meidlinger marctstandl und marktstandl

liebes leopoldischwein,

„hurra!“, ruft die junge dame im marctstandl, als ich heute um kurz vor 10 uhr durch die tür stolpere. sie hatte nämlich nur wenige minuten zuvor eine bestellung ans universum gesendet, damit hoffentlich bald kunden zu marc kämen…

nach so einer begrüßung bleibe ich natürlich, denn V. und ich haben uns spontan für ein aller-allerletztes verabschiedungsfrühstück verabredet, bevor er nun endlich – mit ca. 6 wochen verspätung – auf seinen mehrmonatigen klettertrip mit dem gelben postbus „helga“ quer durch europa aufbricht. weil eben ziemlich spontan hatten wir keinen plan, wohin – laut populären frühstückstestplattformen sind natürlich 1020, 1070 und co dicht an dicht brunchbevölkert, während meidling ein beinahe weißer fleck auf der landkarte ist. wobei der meidlinger markt ja, wie ich heute feststellen konnte, doch schon eine gewisse boboisierung aufweist: vom eh schon bekannten milchbart („meidling, oida!“) über die zwei vom markt und anna („espace café“, whatever that means…) bis zu den dönerbuden, die „PROMOTION: BROT GEFÜLLT VEGAN!“ anpreisen… also keine ausreden, da gibt’s ordentlich test- und erkundungspotential!

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meidlinger marctstandl mit soja-mandel-latte und frühstück „veganer mundl“

zurück im marctstandl, eine mischung aus café, bioladen und hipster-schuppen mit bunt gewürfelten möbeln und paletten-theke, hinter der eingangstür klemmen sogar surfbrett und skateboard, bekomme ich schnurstracks einen soy latte serviert – ohne schaum, aber dafür mit perfektem kaffee-milch-verhältnis. V. kann sich bei all den milchvarianten nicht entscheiden („soja, mandel, hafer, reis oder kuh – alles ist möglich, solange du nur nicht NORMALE MILCH sagst…“) und lässt sich überraschen. die ziemlich starke melange mit hübsch schaum wird von uns beiden beim milchquizduell als reismilch eingeordnet, war dann aber ungezuckerte soja-mandel. wos ois gibt! mittlerweile ist es 10:30 uhr, der laden ist gut gefüllt, sogar am kleinen sofa unter dem getreideregal schlürfen zwei damen ihren curcuma latte. die universalbestellung hat also geklappt, und unsere bestellung, der „vegane mundl“, landet duftend am tisch: kichererbsen-speis, gemüsesticks, pikante und süße aufstriche, margarine, frisch gebackenes weiß- und vollkornbrot, alles mit viel liebe angerichtet. die speis war überraschend fluffig, erinnerte mehr an geröstete knödel als an eier, war aber ein bisschen zu salzig, trotzdem alles in allem eine feine kombi.

nach der test-experience beschließe ich spontan, für die morgige große donauinsel-grillerei von R. & M. gleich noch gemüse auszufassen. denn am oberen ende des marktes gibt es jede menge standl, die die ganze woche gemüse, obst, pflanzen, öle und co feilbieten, aus dem burgenland und der steiermark oder von wiener gärtnern („der broccoli is echt inland, obwohl foliert! das ist nix ausländisches, die müssen des nur jetzt so mochn!“). oida, jetzt bin ich echt in meidling gelandet: beim ersten stand erklärt der fesche gemüsetandler mit sidecut einer stammkundin, dass er im august eine woche lang nicht am markt sein wird – „wegen der hochzeit!“. wessen hochzeit, fragt sie? „na meine!“ – „dann bring ma gfälligst a tortn mit!“. beim nächsten standl werden die fettesten melanzani des planeten verhökert, 700g das stück, und beim übernächsten beschimpft die tandlerin gleich mal ein älteres ehepaar, dass sie gefälligst ihre nasen nicht in die marillen stecken sollen, ob sie leicht nicht wüssten dass man bei den ersten marillen des jahres sowieso nur was riecht, wenn man sie aufbricht?!?! also sollen’s das bleiben lassen, ist ja grauslich. die nächste kundin erzählt, warum sie – wie bereits ihre mutter – schon ewig stammkundin ist: beste qualität, das gustieren unter den vielen frischen sachen, immer was zum tratschen und meidling halt „kein vergleich“ zum meislmarkt, wo sie eigentlich näher wohnen würde. überhaupt senke ich an diesem freitag vormittag den altersschnitt unter der kundschaft um ein paar dekaden, und jede/r erklärt mir bereitwillig, warum dieser stand oder jene kirschen besser oder überhaupt das beste seien. auch graumelierte herren mit kariertem einkaufswagerl schlängeln sich freundlich an meinem schiefen radl vorbei, niemand grantelt, alle haben zeit und flanieren und plaudern und feilschen („hean’s, EIN kilo spargel, hob i gsogt!“ – „owa von gestern hätt ich no an, der ist tip top, da moch i eana an supa preis, 15 euro?“ – „na geben’s her, moch i hoit a suppn…“). am samstag spielt sich hier wahrscheinlich die post ab, aber so ist das ziemlich entschleunigt, so zumindest mein heutiger, erster, rosarotebrillenmäßiger eindruck.

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meidlinger marktstandl mit sommergemüse und fetter beute

alles in allem knapp über 20 EUR lasse ich an drei verschiedenen standln für eine riesenmelanzani, eine gelbe zucchini, zwei grüne, eine gurke, ein halbes kilo aroma-tomaten, ein viertel kilo fisolen, eine tasse erdbeeren und eine tüte kirschen (hach, papiertüten! HACH, KIRSCHEN!!). erst beim zurückgehen ist mir aufgefallen dass die preise bei den fixen gemüse-standln auf der westseite des marktes natürlich günstiger sind, aber keine ahnung was da wo inland oder nicht oder vielleicht doch bio oder sonst was ist. da werd ich einfach noch ein paar rechercherunden drehen ;-)

unten an der niederhofstraße gibt’s dann noch mehr café latte, flohmarkt, gartenpflanzen und zeug, aber ich bin eh voll bepackt und bargeld ist auch aus, also heimwärts und geile grillmarinaden vorbereiten!

fazit: ja natürlich vermisse ich die leopoldstadt, nach ca. 8 jahren hatte ich im grätzel einfach schon ein dichtes netz an wegen, orten und bezugspunkten. aber heute habe ich wieder festgestellt, wie gerne ich etwas neues entdecke, die „hood“ auschecke, mich immer wieder über die vielen facetten wiens amüsiere. dank dir & HP, dem AO, frau G., F. & family, spielerunde chlebström, prater, guterstoff (heute paaaarty), sperlhof, fluc, der neuentdeckten, extrem superen thai-vietnam kitchen auf der praterstraße (tofu satay!!) und und und bin ich natürlich weiterhin regelmäßig in 1020 anzutreffen – aber wenn du trotzdem mal lust hast, mit mir am meidlinger markt ein weiteres standl auszuchecken… die zeche geht auf mich ;-)

dein
meidlingschwein

die manischen norveganerinnen

liebe kati,

vegan mania und norwegen, wie passt das zusammen? ungefähr so gut wie dein hippes tonic’n’espresso (uuuaaaah!!), oder unsere schwesterblögliche arbeitsaufteilung: du sportelst, radelst, schwimmst & schlürfst fruchtdrinks an der frischen luft, während ich mich bei 30°+ durch urbane messeveranstaltungen fresse und halbliterweise sommerspritzer inhaliere… zwecks dem re-hydriiieren, ehschowissen!

der heimat-urlaubende A. und ich sind nämlich kürzlich spontan bei der vegan mania reingestolpert, die voriges wochenende – aaaaalle jahre wiiiieder, wie zB 2013 – an der ecke mahü und mq über die bühne gegangen ist. wobei, was heißt da ecke: die gesamte ring-wendende längsseite des mq entlang haben sich die standl eng aneinandergereiht, von thermomix und tierrechtsaktivismus über kosmetik, öko-fashion, hanfzeug, seifen, holz-sonnenbrillen, planentaschen, schmuck und weiß der geier bis zu, natürlich, diverser fresserei. uff, überforderung!

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vegan is the (nicht mehr ganz neue) black! erdnussbutter- und schoko-cupcake, die fress-selektion am nachbarstisch, noch mehr schwarze tshirts und „rawito“ cashew-eis.

ich hab erstmal bei einem abverkaufs-standl von gary mash zwei schwarze, langärmlige (der nächste winter kommt bestimmt!) tshirts erstanden – aus modal, so buchenholz-fasern, echt smooth und leiwand. was aber natürlich nicht heißt, dass ich unserem T. vom guterstoff untreu werde, im gegenteil, am freitag werden die 10 jahre fairtrade-öko-dealerei SOWIE 70 jahre erklärung der menschenrechte gefeiert, aber jawollo, kommet alle herbei!! – denn T.’s bambus-shörts sind im sommer sowieso das einzig wahre… ja und dann hab ich noch ein schickes jackerl aus westafrikanischem wachsprint-stoff vom sympathisch-hippen label joadre geshoppt, einem ethischen kollektiv aus nigeria die sich gegen menschenhandel einsetzen. der hervorragende style-berater A. hat sich für das schwarz-weiße bolero eingesetzt, also muss es wohl gut sein!

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kommet und feiert eine gute party mit gutem stoff und guten menschenrechten!

dann haben wir von der shopping- in die gastro-meile gewechselt. eigentlich hätt ich ja mega-gern den jackfruit-burger ausprobiert, aber bei diesem hippen foodtruck gab’s eine mega-schlange, und für’s anstellen bin ich natürlich viel zu faul. für chili sin carne, frittiertes oder einen „samoserteller“ war’s mir zu heiß (nur ned mosern!), und tiefkühlkost am messestand ist auch irgendwie unsexy. dann sind mich sommerrollen angehupft, die haben wir gemeinsam mit gemüse-wan-tan teigtaschen probiert. leider beides nicht sehr frisch und ein bisschen pampig (deine DIY-sommerrollen sowie auch vor allem deine hoisin-bohnen-soße oder die super satay-sache ist da um welten besser, voll!). also bin ich schnurstracks zur dessert-verkostung übergegangen und hab mich durch die süßjank-variationen gekostet.

und auch hier gilt: tschechien rules! denn das raw-ice „rawito“, auf cashew-basis von ein paar tschechischen rawfood-freunden selber hergestellt, ist mit 3 EUR pro portion halbwegs leistbar und die erdnuss-variante im schokomantel echt sehr cremig. schaut übrigens aus wie ein nogger, siehe foto oben! UND der echt extrem hübsch dekorierte orange-schoko-muffin von „nebeské dortícky“, einer bäckerei in brno, hat überhaupt nur 2,50 EUR gekostet – der riesen-erdnuss-cupcake von der „easy going bakery“ in 1070 dafür gleich 5 EUR. geschmacklich hatten beide sehr fluffige grundteige, der wiener cupcake war sogar mit flüssigem karamell-kern ausgestattet, aber die creme war in beiden fällen zu schwer und viel zu zuckrig, so richtig mit zähneknirsch. schnell mit einem großen iced latte runtergespült, prost!

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samosern, etwas unspannende wan-tan und sommerrollen, frischer veganer himbeer-cheesecake und meine wenigkeit im neuen joadre-jackerl beim schoko-cupcake vernichten!

apropos tschechien… hier kommt noch der versprochene skandinavische hint: die liebe S. hat nämlich gestern beim spieleabend erzählt, dass sie sich ein buch bestellt hat namens „viva la vagina!“, das nach dem vorbild von „darm mit charme“ die weiblichen geschlechtsorgane beleuchtet. und wer hat’s geschrieben? norveganierinnen!! vor lauter v-wörtern sind S. nämlich die w’s durcheinandergepurzelt ;-) als bloggendes oder sonst wie publizierendes volk macht man sich gerne unbeliebt, indem man zu jedem versprecher, patzer oder sonstiger situationskomik „hahahahaha… haha! äh… und darf ich das für den nächsten blog verwenden?!“ ruft. also, S., hiermit wären deine norveganvaginalen autorinnen vervurstet!

auch sonst war noch ur viel los, vom fantastischen 5khd-konzert im unklimatisierten porgy (shaken! schwitzen! noch mehr sommerspritzer!) über den jetzt schon legendären österreich-rundtrip mit meinen kanadischen buddies bis zu diversen wilden möbellogistischen geschichten aus meidling, oida oder krassen eiskrapfen… aber das ist jetzt vurst, ich erzähl dir das lieber am freitag bei der gutenparty, und blogge wenn es wieder was norveganes zu erzählen gibt ;-)

bussi,
dein lesterschwein

ernten statt jäten! essbares unkraut & formenreiche sippen

liebe kati,

unkraut vergeht nicht, das wissen wir spätestens seit ausgiebigen kämpfen mit meterhohen unkrautstauden auf unserer ökoparzelle. aber bekanntermaßen gibt’s ja allerlei unscheinbares grünzeug, das für die einen als unkraut verpöhnt ist, was andere als wild- oder heilkräuter in ihre salatschüsseln, auf die hauptspeisen, über die desserts, in die heilsalben oder überhaupt gleich in den mund stecken. ich bin da prinizipell nicht so experimentierfreudig, schon bei muttern gab’s ja oft löwenzahnsalat, bärlauchpesto, diverse blüten & co am menüplan, mir war das aber immer wieder irgendwie suspekt, vor allem mag ich keine bitteren sachen. als dann aber vorige woche auf der wöchentlich aktualisierten bestell-liste unserer foodcoop beim gemüselieferanten bubenicek plötzlich eine „vogelmiere“ aufgetaucht ist, und wir nebeneinander gerätselt haben, was das wohl sei („google mal…“ – „ahja, miere, auch hühnerdarm genannt, muahaha.“ – „HAHAHA, das muss in den blog!“), hat mich der übermut gepackt. paradoxe intervention quasi.

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frische vogelmiere

also hier das ganze recherche-ergebnis aus wikipedia – und keine panik, die darm-referenz hat anscheinend nichts mit übermäßig stuhlfördernden eigenschaften zu tun:

„Die Gewöhnliche Vogelmiere (Stellaria media), auch Vogel-Sternmiere, Hühnerdarm (wohl in Bezug auf den kriechenden, runden und gewundenen Stängel), Hühnerscherbe oder Hustdarm genannt, ist eine Pflanzenart der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae).

Die Gewöhnliche Vogelmiere ist als Kosmopolit weltweit verbreitet. Ihre Anpassungsfähigkeit resultiert aus dem gewöhnlich polyploiden Chromosomensatz und zeigt sich auch im Formenreichtum der Sippe. Das weit verbreitete „Unkraut“ kann als Wildgemüse und Heilpflanze verwendet werden.“

was dann kam, war ein RIESENSACK voller miere!! merke – 250g in zB „kürbis“ ist eine mini-portion, aber 250g in blattform nimmt an volumen ein ausmaß an, dass selbst einen kochambitionierten single-haushalt sprengt.

bei der abholung gab’s gleich wilde verwechslungsspiele mit asia-salat (im bund!) und rucola (na gut, den haben wir dann doch identifiziert) – als die vogelmiere dann zugeordnet war, gleich neugierige blicke von ladendienst M., unserem neuesten mitglied S. sowie drei besuchenden interessentInnen: hä, was macht mensch damit?! keine ahnung!

zuhause angekommen, ergibt die schnellsuche hauptsächlich salat (nanonanet), pesto (da bin ich spießige verweigererin von bärlauch- und anderen abarten und bleibe strikt beim aromatischen al basilico), als beigabe im spinat („immer noch besser als… spinaaaat!“) und komplizierten sachen wie gefüllten seitan und co.

also wird ess-perimentiert, und der erste einsatzversuch war, pesto-inspiriert, gleich mal:

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vollkorn-pasta mit veganem pesto und blanchierter vogelmiere.

pasta mit vogelmiere

1 portion (vollkorn-)pasta mit pesto
1 handvoll vogelmiere
1 knoblauchzehe
etwas olivenöl
etwas salz

  • pasta wie gewohnt kochen und mit pesto vermischen (vegane pesti gibt’s zB von alnatura, wir haben in der foodcoop eins aus einer italienischen bio-kooperative.)
  • vogelmiere waschen, abtropfen lassen
  • olivenöl in einer pfanne erhitzen, knoblauch fein gewürfelt mitbraten, vogelmiere dazu, leicht salzen, dann mit etwas wasser ablöschen
  • unter die pasta heben – gibt dem einen frischigen kick!

vogelmiere als essbare eintopf-deko

tags darauf hatte ich einen teil vogelmiere für’s büro abgepackt, TCM-kollegin C. freut sich immer über saisonales und überhaupt sachen zum ausprobieren. aufgrund einer lieferantenverwirrung gab’s dann total spontan leckeres mittagessen vom, ja, donaugarten!! schwägerin E. war in town und hat nicht nur eine ur liebe geburtstagsbox mitgebracht (suppen! gin tonic! rosenmarmelade! hurra!) sondern auch 16 portionen shahi paneer. und das noch dazu nach lesterschwein-rezept, so super. wir sind also definitiv auch eine formenreiche sippe, vor allem was kochen & essen betrifft ;-)

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donaugarten geburtstags-box & lunch-lieferung: vogelmiere meets indischen eintopf!

ich hatte dazu einen topf reisaufgestellt, und die vogelmiere als deko/pimp am esstisch platziert. eine kollegin meinte beim untersuchen des grünzeugs: „he, das ist doch das unkraut, dass ich im garten immer ausreiß!“ stimmt, also: zukünftig ernten statt jäten! ;-) die kollegenschaft war vom curry sowieso superbegeistert – sogar eine andere kollegin, die gerade zucker/laktose/gluten/hülsenfrüchte/kartoffeln/reis/getreide weglässt, konnte tüchtig zugreifen. ich weiß nicht, was für ein ernährungskonzept das ist, aber sie macht das jedes jahr für ein monat und es tut ihr gut. die donaugarten-sachen sind ja sowieso vegan, damit laktosefrei, das shahi-paneer aus tomaten & mandeln hat keine kichererbsen oder so was drin, und die beilagen kann man ja auch für glutenfreie & co anpassen. ja und die vogelmiere als pimp hat wiederum für das gewisse frühlingshafte etwas gesorgt, frisch und knackig. alle happy, alle satt!

heute hab ich dann gleich noch einen versuch gestartet, und zwar:

lesterschweine_vogelmiere_cremesuppe_vegan

grüne gemüsecremesuppe mit vogelmiere

grünes gemüse, zB 1 zucchini oder 1/2 broccoli
2 handvoll vogelmiere
optional 1-2 kartoffeln
1 kleine zwiebel
2 zehen knoblauch
gemüsebrühe (ca. 1 TL suppenpulver auf 1/4l wasser)
ein schuss pflanzen-cuisine
salz, pfeffer, muskat

  • gemüse waschen und zerkleinern (beim broccoli zB auch den nicht-holzigen teil vom strunk). zwiebel & knoblauch schälen und fein schneiden.
  • in einem suppentopf – bestenfalls beschichtet – zwiebel & knoblauch in etwas öl glasig dünsten, gemüse kurz mitbraten, mit gemüsebrühe ablöschen. salz, pfeffer, muskat dazu. ca. 10 min. köcheln lassen, bzw. bis alles durch ist.
  • vogelmiere waschen und dazu, einen schuss hafer-cuisine dazu. alles pürieren, bis es schön schaumig wird, und suppe abschmecken.
  • garniert mit frischer vogelmiere und optional einem schuss kernöl kredenzen!

was haben wir gelernt: unkraut lies in the eyes of the beholder

hat jemand noch weitere ideen, wie man das frühlingskraut verwerten könnte? ich hätt da noch, äh, 202g ;-)

bussi,
das frühlingsschwein

PS: premiere unserer neuen show mit dem gospel-chor gestern in wien war der hammer!! wir mussten sogar noch mehr stühle aufbauen weil in der riesenhalle in der ankerbrotfabrik zu wenig sitzplätze waren, whoopwhoop. musikfreund T. war wieder da, S. hat fleißig fotos gemacht, und kremser jugendgruppen altfreundin R. war versucht, mit einer symbolischen triangel die bühne zu stürmen und gleich mitzugrooven ;-) next stop: heute strasshof, morgen klosterneuburg! #singschwein #rampensau #musiclove

undogmatisch dogmatisch

ahoi allerseits,

der nachfolgende erguss ist eine etwas ausufernde einleitung zur simplen aussage: schaut her, liebe menschen, unter hidden secrets gibt’s neue, fast (nicht ganz) geheime rezepte!

weil: die lesterschweine haben sich ja blogzeitlebens gerühmt, den undogmatismus hochzuhalten…

„wir haben uns ja von anfang an als undogmatisch geoutet.“
(kati, 24.01.2015)

“ach, kein stress, ich mach das undogmatisch.”
(hanna, 13.02.2013)

„ihr führt auf eurem blog einen diskurs, der intelligent ist, ausgewogen, authentisch und wunderbar undogmatisch.“
(foodblogaward-jurorin T., 21.10.2013)

kurz: wir essen vegan, aber auch mal käsefondue, werden foodblogqueens und konvertieren dann wieder zum omnivorismus (zumindest eine von uns), und beenden unser blogprojekt, sammeln aber dann auf der hidden hintertür trotzdem noch rezepte. weil’s geht. und eh wurscht.

aber!

bei marillenknödeln, da sind wir dogmatisch. und wie. familienbedingt. weil frühkindliche prägung, sie wissen. nur dass sie bei uns vier geschwistern diesbezüglich bis ins erwachsenenalter anhält. denn es scheiden sich ja die geister: erdäpfelteig, topfenteig oder gar brandteig? nur marillen aus der wachau oder gelten auch steirische, marchfelderte oder wienerische aus K.’s garten? soll die perfekte marille vollflächig orangefarben sein oder „mit rotem backerl und grünem popsch“?

lesterschweine_wachauer_marille_donaugarten

in der spegel-family ist eines klar: der erdäpfelteig muss es sein. schluss aus. keine diskussion. alles andere ist un!würdig! aber so was von. früher hätt ich wohl auch gesagt: und nur!die!wachauerischen!, von wegen herkunftsstolz, heimatverbundenheit, obstpatriotismus oder so. aber seit ich aus der foodcoop von unserem spargel-lieferanten auch marchfelder marillen bekomme, sind mir die zum verknödeln ebenso lieb.

das schöne an der erdäpfelteig-ummantelung ist dafür, dass der sehr dogmatische erdäpfelteig herrlich undogmatisch zuzubereiten ist. mehlige oder speckige erdäpfel? egal. den teig mit frisch gekochten, noch warmen erdäpfeln oder mit kalten zubereiten? wurscht. weißmehl, vollkornmehl, dinkelvollmehl? as you wish. halbe oder ganze marillen, und wenn ganze, dann marillen mit kern, entkernt oder gar mit einem stück würfelzucker? whatever. brösel mit kristallzucker, und auch mit geriebenen nüssen, oder pur? völlig. blunze.

und das geht so:

marillenknödel á la spegel family

und sonst noch neu: noch mehr marillen, und zwar geröste(r)t! dann: kroatisches muckalica, ein geiler paprikaeintopf den unser grrbrr aus dem urlaub importiert hat. frankophiles ratatouille á la muttern á la soizig, eine aromatisch-kunterbunte darreichungsform von frischem sommergemüse. und dann noch selbstgemachtes eis auf basis einer einzigen zutat, hier in der kombination stachelbeer-ribisel zu bewundern. ja, und ich hab mich auch an koresht karafs versucht, das legendäre persische grüne essen aus grauer vorzeit, und zwar auf basis von stangensellerie, petersü, minze und limetten. der erstversuch war nicht ganz daneben, aber aufgrund einer überdosierung getrockneter limetten ein bisserl rough – werde ich also nochmals versuchen und demnächst bei den hidden secrets das ergebnis festhalten.

so. und die gezeigten vorher-nacher-gemüses stammen größtenteils noch immer von der CSA und dann noch von unserer selbsternteparzelle vom biohof radl – unser diesjähriger ersatz für die städtische ökoparzelle der vorigen 3 jahre. weil DIY und selber anbauen und yeah – let it grow…

so long,
hanna

der sommer ist da! [mit neuen hidden secrets]

liebe alle,

es gibt neue (nicht-ganz-versteckte) hidden secrets!

lesterschwein_hidden_2015-06

  • die neue „nom nom bakery“ in der leopoldstadt.
  • erdbeer-zeit: vom frühstücks-smoothie bis zum spargel á la spegel.
  • flausch-brot selber backen.
  • süße, verdauugsfördernde freuden aus dem kloster.
  • waldviertler waldhollerblütensirup.
  • feta aus tofu. ja, das geht.

all das und mehr gibt’s hier.

alle trotz blog-ende dokumentarischen bemühungen sind natürlich auch ab sofort in der langen und immer länger werdenden rezeptliste zu finden. für mich, uns und euch :-)

alles feine,
die hanna

PS: die neuen wege also!

liebe leserchens,

so, jetzt haben wir doch noch etwas zu sagen: den schwesterlichen lester-blog gibt es nicht mehr, wie ja kati und hanna bereits bekanntgegeben haben. well, zumindest nicht mehr in der 2 jahre lang geführten öffentlichen email-konversation. sondern wir werden diesen blog bis ende februar in eine ganz normale website umbauen: mit weiterhin allen rezepten, lokaltests und allen blogposts, nur kommt eben nichts aktuelles mehr dazu.

weil aktuelles machen wir jetzt anderweitig!

hanna macht sachen im radio

hanna hat gerade den radio-grundkurs bei radio orange abgeschlossen. sie ist jetzt radiomacherin und bereits am freitag dem 20.2. von 21 bis 22h mit ihrer 1. sendung mit der fabelhaften kollegin N. auf radio rhabarber on air! die ausgabe des „ökopolitischen kompotts“ vom kulturbeisl tüwi widmet sich der solidarischen landwirtschaft, CSA & co. das wird fein! :-)

radioorange_silber

hier im stream zum nachhören im archiv der freien radios: http://cba.fro.at/280530

weiters ist hanna im gerade sich neu formierenden team von veggie house – einem veganen radio zine. man weiß noch nicht, was erst wird – aber die erste sendung ist schon mal für mittwoch 25.3. von 10 bis 11 uhr geplant. dafür hat sie mit katis jungkind S. bereits ein kleines rezept-feature aufgenommen – da wurden leicht adaptierte kokos-maki gebastelt.

orange_maki

ihr seht schon, das thema essen bleibt präsent ;-) stream zum nachhören folgt ebenfalls an dieser stelle bzw. auf der lesterschwein-startseite (einfach immer wieder mal vorbeischauen).

alle weiteren aktuellen schweinereien und abenteuer von hanna findet man auch auf ihrer blog-news-sachen-site unter www.hannaspegel.com

kati kocht weiter

kati ist weiterhin als kati kocht aktiv und bietet laufend vegane kochworkshops an, zu denen man sich gerne anmelden kann. die dazugehörigen aktuellen infos gibt’s weiterhin auf www.katikocht.at – so viel in aller kürze, denn in der kürze liegt die würze! oder so.

also, das war’s auch schon wieder! in diesem sinne: bis bald im radio, im kochstudio oder bei anderweitiger gelegenheit :-)

herzlichst,
eure lesterschweine
kati & hanna

byebye, blog: die letzte schweinerei.

liebe kati!
liebstes lesterschwein!
allerliebste große schwester!

WAAAAS, keine lesterschweine mehr…? mag sich wohl so manches leserchen seit deiner offenbarung denken. oder auch:

schweinepopo_nina_hofer

schweinepopo á la fett+zucker (c) nina hofer aka hoferin für fett+zucker

in worten:

oasch.

und um ehrlich zu sein, dachte ich mir das nach deiner ansage auch ;-) weil, dass damit der blog geschichte ist, war sehr schnell klar – trotz ein paar überlegungen („kati kann doch einfach in blog-bildungskarenz gehen!“, so das A.&O.). wir haben dieses ding gemeinsam gestartet, gemeinsam superste sachen erlebt und hier festgehalten und gemeinsam all unsere abenteuer (sprich: lerneffekte) von der betonherstellung auf haferflockenbasis bis zu gammel-curry durchlebt. daher kann das ding auch nur gemeinsam bestehen – und beendet werden! man soll aufhören wenn’s am… naja egal.

die folge: gefühlte 5x täglich zückte ich bei einer beliebigen mahlzeit die handykamera, um nur kurz vor dem abdrücken festzustellen: das kann ich ja jetzt gar nicht mehr verbloggen!11!!11! gerüchte von neuen lokalen wirbelten bei mir als hypothetische rezensionen durchs gemüt, nie durchgeführte rezeptexperimente (topfenknödel auf seidentofu-basis?) waren plötzlich langweilig. mit wem sollte ich sie überhaupt noch teilen? ja, eh. content-junkie, ich. das bloggen und teilen und austauschen hab ich einfach verdammt lieb gewonnen.

aber dann, nach und nach, kam irgendwie auch das hier:

schweinerei_nina_hofer

und jetzt: im pool suhlen! aka faule sau #ftw (c) nina hofer aka hoferin für fett+zucker

la-la-lenz, nämlich! mehr zeit für schwesterliches alle-viere-von-sich-strecken, umfangreiche caféhaus-touren und lange dinner-abende, an denen es vielleicht ausnahmsweise nicht irgendwann zwangsläufig um redaktionsplanung, kooperations-anfragen, traffic-entwicklungen und keyword-lustigkeiten geht. und die abenteuer, die lerneffekte, die experimente bleiben ja trotzdem bestehen. wir bleiben trotzdem bestehen. nur eben wieder mehr privat als öffentlich.

deshalb steht oben auch „byebye, blog“ und nicht „byebye, schwester“ – weil wir bleiben uns hoffentlich noch ewiglich erhalten ;-)

dein schritt war also, wie mir finally gesickert ist, richtig und wichtig – danke, dass du es mir rechtzeitig, offen und ehrlich gesagt hast. echt!

und jetzt: feiern! also… völlern!

gefeiert wurde das gute ende, wie könnte es anders sein, im harvest – mit einem schöner döner und gulasch mit knödel, jawoll! danach eine portion fett&zucker im… well… fett&zucker (der 1. lokalkolorit-test, wir erinnern uns…), dazu ein café latte im ausmaß einer kinderbadewanne und ein umfangreiches: wie war das jetzt? nachgespräch. mit gutem ende.

aber: wir haben ja nicht nur unser blog-finale, sondern auch unseren 2-jährigen lestergeburtstag gefeiert!

happy birthday to us

daher hier, in fast-tradition, zum zweiten und letzten mal das jahr im rückblick:

lesterschweine_2014

für 2014 sagt uns wordpress:

Madison Square Garden in New York City hat Platz für 20.000 Konzertbesucher. Dieses Blog wurde in 2014 etwa 69.000 mal besucht. Das entspräche etwa 3 ausverkauften Konzertveranstaltungen im Madison Square Garden.

auf gut wienerisch: 1x ernst-happel-stadion ausverkauft und noch ein bissi mehr ;-)

2 jahre lesterschweine in zahlen

aufrufe insgesamt: 127.877
blogposts: 318
frequenz: ca. 3 blogposts pro woche
produktivster blog-monat: februar 2013 (39 posts)
rezepte: ca. 214
lokalkolorits: ca. 75

unsere top-kommentatorInnen:

heißen dank euch allen!

meine content-wut jedenfalls werde ich woanders unterbringen – mir ist sogar schon was über die leber… nein, über den weg gelaufen. aber dazu ein ander mal mehr ;-) nur so viel sei verraten: demnächst werde ich einen neuen veganen supper club in wien austesten, hosted by langsam food. da freu ich mich schon drauf. und auch sonst wird mich – uns! – das thema essen immer begleiten, da bin ich mir sicher.

um es mit deinen worten zu sagen:

zeit, platz zu machen, für etwas neues.

word!

also: auf bald, lesterherz,
und heißen dank an die leserchens der letzten 2 jahre!

bisous*
hanna

PS: das war der schwerste blogpost. ever.

o.m.k., o.k.? oder: eine ode an das oben.

liebsteste kati!

endlich nach dem ganzen weihnachtstrubel mal wieder 5-tägige arbeitswoche #hüstel – und damit eine neue gelegenheit für bürohengste & -stuten, sich über das werktägliche mittagsmenü gedanken zu machen. um hier die auswahl im ohnehin kulinarisch wohlversorgten 2. bezirk zu erweitern, hat der sushi-laden mochi auf der praterstraße justament gegenüber eine take-away bude eröffnet: das o.m.k. – seit heute 13.1. punkt 11 uhr wieder aus der winterpause erwacht. das bedeutet übrigens laut website „omochikaeri“, was so viel heißt wie take away, bzw. eigentlich „I’m taking it home with me!“, sagt das internet.

ich hab das ganze mit kollegin V. noch im dezember mal unter die lupe genommen und mir eine udon-nudelsuppe genehmigt. erstens das einzige vegane auf der karte (für veggies gibt’s auch curry) und zweitens steh ich schon immer auf die dicken reisnudeln in reichlich wohlschmeckender suppe. kam auch sehr appetitlich daher mit ordentlich gemüse von knackigen erbsenschoten über pak choi bis zu frischem koriander samt tofu-würfeln:

omk_udonsuppe

dicke nudeln, ok?

dort waren alle sehr nett, der kassa-mann wollte gleich mit V. posen, sobald ich das handy (vermeintlich unauffällig) foto-bereit gezückt hatte. die suppe selbst wurde dann im büro verspeist, kam trotz transport noch halbwegs heiß auf den tisch und war – nett. also eh lecker und viel einlage und gute nudeln, aber das war’s auch schon wieder.

ganz im gegentum dazu hat mich vergangene woche ein kurz-ausflug über die dächer von wien spontan vom hocker gerissen – ein kleines dinner im oben, dem restaurant auf dem dach der hauptbücherei am gürtel. die sind ja bekannter maßen gut mit veganen sachen, vor allem mit seitan (wir erinnern uns: seitan-sandwich mit konfierten zwiebeln), und haben das mit einem schlichtweg grandiosen seitan-ragout einmal mehr bewiesen – kommt daher mit wurzeljus, gin-cranberries, mini-erdäpfenknöderln und vleisch, das von einer zartheit und g’schmackigkeit ist, dass ich kurz davor stand, vor dem teller auf die knie zu fallen und ein stoßgebet gen küchenchef(in?) abzuschicken:

oben_dinner_2015-01

linsen-curry und the-one-and-only seitan-ragout from heaven.

wir wollten ja eigentlich ins loving hat, das aber geschlossen war, und haben im oben nur einen drink angepeilt, bevor wir weiter zum brunnenmarkt wollten. doch glücklicher weise sind wir geblieben – und die anfangs etwas mulmig in kauf genommenen 12 EUR für das gericht sind somit mehr als gerechtfertigt.

das A.&O. hatte ein linsen-kürbis-curry mit kunstvoll gefaltetem papadam und basmati-reis mit nelken, auch sehr nett, aber keine solche offenbarung wie das ragout, wenn ich mal so sagen darf ;-) das ganze hat natürlich system – denn das oben ist ein „friendly food“ restaurant:

Lokale, die mit friendly food gekennzeichnet sind, setzen sich bewusst mit der hochwertigen vegetarischen Küche auseinander und bieten ihren Gästen täglich mindestens drei frischgekochte hochwertige vegetarische oder vegane Gerichte an.

und das ist gut so! schade nur, dass der urban-loritz-platz vom zweiten bezirk gar so weit weg ist. mittagsmenüs werde ich daher leider eher selten erwischen, aber so ein gediegenes dinner mit blick über die nächtliche stadt – immer wieder eine reise wert!

bussi,
hanna

feierei & völlerei

liebe kati,

arme einarmige banditin, du! hoffe, du hast trotz invalidität gestern gut gefeiert & gevöllert und ihr hattet einen entspannten abend.

das ist übrigens, liebe leserchens, der grund, warum es seit einer woche gar so ruhig ist bei den lesterschweinen: neben der bekannter maßen ungemein besinnlich-adventlichen alljährlichen vanillekipferl-idylle hat katis ich-brauch-eigentlich-die-nächsten-3-wochen-eh-nur-1-arm-verunfallung gepaart mit meiner durchgehenden völlerei, dank der sämtliche energien für verdauungsvorgänge aufgespart werden mussten, zu einer immanenten schreib-blockade geführt.

bei mir ging’s nämlich mit der festen fest-fresserei gleich am 22.12. los, bei einem vleisch-völler-ausflug mit V. zu xu’s cooking. ich sag nur:

„Spezial-Hühnerfleisch – schmeckt verboten gut“
(aus xu’s Speisekarte)

geiler scheiß, vor allem die wirklich leckeren gedämpften dim sum und das aromatische crispy chicken mit thai basilikum. irgendwann hat aber dann beim vernichten der finalen vleisch-berge mein magen rebelliert, und das A.&O. ist bei meiner ankunft zuhause dank meines subtilen knoblauch-odeurs (deshalb schmeckt’s schließlich so verboten gut) halb in ohnmacht gefallen. pardauz!

xus_kitchen_2014

pflanzenhuhn, wem huhn gebührt! „Crispy Chicken leicht gebraten mit Basilikum in der heißen Pfanne“ und das verboten gute spezial-hühnervleisch.

daraufhin wurde am 23.12. wie jedes jahr bei dir, liebes lesterschwein, samt family plus unserem grrbrr samt family plus dem brüderchen mit S. und meiner wenigkeit samt dem A.&O. ordentlich gefeiert – heuer haben wir einander wieder tüchtig paniert, und zwar in form von gebackenen karotten, schwammerln, sellerüs & co (jaja, die normative kraft der panier)! der abendhimmel hat sich noch einen der dieser tage fulminanten rosa-orangefarbenen technicolor-sonnenuntergänge gegeben, der baum hat kurz darauf schön gebrannt und alles war… weird… gut ;-) wir du letztes jahr so schön resümmiert hast:

nachdem wir ja als schlaue patchworker schon seit jahren am 23.12. weihnachten feiern ist mir heute klar geworden, dass für das jungkind und auch für mich der 23. mittlerweile ein ganz regulärer erster weihnachtfeiertag ist. die normative kraft des faktischen beeindruckt mich immer wieder.

ich bin tags darauf wie immer in die hohen berge ausgewandert, und habe ebenda am 24.12. sogar trotz strahlendem frühlingswetter etwas schnee gefunden! heute zuckert’s sogar leise vor sich hin, das geht fast schon als weiße weihnacht durch ;-) in C.’s foto-fundus habe ich dann auch ein lesterschweinisches archiv-bild von unserem allerersten schwestern-kalender anno 2006 (??) oder so ntdeckt, und das passt hervorragend zur jahreszeit wie ich finde!

xmas_2014in diesem sinne noch entspannte feiertage allerseits, einen geruhsamen jahresausklang, einen heiteren rutsch, einen guten start gen 2015 und auf ein baldiges wiederlesen in 2-3 wochen!

bussi,
hanna
i.V. die lesterschweine

du weißt schon, relativität.

liebe kati!

„du weißt schon, relativität.“

… sprach neulich miami-M. zu mir, als er mir den neuen sci-fi-streifen interstellar und die verlangsamung der zeit in der nähe schwarzer löcher zu erklären versuchte. jö, denk ich mir, er glaubt, ich und relativität, auf du und du! ich bin doch keine science busterin oder astrobloggerin. das alles bei einem spätvormittäglichen geburtstagsbrunch, denn M. feierte kürzlich seinen letzten twenty-something.

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geburtstagsbrunch á la joseph: nicht ganz billig, aber die paprika-granatapfel-muhammara ist auch nicht von schlechten eltern…

relativ war jedenfalls preis-leistungs-verhältnis bei der brunch-location: das joseph-bistro auf der landstraße, der gastro-ableger von joseph-brot im 1. bezirk. bekannter maßen im gehobenen preissegment, das ist dann schon mal eine frühstücks-kombi um EUR 14,90, der café latte mit sojamilch mit EUR 4,30. hm.

ein bisschen hui

das heuer am karlsplatz macht das ähnlich – die geräuchert-geschmorte süßkartoffel ist zwar buttrigst-cremig und die zwei spalten einer gekochten rübe harmonieren auch schön mit dem „himbeerlack“ und den groben salzkristallen, aber um EUR 6,50? denk ich mir, als der magen nach dem letzten bissen „ja, und weiter?“ raunt. wobei dann wieder… hübsch, nobel, hui – also unter 10 EUR eigentlich eh wieder relativ günstig?

heuer_ruebe

„Geräucherte Süsskartoffel mit Salsa Verde, Roten Rüben in der Folie mit Maldon-Salz und Himbeerlack“

was uns wieder auf die frage zurückwirft: was ist denn essen eigentlich wert – vom ab-hof-naturprodukt bis zum fancy kredenzenten gourmet-shit?

die diskussion führten das A.&O. und ich gerade zum x-ten mal, um zu entscheiden, ob wir meinen CSA-anteil weiterhaben wollen. super konzept, super sache, super gemüse. aber dann manchmal eben doch preis-mengen-mäßig relativ wenig für die EUR 10,50 pro wöchentlichem halben ernteanteil. aber eben relativ im vergleich wozu? zum supermarkt-gemüse natürlich nicht, zum bio-markt mit hauptsächlich deutscher import-ware auch nicht. zur ökoparzelle auch wieder nicht. wo setzt man dann also die benchmark?

was ist wert wert?

die VWL kommt da natürlich mit schlauen grenzziehungen wie objektivität vs. subjektivität…

  • objektiver wert: 1/2 ernteanteil á EUR 10,50 (zB diese woche 400g pastinaken, 1 sellerie, 1 knoblauchzehe, 1 rettich, 1 grüner mini-paprika – potentiell auch grünkohl, der war aber nicht auffindbar) – das ist gemüse, mit dem kann man sachen kochen.
  • subjektiver wert: regionales, saisonales, nachhaltiges gemüse direkt vom bio-hof ist schon sehr leiwand.
  • subjektiver nutzwert: welche mahlzeiten kann ich mit den zutaten zubereiten? und was, wenn ich rettich gar nicht mag?
  • objektiver tauschwert: wie viel würde mir jemand geben, dem ich den umfang dieses ernteanteils zum kauf anbiete?

… aber das hilft dann bei der individuellen wertzumessung und dem vergleich subjektiver wertzuschreibungen von etwas so essentiellen und gleichzeitig hochpersönlichem wie nahrung auch nicht so viel weiter.

aber zurück zum eigentlich thema, dem restaurant-essen. da war ich dann fast schon echauffiert, wenn der jungbruder 7 EUR für einen vollen teller lecker veggie-food aus dem mangold’s in graz (bereits hier getestet) als „happig“ bezeichnet („in einem kebap ist auch nicht mehr drin…“). wie kann man überhaupt ein kebap mit vollwert-kost vergleichen? man kann. und eigentlich ist das alles ja auch stark eine erwartungshaltungsfrage (W. findet essen beim griechen scheiße, weil es nicht wie auf seiner griechischen lieblingsinsel schmeckt.) hmpf.

eat as you wish

vielleicht funktioniert deshalb pay-as-you-wish oft… nicht. oder dann auch wieder… gut. zum beispiel seit langem schon im gaga:rin (von lunch bis brunch) oder auch im wiener deewan vom meinerseits ausgerufenen kulinarium liechtensteinstraße. dort kann man curry nach lust und laune mampfen und dann eben zahlen, so viel man will. was es einem wert ist. catering gibt’s auch, allerdings dann zum fixpreis, so wie heute bei uns im office: omnomnom bohnen und erdäpfel und beilagen, basic aber gut! da hätte ich dafür gerne 8-10 EUR abgelegt. weil ja leiwand!

wr_deewan_catering

catering vom wiener deewan: bohnen, erdäpfel, reis, brot, mangochutney. gut!

aber was erzähl ich dir als gastro-professionistin, die preisgestaltung für essen ist halt ein komplexes etwas. relativität, eben.

tjo…

worauf wollte ich jetzt eigentlich hinaus?

hm.

naja, egal. ich schau mal zu loop-könig & violin-virtuose O. in die brut, wo er sein neues album vorspielt. und das wird oberleiwand!

nix relativ, nur super ;-)

deine,
hanna

PS: puh, war das ein anstrengender blogpost! das nächste mal schreib ich über heidelbeeren, koffeinschoko und pastinaken-bechamel ;-)