unterm nussbaum

liebe hanna,

vorletztes wochenende war ich im donaugarten, wo deine feigen feigen her sind, zu besuch und hab erleichtert festgestellt, dass nicht nur die ökoparzelle explodiert, nein, auch anderenorts wird man erbarmunslos mit gartenfrüchten eingedeckt. die kürbishecke ist dermaßen riesig, dass mir angst und bange wird bei der vorstellung, was die zwölf (!) kürbispflanzen, die der gärtnerfreund gepflanzt hat, auf der parzelle bewirken werden. und natürlich sind die marillenbäume voll beladen und der herd im donaugarten steht gar nicht mehr still.

touristen und die sensation

zeitgleich mit meinem besuch war im donaugarten tag der offenen tür, aber auch marillenkirtag in spitz. erstaunt hab ich miterlebt, wie busweise menschen durch die wachau gekarrt werden um den kirtag zu erleben und sich bei umtata und marillenknödeldröhnung gepflegt die kante zu geben. der donaugarten mit dem verkostungsstand unterm nussbaum und beschaulicher hängemattenathmosphäre ist da natürlich ziemlich aus dem rahmen gefallen. kein wunder also, dass die kirtagsbesucher im stechschritt am gartentürl vorbeigehastet sind und sich nur wenige – trotz der hübschen selbstgemalten schilder der kinder – zu uns verirrt haben. was soll man sagen, slowfood ist einem wohl nur vergönnt wenn man mal einen gang runter schaltet.
nein, ich hab keine fotos. ja, schon wieder. aber diesmal hab ich eine wirklich gute ausrede, ich hab nämlich gerade marillen entkernt. echt. beim mittagessen hab ich dann eh fotographiert.

sensationelle fisolen

das jungkind war schon die ganze woche im donaugarten auf besuch, denn schließlich sind ja ferien und sie ist dort auch immer ein gern gesehener gast. die mischung aus den entspannten, hängemattenerprobten spitzkindern und dem energiegeladenen, actionerprobten wienkind ist jedes mal eine gelungene. am tag vor meiner ankunft hat sie die ganze donaugartensippschaft mit papas fisolen beglückt, und am sonntag gabs gleich nochmal fisolen, und zwar vom grrbrr. das gericht heißt so einfach wie es geht: fisolen in öl

fisolen in öl

collage_fisolen

öl
zwiebeln
knoblauch
passierte tomaten
fisolen
salz, pfeffer

im öl die zwiebeln sehr kräftig anbraten, den knoblauch kurz mitbraten, mit den tomaten aufgießen. die fisolen dazugeben und kochen bis sie gar sind bzw. auch bis das ganze etwas eingedickt ist. mit salz und pfeffer abschmecken.

nachdem es ein grrbrr rezept ist, bin ich so frei mir die mengenangeben nicht aus dem finger zu saugen, außerdem ist es bei so einem rezept eh wurscht. als beilage geht so ziemlich alles, wir hatten spaghettikürbis. der wird im schnellkochtopf je nach größe so um die acht minuten gegart und dann sehr vorsichtig geschält. der grrbrr war sehr erstaunt, dass die kinder das alle nicht nur anstandslos, sonder sogar mit viel nachnehmen gegessen haben, obwohl sie fisolen gar nicht so besonders mögen. aber, kein wunder eigentlich, denn das gericht vom vortag war eben in guter erinnerung, und „papas fisolen“ sind mit soviel zucker, knoblauch und sojasauce versetzt, da gehen die fisolen an sich geschmacklich eher unter.

alles miteinander also wieder urfein, und die hitze ist einem auch egal, wenn man die möglichkeit hat, sich jederzeit in der donau abzukühlen. vielleicht schaffen wir es ja irgendwann wieder einmal gemeinsam nach spitz? muss aber nich unbedingt der marillenkirtag sein…

alles liebe, dein schwesterlein

nach dem frühlingswochenende ist vor dem frühlingswochenende

liebe kati,

das wochenende steht bevor – dabei hab ich dir noch nicht mal vom vergangenen weekend erzählt. während du samt H.-P. + jungkind(ern) zum partytrip gen graz gehottet seit bin ich gemach-gemächlich in die schöne wachau getuckert.

da war nicht nur die vielbesungene donau blau, sondern auch der gesamte wolkenlose himmel. der als forsythie fehlgedeutete jasmin blüht, die katze tollt durch’s frühlingsgras, und die seitanschnitzerl brutzeln wohlig in der pfanne:

wachau_fruehling_2014

wenn man nämlich den ganzen sonnenuntergang lang unterm nussbaum sitzt, will man dann rasch und unkompliziert was leckeres auf den teller. gesagt, getan – nach der kühlschrank-räuberung stehen vogerlsalat, gurken, tomaten, grüne oliven und avocados sowie hummus und (fast veganes) tzatziki und koriander-tamarinden-pesto zur fladenbrot-befüllung bereit.

und on top gab’s die echt leckeren bio-seitan-„filets“ von sojarei, die E. im lokalen gastro-großhandel (!) erstanden hat. gibt’s aber auch bei uns in der food-koop ;-) diese g’schmackigen fake-schnitzel bestehen sympathischer weise aus genau 3 zutaten: wasser, bio-weizeneiweiß und bio-sojasauce. nice! jungkind L. war ebenfalls damit zu begeistern, die kürzlich folgenden dialog vom stapel geschoben hat, wie uns das bruderherz berichtet:

Ich esse abruzzischen kohl, die kinder haferpappi.

L. fragt mich: was isst du denn da?
Ich: kohl.
L.: darf ich kosten?
Ich (staunend): klar!
L.: gut!
Ich: magst was davon?
L.: ja. Ist das kati’s veganes zeug?
Ich: ja ;-)

L. verdrückt meine halbe portion.

Ich: staune.
L.: gibts noch was?
Ich: ja!

L. verdrückt noch eine portion.

Ich staune bauklötze…

die kids wissen eben ab und an auch gute pflanzenkost zu schätzen, sie sitzen ja schließlich an der quelle des homegrown good gemüse stuff im donaugarten. und donaugärtnerin E. gibt’s am samstag mal wieder am karmelitermarkt zu bestaunen, wie sie mir beim wochenendlichen besuch geflüstert hat („schick mir ein paar eurer blogfans vorbei ;-) es gibt so ziemlich das letzte quittengelee (melanzaniröllchen oleeee) der saison.“) und ich kurz darauf via facebook mit ein bisschen lesterschwein-fotocontent erinnert wurde ;-)

fb-screenshot_DG_stream

das ganze steigt eben morgen samstag vormittag am stand von slowfood wien, neben der slowfood-prämierten marillenmarmelade und der letzten quitte gibt’s auch dirndl- & apfelgelee sowie himbeer und kiwi (ebenfalls wachau-grown!) – alles auf brot zu verkosten, ebenso feigen- und marillenchutney sowie natürlich die verschiedenen suppen und frisch geernteten topinambur zum mitnehmen.

ich bin leider vorlesungsbedingt am schulbank drücken statt über den karmelitermarkt flanieren, aber liebes leopoldstadt-volk da draußen: enjoy your frühlingswochenende :-)

alles feine,
hanna