof ochsenherz) plus rucola, tomaten, gurken & co
  • tomaten-streich & ready-made lemon-coriander-hummus (von green heart, einer bio-schiene von wojnar’s) mit frisch gehacktem koriander samt jede menge vollkorngebäck
  • whollees „born to be green“ supersmoothie (superlecker!)
  • espresso mit reis-kokos-milch (very nice!)
  • homemade quittengelee

pappsatt und happy haben wir dann mit den vormittags aus einem benachbarten bezirk mit 3 fahrrädern angekarrter blumenerde (die ursprünglichen besitzerInnen gehen nämlich für 2 jahre in die U.S.A., wo sie u.a. bei eco-village samt CSA wohnen werden – vielleicht ja auch mal eine speisereise wert?) tomatenplanzen umgetopft und am balkon gewerkt, ich hab 3 selbst gezogene physalis-pflänzchen abgestaubt… ;-)

ui, aber jetzt rennt mir schon wieder die zeit davon – H.-P. steht bald vor der tür und wir werfen uns samt prall gefüllter satteltaschen gen most4tel zum zoa festival, vegane selbstversorgung #ftw – und nochmal: ur schade dass du nicht mit am start bist, aber nach deinem prüfungswahnsinn gibt’s dann wieder gemeinsame sause!

toitoitoi für’s lernen liebe lesterschwester & zwischendurch auch viel entspannung!
hanna